Die Wahrheit über Geld
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Die Wahrheit über Geld

Wie kommt unser Geld in die Welt - und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash

  1. 314 Seiten
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Die Wahrheit über Geld

Wie kommt unser Geld in die Welt - und wie wird aus einem Kleinkredit ein großer Finanzcrash

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Über dieses Buch

Die Wahrheit über Geld? Man kann es in Form von Scheinen oder Münzen anfassen, man verdient es und gibt es aus. Das war es auch schon, oder? Nein, das ist nicht einmal die halbe Wahrheit! Raimund Brichta und Anton Voglmaier graben viel tiefer und stoßen nicht zuletzt auf die Wurzeln der uns seit mittlerweile fünf Jahren beschäftigenden Finanzkrise. Auf dem Weg dahin erklären die Autoren, wie Geld eigentlich in die Welt kommt, welcher Zusammenhang zwischen Vermögen auf der einen und Schulden auf der anderen Seite besteht und warum man unser derzeitiges Weltfinanzsystem niemals nachhaltig und krisenfest ausgestalten kann.

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Information

ANHANG 1

DAS GELD IST WOANDERS

Wir zeigen hier, wie eine Bank selbst dann Geld produzieren kann, wenn dieses Geld gar nicht in ihrer eigenen Bilanz auftaucht. Dieser Fall ist durchaus üblich, denn oft wird ein Kredit auf das Konto eines Dritten genau in demselben Moment überwiesen, in dem der Kredit gewährt wird. Mit anderen Worten: Das Geld erscheint gar nicht erst auf dem Konto des Kreditnehmers. In unserer Bilanzdarstellung beschränken wir uns dabei wieder auf den jeweils relevanten Ausschnitt.
Schauen wir zuerst in die Bilanz einer fiktiven Bank A: Nehmen wir an, diese Bank hat bei der Zentralbank einen Kredit von 100.000 Euro aufgenommen und dafür im Gegenzug ein entsprechendes Zentralbankguthaben erhalten. Die Bilanz der Bank A sieht dann so aus:
Bank A
Aktiva
Passiva
100.000 Zentralbankguthaben
100.000 Schulden bei der Zentralbank
Nehmen wir weiter an, dass diese Bank nun einen Kredit von 100.000 Euro an den Kreditnehmer Kurt vergibt, mit dem dieser sofort eine Eigentumswohnung bezahlt, die er von der Immobilienverkäuferin Inge erwirbt. Würde man Kreditvergabe und Bezahlvorgang trennen, müsste die Bilanz der Bank A nach der Vergabe und vor der Bezahlung so aussehen:
Bank A
Aktiva
Passiva
100.000 Zentralbankguthaben
100.000 Schulden bei der Zentralbank
100.000 Forderung an Kurt
100.000 Kontoguthaben Kurt
Dies entspräche der schon bekannten Darstellung. Allerdings findet dieser Zwischenschritt in der Praxis oft gar nicht statt, weil das Geld sofort auf Inges Konto bei ihrer Hausbank überwiesen wird. Damit sieht die Bilanz von Kurts Hausbank direkt nach der Kreditvergabe so aus:
Bank A
Aktiva
Passiva
100.000 Forderung an Kurt
100.000 Schulden bei der Zentralbank
Im Vergleich zur Ausgangslage ist die Bilanz also nicht schwerer geworden. Links wurde lediglich das Kontoguthaben bei der Zentralbank durch eine gleich hohe Forderung an Kurt ersetzt. Das Zentralbankguthaben ist links verschwunden, weil es mit der Überweisung an Inge zu deren Hausbank weitergereicht werden musste. Und rechts hat sich gar nichts geändert.
Woran sollte man nun erkennen, dass Geld produziert worden ist? Bei Bank A jedenfalls erkennt man nichts, obwohl sie mit dem Kredit an Kurt die eigentliche Geldproduzentin ist. Fündig wird man aber bei Inges Hausbank: Wir nennen sie Bank B und ihre Bilanz sieht vor der Überweisung noch so aus:
Bank B
Aktiva
Passiva
0
0 Kontoguthaben Inge
Und nach der Überweisung an Inge dann so:
Bank B
Aktiva
Passiva
100.000
Zentralbankguthaben
100.000
Kontoguthaben Inge
Hier sind also rechts die 100.000 Euro zu finden, die mit dem Kredit an Kurt hergestellt wurden. Sie treten erstmalig in Form des Kontoguthabens von Inge in Erscheinung. Gleichzeitig verfügt Bank B nun über die Kontoeinlage bei der Zentralbank, die sie von Bank A bekommen hat.
Für Bank A ist also gar nicht ersichtlich, dass sie mit der Kreditvergabe Geld produziert hat. Sie hat ja lediglich ihr Zentralbankguthaben weggegeben und gegen eine Forderung an Kurt eingetauscht. Vermutlich ist das ein Grund dafür, dass häufig selbst professionelle Banker behaupten, sie verliehen mit einem Kredit nur vorhandenes Geld weiter. Sie wissen es nicht besser, weil sie nicht den Überblick über das Ganze haben.
Inges Hausbank wiederum kann gar nicht wissen, dass die Überweisung, die sie bekommt, aus frisch produziertem Geld besteht. Es könnte sich genauso gut um eine schon bestehende Kontoeinlage handeln, die übertragen worden ist.
Vorgänge wie dieser, die sehr oft vorkommen, erschweren es jedenfalls ungemein, die Geldproduktion als solche zu erkennen. Sie machen auch noch einmal klar, wie wichtig es ist, auf die Bilanzen zu schauen und sich dabei auf die wesentlichen Positionen zu beschränken. Nur so behält man den Überblick.
Erweitern wir nun den Blick und fassen die Bilanzen der Banken A und B zusammen. Dann kann man sofort erkennen, wie sich die Geldmenge insgesamt entwickelt hat. Vor Kreditvergabe und Überweisung sieht die zusammengefasste Bilanz noch so aus:
Bank A und Bank B
Aktiva
Passiva
100.000 Zentralbankguthaben der Bank A
100.000 Schulden der Bank A bei der Zentralbank
Zu sehen sind nur das Guthaben und die Schulden, die Bank A bei der Zentralbank hat. Bank B hat noch nichts in ihrer Bilanz, was für unsere Betrachtung relevant wäre.
Nun erhält Kurt den Kredit von Bank A und bezahlt damit die Wohnung an Inge. In diesem Zuge überweist Bank A das Zentralbankguthaben an Bank B und nimmt stattdessen die F...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. INHALT
  5. Zuallererst
  6. Wie kommt Geld auf die Welt?
  7. Wie geht Geld von der Welt?
  8. Zahlen, bitte! – Aber wie?
  9. Mythos und Wahrheit
  10. Über Alchemisten, Münchhausen und den Schweizer Käse
  11. Auch Banken lassen anschreiben
  12. Augen auf an Deck!
  13. Gottesspieler oder Sagenhelden?
  14. Die Leichtigkeit der Geldherstellung und ihre Folgen
  15. Das achte Weltwunder
  16. Zins und Zins sind zweierlei
  17. Geldspeicher stehen nicht nur in Entenhausen
  18. Wer ist schuld an der Krise?
  19. Je voller, desto toller
  20. Der Schuldenmarathon
  21. Der Berg und das Loch
  22. Er rollt und rollt und rollt
  23. Das Märchen von der Schuldenbremse
  24. Die Inflation ist da!
  25. Der Rettungs-Poker
  26. Reif für die goldene Zitrone
  27. Das Deutschland-profitiert-vom-Euro-Märchen
  28. „Das Ende ist nicht mehr aufzuhalten“
  29. Wie es wohl weitergehen wird?
  30. Sicherheitsgurte für Ihr Geld
  31. Weitermachen oder therapieren?
  32. Zu guter Letzt
  33. Anhang 1 Das Geld ist woanders
  34. Anhang 2 Es geht auch ohne Zentralbankgeld
  35. Anhang 3 Protokoll der Krisensitzungen zur Rettung der Hypo Real Estate
  36. Anhang 4 Auf der Suche nach dem Goldschatz
  37. Anhang 5 193 Milliarden Erdkugeln aus purem Gold
  38. Anhang 6 Wie sicher ist die Einlagensicherung?
  39. Anhang 7 Schampus aus Abwasser
  40. Anhang 8 Wie schnell die Speicher volllaufen
  41. Anhang 9 Ist es tatsächlich ein Schneeballsystem?
  42. Anhang 10 Disput über den Rettungs-Poker
  43. Anhang 11 Liste unserer Gesprächspartner