Lisa und ihre Freunde der Nacht
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Lisa und ihre Freunde der Nacht

Das Bonner Märchenbuch für Kinder

  1. 121 Seiten
  2. German
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Lisa und ihre Freunde der Nacht

Das Bonner Märchenbuch für Kinder

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"Es spukt in unserer schönen Stadt, wenn 12 die Uhr geschlagen hat, dann schleichen Riesen durch die Nacht in Bonn am Rhein, wenn niemand wacht. Wo wohnen sie? Wo gehen sie hin mit hohem Hut und spitzem Kinn? Du könntest ja das Mäuschen fragen, doch Lisa schweigt, sie wird nichts sagen. Schau lieber selbst aus deinem Fenster, dann siehst du Lisas Nachtgespenster".Auf den Spuren einer Maus lernen Kinder die Stadt Bonn, ihre Sehenswürdigkeiten und natürlich auch Beethoven kennen.

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Information

Spuk auf dem Marktplatz

Jede Nacht begleitet Lisa ihren Freund Gustav. Sie verkriecht sich nicht mehr ängstlich hinter seinem Kragen, wenn sie auf das Rathaus steigen.
„Hallo, meine Freunde“, ruft sie vergnügt und spaziert zutraulich von einem zum anderen, nur um Krake macht sie einen weiten Bogen und wirft ihm höchstens einen scheuen Blick zu.
„Sag, Gustav, wie könnten wir in dieser Nacht den Bonnern eine Freude machen?“ fragt Erik, sein bester Freund und rückt neugierig an ihn heran.
Nachdenklich streicht Gustav über sein spitzes Kinn.
„Ich glaube“, sagt er schließlich, „ich habe eine Idee. Wie lange haben wir nicht mehr gesungen, Erik, erinnerst du dich an das letzte Mal? Wir waren oben im Wald, im Kottenforst, und unser Gesang war so schön, dass Rehe von allen Seiten aus dem Unterholz traten, auch Hirsche mit mächtigem Geweih, sogar Kitze habe ich gesehen, sie sprangen herbei ohne Furcht mit fragenden Augen, und schließlich wanderten alle hinter uns her, es waren so viele, dass wir sie nicht zählen konnten. Erst als wir die Häuser wieder erreichten, haben sie sich in den Wald zurückgezogen.“
„Ja, diese Nacht werde ich nie vergessen“, stimmt der Freund zu.
„Warum haben wir noch nie für die Menschen dieser Stadt gesungen?“ fragt Gustav. „Wenn uns die Bonner Bürger auch nicht sehen dürfen, so sollten sie uns doch wenigstens einmal hören, damit sie wissen, dass es in ihrer Stadt Laternenmänner gibt.“ Er klatscht in die Hände und springt auf.
„Hört zu, liebe Freunde“, ruft er begeistert in die Runde, „heute Nacht wollen wir es wagen, den Bonnern ein Ständchen zu bringen. Strengt euch also an und singt mit warmer Stimme, damit unser Lied tief in ihre Herzen dringt.“
„Ist das nicht gefährlich?“ fragt einer, „die Leute könnten böse werden.“
„Niemand wird böse, wenn er schöne Musik hört“, widerspricht Gustav, „und wir zaubern uns unsichtbar, nichts kann uns geschehen.“
„Nichts kann uns geschehen“, murmeln alle. Ihnen gefällt der Gedanke, dass ihr Gesang die Menschen vielleicht so glücklich machen wird, wie die Rehe im Kottenforst.
Gustav zählt. „Eins – zwei – drei“, und schon öffnen alle weit ihren Mund, und aus ihren Kehlen schallt das Lied der Laternenmänner so froh und strahlend, dass ihre Stimmen weit über den Marktplatz fliegen und von dort durch alle Straßen und Gassen der Stadt.
Hoch aufgerichtet steht Lisa auf Gustavs Schulter. Das Mäulchen weit aufgerissen, singt sie „La la la la la la la…“, denn die Melodie kennt sie schon lange.
‚Fuchs, du hast die Gans gestohlen‘, hat ihre Mäusemama immer leise gesungen, wenn die kleine Lisa nicht einschlafen wollte.
„Kennt ihr die Laternenmänner?
Nein, die kennt ihr nicht,
nein, die kennt ihr nicht.
So ein langer, dünner Wicht
flieht vor hellem Tageslicht.
So ein langer, dünner Wicht
flieht vor Tageslicht.
Erst um zwölf zur Geisterstunde
dreht in Bonn er seine Runde,
treibt am liebsten Schabernack,
hört ihr leise ‚Klack, Klack, Klack?‘
treibt am liebsten Schabernack,
hört sein ‚Klack, Klack, Klack!
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Wollt ihr uns mal kennen lernen,
schleicht euch nachts zu den Laternen,
seht vielleicht den Riesenmann,
der euch hilft und zaubern kann,
seht vielleicht den Riesenmann,
der fein zaubern kann.
Alle sind um 3 Uhr weg,
jeder huscht in sein Versteck,
zieht ganz schnell das Törchen zu
und verschwindet so im Nu.
Niemand hat uns je gesehen.
Niemand kann‘s versteh‘n.“
Kaum schallt das Lied über den Platz, da springen in den Häusern Lichter an. Die Laternenmänner tippen an ihre Zylinder, und sofort sind sie unsichtbar. Nur die kleine Lisa ist noch auf dem Dach zu sehen. Die Männer singen weiter aus Leibeskräften. Da hüpfen die Leute aus ihren Betten und reißen verwundert die Fenster auf. Ein Konzert mitten in der Nacht? Manche lachen und hören aufmerksam zu, aber viele Strubbelköpfe sind ärgerlich, weil man sie im Schlaf gestört hat.
Laute Rufe hallen von allen Seiten über den Marktplatz.
„Ruhe! Ruhe!“
„Aufhören!“
„Schluss mit dem Lärm!“
„Wir wollen schlafen!“
Alle starren auf das Rathaus. Von dort kommt der Gesang, aber kein Licht dringt aus den Fenstern, auch die Tür scheint fest verschlossen. Mit dem Dach stimmt heute etwas nicht, das ist bald jedem klar, genau dort oben verstecken sich die Sänger. Aber warum ist niemand zu sehen?
Die Vorsichtigen treten vom Fenster zurück, sie wollen nicht an Gespenster glauben und fühlen sich doch unbehaglich. Das Lied beginnt immer wieder von vorn, als wollte es nie wieder aufhören, und immer lauter werden die Proteste.
„Klack, Klack, Klack?“
„Schabernack?“
„Was soll das heißen?“
„Wer sind Sie?“
„Zeigen Sie sich?“
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„Schluss mit dem Unfug!“
„Ruhe! Ruhe!“
„Polizei! Polizei!“
Herr Schlaumeier ärgert sich besonders. Er hört etwas und sieht doch nichts, und das darf nicht sein, darum holt er sein großes Fernglas aus der Schublade und richtet es auf das Rathaus. Jedes Fenster nimmt er genau unter die Lupe, dann schaut er auf das Dach.
„Ddddd-da ist doch etwas, da sehe ich etwas, ja – jetzt bewegt es sich.“ Nervös dreht er das Rädchen hin und her und stellt das Bild scharf. Riesengroß sieht er nun Lisa vor sich. Singend reißt sie ihr Mäulchen so weit auf, als wollte sie einen Elefanten ins Bein beißen, und ihr Schwänzchen schlägt den Takt dazu.
„Eine Maus! Eine Maus! Eine singende Maus!“ schreit Herr Schlaumeier. „Da, da“, aufgeregt rudert sein Arm durch die Luft, sein spitzer Zeigefinger wird immer länger.
„Eine Maus! Eine Maus! Eine singende Maus!“ rufen nun auch die aufgebrachten Leute. Schon klingeln bei der Polizei alle Telefone. Auch Herr Schlaumeier wählt die 110.
„Auf dem Rathausdach singt eine Maus, Sie müssen sofort kommen!“ verlangt er. Der Polizist fasst sich an den Kopf.
„Eine Maus? Wollen Sie mich veräppeln? Ich habe genug Mäuse im Keller, die haben noch nie für mich gesungen.“ Zornbebend legt Herr Schlaumeier den Hörer auf, doch plötzlich vernimmt er ein fernes ‚Tatütata, Tatütata‘. Er stürzt ans Fenster, Polizeiautos kommen mit Blaulicht auf den Marktplatz gebraust, gefolgt von einem roten Feuerwehrauto. Beamte springen aus den Fahrzeugen mit gezückten Pistolen.
Gustav legt den Finger auf den Mund, es wird mucksmäuschenstill. Auch Lisa klappt ihr Schnäuzchen zu. Stumm hocken alle auf dem Dach und beobachten, was nun geschieht.
Die Polizisten verteilen sich über den ganzen Platz. Gebückt schleichen sie von Haus zu Haus und gucken in alle Eingänge. Bei der Eisdiele, beim Kino und beim Höttche leuchten sie sogar mit Taschenlampen in die Fenster hinein.
„Da doch nicht!“
„Beim Rathaus!“
„Oben auf dem Dach!“ rufen die Leute ärgerlich. Die Beamten sammeln sich in der Mitte des Marktplatzes am Brunnen. Der Polizeidirektor richtet seine große Taschenlampe auf das Dach. Alle schauen hinauf – und sehen nichts.
„Wir müssen das Rathaus umstellen“, sagt er
„Wozu denn? Da ist doch nichts“, murren die Polizisten, die lieber wieder in ihr warmes Bett kriechen möchten.
Der Chef gähnt, er hat auch keine Lust mehr. „Abfahren!“ befiehlt er. Als die Männer in den Uniformen sich anschicken, wieder in ihre Autos zu steigen, beugt sich Herr Schlaumeier fassungslos aus dem Fenster.
Das kann doch wohl nicht wahr sein, denkt er wutentbrannt. Die haben nichts, aber auch gar nichts unternommen und fahren unverrichteter Dinge wieder davon?
„Halt! Hier geblieben, Herr Oberpolizist! Haben Sie denn Ostereier auf den Augen? Dort oben auf dem Dach sitzt eine singende Maus, das sieht doch jedes Kind.“
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Jetzt nimmt...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Geisterstunde
  6. Mäusezähne
  7. Spuk auf dem Marktplatz
  8. Was fliegt durch die Luft?
  9. Traurigkeit und Glück
  10. Ein zorniger Mann
  11. Wo ist Beethoven?
  12. Wer lacht denn da?
  13. Ein Tier aus Afrika
  14. Solango erzählt
  15. Geheimnisvolle Steine
  16. Wie heißt die Gans?
  17. Gefährliche Kanonen
  18. Ein Knopf sagt: Nein!
  19. Das törichte Mäuschen
  20. Komm her! Komm her!
  21. Eine harte Strafe
  22. Klein und klug
  23. Die Versöhnung
  24. Die Autorin und die Illustratorin