Controlling in Zeiten der Krise
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Controlling in Zeiten der Krise

Wirkungen und Maßnahmen

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Wirkungen und Maßnahmen

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Über dieses Buch

Die "subprime"-Krise im Finanzsektor der USA hat sich längst zu einer globalen Krise ausgeweitet. Diese hat auch die deutschen Unternehmen auf breiter Front erreicht, selbst wenn sich zwischen die Krisen-Berichterstattung bereits wieder erste positive Meldungen mischen. Die Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Krise bleibt dennoch bestehen. Insbesondere ist unklar, wie mit ihren Auswirkungen umgegangen werden soll. Der vorliegende AC-Band soll einen Einblick gewähren, wie sich Unternehmen und ihre Controller der Krise stellen und welche konkreten Maßnahmen ergriffen werden, um sie zu bewältigen. Zu diesem Zweck wurden im Rahmen des WHU-Controllerpanels CFO´s, Manager und Controller zu diesem Thema befragt sowie der Austausch mit den Mitgliedern des Centrums für Controlling & Management (DAX 30-Unternehmen) intensiviert, um deren Maßnahmen und Einschätzungen zu ergründen. Diese Ergebnisse sollen Managern und Controllern nicht nur einen Einblick in die aktuelle Lage der deutschen Unternehmen liefern, sondern auch einen Orientierungspunkt für den eigenen Umgang mit der Krise bieten.

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Information

Verlag
Wiley-VCH
Jahr
2012
ISBN
9783527666607

1

Einführung

Ziel und Struktur des Bandes

Die Finanz- und Wirtschaftskrise nahm im Frühsommer 2007 ihren Anfang mit der »subprime«-Krise im Finanzsektor der USA und hat sich im Anschluss zu einer globalen Krise ausgeweitet. Längst hat die Krise die reale Wirtschaft getroffen und schlägt sich in deutlich gesunkenen Auftragseingängen und Umsätzen nieder. Dagegen gibt es deutliche Zeichen für eine Erholung des Finanzsektors, erste Finanzinstitute veröffentlichen bereits wieder positive Quartalsabschlüsse.
Als Reaktion auf die Finanz- und Wirtschaftskrise bringen Regierungen weltweit Konjunkturpakete auf den Weg, die weiteren negativen konjunkturellen Entwicklungen entgegenwirken sollen. Doch selbst Finanzexperten streiten weiter über den Fortgang und das tatsächliche Ausmaß der Finanz- und Wirtschaftskrise. Die Unsicherheit für die einzelnen Unternehmen beziehungsweise ihre Entscheidungsträger bleibt.
Es heißt, solche wirtschaftlich schlechten Zeiten seien gute Zeiten für Controller. Die Unterstützung des Managements bei der Bewältigung von Unsicherheit in Krisenzeiten fällt in den Kernaufgabenbereich der Controller und bietet die Möglichkeit, den eigenen Einfluss zu stärken. Doch darüber, wie sich die derzeitigen wirtschaftlichen Entwicklungen wirklich auf die Tätigkeiten der Controller auswirken und welche Maßnahmen sie ergreifen und als erfolgversprechend einschätzen, ist bisher wenig bekannt. Aus diesem Grund hat das Institut für Management und Controlling (IMC) an der WHU – Otto Beisheim School of Management im Herbst 2008 begonnen, großzahlige empirische Studien zu diesem Thema durchzuführen. Ergänzend werden deren Ergebnisse mit Konzerncontrollern der CCM-Partnerunternehmen diskutiert, um die großzahligen Ergebnisse besser interpretieren zu können und Hinweise darauf zu bekommen, welche Veränderungen und Maßnahmen die Konzerncontroller aktuell umsetzen und als langfristig tragfähig betrachten. Die in diesem Advanced Controlling-Band vorgestellten Benchmarkergebnisse sollen Managern und Controllern einen Orientierungspunkt in der Krise liefern. Sie geben folglich erste Hinweise darauf, welche Maßnahmen andere Unternehmen bereits ergriffen haben und welche Anknüpfungspunkte es möglicherweise für das eigene gibt.
Die durchgeführten Studien werden wir im nächsten Abschnitt kurz vorstellen. Die Ergebnisse beschäftigen sich zunächst mit den allgemeinen Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Unternehmen und das Controlling. Darauf folgend wird detailliert auf den Umgang mit der Krise in ausgewählten Kernaufgabenbereichen der Controller eingegangen. Den Abschluss bildet ein Blick in die Zukunft.

Überblick über die empirischen Studien

Die Befragungen wurden im Rahmen des WHU-Controllerpanels durchgeführt, einer langfristig angelegten empirischen Untersuchung, mit der Benchmarkgrößen ermittelt und langfristige Trends aufgedeckt werden sollen (für nähere Informationen siehe www.whucontrollerpanel.de).
Basis des WHU-Controllerpanels ist eine jährlich durchgeführte Längsschnittstudie, die einen repräsentativen und aktuellen Überblick über die Controllership – die Gesamtheit der Aufgaben der Controller – in (primär) deutschsprachigen Unternehmen liefert.
Zusätzlich wurden noch drei kürzere »Flashlightstudien« mit wechselnden Schwerpunkten zur Finanz- und Wirtschaftskrise durchgeführt. Die erste Befragung mit 434 Teilnehmern bei einer Rücklaufquote von 61% fand im November 2008 statt, gefolgt von der zweiten Befragung im April 2009 mit 311 Respondenten, bei einer Rücklaufquote von 39 %. An der letzten Befragung im September 2009 haben 315 Mitglieder teilgenommen, bei einer Rücklaufquote von 37 %. Die in diesem Advanced Controlling-Band vorgestellten Ergebnisse basieren primär auf diesen drei Studien, zusätzlich wurden jedoch auch besonders spannende Ergebnisse der diesjährigen Längsschnittstudie berücksichtigt, die im Juli 2009 durchgeführt wurde und mit 362 Teilnehmern eine Rücklaufquote von 45% erzielt hat. Über die Befragungszeitpunkte hinweg hat sich die Mitgliederzahl des WHU-Controllerpanels leicht erhöht; damit hat sich auch die den Befragungen zu Grunde liegende Grundgesamtheit leicht vergrößert. Den Teilnehmern der Befragung werden die entsprechenden Ergebnisse jeweils in Form eines umfassenden Ergebnisberichts zur Verfügung gestellt. Daneben wird auch jährlich ein überblicksartiger Artikel über die Ergebnisse der Längsschnittstudie veröffentlicht (vergleiche Weber et al. 2009a sowie Weber et al. 2009b).
Trotz der leicht schwankenden Rücklaufquoten und der gewachsenen Grundgesamtheit ist die Teilnehmerbasis hinsichtlich aller wesentlichen Strukturmerkmale stabil geblieben. Im weiteren Verlauf dieses Advanced Controlling-Bandes werden primär Branche, Unternehmensgröße, Unternehmenserfolg und Krisenbetroffenheit zur Kategorisierung der Ergebnisse verwendet.
  • Die Branchenaufteilung, welche aufgrund der unterschiedlichen Betroffenheit verschiedener Wirtschaftsbereiche durch die Finanz- und Wirtschaftskrise von Interesse ist, basiert auf der Statistischen Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft (Nomenclature statistique des Activités économiques dans la Communauté Européenne NACE), wobei vor allem im primären Sektor Gruppierungen vorgenommen wurden, um sinnvolle Branchengrößen zu erhalten.
  • Die Unternehmensgröße wird anhand des Umsatzes ermittelt und in drei Kategorien aufgeteilt: kleine Unternehmen mit einem Umsatz bis 50 Mio. Euro, mittlere Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 51 Mio. und 1 Mrd. Euro sowie den großen Unternehmen mit über 1 Mrd. Euro.
  • Die Krisenbetroffenheit wird anhand der subjektiven Einschätzung der Teilnehmer ermittelt, worauf wir im Abschnitt »Ausmaß der Finanz- und Wirtschaftskrise in den Unternehmen« aus Kapitel 2 noch näher eingehen werden.
Als letztes Strukturmerkmal haben wir den Unternehmenserfolg herangezogen. Studien weisen darauf hin, dass Controller durch ihre Einflussnahme auf die Managemententscheidungen indirekt Einfluss auf diese nehmen können (vergleiche Sill 2008) – wir haben diesem Thema einen eigenen Band in dieser Schriftenreihe gewidmet (vergleiche Weber 2009). Deshalb kann auch das Vorgehen von Controllern in sehr erfolgreichen Unternehmen eine Orientierungshilfe sein. Gemessen wurde der Unternehmenserfolg anhand von drei Erfolgsgrößen im Wettbewerbsvergleich: der Erfolg am Markt, die Flexibilität des Unternehmens und der wirtschaftliche Erfolg. Anhand des daraus gebildeten Index wurden die Unternehmen in »weniger erfolgreiche«, »durchschnittlich erfolgreiche« und »sehr erfolgreiche« unterteilt. Dabei zeigen die Ergebnisse der durchgeführten Studien, dass die Wirtschaftskrise auch an sehr erfolgreichen Unternehmen nicht vorbeigeht: Lediglich ein gutes Drittel der sehr erfolgreichen Unternehmen betrachtet sich als nicht oder nur gering von der Finanz- und Wirtschaftskrise betroffen.
Diese und andere Ergebnisse der Befragungen wurden detailliert mit Konzerncontrollingleitern aus namhaften Großunternehmen diskutiert, die im Rahmen des Centers for Controlling & Management (CCM) mit dem Institut für Management und Controlling (IMC) an der WHU – Otto Beisheim School of Management zusammenarbeiten. Einzelne Diskussionsbeiträge, angereichert durch die Erfahrungen mit bestimmten Maßnahmen in den ausgewählten Großunternehmen, fließen in Form von Exkursen in den vorliegenden Advanced Controlling-Band ein.

2

Ausmaß der Finanz- und Wirtschaftskrise

Ausmaß der Finanz- und Wirtschaftskrise in den Unternehmen

Allgemeiner Überblick über die Krisenbetroffenheit

Sowohl europäische, einzelstaatliche als auch privatwirtschaftliche Institutionen veröffentlichen regelmäßig Indikatoren zur wirtschaftlichen Entwicklung in einzelnen Ländern und Branchen, die von Wirtschafts- und Finanzexperten kommentiert werden. Doch mit Ausnahme von Krisenmeldungen, die sich meist auf Großunternehmen beziehen, deren Straucheln für die Gesamtwirtschaft oder doch zumindest für einzelne Regionen Auswirkungen hat, ist wenig über die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf einzelne Unternehmen bekannt.
Um einen ersten Eindruck über die generelle Krisenbetroffenheit der einzelnen Unternehmen zu gewinnen, wurden die Teilnehmer in den durchgeführten Studien aufgefordert, die Krisenbetroffenheit ihres Unternehmens auf einer Skala von 1 (nicht betroffen) bis 7 (sehr stark betroffen) zu beurteilen. Die Antworten wurden, wie in Abbildung 1 dargestellt, in drei Kategorien zusammengefasst. Die Antworten 1–3 werden im Folgenden als »geringe Betroffenheit« bezeichnet, die Antworten 4 und 5 als »mittlere Betroffenheit« sowie die Antworten 6 und 7 als »starke Betroffenheit«. Diese Kategorien werden auch im weiteren Verlauf dieses Advanced Controlling-Bandes dazu dienen, die Ergebnisse zu strukturieren, um eine klarere Aussage zu den Auswirkungen und Maßnahmen in den verschieden stark von der Krise betroffenen Unternehmen zu erhalten.
Abbildung 1: Ausmaß der Krisenbetroffenheit in den befragten Unternehmen
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Der Vergleich über die unterschiedlichen Befragungszeitpunkte macht deutlich, dass seit November 2008 zunehmend mehr Unternehmen mittel bis stark von der Krise betroffen sind. Waren zu diesem Zeitpunkt noch 47% der Unternehmen nur gering von der Krise betroffen, ist dieser Wert in den darauf folgenden neun Monaten um rund zwei Drittel auf 28% gefallen.
Betrachtet man die Ergebnisse näher, wird deutlich, dass die Krise die großen, von internationalen Kapital- und Absatzmärkten abhängigen Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 1 Mrd. Euro am stärksten erfasst hat. Der Anteil der gering von der Krise betroffenen Großunternehmen beträgt im September 2009 nur noch 13 %, im November 2008 waren es noch 38 %. Bei den mittleren Unternehmen mit einem Umsatz zwischen 50 Mio. und 1 Mrd. Euro ist der Anteil der gering betroffenen Unternehmen im gleichen Zeitraum von 39% auf 17% gesunken. Sie haben damit schon fast die Betroffenheitswerte der Großunternehmen erreicht. Die Krise hat schließlich auch vor den am wenigsten betroffenen Kleinunternehmen mit einem Umsatz unter 50 Mio. Euro nicht Halt gemacht; waren im November 2008 noch 57% gering betroffen, ist dieser Wert im September 2009 auf 37% gesunken.
Auch bei näherer Betrachtung der Krisenbetroffenheit in den einzelnen Branchen zeigen sich deutliche Unterschiede. Den höchsten Anteil an stark von der Krise betroffenen Unternehmen weist die Automobilindustrie mit ihren Zulieferern aus, auch wenn sich hier eine leichte Entspannung abzuzeichnen scheint: Im November 2008 betrachteten sich 80% der Unternehmen in dieser Industrie als stark von der Krise betroffen, im September 2009 ist dieser Wert auf 60% gesunken. Ebenfalls stark von der Finanz- und Wirtschaftskrise betroffen sind die Metallerzeugung und die Elektrotechnik; diese weisen im September 2009 einen Anteil von 60% (35% im November 2008) beziehungsweise 59% (21% im November 2008) der Unternehmen aus, die stark von der Krise betroffen sind. Beide Branchen haben seit November 2008 eine starke Ausdehnung der Krise erfahren. Anders sieht es beim Kredit- und Versicherungsgewerbe aus: Bewerteten sich im November 2008 noch 37% der Unternehmen als stark von der Krise betroffen, ist dieser Wert im September 2009 auf 9% und damit unter denjenigen der öffentlichen Verwaltung (10%) gesunken! Die Branche, in der die Krise ihren Ursprung nahm, scheint diese bereits überwunden zu haben.
Insgesamt hat sich die Finanz- und Wirtschaftskrise in dem betrachteten Zeitraum über alle Unternehmensgrößen und Branchen hinweg ausgebreitet. Allerdings weisen die Ergebnisse der Branchenanalyse darauf hin, dass sich die Krise in einzelnen Branchen bereits wieder auf dem Rückzug befindet.

Betroffenheit einzelner Unternehmensfelder

Ausgehend von diesem allgemeinen Überblick über die Krisenbetroffenheit werden wir im nächsten Abschnitt näher auf die Auswirkungen der Krise auf einzelne Felder im Unternehmen eingehen. Wiederum haben wir die Auswertungen nach der Krisenbetroffenheit differenziert. Das Ergebnis der Analyse zeigt Abbildung 2.
Abbildung 2: Stärke der Betroffenheit in den einzelnen Unternehmensfeldern im Zeitverlauf
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Die größten Probleme werden auf der Absatzseite gesehen, bei den Auftragseingängen und den Absatzrückgängen. Hier ist auch der hauptsächliche Grund für die Kriseneinschätzung zu suchen; die Abstände der Antworten zwischen den drei Betroffenheitsgruppen sind hier absolut gesehen am größten. Über den Betrachtungszeitraum November 2008 bis September 2009 gesehen haben sich die Auftragsrückgänge bei den stark von der Krise betroffenen Unternehmen erst leicht verstärkt und sich dann auf sehr hohem Niveau stabilisiert. Bei den Absatzrückgängen zeigt sich ein ähnliches Bild, allerdings reagieren diese leicht zeitverzögert, da gerade bei den stark von der Finanz- und Wirtschaftskrise betroffenen Investitionsgütern mit langen Lieferfristen Auftragsbestände verzögert abgearbeitet werden. Bei den weniger stark betroffenen Unternehmen sind beide Werte erfreulicherweise stabil geblieben oder sogar leicht gesunken.
In konkreten Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass einzelne Branchen mit Auftrags- und Absatzrückgängen von rund einem Drittel konfrontiert sind. Die stärksten Auftragsrückgänge verzeichnen im September 2009 der Maschinen- und Anlagenbau (33 %), die Metallerzeugung (32 %) und die Elektrotechnik (32 %). Ähnlich drastisch fallen die Absatzrückgänge aus. Diese betragen in der Metallerzeugung 30 %, in der Elektrotechnik 29% und im Maschinenund Anlagenbau 28 %. Im April 2009 waren die Auftragseingangsrückgänge sogar noch geringfügig höher, während die Absatzrückgänge im April wohl noch durch bestehende Auftragsbestände abgemildert wurden.
Neben diesem Rückgang haben sich für die stark von der Krise betroffenen Unternehmen auch die Zahlungsmoral der Kunden sowie die Kapitalversorgung verschlechtert. Ersteres erfordert ein intensives Forderungsmanagement (vergleiche dazu Meyer 2007), um nicht auf zusätzliches Kapital angewiesen zu sein, dessen Verfügbarkeit ebenfalls sinkt. Viele Einzelnennungen zeigen, dass sich Controller in stark von der Krise betroffenen Unternehmen intensiv mit dem Working Capital-Management beschäftigen. Darüber hinaus rücken aufgrund des härter gewordenen Wettbewerbs um Kapital die Interessen der Kapitalgeber wieder mehr ins Zentrum der Unternehmenssteuerung. Dabei ist es wichtig, dass diese Anstrengungen nicht nur unternommen, sondern auch aktiv gegenüber den Kapitalgebern kommuniziert werden, um...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Autor
  3. Titelseite
  4. Impressum
  5. Vorwort
  6. 1: Einführung
  7. 2: Ausmaß der Finanz- und Wirtschaftskrise
  8. 3: Umgang mit der Finanz- und Wirtschaftskrise in der Planung
  9. 4: Umgang mit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Berichtswesen
  10. 5: Umgang mit der Finanz- und Wirtschaftskrise im Investitionscontrolling
  11. 6: Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise auf die Controller
  12. 7: Zukunftsprognose: Wie geht es weiter?
  13. 8: Zusammenfassung
  14. 9: Literaturverzeichnis
  15. In eigener Sache