Wunderkinder
eBook - ePub

Wunderkinder

  1. 128 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Wunderkinder

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Wunderkinder rufen seit Jahrhunderten bei uns Erstaunen, Verzauberung und Begeisterung hervor. Dieses Büchlein mit Porträts von frühen Genies des 17. Jahrhunderts bis hin zu modernen Wunderkindern unserer Zeit erzählt auf unterhaltsame Weise von diesem Phänomen - und zeigt neben den Licht- auch die Schattenseiten im Leben der Hochbegabten. Freuen sie sich auf 15 kurzweilig geschriebene, fesselnde Lebensporträts von hochbegabten Kindern des 18./ 19. Jahrhunderts wie z.B. Mozart, Mendelssohn und Gauß bis zu den Kindern der Moderne wie Marie Curie, Judith Polgar oder dem weitgehend unbekannten Moritz Frankl.Ein Büchlein aus unserer Minibibliothek, die im Westentaschenformat auf 128 Seiten kurzweilig über verschiedenste Themen informiert.

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Information

Jahr
2017
ISBN
9783897986145
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Auf der Suche nach Gott:
Blaise Pascal

»Archimedes von Paris« wird der 1623 in Clermont geborene Pascal genannt. Zu Recht, denn wie der berühmte Techniker der Antike ist auch er ein Universalgenie, nach dem heute sowohl eine Computer-Programmiersprache als auch die Maßeinheit des Luftdrucks benannt ist. Schon vor seinem 40. Geburtstag stirbt Pascal 1662 in Paris – da ist es von Vorteil, dass er bereits als Kind seine Umwelt mit mathematisch und physikalisch brillanten Schlüssen beeindruckt.
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Als Elfjähriger schreibt er eine Arbeit über die Erzeugung von Schall in schwingenden Körpern. Doch die Liebe gilt der Mathematik. Es ist zunächst eine heimliche Liebe, denn der Vater, der Blaise selbst unterrichtet, bevorzugt die alten Sprachen. Mathematische Lehrbücher, die es im Haus des Steuerbeamten auch gibt, werden dem aufgeweckten Jungen lange Zeit vorenthalten, weil der Vater fürchtet, die klare mathematische Logik könne die sprachliche Entwicklung seiner Kinder negativ beeinflussen.
Doch der Vater lässt sich überzeugen, als Blaise mit einem Stück Kohle an einer Mauer den Beweis erbringt, dass die Winkelsumme eines Dreiecks 180 Grad beträgt. So werden nun auch seine mathematischen Fähigkeiten systematisch gefördert, und auf Betreiben des Vaters wird Blaise mit 14 Jahren in die »Académie des Sciences« aufgenommen. Zwei Jahre später wird Pascal schlagartig in der Fachwelt berühmt – mit dem Kegelschnittsatz, der noch heute zu den Grundlagen der Geometrie zählt: »Beschreibt man einem Kegelschnitt ein beliebiges Sechseck ein, so liegen die drei Schnittpunkte der jeweils gegenüberliegenden Seiten auf einer Geraden.«
Dass die Mathematik ebenjene Gerade seitdem als »Pascalsche Gerade« bezeichnet, ist da nur gerecht. Eine Anekdote sagt, dass der Philosoph René Descartes eine Wette verliert, weil er glaubt, der Text sei vom Vater Pascal, dem Steuerbeamten, verfasst. Um diesem zu helfen, erfindet Blaise später eine Rechenmaschine, die Steuerberechnungen erleichtert. Als er dann noch in einem Experiment beweist, dass der Luftdruck in steigender Höhe geringer wird, gilt der 25-Jährige in ganz Europa als einer der größten Forscher seiner Zeit.
Ein Kutschenunfall aber ändert 1654 alles: Pascal sieht den Unfall als Zeichen Gottes und widmet sich fortan christlicher Philosophie, die später Denker wie Kierkegaard und Dostojewski beeinflussen wird. In seinem Spätwerk blitzt noch einmal seine Brillanz auf, als er mit der »Pascalschen Wette« eine Kosten-Nutzen-Analyse an die Stelle philosophischer Gottesbeweise setzt und dennoch den christlichen Glauben gegen Skeptiker verteidigt: »Wenn Gott nicht existiert, verliert man nichts, wenn man an ihn glaubt. Wenn Gott aber existiert, verliert man alles, wenn man nicht an ihn glaubt.«

Newtons Todfeind:
Gottfried Wilhelm Leibniz

Schön, wenn sich (ehemalige) Wunderkinder über den Weg laufen und sogar voneinander lernen: 1672 schickt der Kurfürst von Mainz den 26-jährigen Gottfried Wilhelm Leibniz nach Frankreich. Als Diplomat soll er den Expansionsgelüsten des Sonnenkönigs entgegenwirken. Das gelingt zwar nicht, aber Leibniz nutzt die vier Jahre in Paris, um Freundschaft mit dem 23 Jahre älteren Blaise Pascal zu schließen.
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In beider Lebenslauf gibt es verblüffende Parallelen: Beide entwickeln sowohl in der Philosophie als auch in mathematisch-technischen Disziplinen bahnbrechende Ideen, beide lernen frühzeitig lesen, beide werden von einem Vater unterrichtet, der den Schwerpunkt auf alte Sprachen legt. Doch Leibniz verbleibt nicht viel Zeit mit seinem Vater – dieser stirbt, als er sechs Jahre alt ist. Fortan stöbert der Junge selbst in der elterlichen Bibliothek und lernt Latein und Griechisch nach eigenem System: »Ich verstand kaum eine Zeile. Weil es aber Bücher mit Holzschnitten waren, las ich die darunter stehenden Worte. Was ich nicht verstand, übersprang ich. Als ich dies öfter getan, verstand ich viel mehr davon und fuhr ohne irgendein Wörterbuch fort.«
In der Schule fällt das Talent auf: Als 14-Jähriger dichtet er an einem Vormittag 300 Hexameter, weil ein anderer Schüler erkrankt ist und Wilhelm freiwillig dessen Vortrag übernimmt. Schon ein Jahr später schreibt er sich an der Universität Leipzig ein und legt im Jahr darauf das Baccalaureat in Philosophie ab. Als er mit 22 Jahren sowohl in Philosophie als auch in Jura eine Doktorarbeit vorlegt, lässt die Universität den Gelehrten nicht zur Doppelpromotion zu. In Altdorf bei Nürnberg ist man weniger engstirnig – man bietet Leibniz nach der erfolgreichen Prüfung sogar eine Professur an. Doch der junge Mann hat andere Pläne und begibt sich in die Dienste des Kurfürsten von Mainz, der ihn bald nach Paris schickt.
Dort entwickelt Leibniz auf der Basis von Pascals Rechenmaschine einen Nachfolger, der sogar multiplizieren und dividieren kann. Und er entwirft die Regeln für eine Differentialrechnung, die ihm einen Todfeind schafft. Denn Isaac Newton, der am gleichen Problem arbeitet, glaubt, dass der Deutsche von ihm abgeschrieben hätte.
Es wird eine der größten Gelehrtenfeindschaften der Geschichte, die auch dann noch hält, als Leibniz Bibliothekar des Fürsten von Hannover wird. Als dieser 1714 englischer König wird, muss sein berühmter Gelehrter zu Hause bleiben. Leibniz’ Tod zwei Jahre später kommentiert Newton mit den Worten, er empfinde tiefe Befriedigung, das Herz seines Gegners gebrochen zu haben. Das Andenken an das Universalgenie aber kann er nicht auslöschen: Heute ist der wichtigste deutsche Wissenschaftspreis nach Gottfried Wilhelm Leibniz benannt.

Ein tragisches Kinderleben:
Christian Heinrich Heineken

Unter allen Wunderkindern ist dieses zweifellos das tragischste. Nicht einmal viereinhalb Jahre wird der 1721 geborene Christian Heinrich Heineken alt, doch die kurze Zeit reich...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Widmung
  4. Impressum
  5. Inhalt
  6. Das Phänomen Wunderkind
  7. Mathematiker & Naturwissenschaftler
  8. Komponisten & Maler
  9. Philologen & Universalgenies
  10. »Inselbegabungen«: Rechnen, Schach, Klavier
  11. Quellenverzeichnis
  12. Bildverzeichnis