Sieben kleine Verdächtige
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Sieben kleine Verdächtige

  1. 320 Seiten
  2. German
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Sieben kleine Verdächtige

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Über dieses Buch

"Ich empfehle dieses Buch jedem: jedem Erwachsenen und jedem Jugendlichen. Weil es nah dran ist an seinem stachligen und zugleich zarten Helden. Und weil es so unglaublich selbstironisch und charmant geschrieben ist." hr2 KulturSie sind sieben an der Zahl und erst zwölf Jahre alt, als sie eines Tages beschließen, die Bank in ihrer Heimatstadt Roccella auszurauben. Sie brauchen das Geld, um ihrem kleinen mittelitalienischen Nest zu entfliehen, in dem es für sie keine Zukunft gibt und in dem Giuliano Gorelli und seine Gang den Ton angeben. So schmieden Billo, Cecconi, Corda, Gorilla, Raccani, Lonica und Fostelli einen gewagten Plan. Um den aber ins Rollen zu bringen, muss einer sich opfern und "Speckbacke", die Tochter des Barbesitzers, in sich verliebt machen. Ein Marathon soll entscheiden. Doch plötzlich ist er wieder da - der Mexikaner! Am helllichten Tag steht er vor ihnen, mit seinem Reptiliengürtel und seinen kalten grünen Augen. Aus dem Nichts wiederaufgetaucht, in das er vor Jahren verschwunden war, als es kein illegales Geschäft gab, das er nicht kontrollierte. Von da an wird es für die sieben Freunde richtig gefährlich...Der mit seinem Debütroman "Meine Schwester ist eine Mönchsrobbe" für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominierte italienische Autor Christian Frascella hat einen frechen, leichtfüßigen Roman geschrieben, der uns mit viel Charme und Humor die sieben jungen Helden und ihren Traum vom besseren Leben vor Augen führt. Wir lernen ein Italien abseits von falscher Romantik kennen, in dem sich jeder auf seine Weise durchschlägt und froh ist, Freunde an seiner Seite zu wissen.

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Information

1

Mittwoch, 21. Mai

Sie waren alle etwa zwölf Jahre alt, als sie beschlossen, die Bank von Roccella, ihrer kleinen Stadt, auszurauben. Die Idee stammte von Billo und Gorilla.
Nach einem Fußballmatch auf der Piazza, sie kamen gerade wieder zu Atem und erfrischten sich am Brunnen, rückte Billo mit der Sache raus.
»Wie wärs, wenn wir uns ein bisschen Geld beschaffen?«
Ranacci sah ihn misstrauisch an. »Wie denn das?« Ranacci kaute immer auf irgendetwas herum.
Billo war ganz ernst. »Ich hab mir was überlegt. Wir haben alle Geldprobleme, außer Corda …«
»Ist doch nicht meine Schuld!«
»Keiner sagt, dass es deine Schuld ist.«
»Obwohl man unter Freunden auch mal teilen könnte«, sagte Cecconi und stieß ihn mit dem Ellenbogen.
Genervt versuchte Corda auszuweichen, doch Cecconi drehte ihm blitzschnell einen Arm auf den Rücken. »Auaaa!« Den Griff hatte er von seinem Vater, der hatte ihm das als Judo verkauft.
»Hör doch auf mit dem Scheiß!«, rief Billo wütend. Cecconi ließ Corda abrupt los, und der fiel mit dem Hintern auf den Boden.
Die anderen lachten. Fostelli half Corda beim Aufstehen.
»Aufhören hab ich gesagt!«
Alle verstummten.
Billo kickte einen Stein weg, der über den ganzen Platz flog und an einen Pfeiler prallte.
»Pfosten!«, rief Cecconi.
Billo sah ihn böse an. Wenn Billo einen so anguckte, war man ziemlich sicher zu weit gegangen.
Cecconi starrte auf den Boden, als wären ihm gerade ein paar Münzen runtergefallen.
»Also hört zu, ich habe mir da einen Plan ausgedacht«, fuhr Billo fort.
Corda: »Ach nee, du und denken?«
»Dir tut der Arsch wohl nicht mehr weh, was?« Billos dunkle Augen waren nur noch zwei Schlitze. »Denn wenn er dir nicht mehr wehtut, tret ich dir so lange rein, bis nichts mehr übrigbleibt.«
»Was hast du dir ausgedacht?«, fragte Fostelli, um die angespannte Lage zu entschärfen.
»Einen Plan, hab ich doch gesagt.«
»Das war klar … Aber was denn für einen Plan?«
Billo machte ihnen ein Zeichen, ihm zu folgen. Er ging zu einer der Bänke rings um die Piazza und setzte sich auf die Lehne.
»Wenn das, was ich jetzt sage, aus dieser Gruppe herausdringt, schlag ich euch allen die Fresse ein.«
»Und Gorilla? Dem erzählen wirs nicht?«, fragte Cecconi.
In Wirklichkeit hieß er Gorelli, aber alle nannten ihn Gorilla, und darauf war er stolz. Er trommelte sich gern mit den Fäusten auf die Brust und stieß dabei kehlige Schreie aus. Er war überzeugt davon, dass die Mädchen das mochten, weil sie lachten, wenn sie ihn so sahen.
»Der Plan ist von Gorilla und von mir, und ich hab ihm auch gesagt, er soll kommen«, brummte Billo missmutig. »Aber er wollte Totò im Fernsehen gucken … Mann, Totò!«
»Ich mag Totò, der ist lustig. Was fürn Film zeigen sie?«
Billo musterte Cecconis gutmütige, zerstreute Miene, das hellblaue Trikot vom SSC Napoli mit der verblichenen Aufschrift »Buitoni«. Er machte ein angewidertes Gesicht »Den über deine Schwester, die Schlampe!«
Alles lachte, bis auf einen. Wenn damals etwas heilig war, dann die Lieblingsmannschaft und die Frauen der eigenen Familie. »Was hatn meine Schwester damit zu tun?« Cecconi gab ihm einen Stoß, und Billo stürzte sich auf ihn, aber er kauerte schon in Verteidigungsstellung. Eine Judostellung natürlich.
»Ruhig, Leute«, sagte Fostelli mit seiner Erwachsenenstimme. »Lasst uns vernünftig reden.« Er legte Cecconi eine Hand auf die Schulter und lächelte Billo versöhnlich zu. »… Jetzt erzähl weiter.«
»Kannst dich beim Don bedanken«, sagte Billo. In der allgemeinen Stille blickte er sie alle nacheinander an. »Es geht um die Bank.«
»Die Bank?« Ranacci spuckte einen Aprikosenkern aus. »Du meinst die … die da?«, und er zeigte auf die einzige Bank von Roccella, deren Eingang direkt an der Hauptstraße lag.
»Genau«, bestätigte Billo. »Die da. Scheiße hey, jetzt zeigt doch nicht alle mit dem Finger drauf und dreht euch nicht um!«
Aber natürlich hatten sich schon alle umgedreht.
»Ihr seid echt bescheuert! Haben wir etwa noch eine andere Bank hier? Guckt zu mir!«
Alle sahen ihn an.
Billo drehte ihnen den Rücken zu und ging weg. Die anderen folgten ihm.
»Ich habe diese Bank genau gecheckt. Und einen Plan entworfen.«
»Wozu?«
»Um sie auszuräumen!«
»Tsss«, Cecconi schlug sich mit der Hand an die Stirn. »Du bist ja voll bescheuert, Mann!«
Corda lächelte. »Was hast du denn für einen Film gesehen, Billo? Der Tag der Hunde
Billo machte einen Schritt auf Corda zu: »Erstens heißt der Film Hundstage. Hirnloser Spacken. Zweitens, du und dieser andere Idiot, ihr dürft euch als rausgeschmissen betrachten, ihr gehört nicht mehr zur Bande.« Der andere Idiot war Cecconi. »Ich brauche aufgeweckte Typen.« Er sah Ranacci an, er sah den kleinen Lonica an.
»Du willst eine Bank überfallen?«, fragte Fostelli ruhig.
»Genau. Dafür brauchen wir ja auch eine Bande. Die Bande für den Banküberfall.«
»Der ist voll bescheuert, ich hab’s euch doch gesagt.«
Billo gab Cecconi einen Stoß. Und wo er schon einmal dabei war, versetzte er Corda einen Fußtritt.
»Auaaa!«
»Schluss jetzt!« Das war wieder Fostelli. »Und du erklär das genauer.«
Billo fing wieder an: »Ich habe mich postiert und die Lage beobachtet. Ich habe Uhrzeiten kontrolliert. Ich habe gezählt, wie viele Leute da drin arbeiten.«
»Die Mutter von Muschio arbeitet da!«, mischte sich Ranacci ein. »Du willst die Mutter von Muschio überfallen?« Muschio war gefährlich. Er hing mit der Gang der Großen rum.
Als Corda und Cecconi begriffen, dass es Billo ernst war, fingen sie an zu quengeln: »Wir wollen auch die Bank überfallen! Wir wollen mitmachen!«
»Ruhe!« Diesmal brachte Fostelli sie zum Schweigen. Dann, zu Billo gewandt: »Sag, was du rausgefunden hast.«
Billo zählte alles auf, was er beim Überwachen entdeckt hatte. Erstens: Morgens um acht kamen die Uniformierten mit dem Kleinlaster das Geld abholen; empfangen wurden sie abwechselnd vom Direktor und von Muschios Mutter, der Vizedirektorin. Zweitens: Kurz bevor die Typen mit dem Kleinlaster wegfuhren, begann der Wachmann, dieser kleine Dicke, der schon dabei war, bevor sie geboren wurden, seinen Dienst … Drittens: Mit dem Direktor, der Vizedirektorin, den Wachleuten und denen, die drinnen hinter den Schaltern saßen, kam man auf nicht mehr als sieben Personen. Sie waren auch zu siebt. Also ein Kampf auf Augenhöhe. Viertens: Kurz nachdem die Bank um viertel vor fünf schloss, gingen der Direktor oder die Vizedirektorin, je nachdem wer aufgemacht hatte, nach Hause, außerdem zwei Angestellte; also blieben einer der beiden Chefs, zwei Kassierer und der Wachmann.
»Alles klar?«, fragte Billo. »Könnt ihr mir folgen?«
»Ja«, antwortete Ranacci. »Nach Schalterschluss sind sie praktisch nur noch zu viert.«
»Gut. Um Punkt fünf Uhr lässt sich der fette Wachmann einen Kaffee aus der Bar bringen.« Er zeigte auf die Bar Gianni an der gegenüberliegenden Ecke der Piazza. »Er bestellt Kaffee für sich und für den anderen mit der Mütze, den ältesten Angestellten. Eine Minute später kommt Speckbacke, die Tochter von Gianni, mit den beiden Kaffees auf einem Tablett. Inzwischen zählen die Kassierer und der Aufseher drinnen das Geld, da hantieren die mit so viel Schotter, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Sie stecken das Geld in Säcke und schließen die Geldsäcke im Safe ein …«
»Was issn...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Über dieses Buch
  3. Titel
  4. Widmung
  5. Motto
  6. Inhalt
  7. 1 – Mittwoch, 21. Mai
  8. 2 – Donnerstag, 22. Mai
  9. 3 – Freitag, 23. Mai
  10. 4 – Samstag, 24. Mai
  11. 5 – Sonntag, 25. Mai
  12. 6 – Montag, 26. Mai
  13. 7 – Dienstag, 27. Mai
  14. 8 – Mittwoch, 28. Mai
  15. 9 – Donnerstag, 29. Mai
  16. 10 – Sonntag, 1. Juni
  17. Dank
  18. Impressum
  19. Über den Autor