Börsenstars und ihre Erfolgsrezepte
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Börsenstars und ihre Erfolgsrezepte

Methoden für Kleinanleger, die Großen zu kopieren

  1. 274 Seiten
  2. German
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Börsenstars und ihre Erfolgsrezepte

Methoden für Kleinanleger, die Großen zu kopieren

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Über dieses Buch

Von den großen Investoren kann man sich einiges abschauen – doch was ist für Privatanleger wirklich brauchbar? Ulrich W. Hanke nimmt die Strategien von Benjamin Graham, Warren Buffett, Michael O'Higgins, Joel Greenblatt, John Neff, Peter Lynch, Ken Fisher, William O'Neil, James O'Shaughnessy, Martin Zweig, David Dreman und Anthony Gallea unter die Lupe. Hinzu kommen populäre deutsche Börsenstrategen wie Max Otte, Uwe Lang und Susan Levermann. Hanke analysiert die Methoden der Börsenlegenden und arbeitet heraus, wie die Systeme funktionieren, welche Kennzahlen und welche Werte dabei wichtig sind. Er gibt Anlegern Filter und Checklisten an die Hand, mit denen sie in den Fußstapfen der Börsenstars wandeln können.

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Information

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Für wen eignet sich die Strategie?

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Anlegertyp: Fortgeschrittene, risikobewusst
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Anlageart: substanzorientiert, antizyklisch
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Anlagehorizont: sehr langfristig, 36 bis 60 Monate
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Aufwand: hoch, 6 bis 8 Stunden pro Woche

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Der Börsenstar
Benjamin Graham gilt als Urvater der fundamentalen Analyse, der Analyse von Bilanz-, Gewinn-, Liquiditäts- und kursbezogenen Kenngrößen. Den Gegensatz dazu bildet die Technische Analyse, auch Charttechnik genannt, die auf der reinen Betrachtung von Börsenkursen basiert. Und das gleich vorab: Zu Charttechnik werden Sie in diesem Buch so gut wie nichts lesen. Warum? Weil ich nicht nur alles andere als ein Fan davon bin, sondern auch, weil es keinen einzigen Börsenstar gibt, der damit wirklich dauerhaft Erfolg hatte und reich an der Börse wurde! Letzteres merkt übrigens auch Graham in seinem Top-Buch an. Dazu gleich mehr.
Aus der Fundamentalanalyse ging das Value-Investing hervor, die Geldanlage in unterbewertete Aktien, in Substanzwerte. Auch als dessen Urvater gilt Graham. Er war zudem der Lehrmeister von Warren Buffett (siehe Kapitel 2), der heute der erfolgreichste Investor der Welt ist – wenn das nicht jemand ist, den und dessen Methode Sie kennen sollten!
Benjamin Graham, Sohn eines jüdischen Porzellan-Importeurs, wurde 1894 in London als Benjamin Grossbaum geboren. Er starb 1976 im Alter von 82 Jahren im französischen Aix-en-Provence an der Côte d’Azur, also vor 40 Jahren. Sein zweites Buch „Intelligent investieren“ (Originaltitel: „The Intelligent Investor“), welches ihn der breiten Öffentlichkeit bekannt machte, ist – und das ist nicht despektierlich gemeint – zwar ein noch heute hilfreicher, aber eben auch ein uralter Schinken. Es erschien in der ersten Auflage bereits 1949. Graham hatte ein bewegtes Berufs- und ein ebenso wildes Privatleben und beeinflusste wie kein anderer die Geldanlage mit Aktien – bis heute. Er ist der Star unter den Börsenstars und macht deshalb hier den Anfang.
Als Ben Grossbaum ein Jahr alt war, siedelten er, seine beiden älteren Brüder und seine Eltern nach New York über. Während des Ersten Weltkriegs änderte die jüdische Familie mit polnischen Vorfahren ihren Namen in Graham, da deutsch klingenden Namen wie Grossbaum seinerzeit in den USA Misstrauen hervorriefen. Der Benjamin der Familie war der Lieblingssohn. Er blieb dennoch nicht von mehreren Schicksalsschlägen verschont. Der Vater, Isaac M. Grossbaum, verstarb 1903 im Alter von 35 Jahren, als Ben neun Jahre alt war. Die alleinerziehende Mutter verwandelte das Wohnhaus der Familie daraufhin notgedrungen in eine Pension, um über die Runden zu kommen, war damit aber nicht sonderlich erfolgreich. 1907 verlor seine Mutter schließlich das gesamte Hab und Gut der Familie durch in den USA damals weitverbreitete Aktienspekulationen auf Kredit und durch den Börsencrash. Für Graham, der von da an Gelegenheitsjobs übernahm, um seinen Beitrag zur Aufbesserung der Familienkasse zu leisten, war dies wohl eines von zwei Schlüsselerlebnissen in seinem Leben.
In seinem ersten Buch „Die Geheimnisse der Wertpapieranalyse“ („Security Analysis“; mit David Dodd), welches 1934 erschien, legt er deshalb wahrscheinlich besonders viel Wert auf die Unterscheidung zwischen Investition und Spekulation. Wer investiert, der kauft demzufolge niemals Aktien auf Kredit, so wie es seine Mutter tat. Er investiert langfristig in sichere Papiere und ist an Einkünften interessiert, nicht an schnellen Gewinnen. Wenngleich ich nicht die Erfahrung einer Familienpleite wie Graham gemacht habe, halte ich Aktien auf Pump zu kaufen für einen der größten Fehler, den man machen kann. Ein Bekannter von mir, ein über 50 Jahre alter Banker, zahlt noch heute seine Schulden ab, die er zu Zeiten des Neuen Marktes durch den Aktienkauf auf Kredit gemacht hat. Für mehrere Immobilien, mit denen er vor allem Steuern sparen wollte, verschuldete er sich noch weiter. Als wäre das Sprichwort „Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“ der Porzellandynastie Graham entsprungen.
Graham war zunächst Wohlstand gewohnt. Die Familie hatte ein Dienstmädchen, einen Koch, eine französische Privatlehrerin und wohnte in guter Lage an der oberen Fifth Avenue, berichtet Journalist Jason Zweig, nicht zu verwechseln mit dem Börsenstar Martin Zweig (siehe Kapitel 10). Graham lernte nach dem Börsencrash 1907 aber eben auch ärmliche Verhältnisse kennen. Zweig: „Für den Rest seines Lebens erinnerte sich Ben an die Demütigung, die er erlitt, als er für seine Mutter einen Scheck einlösen sollte und hörte, wie der Bankangestellte fragte: ‚Ist Dorothy Grossbaum für fünf Dollar kreditwürdig?‘“ Trotz oder vielleicht gerade wegen der prekären wirtschaftlichen Lage der Familie war Graham ein Musterschüler und Ausnahmestudent.
Er war ein Bücherwurm und ein Kopfmensch und übersprang mehrere Klassen. Ein Stipendium an der New Yorker Columbia University wurde ihm zunächst aufgrund einer Verwechselung nicht gewährt. Ein Jahr später bekam er es doch noch und beschloss, das verlorene Jahr durch ein möglichst schnell absolviertes Studium wieder aufzuholen. Er schloss es bereits 1914 als Zweitbester seines Jahrgangs (Salutatorian genannt) nach zweieinhalb Jahren im Alter von nur 20 Jahren ab. Drei Angebote – die er schon vor seinem letzten Semester erhielt –, im Anschluss als Lehrbeauftragter für die Fakultäten Englisch, Mathematik oder Philosophie zu arbeiten, schlug er aus. Graham wollte lieber an die Wall Street – vielleicht um die Investmentfehler seiner Mutter auszubügeln. Letztlich empfahl ihm dies auch der Dekan der Universität, obwohl Graham nie einen wirtschaftswissenschaftlichen Kurs belegt hatte. Er erreichte sein Berufsziel dennoch scheinbar spielend.
Graham arbeitete zunächst bei Newburger, Henderson & Loeb, einer Investmentgesellschaft, die sich auf Anleihen spezialisiert hatte. Er war der Laufbursche. Nebenbei betrieb er jedoch Research und überreichte eine seiner Analysen einem Partner von Bache & Company. Dort arbeitete er daraufhin als Statistiker, wie man Analysten seinerzeit nannte. Oft wird dieser Abschnitt seiner Karriere verkürzt dargestellt. Tatsache ist: Erst nach diesem Umweg stieg er anschließend wieder bei Newburger, Henderson & Loeb als Analyst ein und wurde Partner mit einem Jahresgehalt von rund 500.000 US-Dollar. Da war er gerade einmal 26 Jahre alt.
Er blieb drei Jahre lang und machte sich 1923 mit seiner eigenen Investmentfirma selbstständig. Das Startkapital von 250.000 Dollar dafür kam unter anderem von Julius Rosenwald, dem Mitgründer des Versandhandelskonzerns Sears. 1925 beendete Graham jedoch sein Engagement, da er sich mit den Eigentümern um Familie Rosenwald nicht über die Vergütung seiner Arbeit einigen konnte. 1926 gründete er daraufhin zusammen mit dem Broker Jerome (Jerry) Newman die Graham-Newman Corporation. Oft wird Graham-Newman auch als Vorläufer der ersten Investmentfonds bezeichnet. Die Firma überlebte die Zeiten des großen Börsencrashs von 1929 bis 1932 mithilfe von Freunden und Geldspritzen aus dem privaten Vermögen der Partner. Zeitweise soll Grahams Frau als Tanzlehrerin gearbeitet haben. Graham selbst liebte das Tanzen. Einen heißen Tanz legte auch Grahams Gesellschaft hin. Sie musste in dieser Zeit einen Verlust von rund 70 Prozent hinnehmen. Viel zu früh, Ende 1930, stieg Graham zu 100 Prozent in Aktien ein. Nach dem Crash arbeitete er sogar fünf Jahre lang ohne Vergütung, um den Verlust aufzuholen. Geld war ihm nie am wichtigsten, es war eher die intellektuelle Herausforderung und letztlich der Triumph, ganz zum Leidwesen von Geschäftspartner Newman.
Der Börsencrash im Zusammenhang mit der Wirtschaftskrise in den USA, die als Große Depression in die Geschichte einging, und die Weltwirtschaftskrise haben Graham und Grahams Generation geprägt. Der Crash war das zweite Schlüsselerlebnis seines Lebens. Sein 1934 veröffentlichtes Wertpapieranalyse-Buch, an dem er vier Jahre gearbeitet haben soll und welches heute als Bibel der Value-Investoren gilt, steht stark unter dem Einfluss der damaligen Zeit. Das wichtigste Ziel: Verlust vermeiden. Das Buch war seinerzeit deshalb bahnbrechend, weil man damals noch eher intuitiv Geld anlegte, sich von Gerüchten und Insiderinformationen zu Spekulationen verleiten ließ. Kein Wunder also, dass Graham erfolgreich wurde.
Von 1936 bis 1956 hat Graham-Newman Schätzungen des Wall Street Journal-Autors Jason Zweig zufolge eine Rendite von jährlich mindestens 14,7 Prozent erzielt, während der Gesamtmarkt mit 12,2 Prozent pro Jahr rentierte. An anderer Stelle ist sogar die Rede von einer durchschnittlichen Rendite von Graham-Newman von jährlich 17 Prozent und keinem einzigen Verlustjahr. Graham selbst spricht in seinem Buch von 1949 im Nachwort von 20 Prozent Jahresrendite. Genaue und nachprüfbare Aufzeichnungen darüber gibt es leider nicht. Einige Einzelinvestments sind allerdings bekannt.
Eine seiner ersten Entdeckungen war die Unterbewertung der Guggenheim Exploration Company. Das Unternehmen, eine Holding von Minengesellschaften, wollte sich 1915 auflösen und Graham fand heraus, dass die einzelnen Unternehmensteile viel mehr wert waren, als der Aktienkurs für den Gesamtkonzern widerspiegelte – ein typisches Graham-Geschäft und bei Weitem nicht der einzige überaus clevere Deal.
Geradezu legendär war etwa sein Investment in die Northern Pipe Line Company. Das Unternehmen entstand aus der Zerschlagung von John Rockefellers Standard Oil Company, die ein Monopol besaß und deshalb 1911 in nicht weniger als 34 Teile zerlegt wurde. 1925 arbeitete sich Graham durch die Berichte der Interstate Commerce Commission (ICC), einer Behörde zur Regulierung des Eisenbahnverkehrs. Dabei stieß er darauf, dass jene Northern Pipe Line Company hochwertige Anleihen von Eisenbahngesellschaften für heruntergebrochen 95 Dollar je Aktie hielt, während der Aktienkurs des Erdölpipeline-Betreibers lediglich bei 65 Dollar notierte. Zusammen mit dem größten Aktionär, der Rockefeller Foundation, drängte Graham das Management erfolgreich dazu, die Anleihen zu verkaufen und eine höhere Dividende zu zahlen. Drei Jahre später verkaufte er die Aktie zudem bei einem Kurs von 110 Dollar. Graham wunderte sich noch viele Jahre danach, dass diese Unterbewertung außer ihm niemand entdeckt hatte. Ein anderes Investment machte ihm allerdings später jemand nach.
1948 investierte Graham im großen Stil in den Versicherer Geico und erzielte in acht Jahren eine unglaubliche Rendite von 1.635 Prozent. Geico ist heute ein hundertprozentiges Tochterunternehmen von Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway.
1926 kehrte Graham für Gastvorträge an die Columbia University zurück. Von 1928 bis 1955 unterrichtete er dann nebenberuflich regelmäßig an der Universität, an der er selbst als Student eingeschrieben gewesen war. Eine ganz neue Investoren-Generation ging durch seine Value-Schule. Einer seiner Schüler war jener Warren Buffett, der einzige Student, der jemals in einem Graham-Kurs die Note A+ (entspricht einer 1+) bekommen hat. Ab 1954 arbeitete Buffett schließlich für Graham in dessen Firma Graham-Newman, nachdem Graham seinen Partner Jerry Newman überzeugen konnte, den jungen Buffett ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Prolog
  6. Einleitung
  7. Ihr Buchautor Ulrich W. Hanke
  8. Kennzahlen kurz erklärt
  9. 1. Benjamin Graham: Der Altmeister
  10. 2. Warren Buffett: Der erfolgreichste Investor der Welt
  11. 3. Michael O’Higgins: Der Erfinder der Dividendenstrategie
  12. 4. Joel Greenblatt: Der Mann mit der magischen Formel
  13. 5. John Neff: Der Schnäppchenjäger
  14. 6. Peter Lynch: Das Chamäleon
  15. 7. Ken Fisher: Der Superaktionär
  16. 8. William O’Neil: Der Stilmischer
  17. 9. James O’Shaughnessy: Der quantitative Investor
  18. 10. Martin Zweig: Der Prophet
  19. 11. David Dreman: Der Querdenker
  20. 12. Anthony Gallea: Der Herr der Insiderdaten
  21. Deutsche Börsenstars
  22. 13. Max Otte: Der Königswegweiser
  23. 14. Uwe Lang: Der Trendfolger
  24. 15. Susan Levermann: Die Punkteverteilerin
  25. Beliebte Kennzahlen und ein Fazit
  26. Epilog