Engel in Jeans
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Engel in Jeans

Überraschende Erlebnisse zwischen Himmel und Erde

  1. 224 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Engel in Jeans

Überraschende Erlebnisse zwischen Himmel und Erde

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Ein wilder Hund führt die zwölfjährige Martha durch den Schneesturm. Ein tröstendes Wort erreicht Maureen auf verblüffendem Weg. Ein Mann in Jeans rettet Hannahs Leben und verschwindet spurlos. In seinem neuen Buch "Engel in Jeans" erzählt James Stuart Bell wieder von kleinen Wundern, himmlischen Begegnungen und übernatürlichen Erlebnissen. Mal zum Schmunzeln, mal zum Staunen inspiriert er dazu, im Alltag mit himmlischen Begegnungen zu rechnen.

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Information

Jahr
2015
ISBN
9783775172981

Mittellos in Bangkok

Scoti Springfield Domeij

Der Bettler umklammerte einen dreckigen Blechbecher auf der zerkratzten Armlehne seines Rollstuhls. Er glich einem steinernen Buddha, wie er da so stoisch auf seinem fahrbaren Thron saß. Anstelle von Knien ragten zwei Stümpfe ein paar Zentimeter über die stark abgenutzte Sitzfläche hinaus. Die Haut an den Stümpfen war verheilt.
Fünf Tage lang kam ich jeden Tag an diesem Bettler vorbei, der von Chaos umgeben war. Seine Hinterräder waren zu nah an der Bordsteinkante geparkt; um Haaresbreite hätten rasante Autos den Rücken seines heruntergekommenen Rollstuhls abrasiert.
Die Hochbahn durchschnitt die schwüle Hitze. Abgehetzte Fußgänger wichen nicht nur der Menge aus, die den Bürgersteig bevölkerte, sondern auch dürren, herrenlosen Hunden und Motorrädern, die in voller Fahrt auf den Gehweg schanzten, um aus dem Stau zu kommen.
Eine Geruchsmischung aus Knoblauch, Ingwer und Öl wurde von den Essenswagen herübergeweht. Straßenhändler, die wertlose Schmuckstücke anboten, schrien nach den Touristen.
Lose Platten, Risse im Teer und Drecklöcher drohten, meine Knöchel zu verdrehen. Wie dieser behinderte Mann seinen Rollstuhl durch den motorisierten und menschlichen Stau über Risse und klaffende Löcher lenkte, war mir ein Rätsel. Ich lächelte und versuchte, ihm in die Augen zu sehen. Er starrte kalt und ausdruckslos nach vorn.
Ich musste sparsam mit meinem Geld umgehen, aber ich war entschlossen, alle losen Münzen zu sammeln und in seinen Becher zu werfen, bevor ich Thailand verließ. Jedes Mal, wenn ich mir etwas zu essen besorgte oder sonst etwas kaufte, bezahlte ich nur mit Scheinen der thailändischen Währung Baht. Ich war voller Freude und Erwartung, als das ganze Wechselgeld, das für den beinlosen Mann bestimmt war, meinen Geldbeutel immer schwerer machte.
Am Vormittag des 22. Dezember – es war mein letzter Tag in Bangkok – legte ich meinen Terminplan in Fünfzehn-Minuten-Abschnitten fest, um nicht in Stress zu geraten oder mein Flugzeug zu verpassen. Ganz oben auf meiner Liste stand der Bettler.
Ich nahm die Hochbahn zu der Stelle, an der er saß. Mein Wechselgeld fiel klappernd in seinen Metallbecher.
Das ist vermutlich mehr Geld, als er sonst im ganzen Monat bekommt.
Sein starrer Blick zeigte keinerlei Reaktion. Kein einziger Gesichtsmuskel drückte so etwas wie ein Dankeschön aus.
Wie oft habe ich es als selbstverständlich betrachtet, wenn Gott oder Menschen kleine Wunder gewirkt haben?
Ich tätigte noch ein paar letzte Einkäufe und erhielt weiteres Wechselgeld. Der Querschnittsgelähmte am schmutzigen Straßenrand zwischen der belebten Straße und dem überfüllten Gehweg schwankte. Er schien nur von der Taille aufwärts lebendig zu sein; seine zusammengeschrumpften Beine wirkten so leblos wie seine uralten, schmutzigen Holzkrücken. Ich ließ alle meine Münzen in seinen Becher fallen, dann fiel mir ein: Ich habe doch noch mehr.
Ganz unten in meinem Geldbeutel kratzte ich mit den Fingern weitere Münzen zusammen. Als sie klappernd in seinen Becher fielen, trafen sich unsere Blicke – zwei Menschen aus verschiedenen Welten. Sein zahnloses Lächeln und seine fröhlichen Augen strahlten vor Dankbarkeit.
Auf meinem Weg zurück zum Hotel war mein Herz schwer.
Ich wünschte, ich hätte gebetet: »Im Namen Jesu, steh auf und geh umher!«
Aber in Wirklichkeit fehlten mir der Glaube oder der Mut dazu.
Nachdem ich zum Hotel zurückgekehrt war, verhandelte ich heftig mit dem Taxifahrer, damit er mir für die Fahrt zum internationalen Flughafen in Bangkok keinen völlig überzogenen Preis berechnete. Als wir auf der Schnellstraße dahinsausten, sagte er: »Ich vermissen meine Tochter. Sie leben fünf Stunden entfernt. Um Geld zu verdienen, ich kaufen Taxi und arbeiten in Bangkok. Preis von Benzin schädlich für Geschäft.«
Aus den Abfällen, die auf seinem Vordersitz verstreut lagen, schloss ich, dass er in seinem Taxi aß und schlief. Als alleinerziehende Mutter hatte ich mir in der Vergangenheit nur allzu oft Sorgen darüber gemacht, ob ich genug Geld hätte, um meinen Tank mit Benzin zu füllen und zur Arbeit fahren zu können.
Bis wir am Flughafen ankamen, hatte ich fast mein ganzes Thai-Vokabular verwendet.
»Sie sprechen Thai gut. Wie viel zahlen Sie?«
»Genauso viel wie vereinbart. Dreihundert Baht.«
Er blinzelte enttäuscht. »Sie alleinstehende Frau. Ich haben gesorgt gut für Sie.«
Am internationalen Flughafen von Bangkok entlud der Fahrer das Taxi und stapelte meine Gepäckstücke auf einen Gepäckwagen. Ich drückte ihm mein gesamtes Geld – fünfhundert Baht (ungefähr vierzehn Euro) und acht amerikanische Dollar – in die Hand. Jetzt war ich vollkommen pleite, aber ich brauchte kein Geld mehr, bis ich zu Hause ankam. Das strahlende Lächeln des Taxifahrers ließ mein Herz tanzen.
Wir umarmten uns. Seine sanfte Wange rieb an meiner. Ich würde das »Land des Lächelns« vermissen. Die Menschen in Thailand besaßen ein sanftes, gastfreundliches Wesen, und ich konnte mich des Gedankens nicht erwehren, ob sie nicht vielleicht Gottes Engel auf Erden sein könnten.
Ich zog den sperrigen Gepäckwagen durch die Türen des internationalen Abfluggebäudes zu meiner ersten Kontrollstelle, dem Schalter für die Mehrwertsteuer (VAT).
Der Finanzbeamte stempelte meinen Antrag auf Mehrwertsteuererstattung. Mein Chef hatte mich vorgewarnt, dass ich eine Ausreisegebühr zahlen müsste, bevor ich Thailand verließ, und ich rechnete mit den 1 400 Baht (etwa achtunddreißig Euro) Mehrwertsteuererstattung, um diese Gebühr zu bezahlen.
Ich wartete darauf, das Geld ausgehändigt zu bekommen, doch ich erhielt nur die Information: »Dies ist nicht der Schalter für die Rückerstattung.« Ein kleiner Stachel der Angst traf mich und wanderte von meiner Brust zur Kehle.
Nachdem ich die Sicherheitskontrolle passiert hatte, checkte ich bei China Airlines ein und erhielt meine Bordkarte. Die hübsche Angestellte schickte mich zum Schalter für die Ausreisegebühr.
»Ich brauche meine 1 400 Baht Mehrwertsteuererstattung, um die 500 Baht Ausreisegebühr bezahlen zu können«, erklärte ich.
»Das Büro für die Mehrwertsteuererstattung befindet sich in der Abflughalle«, sagte die Frau. »Sie kommen aber nicht am Ausreiseschalter vorbei, ohne vorher bezahlt zu haben.«
Trotz meiner Proteste schüttelte sie den Kopf, winkte mich weiter und wandte sich der nächsten Person in der Schlange zu.
Die Panik schoss mir wie ein Stromschlag in den Kopf. Ich saß in Bangkok fest, achttausend Kilometer von zu Hause entfernt, weil ich nicht in die Abflughalle kam. Ich hatte kein Geld.
Nicht einen Cent.
Gott, bitte lass mich nicht mein Flugzeug verpassen. Es ist Weihnachten. Ich möchte nach Hause zu meiner Familie. Bitte, bitte, Herr, zeig mir, was ich tun soll.
Die Muskeln an meinem Hals, meinen Schultern und im Rücken verspannten sich zu harten Knoten. Benommen und mit schwankenden Knien taumelte ich zu einer Wechselstelle.
»Können Sie meine Kreditkarte mit 500 Baht belasten und mir das Geld bar auszahlen?«
»Wir tauschen nur Währungen. Versuchen Sie es doch dort drüben am Geldautomaten.«
Panikschweiß rann über mein Gesicht. Ich schob meine Kreditkarte in den Automaten, aber ich konnte nicht herausfinden, wie diese Maschine funktionierte, und wusste nicht einmal, wie ich meine Visakarte zurückbekommen sollte. Mit verschwommenem Blick nahm ich die eckigen thailändischen Buchstaben wahr.
Anweisungen, nehme ich an. Toll. Ich kann doch kein Thailändisch lesen. Ich brauche Hilfe und kenne keine einzige Person in Bangkok, die mir Rat geben könnte. Und nun steckt auch noch meine Visakarte in dieser verrückten Maschine fest!
»Wie bekomme ich meine Karte aus dem Automaten?«, heulte ich. Meine verzweifelten Worte, meine Tränen und mein »Gesichtsverlust« zogen die Blicke auf sich. Fünf pakistanische Zuschauer, bekleidet mit ihrem traditionellen Shalwar Kameez – lange, flatternde Baumwollhemden und weite Hosen –, standen um mich herum. Einer von ihnen rettete meine Karte aus der Maschine.
Ich dankte ihm und ging zum Schalter der Touristeninformation. Natürlich hatte ich keine Ahnung davon, dass ein berüchtigter ausländischer Bettler, ein westlicher Hellhäutiger, Meister darin war, die Leute zu täuschen durch ein Schild mit der Aufschrift: »Mir fehlen viertausend Baht, um nach Hause zu kommen. Können Sie mir helfen?«
Aber meine Situation war kein Trick.
Ich schüttete mein ganzes Herz aus. »Ich brauche 500 Baht für die Ausreisegebühr und erwarte eine Mehrwertsteuer-Rückerstattung von 1 400 Baht, wenn ich am Ausreiseschalter vorbeikomme. Können Sie mir bitte helfen?«
Die Angestellten lächelten, zuckten die Achseln und schickten mich zurück zu China Airlines.
Der Elefant, der mir Brust und Seele zerdrückte, fühlte sich so schwer an wie die überfüllten Handgepäckstücke, die von meinen schmerzenden Armen herunterhingen.
Wie soll ich jetzt nach Hause kommen? Wenn mein Chef mir bloß im Voraus gesagt hätte, dass das Büro für die Mehrwertsteuererstattung hinter dem Ausreiseschalter liegt.
Tränen strömten über mein Gesicht. Ich ging zu China Airlines zurück und bat um Hilfe. Die Angestellte der Fluglinie, die mein Ticket nahm, machte gerade das Check-in für eine andere Passagierin mit ausgeprägten thailändischen Gesichtszügen – große runde Augen, rundliche Nase, volle Lippen und schön geformte Wangenknochen.
Sie kam mir allerdings ungewöhnlich groß vor für eine Thailänderin – mindestens einen Meter achtzig, wenn nicht noch größer. Die meisten Thailänderinnen waren ungefähr einen Meter sechzig groß.
Verzweifelt erklärte ich der Angestellten die Notlage, in der ich war. »Wenn Sie mich nur zur Abflughalle durchlassen können, dann hole ich das Geld und …«
»Reisen ist nervenaufreibend«, sagte die große Thailänderin mit perfektem amerikanischem Akzent. »Hier, nehmen Sie das.«
Ich starrte auf das Geld, das sie mir in die Hand gedrückt hatte. Es waren tausend Baht, mehr als genug!
»Vielen Dank. Ich gebe es Ihnen auf der anderen Seite des Ausreiseschalters zurück.«
»Zerbrechen Sie sich nicht den Kopf darüber.«
»Wie heißen Sie?«
»Angela.«
Ich eilte zum Ausreiseschalter und schob fünfhundert Baht unter dem Fenster durch. Nun war ich endlich befugt, mich beim Abflug anzustellen. Wellen der Erleichterung und Freude rauschten über mich hinweg und erfrischten mich, während ich betete.
Endlich bin ich auf dem Weg nach Hause. Juhu! Danke, Gott, dass du mein Gebet gehört hast und dass du dich um mich gekümmert hast. Jetzt kann ich heimreisen und den Geburtstag deines Sohnes mit meinen beiden Söhnen zusammen feiern.
An der nächsten Personenschleuse inspizierte die Ausreisebeamtin meinen Pass. »Sie haben Ihr Visum überschritten. Das kost...

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