Der Währungscrash kommt!
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Der Währungscrash kommt!

Retten Sie Ihr Geld - mit Gold!

  1. 240 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfügbar
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Der Währungscrash kommt!

Retten Sie Ihr Geld - mit Gold!

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Über dieses Buch

Es ist höchste Zeit, an Gold zu denken, sagt Michael Mross. Die Schulden der Welt können nie wieder zurückgezahlt werden. Eine globale Währungsreform ist deshalb unvermeidlich. Die einzige Möglichkeit, die Kaufkraft seiner Ersparnisse zu retten, ist der Umtausch in Gold! Das Buch erklärt, warum es für Gold nie zu spät ist. Es ist die ideale Lektüre für "Gold-Einsteiger" und Fortgeschrittene: Der renommierte Börsenjournalist führt Sie in lockerem Stil in die Gold-Welt ein - anekdotisch gewürzt, wertvolles Hintergrundwissen einfach erklärt, ohne Fachchinesisch. Stattdessen nimmt Mross den Leser mit auf seine ganz persönliche "Gold-Entdeckungsreise". Praktische Tipps zum Goldkauf und zum Aufbau der persönlichen Goldreserven sind gepaart mit historischen Fakten rund ums Thema. Zwei Mal verloren im letzten Jahrhundert die meisten Menschen ihr Vermögen wegen Geldentwertung. Wer unvorbereitet war, verlor alles. So wird es auch dieses Mal wieder sein. Mit Michael Mross wappnen Sie sich und machen aus dieser Not eine Tugend.

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Information

Jahr
2011
ISBN
9783942888639
Auflage
1

1 UNZE GOLD FÜR 100.000 DOLLAR?

Über die Aussichten des Goldpreises wird immer wieder heiß diskutiert. Es gibt nicht wenige, die davon sprechen, dass Gold total überbewertet ist und dass wir derzeit eine Goldblase sehen, die sich wieder auf niedrigerem Niveau einpendeln wird. Doch wahrscheinlich ist der Goldpreisanstieg erst der Anfang eines ziemlich langen Aufschwungs, der noch längst nicht beendet ist. Der Schweizer Goldexperte Prof. Dr. Hans J. Bocker beschrieb die Preisentwicklung beim Gold in einem „Dreiphasenmodell“, welches meiner Meinung nach die vergangene und zukünftige Entwicklung des Goldpreises recht gut widerspiegelt: „Der Goldzyklus ist dreifacher Natur. In der ersten Phase, der ‚Nacht‘ (zum Beispiel 1983 bis 2001), werden Goldkäufer verlacht oder bemitleidet. In Phase zwei (der ‚Morgen‘) beginnt das Erwachen (2002 bis etwa 2012), erst langsam, dann lebhafter, viele Rückschläge folgen, und am Ende ziehen die Preise stark an. Wir sind jetzt etwa in der Mitte von Phase zwei. Das Bächlein wird allmählich zum Strom, und Phase drei beginnt, der heiße und superhelle ‚Mittag‘. Der Strom wird zum reißenden Riesenfluss.“
Erst wenn alle Medien Tag und Nacht von Edelmetallen berichten, so Bocker, wenn Taxifahrer, Bordsteinschwalben, Suppenküchenbesucher, Dienstboten, Omas und Küchenhilfskräfte fortwährend über Gold reden, erst dann ist Gefahr für den Goldpreis in Verzug, und erst dann kann man von einer „Blase“ reden, ähnlich derjenigen, die wir Ende der Neunzigerjahre am „Neuen Markt“ erlebt haben. Doch bis dahin dürfte noch einige Zeit verstreichen, und vor allem: Bis dahin dürfte Gold weiter steigen.
In einem Interview mit MMnews.de ging Bocker auch noch mal ausdrücklich auf die Frage ein, ob der gestiegene Goldpreis bereits „Blasenniveau“ erreicht habe. Doch davon kann keine Rede sein, rechnet der Goldexperte vor: „Im Januar 1980 kostete die Unze 852 Dollar. Um die damalige Kaufkraft zu erreichen, brauchten wir einen Preis von etwa 2.000 Dollar, falls man die massiv geschönte amtliche Inflation zugrunde legt. Nimmt man die wirkliche Teuerungsrate als Grundlage der Kalkulation, käme man auf 7.400 Dollar pro Unze. Außerdem müssen sich Dow Jones und Gold erst noch treffen, um ein realistisches Niveau zu erreichen. Damals standen sich Dow und die Unze 1:1 gegenüber. Zwischenzeitlich musste man sogar über 100 Unzen für den Dow bezahlen.“
Derzeit ist das Verhältnis vernünftiger, etwa 1:8. Der Goldpreis darf laut Bocker also ruhig um das Achtfache steigen, um wieder ein realistisches Verhältnis zum Aktienmarkt zu erreichen: „Sobald wir 7.000 bis 8.000 Dollar ansteuern, sprechen wir uns wieder, und selbst das wäre noch keine Blase, denn das alte Hoch wurde gerade erst erreicht.“
Bocker weist außerdem auf interessante historische Entwicklungen beim Goldpreis hin. Aufgrund von zyklischen Beobachtungen des Goldpreises könne man davon ausgehen, dass der Preis vom letzten Hoch um den Faktor 25 übertroffen werde. Der erste Sprung ging demnach von rund 30 Dollar 1970 auf 852 Dollar Ende der Achtziger.
Wenn man nun den gleichen Zyklus auf das letzte Hoch anwenden würde, dann müsste man 850 mal 25 rechnen. Dann läge der Kurs bei über 20.000 Dollar. Von einer echten Blase könne man aber erst sprechen, wenn Gold bei 100.000 Dollar pro Unze stehe. Diese Blase würde dann platzen und der Preis für Gold würde sich für die nächsten Dekaden vermutlich bei etwa 30.000 Dollar einpendeln, prognostiziert der Goldexperte.
Auslöser für den Goldrun sei die Tatsache, dass derzeit nur rund ein Promille der Menschheit in Edelmetalle investiert habe. In zunehmendem Maße würde aber immer mehr Menschen Gold als sicheren Hafen entdecken. Wenn nur ein Prozent der Menschheit Vorsorge mit Gold betreiben würde, dann würde das Edelmetall sofort sprunghaft in die Höhe schießen.
Bocker stellt allerdings infrage, ob man überhaupt auf den Goldpreis achten sollte. Der Preis spielt letztlich keine Rolle. Wie soll man auch ein Edelmetall im Hinblick auf sich ständig entwertendes Papiergeld evaluieren? Gold ist ein Wert an sich. Die einzige Frage, die sich stellt, ist, was man dafür bekommt – und zwar an tatsächlichen Gütern, nicht Geld. In einer Hyperinflation spielt es sowieso keine Rolle mehr, wie viele Ziffern und Nullen auf einem bunten Geldschein stehen. Es wäre müßig, hier einen Gegenwert in Gold zu suchen.
Auch der bekannte alternative Finanzexperte Max Keiser äußerte sich ziemlich drastisch zur der Frage, ob Gold überbewertet sei: „Jeder, der sagt, dass sich Gold in einer Blase befindet, redet idiotisches Zeug. Wenn Vermögenswerte in einen Blasenpreis übergehen, hat man einen extrem populären Eigentumsanteil dieses Vermögenswertes. Nehmen Sie zum Beispiel die Internetaktien in den 1990ern oder den S&P in den 1980ern – da hatten Sie jeweils einen sehr großen Prozentsatz der Bevölkerung, der sich an der Bildung dieser Blasen beteiligte. Im Fall von Goldbarren befindet sich weniger als ein Prozent aller investierbaren Vermögenswerte auf der Welt in Gold. Nicht nur ist es keine Blase, sondern die wirkliche Hausse für Gold hat noch gar nicht angefangen. Lassen Sie es mich für Sie so ausdrücken: Gold ist immer noch in einer Baisse.“
Letztlich ist doch entscheidend, was man für seine Feinunze bekommt, und das war in der Menschheitsgeschichte praktisch immer gleich. Es wird sehr wahrscheinlich auch in Zukunft so sein. Solange es Menschen gibt, wird man für eine Unze wahrscheinlich immer mindestens einen Anzug kaufen können, und vermutlich noch ein paar gute Schuhe dazu.
Eines dagegen ist sicher: Für 1.000 Euro – den Preis für eine Feinunze Gold im Oktober 2010 – werden Sie in einigen Jahren keinen Anzug mehr kaufen können. Entweder, weil die 1.000 Euro dramatisch an Kaufkraft verloren haben, oder weil es den Euro dann gar nicht mehr gibt. Gold dagegen wird es immer geben. Gold wird unter geringen Schwankungen immer die gleiche Kaufkraft haben.
Nur im ersten Moment klingt das merkwürdig. Im Grunde ist Gold an sich ja sogar wertlos. Welchen objektiven Wert hat Gold überhaupt? Diese Frage hat bisher niemand beantworten können. Wenn es aber darum geht, ein Austauschverhältnis zwischen Gold und Geld herauszufinden, dann brauchen Sie nur auf den Goldkurs zu schauen, um zu wissen, wie viel Geld Sie dafür zahlen müssen. Eigentlich müsste man die Preisentwicklung für Gold deshalb aus einer ganz anderen Perspektive sehen: Nicht das Gold steigt, sondern die Währung fällt. Gold bleibt immer gleich. Nur das Papiergeld wird immer weniger wert – und so müssen Sie für eine Feinunze Gold auch immer mehr zahlen.
Deshalb sollte man in den entsprechenden Marktberichten auch schreiben, dass der Euro am Tag X mal wieder zwei Prozent gegenüber Gold an Wert verloren hat und nun die höhere Summe Y für die Unze Gold zu entrichten sei. Bei einer solchen Betrachtung würden die Menschen viel schneller merken, dass es ihr Geld ist, das wertloser wird, und nicht das Gold, das an Wert zunimmt.
Was also tun, wenn man noch kein Gold hat? Ganz einfach: sofort welches kaufen. Wie viel? Das hängt von Ihrer persönlichen Vermögensstruktur ab. Wenn Sie viel Bares auf der hohen Kante haben, müssen Sie mehr kaufen als jemand, der über Haus und Hof verfügt. Eines ist jedoch wichtig: Nicht sofort alles an einem Tag in Gold umrubeln. Goldpreise können natürlich kurzfristig schwanken. Deshalb schlage ich vor, dass Sie pro Woche einmal Gold kaufen, immer einen kleinen Betrag. So haben Sie mit der Zeit einen schönen Durchschnittskurs. Sie kaufen also immer, egal ob der Preis steigt oder fällt. Und Sie kaufen sogar dann, wenn er neue Rekorde macht. Aber immer wenig – nicht alles auf einmal.
Viele Experten sind der Meinung, dass man mindestens zehn Prozent seines Vermögens in Gold halten sollte. Ich halte das für deutlich zu wenig. Bargeldbestände, Festgelder, Staatsanleihen et cetera sollte man zum großen Teil oder zumindest zu 30 Prozent in Gold tauschen. Wo liegt das Risiko? Ich sehe keines – bis auf die Gefahr, dass Staaten ein Goldverbot erlassen. Dann muss man seinen Goldschatz eben gut verstecken.

DER GOLDAUSVERKAUF

Wer Vorsorge mit Gold betreiben will, sollte damit schon morgen anfangen. Im Falle von Krisenzuspitzungen ist es nämlich schlicht unmöglich, überhaupt an das Edelmetall heranzukommen, auch wenn es noch offizielle Preise gibt. Aber selbst diese sind mit Vorsicht zu genießen, weil sie die realen Preise am Verkaufsschalter dann kaum noch widerspiegeln. Das, was an den Rohstoffbörsen gehandelt wird, hat im Zweifelsfalle wenig mit dem zu tun, was Sie beim Goldhändler „um die Ecke“ bekommen und bezahlen. Mit anderen Worten: Selbst wenn es offizielle Preise für Gold gibt, muss das noch lange nicht heißen, dass Sie auch Gold kaufen können, und falls das Edelmetall dennoch im Angebot sein sollte, dürften sich die Preise weit von den offiziellen Quotierungen entfernen.
So war im Verlauf der Krise nicht selten zu beobachten, dass Gold schlicht und ergreifend ausverkauft war – obwohl es an der Börse noch gehandelt wurde. Selbstverständlich könnte man sich das Edelmetall an der Börse besorgen und anschließend ausliefern lassen. Das ist aber ein sehr schwieriger und komplizierter Vorgang, der sich eigentlich nur für größere Mengen eignet. Wenn Sie dagegen mal ab und zu ein paar Krügerrands kaufen wollen, dann kann es durchaus sein, dass der Mann am Bankschalter sagt: „Tut mir leid, ausverkauft.“ Ähnliches gilt natürlich auch für alle anderen Goldmünzen und für Barren.
Das habe ich auf den Höhepunkten der Krise im Herbst 2008 und im Frühjahr 2009 selbst erlebt. Weder Münzen noch Barren waren erhältlich. Testkäufer in Frankfurt wurden abgespeist mit dem Hinweis: „Sie können es jetzt bestellen und in sechs Wochen wiederkommen. “ Allerdings gab es auch für spätere Zeitpunkte keine Auslieferungsgarantie. Selbst mir bekannte Goldhändler in großen Berliner Wechselstuben hatten nur ein müdes Achselzucken übrig, wenn ich wieder meine übliche Ration Goldmünzen kaufen wollte. Wirklich ein einmaliger Vorgang in einer freien Marktwirtschaft, in der angeblich Angebot und Nachfrage herrschen.
Eigentlich hätten unter diesen Umständen die Preise so lange nach oben gehen müssen, bis wieder Verkäufer da sind. Da die Goldkurse aber an der Börse festgezurrt sind, sagen sich die Goldbesitzer in Krisenzeiten natürlich: „Zu den Preisen verkaufe ich nicht.“ Resultat: Gold ist käuflich nicht mehr zu erwerben. Ich erinnere mich noch, als ich zu jener Zeit den Goldhändler beauftragte, mich anzurufen, wenn er wieder Ware hätte. Es dauerte manchmal einige Tage, bis der Anruf kam. Und viel konnte man dann auch nicht kaufen. In einer größeren Berliner Wechselstube, die auch auf Gold spezialisiert ist, erzählte mir ein Angestellter, dass die Menschen „säckeweise“ mit Barem kämen, um ins Edelmetall zu flüchten. Das war sicherlich etwas übertrieben, aber trifft die Sache im Kern. Wichtigste Botschaft aber: Im Krisenfall dürfte es sehr schwierig sein, an Gold heranzukommen.
Im Herbst 2008 und verschiedene Male in 2009 war Gold also bei vielen normalen Händlern nicht mehr erhältlich. Dies hätte an den Goldmärkten zu einem scharfen Kursanstieg führen müssen. Dass dieser seltsamerweise ausblieb, deutet daraufhin, dass die offiziellen Goldpreise manipuliert sind. Dazu später mehr.
Fakt ist, dass Gold selbst bei kleineren Verwerfungen im Finanzsystem sofort ausverkauft ist. Es gibt einfach nicht genügend physische Ware, die zum Verkauf steht; der Goldmarkt scheint sehr eng zu sein. Hinzu kommt, dass in Krisenzeiten das Angebot durch private Verkäufer praktisch auf null zurückgeht. Wer verkauft schon sein Edelmetall, wenn er dunkle Katastrophenwolken am Horizont sieht? Andererseits dürften auch die Goldproduzenten in solchen Zeiten ihr Gold eher horten, als es zu verkaufen, weil sie glauben, später für die gleiche Menge einen höheren Preis zu erzielen. Deshalb ist es dringend notwendig, persönliche Goldbestände in „Friedenszeiten“ aufzubauen, und nicht erst dann, wenn es kracht. Viele Börsianer, die ich kenne, sind selbst relativ spät in Gold eingestiegen. Sie glaubten, dass man Gold jederzeit kaufen könne. Umso überraschter waren meine Kollegen, als sie bei großen Banken abgewiesen wurden. Damals war es vereinzelt gar so schlimm, dass Banken gar keine Aufträge mehr annahmen, auch nicht solche, die für eine Auslieferung zu einem späteren Zeitpunkt bestimmt waren.
Diese Situation hatte selbst eingefleischten kapitalistischen Börsianern zu denken gegeben. Ein Bekannter ist deshalb dazu übergegangen, Schmuck und Altgold zu kaufen. Allerdings ist es bei solchen Produkten recht schwierig, den wahren Goldgehalt abzuschätzen. Mit 1-Unze-Münzen und -Barren ist das natürlich einfacher.
Auch im Internet wurde bei vielen Händlern zu jener Zeit der Handel ausgesetzt oder nur vereinzelt zu sehr überhöhten Preisen durchgeführt. Ich hatte jedoch meine Zweifel, ob man bei einem ernsthaften Kauf nicht doch darauf hingewiesen wurde, dass es „aufgrund von Lieferengpässen derzeit leider nicht geht“. Es schien so, als seien die vereinzelten Angebote nur pro forma im Netz, während viele seriöse Anbieter praktisch schon längst den Handel eingestellt hatten. Sicher, die Lage entspannte sich nach wenigen Wochen wieder. Hätte sie sich nicht beruhigt, würde ich die Behauptung wagen, dass es dann praktisch unmöglich geworden wäre, an Gold heranzukommen. Eine sehr interessante Erfahrung war auch, dass sich die Straßenverkaufspreise sehr rasch von den offiziellen Börsenpreisen abgekoppelt hatten. So war es im Mai 2010 eine Zeit lang möglich, Gold oberhalb des Spotpreises zu verkaufen, also oberhalb des offiziellen Börsenpreises. In „Friedenszeiten“ ist der Goldverkauf nur unterhalb des offiziellen Goldkurses möglich. Die Abschläge liegen bei drei bis zehn Prozent unterhalb der Börsenpreise – je nachdem, wo man verkaufen will.
Hintergrund: Unter normalen Umständen verkauft der Händler Gold durchschnittlich etwa fünf Prozent über dem Spotpreis und die Ankaufspreise liegen fünf Prozent darunter. Steht der offizielle Preis für eine Unze Gold also bei 1.000 Euro, dann liegt der Verkaufspreis bei 1.050. Bringt man die Unze dagegen zum Händler und will sie dort verkaufen, dann gibt er höchstens 950 Euro. (Dieses Beispiel gilt für kleine Mengen, An- und Verkaufspreise können verschieden sein, ein Vergleich lohnt sich immer.) In den beschriebenen Krisenzeiten war es dagegen so, dass man eine Unze Gold für über 1.000 Euro beim Händler verkaufen konnte, obwohl der Spotpreis nur bei 1.000 Euro lag. Eine solche Preisgestaltung habe ich noch nie erlebt. Aber die Goldhändler wollten eben auf jeden Fall ein Geschäft machen und boten deshalb höhere Kurse als an der Börse. Beim Kauf dagegen musste man natürlich noch drastischere Aufschläge zahlen.
Ich überlegte mir in dieser Zeit, ob ich nicht ein großes Arbitragegeschäft starten sollte: Gold an der Börse kaufen, ausliefern lassen und dann beim Händler verkaufen. So einfach ist das aber nicht, und es lohnt sich nur bei großen Mengen. Wenn man Gold zum Zwecke der Auslieferung an der Börse kauft, dauert es mitunter Wochen, bis das Prozedere abgeschlossen ist und man sein Gold wirklich in den Händen hält.
Jedoch sollte man sich diese Möglichkeit (Kauf direkt an der Börse) immer vor Augen führen, für den Fall, dass das Gold wirklich ausverkauft ist. Die Börsen müssen es liefern. Das wäre die letzte Chance, im Krisenfall an das Edelmetall zu kommen. In Deutschland kann man Gold übrigens bequem über Xetra kaufen, den elektronischen Handel der Deutschen Börse. Auf der Internetseite der Börse steht ausführlich beschrieben, was man anstellen muss, um die Auslieferung des gekauften Goldes zu bewirken. Doch auch hier gilt: Je kleiner die Mengen, desto höher die Gebühren für die Auslieferung. Denn ein solcher Prozess ist nicht einfach – schließlich werden keine normalen Konsumgüter verschickt, sondern wertvolles Gold, das auch entsprechend versichert und transportiert werden muss.

WAS BRINGT DIE GOLDWÄHRUNG?

In der Geschichte der Menschheit galt Gold schon immer als Geld – über alle Kulturen hinweg. Erst mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914 ging die Phase des freiwillig gewählten Goldstandards, in der es zu einem bisher nicht gekannten Aufblühen des Welthandels gekommen war, in einigen Ländern zu Ende, zum Beispiel in Deutschland. Die Folgen sind bekannt: Man verließ den Goldstandard, nicht etwa weil er nicht funktioniert hätte, sondern weil wertbeständiges Geld der Kriegsfinanzierung im Wege stand. Dazu war die Enteignung der breiten Massen in größtem Stil notwendig und deshalb bediente man sich des Papiergeldsystems. Manche Zeitgenossen behaupten gar, dass Kriege unter einem Goldstandard gar nicht möglich sind, weil man Gold eben nicht beliebig „drucken“ kann. Dieses Gelddrucken aber ist notwendig, um eine Kriegsmaschinerie zu finanzieren.
Immer wieder warnten Ökonomen vor den Konsequenzen durch die Einführung von Papiergeld. So schrieb der einflussreiche amerikanische Ökonom Irving Fisher (1867 – 1947) bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dass sich für fast jede Gesellschaft die Entscheidung für Papiergeld als Fluch erwiesen hätte. Doch solcherlei Prognosen verhallten ungehört. Das Problem: Am Anfang funktioniert ein zinsbasiertes Geldsystem komfortabel und scheinbar ohne Probleme – nur das Ende ist schrecklich.
Während traditionell die meisten Ökonomen das Thema „Geldsystem“ völlig ausklammern und sogar ignorieren, beschäftigten sich einige wenige Wirtschaftswissenschaftler schon seit über 100 Jahren mit der Frage, welches das beste Tauschmittel ist. Kann Gold die Lösung sein? Oder freies Marktgeld à la Hayek? Ludwig von Mises (1881 – 1973), einer der wohl bedeutendsten liberalen Denker des 20. Jahrhunderts, erörterte die Vorteile des Goldes: „Die Goldwährung macht die Gestaltung der Kaufkraft von dem Einfluss der Politik und der schwankenden wirtschaftspolitischen Anschauungen wechselnder politischer Majoritäten unabhängig. Das ist ihr Vorzug.“ Gold scheint viele Vorteile zu haben. Aufgrund der geologischen Gegebenheiten steigt der Vorrat an verfügbarem Gold nur langsam, etwa in der Größenordnung von einem bis drei Prozent pro Jahr. Daraus ergibt sich ein sinnvolles Geldmengenziel, denn um diesen Prozentsatz müsste unter normalen Bedingungen die Geldmenge wachsen. Eine Goldbindung des Geldes, so die Hoffnung ihrer Anhänger, würde den Einfluss des Staates auf die Geldpolitik minimieren und den inflationären Missbrauch der Notenpresse unmöglich machen.
Doch leider ist nicht alles Gold, was glänzt. Eine Währung auf Goldstandard hat durchaus Nachteile. Darüber hinaus ist auch beim Goldstandard das Hauptproblem eines Geldsystems nicht gelöst: der Zinseszinseffekt und die dadurch erzwungene drastische Geldvermehrung am Ende. Denn auch bei einem Goldstandard wird es Kredite geben, für die Zinsen gezahlt werden müssen – auch wenn diese Zinsen in Gold zu entrichten sind. Eventueller Vorteil: Bevor das System exponentiell in die Senkrechte geht, ist das Gold schon weg. Denn Gold ist bekanntlich endlich. Das bedeutet, dass man sich schon früher überlegen muss, wie es dann weitergeht. Papiergeld dagegen kann man noch eine ganze Zeit drucken, bevor auch dieses System scheitert. Dennoch: Sollte unser Geldsystem zerbrechen, dürfte es zunächst wohl keine Alternative zum Goldstandard geben.
Gehen wir mal davon aus, dass es im Falle einer Währungsreform nicht notwendigerweise zu bürgerkriegsähnlichen Unruhen kommen wird und alles in einer Form von globaler Selbstzerstörung oder gar Krieg endet, so ist damit zu...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Widmung
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. GOLD IST GELD
  7. DER STAATSBANKROTT
  8. ACHTUNG, ANLEIHEN!
  9. UNENDLICH VIELE SCHULDEN?
  10. MIT VOLLGAS IN DEN ABGRUND
  11. DER WÄHRUNGSCRASH
  12. PROTOKOLL DES BEINAHE-KOLLAPSES
  13. INFLATION ODER DEFLATION?
  14. INFLATION UND GELDENTWERTUNG 1922
  15. INFLATION UND GELDENTWERTUNG 2011
  16. HYPERINFLATION
  17. ALLE GELDSYSTEME SIND KOLLABIERT
  18. DAS ENDE DES WOHLSTANDS
  19. GOLD IST KEIN VERSPRECHEN
  20. WARUM IST GOLD SO BILLIG?
  21. GOLD IN EIMERN
  22. DER GUTE MILLIARDÄR?
  23. UND WAS MACHT DER EURO?
  24. STRASSENKÄMPFE WEGEN DES EUROS?
  25. FLUCHT IN FRANKEN
  26. WÄHRUNG ALS WAFFE
  27. DER DOLLARKOLLAPS
  28. MIT DEM FAHRRAD ZUR FED
  29. ORTSTERMIN MIT BEN BERNANKE
  30. 1 UNZE GOLD FÜR 100.000 DOLLAR?
  31. DER GOLDAUSVERKAUF
  32. WAS BRINGT DIE GOLDWÄHRUNG?
  33. GOLDPREISMANIPULATION
  34. WO IST ALL UNSER GOLD?
  35. DER GOLDBETRUG
  36. IST GOLD BEI DER BANK SICHER?
  37. WIRD DAS GOLD KNAPP?
  38. 20 TONNEN ABFALL FÜR EINEN EHERING
  39. WO KAUFT MAN GOLD AM BESTEN?
  40. GOLDKAUF IM INTERNET
  41. DER GOLDAUTOMAT
  42. MÜNZEN ODER BARREN?
  43. HISTORISCHE MÜNZEN
  44. DIE GESCHICHTE DER GOLDMÜNZEN2
  45. GOLDFÄLSCHUNGEN
  46. WIE ERKENNT MAN GOLDFÄLSCHUNGEN?
  47. GEFAHR FÜR DIE ALTERSVORSORGE
  48. ALTERSVORSORGE MIT GOLD
  49. GOLDAUFBEWAHRUNG
  50. DER BARGELDSCHNÜFFELHUND
  51. SONDEREINSATZTRUPPE FÜR BARGELD
  52. GOLDVERBOT
  53. US-GESETZ ZUR GOLDKONFISKATION
  54. MYTHOS GOLD
  55. ZEIT IST GOLD
  56. GOLD IST NICHT ALLES