Seltene Erden - der wichtigste Rohstoff des 21. Jahrhunderts
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Seltene Erden - der wichtigste Rohstoff des 21. Jahrhunderts

Wie Sie als Anleger nachhaltig profitieren

  1. 256 Seiten
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Seltene Erden - der wichtigste Rohstoff des 21. Jahrhunderts

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Über dieses Buch

Als die erste Auflage dieses Buchs in Druck ging, waren Seltene Erden der breiten Öffentlichkeit nahezu unbekannt. Mittlerweile wird das Thema aber regelmäßig im Wirtschaftsteil der großen Zeitungen behandelt und rückte in den letzten Monaten auch verstärkt in der Fokus zahlreicher TV-Reportagen. Seltene Erden sind, wie der Name schon sagt, selten, finden sich aber in unzähligen Geräten – vom Handy bis zur Mikrowelle. Dieses Missverhältnis macht sie für Anleger lukrativ. Gemeinsam mit Koautor Heiko Böhmer erklärt Rohstoffexperte Christoph Brüning die Grundlagen und zeigt, welche Unternehmen für Anleger interessant sind.

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Information

Jahr
2011
ISBN
9783864701603
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KAPITEL 1

Klare Abgrenzung im Begriffsdschungel

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Die Elementgruppe der Seltenen Erden ist klar abgegrenzt und definiert. Im Laufe der Jahre hat sich daneben jedoch ein Wirrwarr verschiedener Überbegriffe für andere Metallgruppen ergeben, das nicht einfach zu durchschauen ist. Je nach Gebrauchsform und Häufigkeit werden die Elemente der anderen Metalle in „Technologiemetalle“, „kritische Metalle“, „strategische Metalle“, „Industriemetalle“ und „Sondermetalle“/„Spezialmetalle“ untergliedert. Wo die Abgrenzung liegt, geht aus den Begriffen allerdings nicht hervor und die Sachlage wird unübersichtlich. Denn ein strategisches Metall ist grundsätzlich auch gleichzeitig ein kritisches; umgekehrt kann dies, muss aber nicht so sein. Um die Übersichtlichkeit wiederherzustellen, haben wir im Folgenden die einzelnen Metallgruppierungen beschrieben und eine Definition gewagt. Die Seltenen Erden haben wir ausgelassen, da diese im zweiten Kapitel ausführlich dargestellt werden.

KRITISCHE METALLE

Um mehrdeutige Begriffe zu klären, ist die einfachste Herangehensweise, die wörtliche Bedeutung zu analysieren. Unter einem Metall kann sich grundsätzlich jeder etwas vorstellen, ob das eine Eisenstange ist oder eine Schraube. Doch die meisten Metalle sind so in unseren Alltag integriert, dass wir sie als eigenständige Bestandteile nicht mehr erfassen können. In einem Mobiltelefon sind viele verschiedene Metalle und Legierungen verbaut. Würden sie separiert, würden von manchen nur winzig kleine Mengen übrig bleiben. Diese sehen jedoch im herkömmlichen Sinne nicht wie Metalle aus, sondern eher wie Pulver, das der ein oder andere noch aus dem Chemieunterricht kennt. Und genau das sollten wir im Hinterkopf behalten – dass es sich bei den hier beschriebenen Arten von Metallen nämlich um die einzelnen Metallelemente handelt, wie sie in der Natur vorkommen. Es geht um die Ursprungsform, nicht um ein verarbeitetes Endprodukt (zu den einzelnen Verwendungsmöglichkeiten von Metallen, bezogen auf Seltene Erden, sei hier auf Kapitel 3 verwiesen). Die Umstände, unter denen die Ursprungsmetalle erhältlich sind, unterscheiden sich regional, denn die Vorkommen sind ungleich auf dem Globus verteilt und je nach Ort, Lage und Metall leichter oder schwerer zu erschließen und auszubeuten.
Das Wort „kritisch“ lässt vermuten, dass das Metall eine Eigenschaft besitzt, die kritisch, also ernst oder gar gefährlich sein könnte. Das trifft jedoch in diesem Fall nicht zu. Kritisch sollte vielmehr im Sinne der Problematik einer möglichst lückenlosen Versorgung verstanden werden. Ein Metall ist laut dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) Berlin dann kritisch, wenn es „wirtschaftlich bedeutsam“ ist und sich seine „Versorgungslage mittel- bis langfristig als kritisch erweisen könnte“. Der amerikanische „Strategic and Critical Materials Stockpiling Act“ erklärt solche Materialien als kritisch, die für die Versorgung von Militär und Industrie sowie die Befriedigung grundlegender Bedürfnisse der Bevölkerung der Vereinigten Staaten im Falle eines nationalen Notfalls benötigt werden und nicht im eigenen Land in ausreichender Menge produziert werden können.
Kritisch sind gewisse Metalle deshalb, weil die aktuelle Nachfrage die Förderung übersteigt und daneben verschärfende Faktoren vorhanden sind, etwa eine hohe regionale Konzentration von Vorkommen in einzelnen Ländern (unter anderem China, Russland oder Kongo). Auch können viele dieser Metalle nur schlecht oder gar nicht durch andere Stoffe in der Produktionskette ersetzt und, wenn überhaupt, auch nur zu kleinen Teilen recycelt werden (siehe dazu auch Kapitel 10.). Das führt im Ergebnis dazu, dass Materialien bei geringen Änderungen der genannten Faktoren leicht in den Bereich „kritisch“ hineingeraten oder herausfallen können.
Vor dem Hintergrund der großen Bedeutung, die bestimmten Metallen und anderen Rohstoffen (wie beispielsweise Grafit, das kein Metall ist) für viele Zukunftstechnologien zukommt, und der gleichzeitigen Knappheit dieser Ressourcen stufte die Europäische Kommission 14 Rohstoffe als besonders bedeutend und kritisch ein: Antimon, Beryllium, Kobalt, Flussspat, Gallium, Germanium, Grafit, Indium, Magnesium, Niob, PGMs (Platinum Group Metals = Metalle der Platingruppe), Seltene Erden, Tantal und Wolfram. Diese sind in der nachfolgenden Tabelle nebst Angaben des Öko-Instituts e. V. sowie den Einstufungen der amerikanischen Energiebehörde und des IZT aufgeführt. Kritikalität ist in diesem Zusammenhang laut IZT die Summe des Versorgungsrisikos zusammen mit der Verletzbarkeit, der die deutsche Wirtschaft durch auftretende Störungen ausgesetzt ist. Die höchste Kritikalität bedeutet also ein sehr hohes Versorgungsrisiko nebst einer sehr hohen Verletzbarkeit.

KRITISCHE ROHSTOFFE

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Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass je nach Institut beziehungsweise Behörde die Lage unterschiedlich gewichtet wird. Beispielsweise sieht die EU die Versorgung mit Beryllium und Magnesium als kritisch an, wobei weder die erwähnten Institute noch die erwähnte amerikanische Behörde zu dem gleichen Schluss gelangen.
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In die Bewertung von Metallen als kritisch fließen viele länderspezifische und teilweise auch subjektive Beurteilungen ein. Änderungen der Technologie, des politischen Umfelds, der Verwendung oder der Möglichkeit einer Rückgewinnung können schnell zu einer Neugewichtung der Kritikalität führen. Einig sind sich Experten wie Regierungen darin, dass Metalle deshalb in die Kategorie kritisch gehören, weil es Risiken bei ihrer Beschaffung und bei der dauerhaften Versorgung gibt. Wenn man die jeweiligen Gewichtungen dieser Risiken außer Betracht lässt, kann eine Definition wie folgt lauten: Ein Metall gilt als kritisch, wenn es für die Wirtschaft von großer Bedeutung ist und die Versorgung aller notwendigen industriellen Bereiche mit diesem Metall nicht auf Dauer sichergestellt werden kann, da diese von äußeren Faktoren abhängt, die nicht in der Macht der wirtschaftstreibenden Kräfte liegen.

TECHNOLOGIEMETALLE

Nach der Wortbedeutung umfasst dieser Bereich alle Metalle, die technisch zum Einsatz kommen. Der Begriff geht auf den Marktexperten Jack Lifton zurück, der ihn im Jahr 2007 eingeführt hat. Die Bezeichnung ist mittlerweile weit verbreitet und es gibt diverse, im Kern ähnliche, Definitionen. So fallen laut dem Unternehmen TMR Technology Metals Research im industriellen Sektor alle allgemein seltenen Metalle darunter, die für die Herstellung von Hightech-Produkten und hochwertigen Maschinen notwendig sind, beispielsweise für Kleinstelektronikteile, Waffensysteme, Stromerzeugung, Windturbinen und zum Speichern von Elektrizität in Batterien. Für andere Unternehmen gehören zu den Technologiemetallen sowohl die Sondermetalle als auch die Seltenen Erden.
Das Deutsche Institut für Edelmetalle und Technologiemetalle zeigt daneben noch eine andere Definition auf, die mehr auf den Finanzmarkt zugeschnitten ist:
Zu den Technologiemetallen oder auch Hightech-Metallen zählen diesem zufolge alle Metalle, die nicht börsengehandelt sind. Börsengehandelt sind nur Anlagemetalle (Gold, Silber, Platin, Palladium) und Industriemetalle (Aluminium, Blei, Kupfer, Nickel, Zink). Nicht börsengehandelt bedeutet in diesem Zusammenhang, dass es für diese Metalle keine abrufbaren Kurse gibt, die weltweit zum gleichen Zeitpunkt Gültigkeit haben, sondern dass Preise immer erst durch den direkten Handel entstehen.
Die ansonsten häufig anzutreffende Unterscheidung zwischen technologischen Metallen und seltenen Metallen ist laut United States Geological Survey und British Geological Survey („USGS“ und „BGS“) hinfällig, da beide Bezeichnungen das Gleiche darstellen – sie seien beide Nebenprodukte der Basismetalle. Zu den Technologiemetallen zählen demnach:

TECHNOLOGIEMETALLE

Dysprosium Praseodym
Europium Rhenium
Gadolinium Rhodium
Gallium Samarium
Germanium Scandium
Hafnium Selen
Indium Tantal
Cadmium Terbium
Kobalt Tellur
Lanthan Thorium
Lithium Uran
Neodym Wismut
Palladium Yttrium
Platin Zirconium
EXKURS: GESCHICHTE DER TECHNOLOGIEMETALLE
Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es für sehr ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Widmung
  5. INHALTSVERZEICHNIS
  6. Vorwort
  7. Einleitung und wichtige Begriffe
  8. KAPITEL 1 Klare Abgrenzung im Begriffsdschungel
  9. KAPITEL 2 Was sind Seltene Erden?
  10. KAPITEL 3 Seltene Erden – die einzelnen Elemente
  11. KAPITEL 4 Die Verwandten der Seltenen Erden
  12. KAPITEL 5 Die Geschichte der Produktion von Seltenen Erden
  13. KAPITEL 6 Die wichtigsten Anwendungen – heute und in der Zukunft
  14. KAPITEL 7 Die Folgen mangelnder Versorgung
  15. KAPITEL 8 Ressourcenknappheit
  16. KAPITEL 9 Recycling – eine neue Versorgungsquelle?
  17. KAPITEL 10 Seltene Erden und Politik – geht die chinesische Ära zu Ende?
  18. KAPITEL 11 Seltene Erden bis zum Jahr 2018
  19. KAPITEL 12 Investieren in Explorationsaktien
  20. KAPITEL 13 Investmentchancen mit Seltenen Erden und Spezialmetallen
  21. KAPITEL 14 Das Molycorp-Desaster und wie es dazu kam
  22. KAPITEL 15 Seltene Erden – ist der Hype vorbei? Wie geht es jetzt weiter?
  23. Glossar
  24. Abkürzungsverzeichnis