Soziale Marktwirtschaft: All inclusive? Band 5: Industrie
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Soziale Marktwirtschaft: All inclusive? Band 5: Industrie

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Soziale Marktwirtschaft: All inclusive? Band 5: Industrie

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Über dieses Buch

Industrie und Dienstleistungen sind keine Gegensätze. In Deutschland bilden auf industrielle Anker ausgerichtete Dienstleistungen das wirtschaftliche und gesellschaftliche Rückgrat. Die Teilhabe am Wertschöpfungsprozess ist zudem für viele Menschen identitätsstiftend. Was ist aber das Besondere am deutschen Produktionsmodell? Vor welchen Herausforderungen steht es und wie können wir Industrie in Deutschland zukunftsfähig machen?Die Beiträge in diesem Band skizzieren die industriellen Charakteristika Deutschlands und die kulturellen Wurzeln, die unsere Gesellschafts- und Sozialpolitik bis heute prägen. Dabei geht es auch um akute Herausforderungen wie die Bedingungen einer in die Defensive geratenen Globalisierung und die Digitalisierung aller Lebensbereiche.

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DAS DEUTSCHE PRODUKTIONSREGIME UND SEINE HERAUSFORDERUNGEN AN DIE WIRTSCHAFTSPOLITIK.
INDUSTRIE VS. DIENSTLEISTUNG – ODER DOCH ETWAS GANZ NEUES?

Werner Abelshauser

Das deutsche Produktionsregime

»Nichts wird weniger industriell sein als die aus der industriellen Revolution geborene Zivilisation«

Der »Berufsstand der Berufslosen«, also diejenigen, »die über alles reden, weil sie nichts verstehen« (Schumpeter 1950: 237), ist sich in einem Punkt völlig einig: Unsere Wirtschaft hangelt sich seit dem 19. Jahrhundert von einer industriellen Revolution zur anderen. Was Ende des 18. Jahrhunderts mit der Dampfmaschine als Ikone der Industriellen Revolution begann, setzte sich dieser Denkweise zufolge 1913 mit dem Fließband der fordistischen Industrie 2.0 fort, das von 1942 bis Anfang der 1970er-Jahre auch in Deutschland für das industrielle Design der Zukunft gehalten wurde. Darauf folgte der Aufstieg der Mikroelektronik, die erstmals programmierbare Steuerungen von Produktionsprozessen erlaubte.
Inzwischen bei Industrie 4.0 in der digitalisierten Welt angelangt, glaubt dieser Berufsstand immer noch, der Fortschritt liege in der industriellen Produktionsweise, obwohl inzwischen klar sein sollte, dass diese ihre Bedeutung schon seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach und nach eingebüßt hat. Heute schöpfen die großen Industrienationen – wie sie immer noch genannt werden – ihre Kraft längst nicht mehr aus industrieller Produktion, während die Entwicklungs- und Schwellenländer schon lange zu Industriestaaten geworden sind – und gerade dies einen Gutteil ihres Entwicklungsproblems ausmacht.
Die Kluft zwischen der Tradierung gewohnter Vorstellungen und dem Stand der Wissenschaft könnte kaum größer sein. Tatsächlich gehörte es seit dem 19. Jahrhundert zum Weltbild, in der Industriellen Revolution des späten 18. Jahrhunderts einen Bruch zu sehen, der unser Wirtschaftsleben seitdem bestimmt. Die Industriewirtschaft der Moderne hob sich einerseits immer stärker von der herkömmlichen Agrargesellschaft, dem Handel und dem Handwerk ab, während sie andererseits durch selbsttragendes Wirtschaftswachstum und technischen Fortschritt von der Dampfmaschine bis zur Digitalisierung bis in die jüngste Vergangenheit in immer neuen industriellen Revolutionen den Schlüssel zum Verständnis der wirtschaftlichen Entwicklung zu liefern scheint. Wirtschaftshistoriker zweifeln freilich schon lange an der Funktion der Industriellen Revolution als Wasserscheide der wirtschaftlichen Entwicklung. Ihr revolutionärer Charakter hat sich unter dem akribischen Blick der Forscherinnen und Forscher weitgehend verflüchtigt. Sie gilt heute eher als Fluchtpunkt einer jahrhundertelangen Modernisierungsphase denn als Ausgangspunkt für radikal Neues (Komlos 1997).
Spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts verlangten die dramatischen systematischen Verschiebungen der Produktionsstruktur (Bruttowertschöpfung nach Sektoren) in den hoch entwickelten Volkswirtschaften nach einer Erklärung. Während der klassische (primäre) Agrarsektor kontinuierlich an Bedeutung verlor, stieg der Anteil des (tertiären) Dienstleistungssektors steil an, sodass der (sekundäre) Industriesektor ebenfalls deutlich an Gewicht verlor. Jean Fourastié, einer der prominentesten Vertreter der Historischen Sozialwissenschaft, hat diese Entwicklung in seinem epochalen Werk »Le grand espoir du Xe siècle« (Paris 1949, dt. 1954) schon früh als eine Wende der wirtschaftlichen Entwicklung verstanden: »Nichts wird weniger industriell sein als die aus der industriellen Revolution geborene Zivilisation« (Fourastié 1954: 286). Für ihn ermöglicht die Automatisierung der industriellen Produktion die Befreiung des Menschen von »knechtischer Arbeit« und gibt ihm die Chance, seinen »Hunger nach Tertiärem« gründlich zu stillen. Damit erwächst aus Fourastiés Sicht die »große Hoffnung des 20. Jahrhunderts« aus dessen unbestreitbarer Charakteristik als »Übergangsperiode von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft« (ebd.).
Während die statistische Evidenz der klassischen sektoralen Entwicklung ins Auge fällt, ist der Inhalt der von Fourastié beschriebenen »tertiären Zivilisation« freilich interpretationsbedürftig. Sind es wirklich die Dienstleistungen, die am Ende der Übergangsperiode die Wirtschaft dominieren, und ist es tatsächlich die Automatisierung, die den Menschen von knechtischer Arbeit befreit?

Die zweite wirtschaftliche Revolution

Nun hat die Forschung aber längst ein anderes wirtschaftliches Weltbild herausgearbeitet: die zweite wirtschaftliche Revolution, so wie sie Douglass C. North (1988) in seiner »Theorie des institutionellen Wandels« beschrieben hat. Der Nobelpreisträger und seine dynamische Denkschule, die Institutionenökonomik, knüpfen unmittelbar an die »erste«, die neolithische Revolution an, wenn sie im späten 19. Jahrhundert eine neue metaepochale Zäsur ausmachen. Wie die Landwirtschaft und in ihrem Gefolge das Handwerk sowie – in seiner Konsequenz – andere Arten der materiellen (Industrie-)Produktion die Jagd und die nomadische Suche nach essbaren Früchten ablösten, seien dort Wirtschaft, Wissenschaft und Technik erstmals ein produktives Verhältnis eingegangen und hätten die materielle (industrielle) Produktionsweise zugunsten der immateriellen abgelöst. Wie vor 10.000 Jahren können so gewaltige Produktivitätsreserven mobilisiert werden, die die Welt verändern.
Seitdem sind auf der Weltuhr nur wenige Sekunden vergangen und doch sind völlig neue, nachindustrielle Institutionen entstanden, die weitere Wege zum Wohlstand öffnen. Norths zweite wirtschaftliche Revolution aus der Symbiose von Wirtschaft, Wissenschaft und Technik konkretisiert den Gegenstand der tertiären Wirtschaft als Wandel von der materiellen (industriellen) zur immateriellen (nachindustriellen) Wertschöpfung und macht so das klassische 3-Sektoren-Muster der wirtschaftlichen Entwicklung obsolet. Hier liegt der innovative Kern der neuen Wirtschaftsweise, wie sie seit den 1860er-Jahren in den neuen Industrien Großchemie, Maschinenbau und Elektrotechnik entstanden und hundert Jahre später über alle Branchen hinweg dominant geworden ist.
Immaterielle Wertschöpfung resultiert aus neuartigen symbiotischen Beziehungen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, deren charakteristische Konsequenz in der Verwissenschaftlichung der Produktion liegt. Darunter lässt sich ein Produktionsprozess verstehen, der auf einem Input basiert, der zur Herstellung von Waren dient, ohne jedoch selbst unmittelbar aus Gütern oder Dienstleistungen im herkömmlichen Sinne zu bestehen. Wertschöpfung entsteht nur noch am Rande aus der Stoffumwandlung, wie es in der klassischen Industrie der Fall ist. Im Mittelpunkt des nachindustriellen Produktionsprozesses steht vielmehr integriertes Wissen über Bedürfnisse des Marktes, über Problemlösungen durch Forschung und Entwicklung sowie über Herstellungsverfahren, Anwendungs- und Verarbeitungsmöglichkeiten. Dazu kommt der integrierte Einsatz von Dienstleistungen, die zur termingerechten Produktbereitstellung, Finanzierung und zur Sicherung anderer qualitativer Eigenschaften beitragen.
Neben wesentlichen Innovationen in der Organisation ihrer Wissensproduktion, die erstmalig eine elastische Angebotskurve für neues Wissen schufen, vermittelt sich die zweite wirtschaftliche Revolution aber auch über die Fähigkeit einer Gesellschaft, den ihrer wirtschaftlichen Sozialisation gemäßen institutionellen Rahmen zu etablieren, um diese neuen Dimensionen der Produktivität zu realisieren und zu nutzen. In diesem Zusammenhang stellen sich alte Fragen nach den Voraussetzungen des wirtschaftlichen Produktivitätsfortschritts ganz neu. Wie müssen die Verfügungsrechte über Eigentum organisiert sein, damit sich die privaten Ertragsraten unter diesen neuen Bedingungen den gesellschaftlichen Ertragsraten annähern? Welcher Antworten bedarf es, um einer neuen Qualität des Principal-Agent-Problems gerecht zu werden? Sind nicht ganz neue Anstrengungen nötig, um unter den Bedingungen der Wissensgesellschaft die Nutzenfunktion des »Agenten« derjenigen des »Prinzipals« möglichst anzunähern? Und werden nicht angesichts steigender Transaktionskosten, wie sie die neue Produktionsweise mit sich bringt, Institutionen immer wichtiger, die Vertrauen unter den Marktteilnehmern schaffen und damit die Voraussetzung für eine Senkung des Transaktionskostenniveaus?
Die revolutionäre Qualität der wirtschaftlichen Entwicklung liegt demnach seit dem späten 19. Jahrhundert nicht allein in der engen Verbindung von Wirtschaft, (Natur-)Wissenschaft und Technik. Sie verlangt vor allem auch nach Gestaltung des institutionellen Rahmens zu neuen organisatorischen Voraussetzungen für die Lösung dieser Probleme und damit für die Mobilisierung bis dahin ungeahnter Produktivitätsreserven auf den Märkten, in den Unternehmen und in der Gesamtwirtschaft. Wie diese Problemlösungen im Detail aussehen könnten, lässt sich nicht verallgemeinern. Die zweite wirtschaftliche Revolution schafft keinen einheitlichen institutionellen Rahmen, sondern orientiert sich am jeweiligen Erfahrungshorizont historisch gewachsener, wirksamer Denkansätze und Handlungsmuster (Wirtschaftskulturen) – auch wenn sie den bestehenden institutionellen Rahmen zunächst einmal zertrümmert.
Die institutionellen Voraussetzungen für diese Art der immateriellen Produktion waren vor dem Ersten Weltkrieg nur in wenigen europäischen Volkswirtschaften und in den USA gegeben. In den Vereinigten Staaten schuf die Fähigkeit zu diversifizierter Qualitätsarbeit die Grundlage für die Herausbildung der fordistischen Produktionsweise, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts weltweit neue Maßstäbe setzte im industriellen Fertigungsdesign zur Nutzung von economies of scale in der Produktionstechnik und – am anderen Ende der Wertschöpfungskette – im Konsumverhalten. Das amerikanische Produktionsregime nutzte seine Fähigkeit zur immateriellen Produktion aber auch weit über den klassischen industriellen Sektor hinaus, der – anders als in Deutschland – an der Wende zum 20. Jahrhundert gegenüber dem tertiären Sektor schon stark an Boden verloren hatte.
Neben den USA zählte auch Deutschland zu den Pionieren dieser neuen Wirtschaft. Innerhalb einer überschaubaren Periode, die sich in etwa mit der Dauer des Zweiten Reiches deckt, übernahm Deutschland Vorreiterfunktionen auf drei für die Charakterisierung der neuen, nachindustriellen Wirtschaft wesentlichen Gebieten. Hier vollzog sich, erstens, dank der Spitzenleistung der deutschen Forschungsuniversität exemplarisch die enge Symbiose von Wirtschaft und Wissenschaft, die theoretisches Wissen und die Ergebnisse systematischer Forschung zu neuen, dynamischen Produktionsfaktoren verschmolz. Zweitens gehörte die deutsche Wirtschaft des Kaiserreiches, mehr noch als die stärker binnenmarktorientierten USA, zu den wichtigsten Akteuren auf dem Weltmarkt, der bis 1914 eine globale Dynamik entwickelte, die seitdem ebenfalls zu einem Kennzeichen der neuen Wirtschaft geworden ist. Und drittens wirkte das deutsche Kaiserreich als Treibhaus für neue Institutionen, die seither das Wirtschaftsleben in ihrem jeweiligen sozialen System der Produktion bestimmen (Abelshauser 2005a).

Die deutsche Wirtschaftskultur

Dass gerade in Deutschland, einem Pionier der zweiten wirtschaftlichen Revolution, die neue Begrifflichkeit der Institutionenökonomie noch wenig verbreitet ist, hat vor allem zwei Ursachen. Zum einen ist dies nicht ganz ungewöhnlich, hat es doch auch mehr als 100 Jahre gedauert, ehe sich für die dramatische Entwicklung des ausgehenden 18. Jahrhunderts der Begriff der Industriellen Revolution durchgesetzt hatte. So behalf sich Joseph A. Schumpeter 1939 mit der Unterscheidung zwischen »alter« und »neuer« Industrie, um in seiner »Analyse des kapitalistischen Prozesses« dem neuen Phänomen gerecht zu werden (Schumpeter 1939: 450). Zum anderen wurde der Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung im Kaiserreich lange durch die Folgen zweier Weltkriege und schwerwiegender politischer Umwälzungen verzerrt. Das rächt sich, denn in der wirtschaftlichen Revolution des wilhelminischen Kapitalismus entstand das soziale System der Produktion als institutioneller Rahmen der Gegenwart und damit die Grundlage für die komparativen Wettbewerbsvorteile der deutschen Wirtschaft. Wer diesen Zusammenhang nicht wahrnimmt, muss an der Aufgabe scheitern, die deutsche Wirtschaftskultur zu verstehen und ihre Vorteile optimal zu nutzen.
Deutschland eröffnete die neue Wirtschaftsweise freilich deutlich weniger strategische Optionen als den Vereinigten Staaten. Es fehlte insbesondere der große Binnenmarkt, um eine Erfolg versprechende Strategie der economies of scale zu verfolgen. Stattdessen öffnete die Orientierung am Weltmarkt andere, bescheidenere, aber doch auch lukrative Möglichkeiten. Die deutsche Wirtschaft stieg zur führenden Lieferantin »nachindustrieller Maßschneiderei« auf, indem sie sich auf anspruchsvolle Einzelfertigungen, Kleinserien, Anlagenbau und – vor allem in der Chemie – auf anwendungstechnisch veredelte Massenproduktion konzentrierte, die in spezifischer Weise den Kundenwünschen auf dem Weltmarkt entgegenkamen.
Das soziale System der korporativen Marktwirtschaft (Abelshauser 2005b: 46–76) unterstützte diese Fähigkeit zur diversifizierten Qualitätsproduktion auf breiter Front, indem es der unternehmerischen Entscheidung im Bankensystem langfristige Horizonte öffnete, für einen hohen Stand der Qualität und der Einsatzbereitschaft des Arbeitskräftepotenzials sorgte und auch sonst den kollektiven Input bereitstellte, den dieses Produktionsmuster beispielsweise aus der Grundlagenforschung erfordert. Die hohe Verdichtung und Vernetzung des institutionellen Rahmens, aber auch die Fähigkeit zur innerwirtschaftlichen Soziabilität, auf deren Grundlage sich Vertrauen akkumuliert, sind in langen Zeiträumen gewachsene Ressourcen, die ihre Entstehung den Besonderheiten der deutschen gewerblichen Entwicklung verdanken. Dies gilt gerade auch für jene Agglomerationen regionaler Verbundwirtschaft, deren vielfältige, enge und verlässliche Lieferverflechtungen zu den wirtschaftlichen Synergien gehören, die viele der in Deutschland historisch gewachsenen industrial districts (Marshall 1920) auszeichnet. Sie befähigen die deutsche Exportwirtschaft zu sachlich wie zeitlich flexiblen und zudem wettbewerbsfähigen Angeboten für den Weltmarkt.

Neue Industrie und New Economy

Die Symbiose von Wirtschaft, Naturwissenschaft und Technik: das Beispiel BASF

Die BASF gehört zu den Pionieren der neuen Industrie und so bietet uns ihre Unternehmensgeschichte Antworten auf die gestellten Fragen (Abelshauser 2007). Sie ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Industrie vs. Dienstleistung: Was sind die Voraussetzungen für das spezifisch deutsche Produktionsmodell und was muss Politik dazu beitragen?
  6. Industrie 4.0 als innovatives Arrangement zur Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft
  7. Das deutsche Produktionsregime und seine Herausforderungen an die Wirtschaftspolitik. Industrie vs. Dienstleistung – oder doch etwas ganz Neues?
  8. Industrie vs. Dienstleistungen? Plädoyer für eine integrierte Sichtweise
  9. Die Autoren
  10. Abstract