Wie deine Seele Heilung findet
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Wie deine Seele Heilung findet

Verletzungen überwinden

  1. 224 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
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Wie deine Seele Heilung findet

Verletzungen überwinden

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Das Leben steckt voller Überraschungen - positiv, wie negativ. Oft sind es aber die bösen Überraschungen, Verletzungen und schlimmen Erlebnisse, die uns vereinnahmen. Obwohl der Volksmund sagt, dass Zeit die Wunden heilen würde, ist es ein Irrtum zu glauben, dass Heilung von selbst kommt. Cornelia Mack verschafft Überblick über verschiedene Arten von Verletzungen und zeigt mit praktischen Hilfestellungen - auch aus ihrer Erfahrung in der Seelsorge -, wie wir Heilung für unsere verletzte Seele finden können.

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Information

1.

Verletzungen

Im medizinischen Bereich steht »Verletzung« als Bezeichnung für eine Wunde. Und die Übersetzung des Wortes »Trauma« bedeutet ebenfalls Verletzung oder Wunde. Menschen, die davon sprechen, dass sie verletzt wurden, meinen entweder den Körper oder die Seele. In der Folge davon kann es sein, dass auch die Lebenssicherheit verletzt ist oder die persönliche Würde, vielleicht auch eine Beziehung oder das positive Lebensgefühl.
Etwas Schlimmes oder Bedrohliches, Angstmachendes, Demütigendes oder Beschämendes ist in das Leben eingebrochen. Verursacht durch Dummheit oder Mutwillen von Menschen oder auch durch Dinge, technische Fehler, Naturkatastrophen oder auch durch eine Krankheit.
Dadurch kann das bisherige Leben in seinen Abläufen massiv gestört werden. Menschen beschreiben ihre Erfahrungen so:
Mein ganzer Alltag wird durchgeschüttelt wie in einem Würfelbecher.
Alle Abläufe funktionieren nicht mehr.
Meine Erklärungsversuche und meine Denkmuster stimmen nicht mehr.
Ich fühle mich haltlos, wie ein Blatt, das in einen Wirbelsturm geworfen wurde.
Ich schäme mich, ich kenne mich mit mir und anderen nicht mehr aus.
Ich bin so aufgewühlt, dass ich nicht mehr klar denken kann.
Ich habe Angst vor dem, was kommen wird.
Menschen reagieren auf Eingriffe in ihre Lebenssicherheit häufig mit Schock, Verleugnung, Schuldgefühlen, Angst, Lebensunlust, Entsetzen oder Trauer.
Im folgenden Kapitel möchte ich verschiedene Ursachen von Verletzungen aufzeigen – zunächst Verluste, dann Verletzungen durch Menschen und zuletzt Traumata, die sowohl durch Menschen als auch durch Katastrophen in das Leben eintreten können.

VERLUSTE

Verluste ziehen sich durch das ganze Leben. Das fängt an in der Kindheit, wenn ein Haustier stirbt oder man Freunde verliert durch Schulwechsel oder Umzug. Auch der Tod von Menschen kann schon sehr früh in ein Leben einbrechen, wenn Geschwister oder Großeltern oder ein Elternteil sterben. In der Jugend gibt es Enttäuschungen, Verletzungen durch Mitschüler, Mobbing oder enttäuschte Liebesbeziehungen. Und im Erwachsenwerden zeigen sich Verluste durch eigenes Versagen, berufliches Scheitern, materielle Verluste, Beziehungsstörungen in der Ehe, im Beruf, in der Verwandtschaft oder Nachbarschaft.
Einige von diesen Verlusten möchte ich etwas näher beschreiben.

Auszug aus dem Elternhaus

Dieses Thema hat zwei Seiten und Sie können es aus zwei Perspektiven betrachten – entweder aus Ihrer eigenen, als Sie von zu Hause ausgezogen sind, oder falls Sie Kinder haben, aus der Perspektive der Eltern, die loslassen müssen.
Schauen wir es zuerst aus der Perspektive an, von der alle betroffen waren oder sind: aus der Perspektive des Kindes.
Der Auszug aus dem Elternhaus ist der Abschied von einer wichtigen prägenden Phase im Leben. Viele bedeutende Erfahrungen im Elternhaus haben Spuren hinterlassen und uns zu einer Persönlichkeit werden lassen – oder uns im negativen Fall Schaden zugefügt. Durch den Auszug bricht viel Gewohntes weg: Gefühle der Geborgenheit und Sicherheit, manches an Bequemlichkeiten und Vorzügen. Oder auch Erlebnisse von Angst und Ungeborgenheit. Sowohl positive als auch negative Erfahrungen können das Abschiednehmen schwer machen. Es kann Angst machen, einen vertrauten Ort zu verlassen.
Je nachdem, wie stark die Eltern ein Kind an sich binden, können Schuldgefühle das Weggehen erschweren. Manche Eltern senden Botschaften aus wie: Wenn du gehst, bin ich einsam. Oder: Weil du nicht oft genug anrufst, geht es mir schlecht. Oder: Was mache ich denn ohne dich? Oder: Ich mache mir solche Sorgen, wenn du nicht regelmäßig anrufst. Solche Aussagen können sehr belastend sein.
Kinder, die das Elternhaus verlassen, müssen den Mut haben, Eltern einen Schnitt zuzumuten. Gerade dadurch eröffnen sich auch den Eltern neue Horizonte.
Kinder spüren oft sehr genau, wann sie »reif« genug sind, um das Nest zu verlassen, eigene Wege der Ausbildung und Welterfahrung zu gehen und selbst Verantwortung für den Tagesablauf, die Finanzen, die Wäsche, den Einkauf, das Kochen zu übernehmen.
Schauen wir das Thema aus der Perspektive der Eltern an, zeigt sich auch hier, dass dieser Schritt sehr wehtun kann.
Eltern stehen von Anfang an in der Herausforderung, Kinder wieder loszulassen. Dieser Prozess beginnt bei der Geburt mit dem Durchtrennen der Nabelschnur und wird immer neu durchlebt: beim Abstillen, beim ersten Ausgehen ohne das Kind, beim ersten Übernachten des Kindes ohne Eltern, beim ersten Kindergartentag oder Schultag, beim ersten Urlaub ohne Eltern, beim ersten festen Freund oder der Freundin, beim Schulabschluss und schließlich beim Auszug der Kinder aus dem Haus.
Das Fortgehen der Kinder kann ein gewaltiger Einschnitt für beide Seiten sein, der auch sehr verletzend sein kann. Eltern verabschieden sich von der Kindheit der Kinder. Das Zimmer der Kinder wird ganz oder teilweise leer geräumt, die Zeiten der Begegnung mit ihnen werden seltener, die Möglichkeiten des Austausches nehmen ab. Die Geräusche im Haus oder in der Wohnung verändern sich, die Anteilnahme am Lebensgefühl, an der Sprach- und Erfahrungswelt der jüngeren Generation wird schwieriger.
Manche Mütter berichten, wie sie nach dem Auszug eines Kindes zuerst in das leere Zimmer des Kindes gingen und dort weinten. Dazu tauchten Zweifel und Fragen auf: Haben wir es richtig gemacht mit unseren Kindern? Konnten wir ihnen im Verhalten und in den Werten des Lebens Entscheidendes mitgeben? Auch Misslungenes drängt sich in die Erinnerung, Fehler oder Situationen des Streits. Ein Gefühl von Versagen kann sich einschleichen. Die Zeit der Erziehung ist vorbei. Das Weggehen der Kinder trägt den Charakter der Endgültigkeit. Dieser Gedanke kann sehr bedrängend sein.
Dadurch entstehen für die Eltern, für Mütter manchmal mehr als für die Väter, zunächst Hohlräume und Leerläufe. Vor allem, wenn das letzte oder einzige Kind geht, verändert sich Grundlegendes im Alltag. Mütter, die nie berufstätig waren, erleben solche Einschnitte heftiger. Berufstätige Mütter tun sich manchmal mit der »neuen Freiheit« etwas leichter, da sie nicht komplett auf die Kinder fokussiert waren. Aber dennoch bricht ein wesentlicher Teil des Alltagserlebens weg.
Der Tagesablauf wird nicht mehr durch Kinder mitbestimmt. Die mit ihnen verbundenen Aufgaben fallen weg. Die Waschmaschine wird nicht mehr so schnell voll, es muss weniger eingekauft, geputzt, gekocht, aufgeräumt werden. Sinn und Inhalt des eigenen Lebens war bei vielen Müttern (und Vätern) zu einem wesentlichen Teil durch die Kinder geprägt.
Nach einem solchen Abschied beginnt zunächst eine »Brachzeit«: Aufgaben und Inhalte, Gespräche und Gewohnheiten, die mit den Kindern verbunden waren, liegen brach. Brachzeiten in der Natur sind immer auch Vorbereitungszeiten für eine neue Fruchtfolge und später eine neue Ernte. Zunächst aber ruht der Acker und es tut sich darin vermeintlich nichts. Dieses Aushalten von »Nichts« ist schwer, aber darin wird bereits das Neue vorbereitet: neue Chancen, neue Aufgaben. Die entstehenden zeitlichen Freiräume können nach und nach entdeckt und gestaltet werden und neue Herausforderungen können sich auftun.
Nicht alle Mütter oder Väter lassen ihre Kinder gerne gehen. Manche wollen nicht loslassen, sondern an alten Mustern festhalten. Es kann sein, dass Mütter oder Väter die Kinder in falscher Weise an sich binden. Sie machen ihnen ein schlechtes Gewissen oder geraten in Panik. Manche haben vielleicht Angst davor, wieder abends, am Wochenende oder im Urlaub mit dem Ehepartner allein sein zu müssen. Eltern können oft sehr subtil vermitteln, dass sie ein Problem mit dem Auszug eines Kindes haben. Da reicht oft schon ein veränderter Tonfall, ein vorwurfsvoller oder angstvoller Blick, und das Kind spürt: Es ist nicht okay, dass ich gehe – oder: Ich kann die Eltern nicht sich selbst überlassen, das bringt Probleme mit sich.
So werden den Kindern emotionale Ketten angelegt, obwohl sie eigentlich Flügel bräuchten. Nur wer Kinder freilässt, gewinnt sie auf neue und andere Weise zurück.
Eine Hilfe zum Freilassen ist
Ich traue dem Kind zu, dass es gute Wege gehen wird.
Ich bin dankbar für viele schöne gemeinsame Erlebnisse.
Ich kann auch von meinem Kind lernen.
Ich kann aus der Vergebung leben.
Das Wissen, dass Gott auch aus Fehlern der Eltern Gutes oder noch Besseres machen kann, darf entlasten und Hoffnung für die Zukunft der Kinder schenken. So können Eltern ihre Kinder wirklich freigeben, damit beide – Eltern und Kinder – zu neuen Wegen aufbrechen können.
In der Schöpfungsgeschichte – schon ganz am Anfang der Bibel – wird das Gelingen des Generationenverhältnisses aufgezeigt.
Dort heißt es: »Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch« (1. Mose 2,24).
Für das Gelingen einer Ehe und eines Lebens als Erwachsener ist das Verlassen der Eltern eine wichtige Voraussetzung.
Auch Jesus hat deutlich und klar seine Eltern verlassen. In Johannes 2 wird dies in der Geschichte der Hochzeit zu Kana besonders deutlich.
Jesus ist dort, seine Mutter und seine Jünger sind auch eingeladen. Mitten im Feiern geht der Wein aus. Maria, die Mutter von Jesus, meint nun, ihr Sohn könne da doch sicher etwas tun. Sie weiß doch so viel über die Verheißungen über seinem Leben. Schon von Anfang an wurde ihr das immer wieder gesagt: vom Engel Gabriel, von ihrer Verwandten Elisabeth, von den Hirten auf dem Feld, von den Weisen aus dem Morgenland, von Hanna und Simeon im Tempel. All diese besonderen Erinnerungen und Verheißungen trägt sie in ihrem Herzen. Jetzt ist ihr Sohn etwa 30 Jahre alt und sie denkt vielleicht: Jetzt könnte er doch endlich mal zeigen, wer er ist. Mütter haben oft viele Ideen, wie Kinder sich verhalten sollten, wie sie ihre Berufung leben könnten, selbst dann noch, wenn diese schon erwachsen sind.
Und so tritt sie mit den Worten an ihn heran: »Sie haben keinen Wein mehr.«5 Übrigens typisch Frau: Die Bitte beziehungsweise der Appell wird in eine Sachaussage verpackt. Das machen Frauen oft so – und die Männer sollen dann raten, was eigentlich mit dieser Aussage gemeint ist. Interessanterweise ist Jesus ein »Frauenversteher«. Er weiß genau, was seine Mutter ihm eigentlich sagen will. Denn er reagiert nicht auf die Sachaussage, sondern auf den dahinterliegenden Appell. Er reagiert sehr hart: »Was habe ich mit dir zu schaffen, Frau?«6 Fast könnte man erschrecken über die Art von Jesus. Wie kann er so mit seiner Mutter umgehen! Nicht einmal »Mutter«, sagt er zu ihr, sondern nur »Frau«. Darf man das? Oh ja – man darf. Jesus macht hier vor, was für das Generationenverhältnis ungeheuer wichtig ist. Selbst bei längst erwachsen gewordenen Kindern kann es zum Problem werden, wenn Eltern nicht loslassen. Kinder müssen sich lösen! Und sie dürfen es auch. Eltern haben keine Anordnungen mehr zu geben, wenn Kinder erwachsen geworden sind.
Wie reagiert Maria? War sie beleidigt? Wäre ja verständlich gewesen. Nein, sie macht Platz für das Wirken von Jesus. Sie tritt zurück, sie nimmt sich aus der Szene wie ein Schauspieler, der seine Rolle gespielt hat und von der Bühne abtritt. Sie sagt zu den Dienern nur noch: »Was er euch sagt, das tut.«7 Was für eine grandiose Aussage.
Diese Geschichte kann eine Hilfestellung für Eltern und Kinder sein. Kinder dürfen klare Grenzen ziehen und Eltern sollen sich mit ihren Botschaften und Aufforderungen an die Kinder zurücknehmen. So entstehen für beide Seiten Freiheiten und neue Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung.
Manchmal gebe ich in der Seelsorge den Rat an Mütter, deren fast erwachsene Kinder noch zu Hause leben: Machen Sie sich ein unsichtbares Schild an die Zimmertür Ihres Kindes. Auf der Folie steht: Was geht’s dich an, Frau?
Das kann sehr entlastend sein. Die Kinder müssen ab einem gewissen Alter selbst Verantwortung tragen für den Zustand ihres Zimmers und für ihre Lebensgestaltung.
Noch wichtiger ist aber die Zurücknahme in dem Moment, wo die Kinder verheiratet sind. Eltern dürfen sich nicht in die Beziehung und Ehegestaltung einmischen. Ein Ehepaar soll zu einem neuen Wir finden. Das gelingt nur, wenn dafür auch Raum und Freiheit sind und Eltern beziehungsweise Schwiegereltern sich nicht dauernd mit Vorschlägen, Erwartungen, Kritik oder Besserwisserei zu Wort melden.

Umzug, Flucht

Umzüge oder Ortswechsel können sehr unterschiedlichen Gründen geschuldet sein.
Ein Umzug kann sehr belastend sein, zum Beispiel dann, wenn Menschen aus einer schwierigen oder verletzenden Situation heraus umziehen müssen: Die Arbeitsstelle oder die Wohnung wurde gekündigt, die nachbarschaftlichen Verhältnisse oder die Umweltbedingungen sind unerträglich geworden. Wieder andere werden durch Krieg oder Terror vertrieben und müssen fliehen.
In solchen Fällen kann ein Wegzug aus einem vertrauten Ort emotional sehr belastend sein und möglicherweise auch eine Krise auslösen.
Es gibt Umzüge, die eine Verbesserung der Lebensqualität mit sich bringen. Das ist dann der Fall, wenn neue Menschen, neue Aufgaben, vielleicht ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung auf einen warten.
Egal, ob nun Freude oder Schmerz der Anlass zu einem Umzug sind: Das Loslassen und Abschiednehmen kann in jedem Fall ein längerer Prozess sein.
Jahrelang haben Menschen an einem Ort gewohnt, Beziehungen geknüpft, Freundschaften geschlossen, viele Gespräche geführt, gemeinsam Schönes und Schweres erlebt. Dadurch entsteht eine emotionale Bindung an einen Ort und eine lebensbiografische Erinnerung, die mit Erlebnissen an verschiedenen Stellen dieses Ortes verbunden ist. Beheimatung zeigt sich dadurch, dass beim Gehen durch einen Ort vergangene Erinnerungen lebendig werden: Dort habe ich gesehen, wie das Auto gerade noch rechtzeitig bremsen konnte, als das Kind unachtsam auf die Straße lief. – An dieser Ecke hatte ich ein interessantes Gespräch mit einer Fremden, die nach dem Weg gefragt hat. – Damals habe ich mich in der Fußgängerzone geärgert über ein Ehepaar, das sich lauthals gestritten hat, usf.
Gerade dann, wenn Menschen gemeinsam Schweres durchgestanden haben, wenn sie Leid und Tod erlebt, schwierige Herausforderungen oder Gefahren überstanden, miteinander an Gräbern getrauert haben, ist das Gefühl von Heimat besonders stark.
Je nachdem wie intensiv die emotionale Bindung an einen Ort war, kann ein anst...

Inhaltsverzeichnis

  1. Umschlag
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Über die Autorin
  6. Vorwort
  7. Einleitung
  8. 1. Verletzungen
  9. 2. Reaktionen auf Verletzungen
  10. 3. Heilung
  11. 4. Heilung braucht Zeit
  12. 5. Wie helfen wir anderen?
  13. 6. Der Nutzen von Verletzungen
  14. Literatur
  15. Anmerkungen
  16. Leseempfehlungen