Demographischer Wandel - Perspektiven
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Demographischer Wandel - Perspektiven

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  1. 198 Seiten
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Demographischer Wandel - Perspektiven

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Der demographische Wandel wird viele Lebensbereiche unserer Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten grundsätzlich verändern. Auswirkungen auf die sozialen Sicherungssysteme sind ebenso absehbar wie auf politische Entscheidungen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Betroffen davon sind alle Bevölkerungsgruppen, ob alt oder jung. Die Entwicklungstrends des demographischen Wandels, ihre Folgen und mögliche Handlungskonzepte sind deshalb wichtige Themen in der Projektarbeit der Bertelsmann Stiftung.Dieser Reader enthält eine Sammlung einführender und allgemeiner Texte zum demographischen Wandel sowie einige Beiträge zum Lern- und Bildungsprozess im gesamten Lebenslauf, Stichwort: Lebenslanges Lernen.

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Information

Jahr
2011
ISBN
9783867933254
Demographie konkret - Kommunale Familienpolitik neu gestalten (Leseprobe)





Auszug aus:
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.)
Demographie konkret - Kommunale Familienpolitik neu gestalten
Gütersloh 2010
ISBN 978-3-86793-073-4
© Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh
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1 Familie vor Ort - Potenziale, Herausforderungen, Zukunft
Julia Vollmer
Warum sind Familien in Zeiten des demographischen Wandels so wichtig für eine Gesellschaft?
Welche Leistungen erbringen sie?
Und warum kann und muss gerade eine kommunale Familienpolitik hierfür einen Beitrag leisten?

Familie als demographisches Handlungsfeld

Der demographische Wandel ist in aller Munde, und die damit verbundenen Herausforderungen sind nicht nur in der Öffentlichkeit präsent, sondern werden zunehmend in der Kommune diskutiert und angegangen: das Sinken der Bevölkerungszahl durch weniger Geburten, die Alterung der Gesellschaft durch ein Ansteigen des Durchschnittsalters sowie ihre wachsende Pluralisierung durch Zuwanderungen und den Wandel der Lebensformen. Doch hinter alldem stecken weit mehr als nur strukturelle Veränderungen der Bevölkerung.
Die Bevölkerungsstruktur in der Bundesrepublik Deutschland hat sich schon oft verändert; neu war im Jahr 1972 aber, dass die Sterberate erstmalig höher lag als die Geburtenrate. Seitdem ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung (Differenz aus Geborenen und Gestorbenen) bis auf einen positiven Wert im Jahr 1990, der auf die Wiedervereinigung zurückzuführen ist, negativ.
Durch eine hohe Zahl an Zuwanderung aus dem Ausland konnte der negative Verlauf der natürlichen Bevölkerungsentwicklung einige Jahrzehnte aufgefangen werden, doch seit 2002 nimmt die Bevölkerung in Deutschland ab. Dies wird sich auch in Zukunft fortsetzen. Nach ei-ner Prognose der Bertelsmann Stiftung (www.wegweiser-kommune.de) nimmt die Bevölkerung bereits bis 2025 um gut zwei Prozent ab. Diese Entwicklung verläuft in den einzelnen Altersgruppen und in den Regionen sehr unterschiedlich.
Entwicklung der Geburten und Sterbefälle 1970 bis 2008
017
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Darstellung
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Absolute Bevölkerungsentwicklung 1990 bis 2025
018
Quellen: 1990 bis 2008: Statistisches Bundesamt; 2010 bis 2025: Bertelsmann Stiftung, www.wegweiser-kommune.de; eigene Darstellung
Während der Anteil der ab 45-Jährigen zunehmen wird, sinkt der Anteil der Jüngeren weiter. Bis 2025 ist diese gegensätzliche Entwicklung am stärksten ausgeprägt in der Gruppe der ab 80-Jährigen, die sich um 70,3 Prozent vergrößern wird. Die Gruppe mit der größten Abnahme ist mit -27,4 Prozent die der 16- bis 18-Jährigen, die nach 2025 in die der 25- bis 44-Jährigen übergehen wird. Dies bedeutet eine weitere Verschärfung der Bevölkerungsentwicklung über 2025 hinaus.
2025 wird der Anteil der 19- bis 24-Jährigen an der Gesamtbevölkerung von knapp 7,1 auf 5,7 Prozent gesunken sein, der der 25- bis 44-Jährigen von 28,3 auf 24,3 Prozent. Damit nimmt nicht nur der Anteil der (jüngeren) potenziell Erwerbstätigen ab, was folgenreiche Konsequenzen für Unternehmen sowie das Sozial- und Bildungssystem hat, sondern auch der Anteil der potenziellen Eltern: der Generation, die sich in der Familiengründungsphase befindet oder bereits Kinder bekommen hat (siehe Kapitel 2).
Relative Entwicklung der einzelnen Altersgruppen in Deutschland 2006 bis 2025
019
Quelle: Bevölkerungsprognose der Bertelsmann Stiftung, www.wegweiser-kommune.de; eigene Darstellung
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Bevölkerungsentwicklung
• Schrumpfung
• Alterung
• Geburtenrückgang
• weniger potenzielle Eltern
Diese exemplarischen Entwicklungen zeigen, dass die künftige Zusammensetzung der Bevölkerung vor allem abhängig ist von der aktuellen Bevölkerungsstruktur. Abnehmende Geburtenzahlen heute führen zu einer kleiner werdenden Gruppe der potenziellen Elterngeneration und verursachen einen sogenannten Echo-Effekt. Politische Entscheidungen zulasten von Kindern und Familien beeinflussen so, neben vielen anderen Faktoren, die künftige Entwicklung. Dabei verändert der demographische Wandel nicht nur Struktur und Zusammensetzung der Gesellschaft, in der immer mehr ältere Menschen und immer weniger Kinder und Jugendliche leben, sondern in der Folge auch deren Netzwerke, solidarische Hilfesysteme und ihre Innovationskraft.
Die abnehmende Zahl der Familien ist ein Grund dafür, dass wichtige Funktionen in der Gesellschaft verloren gehen. Denn gelebt und geprägt werden die Elemente des Zusammenlebens besonders durch Familien. Vor allem dort wird Hilfe geleistet und Solidarität gelebt. Familien decken eine entscheidende Facette des gesellschaftlichen Zusammenlebens ab.

Familie als Potenzial

Familien sind ein wichtiges gesellschaftliches Potenzial. Sie erbringen Leistungen für eine Gesellschaft allein durch ihre Existenz und ihr alltägliches Handeln und sind damit das Rückgrat der Gesellschaft. Auch wenn Familien unterschiedlich sind und in verschiedensten Formen leben, erfüllen sie diese Leistungen. Sie tun dies in erster Linie für die einzelnen Familienmitglieder, denn für diese sind die Leistungen von Bedeutung - und erst mittelbar auch für unsere Gesellschaft. Diese Leistungen sind der soziologische Grund für die Paar- und Familienbildung, dafür, dass wir »Kinder bekommen« und in »familiale Leistungen investieren« (MGSFF NRW 2005: 59).
Bevölkerungsanteile der einzelnen Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung 2006 und 2025
020
Quelle: Bevölkerungsprognose der Bertelsmann Stiftung, www.wegweiser-kommune.de; eigene Darstellung
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Die Leistungen von Familien sind vielfältig und unterschiedlich. Im Folgenden geht es nur um die Leistungen, die typischerweise von Familien erbracht werden (Kaufmann 1995: 34).
Grundlage einer Gesellschaft und erste wichtige familiale Leistung ist die Sicherung des Nachwuchses. Damit erfüllen Familien zunächst eine rein quantitative Aufgabe, die jedoch die Existenz und den Fortbestand einer Gesellschaft sichert. Stabile und dauerhafte Bezugspersonen, in den meisten Fällen die Eltern, versorgen ihre Kinder mit Nahrung, Pflege und weiterer Daseinsvorsorge, um alltägliche Bedürfnisse abzudecken. Kinder sind auf diese Hilfe angewiesen und werden so automatisch in die Lage versetzt, sich zukünftig selbst zu versorgen. Diese Haushaltsfunktion sichert die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder.
Das Wohlbefinden ist für alle Familienmitglieder wichtig. Zusammenhalt, emotionale Verbundenheit, Zuneigung, Trost, Rückhalt, Unterstützung und Verständnis bauen Stress ab, regenerieren und bieten Erholung, etwa vom Beruf oder anderen belastenden Alltagssituationen und Problemen. Die Regeneration ist eine weitere wichtige Leistung von Familien.
Leistungen von Familien
• Nachwuchssicherung
• Haushaltsfunktion
• Regeneration
• Sozialisation
• Alltagswissen
• Solidarität
In Familien erfahren Kinder Erziehung und Bildung. Sie wachsen in unterschiedlichen Arrangements von Bezugspersonen auf. Diese kommunizieren mit den Kindern in unterschiedlicher Art und leben ihnen Verhaltensweisen, Kommunikationsmuster und Beziehungen vor. Hierüber werden Kinder sozialisiert, das heißt, dass eigene Gefühls-, Interaktions- und Handlungsmuster geprägt sowie Beziehungsmuster zu anderen Menschen erlernt, geübt und weiterentwickelt werden. Kinder erlernen dadurch Werte und Normen, übernehmen Rollen und erschließen sich Strukturen innerhalb der Familie, der Verwandtschaft und des Bekanntenkreises sowie schließlich innerhalb der Gesellschaft.
Familien vermitteln ihren Kindern Alltagswissen, was sie befähigt, in der Gesellschaft zu agieren. Kinder lernen in Situationen des alltäglichen Lebens, handlungsfähig zu sein, sich entsprechend zu artikulieren und später als Erwachsene für eine eigene Lebensform zu entscheiden und damit Eigenverantwortung zu übernehmen. Verbundenheit und Zusammengehörigkeit und damit Solidarität innerhalb der (Klein-)Familie führen zu solidarischem Verhalten in der Großfamilie sowie im Freundeskreis und damit auch zwischen den Generationen. Dieses Verhalten wirkt stabilisierend und ist Voraussetzung für das Funktionieren des gesellschaftlichen Zusammenlebens durch eine solidarische Verantwortungsgemeinschaft. Nicht zuletzt das soziale Sic...

Inhaltsverzeichnis

  1. Titel
  2. Impressum
  3. Vorwort
  4. Familie. Bildung. Vielfalt. (Leseprobe)
  5. Alter neu denken (Leseprobe)
  6. Initiieren - Planen - Umsetzen (Leseprobe)
  7. Demographie konkret - Kommunale Familienpolitik neu gestalten (Leseprobe)
  8. Familie. Bildung. Vielfalt. (Leseprobe)
  9. Alter neu denken (Leseprobe)