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Über dieses Buch
Neben der Methodenentwicklung ist die Optimierung bestehender Methoden eine zentrale Aufgabe im HPLC-Labor. Eine Aufgabe, die heute in immer kurzerer Zeit und kosteneffizient erledigt werden muss. Das Handbuch bietet eine fundierte Hilfe, um diese Herausforderung noch besser zu meistern.
International renommierte Autoren behandeln sowohl die allgemeinen Grundlagen und Strategien der Optimierung als auch die spezifischen Aspekte der unterschiedlichen Techniken wie RP-HPLC, NP-HPLC, Micro- und Nano-HPLC sowie der Kopplungstechniken wie LC-MS. Auch die richtige Saulenauswahl sowie Enantiomerentrennungen gehoren zu den behandelten Themen. Die Autoren liefern konkrete, praktische Tipps ebenso wie relevante Hintergrundinformationen. Sie bieten daruber hinaus Einblicke in die Optimierungspraxis sieben international renommierter Firmen verschiedener Branchen. Einige Beitrage stellen die Anwendung gangiger Optimierungssoftware wie DryLab oder ChromSword dar. Das ganze wird abgerundet durch praxisnahe Berichte erfahrener Anwender aus den verschiedenen Anwendungsgebieten, inbesondere aus den Life Sciences, wie beispielsweise Proteomics oder Pharmaentwicklung. Alle Beitrage sind in einem auf das Wesentliche konzentrierten und anwendungsnahen Stil geschrieben. Der Aufbau des Buches mit abgeschlossenen Kapiteln erleichtert das gezielte Nachschlagen.
Häufig gestellte Fragen
Information
1
Grundsätzliches zur Optimierung
1.1 Grundsätze der Optimierung in der HPLC am Beispiel der RP-Chromatographie
1.1.1 Vor den ersten Optimierungsschritten
- Was will ich? Also: Was ist das eigentliche Ziel meiner Trennung?
- Was habe ich? Also: Über welche analytisch relevante Informationen bzgl. der Probe verfüge ich?
- Wie mache ich es? Also: Steht das, was ich bräuchte, zur Verfügung und ist das, was ich vorhabe, auch tatsächlich realisierbar?
Zur ersten Frage: Was will ich?
- Brauche ich eine Methode, um diesen hochtoxischen Metaboliten auf jeden Fall zu quantifizieren, oder verfolge ich das Ziel, dass die Behörde meine Methode akzeptiert?
- Was ist im vorliegenden Fall wichtig: Schnelle Analysenzeiten, langlebige Säulen, robuste Bedingungen, oder steht im Vordergrund eine höchstmögliche Spezifität ohne Wenn und Aber?
- Warum darf der VK (VK: Variationskoeffizient) höchstens 2 % betragen? Um wie viel schlechter wird unser Produkt, wenn sich ein VK von 2,5 % ergeben würde? Gehen die Analysenkosten tatsächlich mit der Qualität des Produkts einher?
Zur zweiten Frage: Was habe ich?
- Was steht im Bericht der Kollegen aus der chemischen Entwicklung über Lichtempfindlichkeit und Sorptionsverhalten des neuen Wirkstoffs gegenüber Glasoberflächen? Kann ich schnell dort anrufen? Das heißt, komme ich mit einem vertretbaren Aufwand an relevante Informationen heran?
- Stehen in der internen Datenbank (die bedauerlicherweise selten gepflegt und noch seltener in Anspruch genommen wird) nicht doch Informationen über ähnliche Trennungen aus der Vergangenheit, die seinerzeit nicht weiterverfolgt wurden?
- Ich kann doch schnell über die bekannte Struktur der Hauptkomponente ihren pKs-Wert ausrechnen und so beim geeigneten pH-Wert die ersten Versuche starten (s. Kap. 1.4). Die entsprechende Software hatten wir doch vor kurzem gekauft, oder wie war es? Wie sind die Erfahrungen des Kollegen Miller aus der Nachbarabteilung, der früher mit ähnlichen Substanzen zu tun hatte?
Zur dritten Frage: Wie mache ich es?
- Kann ich meinen Abteilungsleiter davon überzeugen, dass es aus Gesamt-Firmensicht sinnvoll wäre, im Vorfeld (!) mit den späteren Routineanwendern über Methodendesign und weitere Details der Methode zu sprechen? Wenn allerdings Angst um Know-How-Verlust oder Budgetfragen oder sonstige psychosoziale Barrieren ein Gespräch mit den „anderen“ de facto unmöglich machen, ist dies eine bittere, aber eine zu akzeptierende Realität. Oder: Ist es sinnvoll, um eine Änderung folgender allgemein bekannter und akzeptierter Situation zu kämpfen?: Ein Termin ist vorgegeben, also ist die Validierung in zwei Wochen durchzuziehen. Die späteren (immensen) Folgekosten durch Wiederholmessungen, Reklamationen usw., die unweigerlich dadurch entstehen, dass kaum eine analytische Methode unter realen Bedingungen in zwei Wochen zu validieren ist, belasten ja nicht „uns“, sondern die Qualitätskontrolle. Als Prüfkosten gehen sie unter und werden mangels nüchterner, ganzheitlicher Betrachtung sowieso seit Jahrzehnten in Kauf genommen. Die Konsequenzen, oder positiv formuliert, das Verbesserungspotenzial möge der Leser sich selbst ausmalen.
- Ist es bei der Entwicklung einer späteren Routinemethode, die weltweit eingesetzt werden soll, wirklich sinnvoll, sich unbedingt für eine polare RP-Phase ob ihrer häufig besseren Selektivität zu entscheiden, wo doch aller Voraussicht nach Probleme mit der Chargenreproduzierbarkeit zu erwarten sind? Ist möglicherweise eine hydrophobe, robustere Säule mit einer geringeren, aber durchaus ausreichenden Selektivität die bessere Alternative?
- Ist es sinnvoll, mein analytisches „Können“ unter Beweis zu stellen, indem ich den VK einer Methode, die später in diversen Betriebslabors eingesetzt werden soll, auf 0,7 % trimme?
1.1.2 Was heißt eigentlich „Optimierung“?
- besser trennen (bessere Auflösung),
- schneller trennen (kürzere Retentionszeit),
- „mehr“ sehen (niedrigere Nachweisgrenze),
- billiger trennen (Ökonomie anstreben),
- mehr trennen (größerer Durchsatz).
Vorbemerkungen
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Series Page
- Title Page
- Copyright
- Vorwort
- Autorenverzeichnis
- Zum Aufbau des Buches
- 1: Grundsätzliches zur Optimierung
- 2: Die Charakteristika der Optimierung in einzelnen HPLC-Modi
- 3: Kopplungstechniken
- 4: Computer-unterstützte Optimierung
- 5: „Anwender berichten“
- Anhang
- Stichwortverzeichnis