Schule des Schreibens
eBook - ePub

Schule des Schreibens

Was ich dem Kursbuch alles verdanke

  1. 8 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Schule des Schreibens

Was ich dem Kursbuch alles verdanke

Angaben zum Buch
Buchvorschau
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Cora Stephan hat viele Beiträge zum Kursbuch beigesteuert, von ihrem Essay "Dessouveränität", über "Im Drüben fischen" bis hin zu "Wir pfeifen auf den Fortschritt". Eine persönliche Erinnerung an ihre 50 Jahre Kursbuch. "Es ist gut, dass es das Kursbuch noch gibt. Aber ich gebe zu, dass ich nach dem Tod von Karl Markus Michel zu denen gehörte, die meinten, es sei angemessen, mit ihm eine große Tradition zu begraben."

Häufig gestellte Fragen

Gehe einfach zum Kontobereich in den Einstellungen und klicke auf „Abo kündigen“ – ganz einfach. Nachdem du gekündigt hast, bleibt deine Mitgliedschaft für den verbleibenden Abozeitraum, den du bereits bezahlt hast, aktiv. Mehr Informationen hier.
Derzeit stehen all unsere auf Mobilgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Mit beiden Aboplänen erhältst du vollen Zugang zur Bibliothek und allen Funktionen von Perlego. Die einzigen Unterschiede bestehen im Preis und dem Abozeitraum: Mit dem Jahresabo sparst du auf 12 Monate gerechnet im Vergleich zum Monatsabo rund 30 %.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja, du hast Zugang zu Schule des Schreibens von Cora Stephan im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Politik & Internationale Beziehungen & Geschichte & Theorie der Politik. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.
Cora Stephan
Schule des Schreibens
Was ich dem Kursbuch alles verdanke
Die These, daß das »Ganze« in der organisierten deutschen Arbeiterbewegung häufig das Halbe-Halbe mit dem Gegner war, kann ohne Zweifel auf viele historische Beispiele zurückgreifen. Aber diese Formel verwischt einen Widerspruch: »Das Ganze« – das »Gesamtinteresse« oder auch »die« Gesellschaft und »der« Staat – hat sowohl das radikale, revolutionäre Moment verbürgt (in der sozialen »Volks«bewegung ebenso wie in der politischen Arbeiterbewegung) wie auch das Motiv verkörpert, auf dessen Grundlage die organisierte deutsche Arbeiterbewegung sich an dem beteiligte, was sie eigentlich bekämpfen wollte. Revolution war nicht vorstellbar ohne Einheit, und so war in der Vorstellungswelt der Sozialdemokratie das Einzelinteresse der Arbeiter deshalb unmittelbar mit dem Gesamtinteresse verbunden, weil das Proletariat der Fokus dieser Einheit sein sollte. Die Marxsche Trendvorhersage über den Entwicklungsgang des Kapitalismus machte diese Utopie von einer proletarischen »Einheit« zur »Wissenschaft«, die da lehrte: Alles, was der Kapitalismus tut, befördert den Fortschritt und arbeitet dem Proletariat in die Hände, heimlich schmiedet der Kapitalismus an der Herstellung des Sozialismus. Diese Utopiekritik wurde immer mehr zum Utopieverbot, je länger der Sozialismus dann doch auf sich warten ließ.
In Deutschland haben die Mahner und Warner vor ungezügelter Fortschrittseuphorie immer eher »rechts« gestanden und sind auf die erbittertste Kritik von »links« gestoßen. Der Bezug der antiautoritären Linken auf die Arbeiterbewegung Ende der 60er Jahre, das Bedürfnis, sich einer historischen Kontinuität einzuordnen, entsprang auch dem Wunsch, wissenschaftlich garantiert zu haben, daß der Sozialismus auch vor Deutschland nicht halt machen würde. Weltuntergangsstimmung angesichts des kapitalistischen Zerstörungsaufbaus paßte nicht zum neuen Heimatgefühl der Linken im Schatzkästlein des Marxismus-Leninismus.
Die Suche nach der »wirklichen«, anderen Arbeiterbewegung hingegen signalisiert einen Standortwechsel des Beobachters. Es mag einen neuen »Mythos« begründen, und es mag auch ein utopisches Vorhaben sein, mehr als nur ein paar archäologisch wertvolle Scherben finden zu wollen, die Zeugnis von den Lebensverhältnissen der »Masse« der Arbeiter früherer Zeiten abgeben könnten, oder unter den Schutthaufen parteipolitischer Haupt- und Staatsaktionen nach den Perlen der »wirklichen« Arbeiter zu stöbern. Wichtig ist vor allem, was ein solches Interesse an der »Vielfalt« sozialer Bewegungen (wo man früher das Bedürfnis nach systematischer Einordnung und Ableitung verspürte), an den »Brüchen« und »Nischen« der Geschichte (wo man vordem »Stränge«, »Linien« und »lange Wellen« verfolgte), an den »Lebenszusammenhängen« für die politischen Hoffnungen heutiger Linker aussagt.
Historische Utopien – wie etwa die Genossenschaftsidee – sind keine Bezugspunkte für heute, keine »konkrete« Utopie, kein Modell für alternatives Leben. Aber schön sind sie doch.
Aus: Kursbuch 52, »Utopien«, 1978, S. 169 f.
Erst rief Ingrid Karsunke an, mit ihrer wunderbar rauchigen Stimme, und verkündete nichts Geringeres als: Auserwähltsein. Ich sollte die Ehre haben, für die neue ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Verlag
  3. Cora Stephan
  4. Schule des Schreibens
  5. Über die Autorin
  6. Impressum