Zidanes Melancholie
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Zidanes Melancholie

  1. 32 Seiten
  2. German
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Über dieses Buch

Jean-Philippe Toussaint, der berühmte belgische Schriftsteller, ist als ausgewiesener Fußballkenner durch seine Fußballkommentare bekannt, die in französischen und internationalen Zeitungen erscheinen. Am 9. Juli 2006 war er im Berliner Olympiastadium und hat das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft - und den legendären Höhepunkt dieses Spiels Frankreichs gegen Italien - mit eigenen Augen erlebt. Er schildert seine Erfahrungen, beschreibt wie und warum es zu der berühmt-berüchtigt gewordenen "Geste" Zinedine Zidanes kam, zu dessen berühmten "Ausraster" gegen den Italiener Marco Materazzi, der wohl ebenso in die Annalen der Fußball-Weltmeisterschaften eingehen wird, wie das legendäre Wembley-Tor von 1966. Entstanden ist ein wunderbares Stück Prosa über ein Endspiel unter dem Zeichen eines Kopfstoßes. Toussaint geht dessen inneren Ursachen nach, zeichnet Zidane schlüssig als (Ball-)Künstler, der an diesem Abend - ganz anders als im Endspiel der Weltmeisterschaft von 1998 - nicht zu seiner "Form" gefunden hat, nicht in dem von ihm gewünschten Maße, denn es sollte für den dreimaligen Weltfußballer des Jahres das letzte Spiel seiner Karriere sein. Und da Zidane sich nicht als Fußballer beweisen konnte, so schrieb er sich in der Erinnerung der ganzen Welt durch eine außergewöhnliche Tat ein.

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Information

Jahr
2007
ISBN
9783627021412
Zidane blickte in den Himmel von Berlin und dachte an nichts, einen weißen Himmel durchzogen von grauen Wolken mit bläulichen Lichtreflexen, einen dieser unendlich weiten und wechselhaften, winddurchwehten Himmel der flämischen Malerei, Zidane blickte in den Himmel von Berlin über dem Olympiastadion am Abend des 9. Juli 2006, und mit überwältigender Intensität empfand er das Gefühl, da zu sein, einfach nur da zu sein, im Berliner Olympiastadion, genau in diesem unverwechselbaren Augenblick, am Abend des Endspiels der Fußball-Weltmeisterschaft.
Ohne Zweifel ging es am Abend dieses Endspiels nur um Form und Melancholie. Zunächst und unmittelbar die Form in ihrem Reinzustand, der in der siebten Minute verwandelte Strafstoß, ein träger Panenka-Heber, ein Ball, der gegen die Querlatte geschlenzt, hinter der Torlinie aufschlug und wieder aus dem Tor rollte – die Bahn einer Billardkugel beschreibend, reichte er schon fast an den legendären Schuss von Geoff Hurst 1966 im Wembley-Stadion heran. Aber noch war dies nur ein Zitat, eine unwillentliche Hommage an eine legendäre Episode der Weltmeisterschaft.
Die wahre Geste Zidanes am Abend dieses Endspiels – eine jähe Gebärde, wie ein Aufwallen dunklen Zorns in einsamer Nacht – wird erst später erfolgen und alles andere vergessen lassen, das Ende der regulären Spielzeit, die Verlängerung, das Elfmeterschießen und den Sieger, eine alles entscheidende, brutale Geste, prosaisch und romanhaft: ein Moment perfekter Mehrdeutigkeit unter dem Himmel von Berlin, einige wenige Sekunden schwindelerregender Ambivalenz, in denen Schönheit und Schwärze, Gewalt und Leidenschaft sich miteinander verbinden und in einem Kurzschluss jene nie dagewesene Geste auslösen.
Zidanes Kopfstoß hatte die Plötzlichkeit und gleichzeitig Feinheit eines kalligrafischen Schriftzugs. Bedurfte dessen Ausführung nur einiger Sekunden, konnte er doch nur am Ende eines langen Reifungsprozesses geschehen, am Ende einer lange währenden, unsichtbaren und verb...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Impressum
  3. Über den Autor
  4. Titel
  5. Inhalt
  6. Zidanes Melancholie
  7. Anmerkungen
  8. Fotografien
  9. Fussball