William Kelly - sein Leben und Werk
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William Kelly - sein Leben und Werk

  1. 231 Seiten
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William Kelly - sein Leben und Werk

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William Kelly (1821-1906) war ein befähigter Ausleger des Wortes Gottes, der viele Christen tiefer in der Wahrheit der Heiligen Schrift eingeführt hat. Seine Bücher werden bis heute weltweit gelesen und sind ein großer Segen. Diese erste deutsche Biografie über William Kelly bietet nicht nur viele interessante Informationen, sondern will den Leser auch herausfordern, selbst intensiv die Bibel zu lesen. - Mit zahlreichen Abbildungen.

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1
Einführung
William Kelly wurde in einer Zeit geboren, als England gerade begann, sich von den Napoleonischen Kriegen zu erholen. Die Schlacht von Waterloo lag erst fünf Jahre zurück und Napoleon war gerade auf St. Helena3 gestorben. Etwa zwei Jahre vor Kellys Geburt kam Georg IV. als Thronfolger an die Macht. Unter den Herrschern auf dem britischen Thron gehörte er zu denen, die am wenigsten Achtung und Anerkennung verdienten. Überall im Land kamen Forderungen nach Reformen und Freiheit für das Volk auf. Der Innenminister, Addington, und sein noch mächtigerer Kollege, Lord Castlereagh, erkannten die unruhige Lage im Land und befürchteten, dass die aufkommenden Unruhen in offenen Aufstand ausbrechen könnten. Törichterweise brachten sie jedoch eine höchst unbeliebte und verhasste Maßnahme ins Parlament ein, die als Six Acts bekannt ist. Sie hofften, auf diese Weise die Unruhen wirksam verhindern zu können, doch führte sie nur dazu, die wachsende Unzufriedenheit zu vergrößern.
Diese Maßnahme drohte denjenigen, die für irgendeine Art von Sozialreform eintraten, mit schweren Strafen und war sehr repressiv. Das einfache Volk war außer sich über die Härte gegenüber allem und jedem, der es wagte, gegen die Politik der Regierung zu protestieren. Dem Innenminister und Lord Castlereagh gelang es jedoch, die unbeliebte Maßnahme im Parlament durchzusetzen.
Als Castlereagh kurz darauf starb, wurde seine Beisetzung zu einem willkommenen Anlass, dass der Hass gegen ihn selbst und das von ihm geförderte Gesetz auf beschämende Weise ausbrach: Als der Leichenzug auf dem Weg zur Beisetzung durch die Straßen von Westminster zog, wurde er dort tatsächlich mit Freudenrufen begrüßt – so gewaltig war der Hass, der durch Castlereaghs Politik entstanden war.
Man befürchtete, dass das Vorbild der Französischen Revolution (1789-1799), die noch gar nicht so lange vorbei war, der Funke wäre, der das Pulverfass zur Explosion bringen würde – ein Pulverfass von aufgestautem Groll, den Tausende über die Ungerechtigkeit des neuen Gesetzes empfanden. Sowohl politisch als auch kirchlich war eine Zeit des Übergangs gekommen. Diejenigen, die eher besonnen und sachlich waren, zeigten sich besorgt und beunruhigt über die gewaltbereite und bedrohliche Stimmung bei den Massen und über die Uneinsichtigkeit der herrschenden Klassen, was die Auswirkungen dieser Stimmung im Volk betraf.
In einer abgelegenen Landgemeinde machte sich einer der herausragendsten Studenten Oxfords, John Keble (1792-1866), Gedanken über den Zustand in Kirche und Staat. Allerdings erregten die Ergebnisse seiner Überlegungen erst einige Jahre später das Land, als er im Juli 1833 auf der Kanzel der Universitätskirche St. Mary the Virgin in Oxford predigte und seine Gedanken unter dem Titel National Apostasy (Nationaler Abfall) veröffentlichte. Als Folge dessen kamen zwei große religiöse Bewegungen auf und beeinflussten die religiösen Ansichten im Land radikal.
Zu diesem Zeitpunkt war die evangelikale Erweckung im Begriff, sich in ruhiger, exklusiver und selbstgefälliger Orthodoxie einzurichten. Auch die methodistische Bewegung war dabei, ihre ursprüngliche Lebendigkeit und Begeisterung zu verlieren. Einige Jahre vorher waren beide Bewegungen von dem Feuer der Verfolgung angefacht worden, das inzwischen jedoch verloschen war. Indes begannen kirchliche Stürme aus Oxford und Plymouth zu blasen und die religiösen Taubenschläge durcheinanderzubringen. Die Stürme sollten auf die englisch sprechende Christenheit einen Einfluss ausüben, der über alles hinausging, was seit der Reformation im 16. Jahrhundert bekannt war.
Eine dieser Bewegungen war die Traktat-Bewegung4 (Tractarian Movement), die später als Oxford-Bewegung (Oxford Movement) bekannt wurde; die andere war die Plymouth-Bewegung (Plymouth Movement) oder, wie sie oft genannt wird, die Brüderbewegung (Brethren Movement). Beide nahmen unmerklich Gestalt an, und viel ist über diese Bewegungen geschrieben geworden. Nach mehr als eineinhalb Jahrhunderten ist die Kraft, die von ihnen ausging, immer noch spürbar. Beide Bewegungen entsprangen einer dringenden Notwendigkeit: Zum einen unterdrückte die britische Regierung die irischen Bistümer, und zum anderen erging eine Anordnung des Erzbischofs William Magee5 aus Dublin an den irischen Klerus. Diese Anordnung führte dazu, dass die irische Innenmission eingestellt wurde, da bei der Aufnahme von Konvertiten nun ein Treueid auf den König Georg vorgeschrieben war.
Wenn der Legislative solche Verordnungen von der öffentlichen Meinung aufgezwungen werden, „ist Abfall dann ein zu hartes Wort, um den Charakter einer solchen Nation zu beschreiben?“ Das war die Frage, die John Keble stellte.
Ursprünglich waren die beiden bedeutendsten Persönlichkeiten der jeweiligen Bewegungen Geistliche der anglikanischen Staatskirche (und beide lehnten einen solchen erastianischen6 Einfluss des Staates auf die Kirche ab): Der eine, John Henry Newman7 (1801-1890), widersetzte sich energisch der Unterdrückung der irischen Bistümer durch die britische Regierung; der andere, John Nelson Darby, lehnte die Anordnung des Erzbischofs strikt ab.
Viele gottesfürchtige Männer mit wachem Verstand und großartigen natürlichen Fähigkeiten zog es zu diesen Bewegungen. Unter ihnen ragten zwei Männer heraus, die einander in vieler Hinsicht ähnlich waren: John Keble, der bereits erwähnte Traktarianer, und William Kelly, der eng mit John Nelson Darby zusammenarbeitete. Sowohl Keble als auch Kelly waren beide demütig und zurückhaltend, obwohl jeder von ihnen damals an der Universität die höchsten Ehren erlangt hatte.
Einer ihre Zeitgenossen sagte:
Wo der persönliche Charakter die Hauptquelle des Einflusses auf andere ist; wo der Arbeiter, der in treuem Dienst vorwärtsdrängt, nichts davon weiß, dass sich auf seinem erhobenen Angesicht Herrlichkeit widerspiegelt, dass sich das Feuer seiner Sehnsucht in den Herzen ringsum verbreitet und sich durch die fast unmerkliche Wirkung von Geist zu Geist das Gewissen läutert, dass sich die Begeisterung erwärmt und dem Bestreben neuen Auftrieb gibt – dort wird ein Leben, ein Bericht, ein Lebensportrait am meisten benötigt. Die Hauptwirkung geht nicht von einem solchen Bericht aus, sondern manches Herz wurde durch den Umgang mit einer lebendigen Person geformt, und manche Wegrichtung änderte sich dadurch.
Diese Beschreibung traf in jeder Hinsicht auf Kelly und Keble zu.
In diesem Band befassen wir uns ausschließlich mit William Kelly. Für einen Biografen ist es nicht leicht, der wahren Persönlichkeit eines Menschen auf die Spur zu kommen, dessen Leben bereits vorüber ist. Ich möchte seinen Charakter nicht verbindlich festlegen, da es wirklich unmöglich ist, ohne Unvoreingenommenheit ein Urteil abzugeben. Das spärliche zur Verfügung stehende historische Material und die Erinnerungen derjenigen, die Kelly nur aus ihrer Kindheit kannten (die ich zwar kannte, die aber nun bereits heimgegangen sind), sind kaum verlässliche Quellen. Ebenso wie sein Mentor Darby hinterließ Kelly keine Tagebücher für unsere Studien. Seine Bücher und seine erhalten gebliebenen Briefe sind unsere Hauptquellen, um etwas über diesen bescheidenen Mann zu erfahren. Kelly würde vor allen Dingen wollen, dass wir unsere Bibel und Christus besser kennenlernen, denn das war immer das Hauptanliegen seines schriftlichen und mündlichen Dienstes.
Dieses Buch möchte diesen bemerkenswerten Lehrer ein wenig vorstellen. Mit dem Wunsch, so viel wie möglich von dem, was wir über Kelly wissen, weiterzugeben, legen wir diesen Band als vorläufige Studie über einen begabten geistlichen Mann vor, dessen Leben meiner Meinung nach unvergleichlich bleibt. Ich erinnere mich gut, dass H. L. Heijkoop (1906-1995) sagte, dass sowohl Darby als auch Kelly in besonderer Weise vom Herrn gebraucht wurden, um die Wahrheiten der Schrift über die Versammlung und ihre Berufung, die lange in Vergessenheit geraten waren, wieder aufleben zu lassen. Ein gewisser „TMT“ aus Montreal schrieb 1890 über William Kelly, dass, „was die Erkenntnis der Wahrheit betrifft, nur Darby ihm überlegen war, aber dass er unübertroffen darin war, die Wahrheit verständlich zu erklären“. Nach allem, was ich von Kelly gelesen habe, bin ich überzeugt, dass er diese Beschreibungen verdient. Sein Leben zu betrachten, bedeutet, den Weg zu berücksichtigen, den er gegangen ist. Der Biograf hofft, dass der Leser zu der Quelle geführt wird, die Kelly selbst motivierte, und dass er in Gehorsam dem Weg folgt, den Christus jedem Kind Gottes zeigt. Ein Leben mit all seinen Fehlern zu skizzieren, mag wohl die Neugier befriedigen, aber ausführlich über Unzulänglichkeiten und Schwächen des Fleisches zu berichten, erbaut niemanden. Mein Quellenmaterial darf in dieser Hinsicht von künftigen Forschern gern zurate gezogen werden.




3 Es wird berichtet, dass es dort im Jahr 1873 eine „Brüderversammlung“ gab.
4 Der Oxford-Bewegung wurde dieser Name zu dem Zeitpunkt gegeben, als die Tracts for the Time (von John Henry Newman) herausgegeben wurden. Das erste Traktat wurde 1833 veröffentlicht. William Kelly betrachtete die Traktarianer als „des Teufels Nachahmung der ‚Brüder‘“ (das ist ein Zitat, zu der keine Quellenangabe gefunden werden konnte, das aber Kelly zugeschrieben wird, und zwar von John R. Barber in The Hearts and Minds of J. N. Darby and E. B. Pusey – a Comparative Study, 1998). [Die Oxford-Bewegung, deren Geburtsstunde eine Predigt von John Keble war, versuchte, katholische Prinzipien in die anglikanische Kirche einzuführen. Zu ihr gehörten Männer wie John Keble, John Henry Newman und Edward Bouverie Pusey, die alle in Oxford lehrten. (Übs.)]
5 A charge delivered at his Triennial and Metropolitan visitation, in St. Patrick...

Inhaltsverzeichnis

  1. Vorwort zur deutschen Ausgabe
  2. Anmerkung des Autors
  3. Kapitel 1: Einführung
  4. Kapitel 2: Irland und Sark
  5. Kapitel 3: Guernsey
  6. Kapitel 4: Blackheath
  7. Kapitel 5: Predigen und Lehren
  8. Kapitel 6: Einige Briefe
  9. Kapitel 7: Der Arbeiter
  10. Kapitel 8: „Oft auf Reisen“
  11. Kapitel 9: Die Bibliothek
  12. Kapitel 10: Letzte Tage
  13. Anhänge
  14. I Das Gericht, nicht die Wiedervereinigung der Christenheit
  15. II Daten aus Kellys Leben
  16. III Daten aus der Geschichte der „Brüder“ im Zusammenhang mit Kellys Leben
  17. IV Kellys Testament
  18. Bibliografie
  19. Andere Quellen:
  20. Danksagungen