Refugium
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Refugium

  1. 288 Seiten
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Refugium

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Über dieses Buch

"Claire Beyers Kunst ist, dass sie mit großer Klarsicht beschreiben kann, wie Menschen in ihrem Kummer erstarren - und dass sie einen Zauber parat hat, diese Versteinerung zu lösen." BrigitteIn einem offenen Gespräch zwischen Robert Feldwehr und seiner Frau Claudia hätte die Wahrheit zutage treten können, dass eine unbestimmte Sehnsucht in ihnen größer geworden war als die Angst, den anderen zu verlieren. Doch während Robert im schwedischen Winter für eine deutsche Firma Autos erprobt, erhält Claudia einen Anruf. Ihr Mann ist von einer Testfahrt nicht zurückgekehrt. Und damit nicht genug: Die schwedische Polizei verdächtigt den spurlos Verschwundenen der Fahrerflucht mit Todesfolge. So will ihn nicht nur sein Arbeitgeber Hanno von Loose, sondern auch der knorrige norrländische Kommissar Kostkola schnell aufspüren. Claudia fliegt kurz entschlossen nach Lappland und macht sich dort, in der eisig idyllischen Kleinstadt Arjeplog, auf die Suche. In der überwältigenden und harten Schönheit der Landschaft Nordschwedens wächst in ihr der Wunsch, einen Ort zu finden, der ihr vor Enttäuschung und Verschwinden Schutz gewähren kann. Schließlich findet sie so ein Refugium bei Birgitta, einer lebensklugen Einheimischen, die ihre engste Verbündete wird. In leisen Tönen erzählt Claire Beyer von Zeiten des Festfrierens und Auftauens, von Verlust und der übermächtigen Allgegenwart des Nichtgesagten. Die reizvollen, lebensnahen Figuren des spannungsvollen Romans verbinden sich dabei mit der Faszination der Landschaft Nordschwedens, gleichermaßen geduldig unter der Schneedecke harrend, bis die Wärme sie schmelzen lässt.

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Refugium

Irgendwann in die Stille hinein fragte das Mädchen, was Claudia denn malen wolle, worauf sie dem Kind die ehrliche Antwort gab, dass ihr nichts einfiele und sie auch keine Ideen mehr habe. »Dann beginne einfach mit der Sonne!«, schlug die Kleine vor. »Rechts oben im Bild.« »Die ist aber verschwunden«, meinte Claudia nachdenklich. »Das ist doch nicht schlimm«, strahlte Gwendolyn, »mal einfach den Himmel, der ist immer und überall da!«
***
Der Fuchs war in dieser Nacht nicht gekommen. Claudia registrierte es erstaunt, als sie vom Küchenfenster nach draußen sah, denn die Mülltonne stand an ihrem Platz und der Deckel lag ordentlich darauf. Nicht ungewöhnlich, dass das Tier im Sommer Tage, manchmal auch Wochen fortblieb. Nur jetzt, während des Winters, war das noch nie vorgekommen. Und es war, die Zeitung hatte es geschrieben, der kälteste Winter seit Jahren. Sie schaute zum Thermometer und streckte gähnend die Arme zur Seite. Weil das Telefon geläutet hatte, war sie lang vor ihrer Zeit aus dem Schlaf gerissen worden. Läuten. Stille. Läuten. Schließlich war sie aufgestanden und hatte unwillig nach dem Apparat gegriffen. Aber zu spät. Den Morgenrock über die Schulter geworfen, stand sie unschlüssig vor der Anrichte und betrachtete den Garten. Ein Anruf zu dieser Zeit? Sie fror, bemerkte, die Heizung war nicht angesprungen. Entschlossen warf sie ihren Anorak über den Morgenmantel, zog ein Paar Socken an und schlüpfte in ihre Stiefel. Dann steckte sie das Mobilteil des Telefons in die Tasche und stieg in den Keller. Immer wieder gab es Probleme mit der automatischen Steuerung des Gasbrenners. Sie drückte den Starterknopf, aber bis der Heizkranz zündete, verging geraume Zeit. Es hätte mit dem Bimetall zu tun und sei zur eigenen Sicherheit, hatte Robert ihr erklärt. War er der frühe Anrufer gewesen? Entgegen der Abmachung hatte er sich am Vorabend nicht gemeldet und wollte das offenbar vor Arbeitsbeginn nachholen. Sicher, um ihr mitzuteilen, welches außergewöhnliche Ereignis ihn vom Telefonieren abgehalten hatte. Software, sie kannte das. Zurück in der Wohnung setzte sie behände Wasser auf, bestrich einen Zwieback mit Kirschmarmelade und legte ihn auf einem Teller ab. Es war ihr letztes Glas mit den selbst eingekochten Früchten, und sie ging sparsam damit um. Kaum hatte sie das Mobilteil auf die Station gestellt – als hätte es darauf gewartet –, setzte der Klingelton ein.
Sie nahm ab. Einem Moment herrschte Stille, dann eine Frauenstimme:
»Frau Feldwehr? Frau Claudia Feldwehr?«
Ohne ihre Antwort abzuwarten, gab sich die Anruferin als Michaela Sauter, Assistentin der Geschäftsleitung in der Firma ihres Mannes zu erkennen. Sie schien aufgeregt, verhaspelte sich bei der nächsten Frage. Ob denn Herr Feldwehr anwesend – da sei – oder ob sie wisse, wo er erreichbar wäre.
Claudia reagierte nicht. Das muss ein Versehen sein, dachte sie, und als Frau Sauter erneut nachfragte, sagte sie das auch. Dann, lauter, als sie es beabsichtigte:
»Mein Mann ist auf Fahrzeugerprobung in Schweden, das wissen Sie doch!«
Wieder herrschte Stille. Kurz darauf hörte Claudia, dass am anderen Ende der Leitung heftig diskutiert wurde, konnte dem Gespräch aber nicht folgen. Als sie ansetzte, der Anruferin eine Frage zu stellen, wurde sie unterbrochen: Dann handle es sich wohl um ein Missverständnis, sie möge die frühe Störung entschuldigen, und mit einer Floskel wurde das Gespräch beendet.
Claudia sah auf das Display. Anrufer unbekannt. Sie wählte umgehend sämtliche Nummern ihres Mannes, konnte ihn aber auf keiner erreichen. Schließlich schrieb sie eine SMS, dass er sich dringend bei ihr melden solle. Während sie auf eine Antwort wartete, betrachtete sie erneut die Mülltonne, die im diffusen Licht der Dämmerung jede Farbe verloren hatte. Wo nur der Fuchs geblieben war?
Ich muss verrückt sein, völlig verrückt, schoss es ihr durch den Kopf. Irgendetwas stimmt nicht mit meinem Mann, und ich mache mir Gedanken über ein verschwundenes Tier! Sie schrie die Worte in den Raum und erschrak über ihre eigene Stimme, die nun ebenso fremd und schrill klang wie nach der Verletzung, die sie sich vor Tagen zugezogen hatte. Mit wasserweichen Händen war sie an der blechernen Kante eines Tabletts entlanggefahren und hatte sich eine blutende Wunde beigebracht. Mehr als die aufklaffende Fingerkuppe hatten sie ihre gequälten Laute erstaunt. Und nun wieder. Das bin nicht ich, dachte sie und legte ihre Hand auf die Lippen. In der anderen hielt sie noch immer das Telefon, der verbundene Finger verdeckte fast die gesamte Tastatur. Suchend starrte sie auf das dunkle Gerät. Sie verstand es nicht! Heutzutage war jeder erreichbar. Selbst ein Toter konnte geortet werden. Bei diesem Gedanken schluckte sie heftig, und Tränen liefen ihr übers Gesicht. Das passierte ihr oft in letzter Zeit. Grundlos und ohne Vorwarnung.
Sie nahm das Wasser vom Herd und sah, dass auf dem Zwieback eine Stubenfliege saß. Wo die bloß herkommt, mitten im Winter, rätselte sie und wischte ihre Tränen weg. Sie überließ dem Insekt das Gebäck und bestrich eine neue Scheibe, biss aber nicht hinein. Viele Gründe sind denkbar, warum Robert sich nicht bei mir meldet, beruhigte sie sich. Abwarten, einfach abwarten. Im ganzen Haus war es still. Es war, als überlegten die Wände mit ihr. Sie brühte den Tee auf. Vom Foto über der Anrichte blickten die Eltern ihres Mannes vorwurfsvoll auf sie herab. Claudia hatte nie verstanden, warum ausgerechnet diese missratene Aufnahme dort an der Wand hing. Die Augenpaare der Abgelichteten schienen jedem ihrer Schritte zu folgen, und manchmal kam es ihr vor, als tuschelten die beiden über sie. Sie hatte sich überreden lassen, zu ihm zu ziehen, aber es war das Haus seiner Eltern gewesen und geblieben. Und nach deren Tod war im unteren Stock kein neues Möbelstück mehr angeschafft worden. Robert hatte sich vehement gegen jede Veränderung gesperrt. Er habe im Beruf mit so vielen Neuerungen zu kämpfen, dass er sie bitte, den Wohnbereich so zu belassen, wie sie ihn vorgefunden hätte. Jeder Sessel und jeder Schrank erinnerte ihn an seine Kindheit, und mit jeder Veränderung würden Vater und Mutter mehr und mehr verschwinden, bis sie zuletzt ganz aus seinem Gedächtnis gelöscht wären. Die Möbel erzählten doch eine Geschichte! Robert hatte gesprochen und das Foto der Eltern so liebevoll betrachtet, dass sie nicht dagegen angekommen war. Claudia kam es seither vor, als schaue das Paar triumphierend auf sie herab. Sie hätte das Bild während Roberts Wintererprobung umdrehen oder abhängen können. Aber sie hatte sich anders entschieden. Jeden Tag sollten die Alten sehen, dass sie lebte. Das war ihre Rache. Und auch, dass sie gleich nach der Beerdigung die Spitzendecken entfernt hatte. Die Gebrauchsspuren auf Tisch und Anrichte waren längst deutlich zu sehen. Robert sagte nichts dazu, aber er stöhnte über jede neue Schramme. Wenn er da war, polierte er das alte Holz. Sie dagegen wischte jetzt den kreisrunden Wasserfleck, den ihre Teetasse neben der Basisstation des Telefons hinterlassen hatte, einfach mit der Hand weg.
Etwas musste passiert sein. Robert rief nicht zurück. Sie würde mit ihren Söhnen telefonieren müssen. Als wollte sie das hinauszögern, suchte sie noch einmal nach einer Spur des Fuchses.
Unfähig, etwas zu unternehmen, stand sie vor dem Fenster und schaute unentwegt nach draußen. Der Garten gehört mir, dachte sie, wenigstens das! Sie hatte eigenhändig die Wurzeln der Büsche herausgerissen und einen Häcksler angeschafft, damit ihr Mann erst gar nicht auf die Idee kam, auch nur eine einzige der elterlichen Pflanzen wieder einzubuddeln. Hohe Thujen versperrten ihr jetzt die Sicht, aber keiner, der die Straße entlangging, konnte in ihren Garten schauen. Sie hatte sich damals für diese Strauchart entschieden, weil ihr der Name Lebensbaum gefiel, dachte sie bitter. Robert hatte ihr die Neubepflanzung ebenso generös überlassen wie deren Finanzierung! Es war nicht nötig gewesen, ihr Sparkonto dafür aufzulösen, aber selbst an diesem Morgen sah sie das Geld besser angelegt als für jede andere, jemals getätigte Anschaffung. Die grünen Zinsen waren gewachsen und hatten freudiger als ihr Ehe-Geflecht die Zweige der Sonne entgegengereckt. Wie oft hatte sie Robert um Unterstützung gebeten, aber er hatte keine Lust auf Gartenarbeit verspürt. Als die beiden Söhne klein waren, hatte er ihnen immerhin eine Schaukel aufgestellt. Inzwischen waren die Seitenteile verrostet und die Sitzbretter morsch und brüchig. Sie konnte sich trotzdem nicht entschließen, das Gestell entfernen zu lassen. Die Eisenstangen bilden den Rahmen für einen Roten Ahorn, der sich feingliedrig und genau mittig einfügte. Mein Ehrgeiz, einen Jahreszeiten-Garten zu kultivieren, hat sich wie so vieles andere erschöpft, und das, obwohl ich die Farben der Blüten über alles liebe, dachte sie wehmütig. Bei ihrem früheren Hausarzt hatte jahraus, jahrein ein Strauß frischer Blumen auf dem Schreibtisch gestanden. Wenn so ein buntes Arrangement einem Patienten auffallen würde, sei der schon fast geheilt, hatte er ihr einmal verraten.
Zunächst würde sie Magnus anrufen, er war der Ältere. Er mochte es nicht, bei der Arbeit gestört zu werden – seiner Aussage nach arbeitete er ständig –, aber eine ungewöhnliche Situation erfordert ungewöhnliche Maßnahmen. Magnus liebte markige Sprüche, und obwohl ihr seine trivialen Weisheiten meist auf die Nerven gingen, erinnerte sich Claudia gerade an diese. Er war Broker einer internationalen Großbank in Frankfurt und lebte seit vielen Jahren in einem Loft, wie er den ausgebauten Dachboden einer ehemaligen Industriehalle nannte. Ohne Frau und Kind, dafür aber mit sieben PCs und genügend Platz für sieben weitere. Schon einer genüge, um eine Firma zu plätten, hatte er ihr einmal stolz erklärt, und mit allen gemeinsam reiche es zu einer Revolution. Magnus war manchmal einfach nur schamlos, war ihr Gedanke dazu gewesen.
Sie erreichte ihn zu Hause, ihr Ältester meldete sich verschlafen oder verkatert oder beides zusammen. Nein, er wisse nichts und habe Vater schon seit Wochen nicht gesprochen, geschweige denn in den vergangenen Stunden. Wie spät es eigentlich sei? Sie solle jetzt bloß nicht die Pferde scheumachen. Vater melde sich bestimmt bald. Im Moment habe er keine Zeit, sich darum zu kümmern, überhaupt keine.
»Kannst du nicht versuchen, ihn mit deinen Computern aufzuspüren?«
Damit, so habe er doch einmal gesagt, finde er selbst einen Regenwurm im brasilianischen Urwald. Schließlich versprach Magnus, sich um die Angelegenheit zu kümmern. Ihr überarbeiteter Sohn und seine Versprechungen! Dann also Torben. Sie erreichte ihn an seinem Arbeitsplatz an der Universität in Tübingen, doch auch er wusste nichts über den Verbleib seines Vaters zu berichten. Immerhin nahm er sich die Zeit, ihr zuzuhören, und versprach einen Rückruf am Abend.
Darauf konnte sie nicht warten. Roberts Eltern schienen derselben Meinung zu sein. Claudia sah, wie sie ihre Stirn in tiefere Falten gelegt hatten, und darüber hinaus spürte sie die stechenden Blicke auf ihrer Haut. Sie beeilte sich, unter die Dusche zu kommen. Das Wasser war inzwischen so warm geworden, dass sie es wagen konnte, sich darunterzustellen.
»Personalabteilung, Arjeplog, Schweden. Sie sprechen mit Michaela Sauter.«
Claudia hatte die Telefonnummer wie auch die Personaldaten den Unterlagen ihres Mannes entnommen, die er auf seinem Schreibtisch Für alle Fälle bereitgelegt hatte. »Haben Sie meinen Mann inzwischen erreicht? Hier ist Claudia Feldwehr.«
Zunächst wieder diese Stille, dann aber sofort der Hinweis, dass sie weiterverbunden werde. Der Chef wisse mehr, sie selbst könne ihr eigentlich gar nichts über die Angelegenheit sagen, und wie zum Beweis war die Leitung mit einem Mal tot. Kein Mozart, kein Bach, überhaupt kein Pausenton. Claudia wollte schon auflegen, als sich eine Stimme meldete. Sie konnte den genannten Namen jedoch nicht verstehen. Leider, sagte ihr Gesprächspartner, könne er ihr absolut nicht weiterhelfen. Er sei nur darüber informiert worden, dass Ingenieur Feldwehr gestern und auch heute nicht im Büro erschienen war. Das wäre fast in einem Desaster geendet, da die Versuchsreihen der Wintererprobung ohne die von ihm erhobenen Daten nicht hätten fortgesetzt werden können! Im Moment habe sich das Problem erledigt. Ein Kollege habe den Laptop mit den Daten in der Wohnung ihres Mannes gefunden.
»Damit kommen wir fürs Erste klar. Allerdings fehlt von Herrn Feldwehr noch immer jedes Lebenszeichen. Der bisherige Kenntnisstand ist, dass Ihr Mann vor zwei Tagen mit einem unserer Testwagen zu einer außerplanmäßigen Nachtfahrt aufgebrochen ist. Mehr weiß ich nicht, aber das klärt sich bestimmt auf.«
»Und das Auto? Wurde sein Auto gefunden?«
»Nein, tut mir leid, das auch nicht. Wir sind aber auf der Suche.«
»Warum erfahre ich erst heute davon?« Claudia war laut geworden. »Sie hätten mir sofort Nachricht geben müssen!«
»Das habe ich doch hiermit getan! Außerdem kann ich am Telefon keine Auskünfte geben, und das bisher Gesagte bewerte ich bereits als ein Entgegenkommen meinerseits. Sie wissen ja nicht, was hier los ist, wenn Abläufe nicht reibungsfrei funktionieren. Dann ist das meine Verantwortung! Ich hoffe jedenfalls sehr, dass ihr Mann nur kurzfristig eine, sagen wir Auszeit genommen hat, einen Tag Urlaub zum Beispiel. Vielleicht hatte er einen Schaden am Fahrzeug und konnte uns noch nicht benachrichtigen. Sobald wir eine Information bekommen, melden wir uns!«
»Was heißt, eine Auszeit? Wo gibt es so was! Und wenn er eine Panne hatte, wieso ruft er dann nicht an?«
»Mit dem Funknetz ist das in Nordschweden nicht so einfach. Norrland ist in diesem Punkt bei weitem schlec...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Über dieses Buch
  3. Titel
  4. Widmung
  5. Motto
  6. Refugium
  7. Danke
  8. Zitate und Gedichte
  9. Impressum
  10. Über die Autorin