Im Sturm der Verfolgung
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Im Sturm der Verfolgung

Sie erleben Gottes Kraft - Christen im Nahen Osten

  1. 240 Seiten
  2. German
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Im Sturm der Verfolgung

Sie erleben Gottes Kraft - Christen im Nahen Osten

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Über dieses Buch

Der syrische Christ Rami lebt nach seiner Flucht mit seiner Familie in Jordanien. Eines Tages hat er dort eine beklemmende Begegnung mit einem anderen Geflüchteten aus Syrien. Noch nie vorher hat Rami in so kalte, hasserfüllte Augen gesehen. Er hat das Gefühl, dass der andere ihn bis ins Innerste durchschaut. Der Mann soll Mitarbeiter der syrischen Geheimpolizei gewesen sein. Aber warum ist er dann aus Damaskus geflohen? Ist er zum IS übergelaufen?Zu seiner großen Überraschung erhält Rami kurz darauf einen Hilferuf ausgerechnet von diesem Muslim. Rami sei der einzige Freund, den er in Jordanien habe. Was hat das zu bedeuten? Rami entschließt sich, trotz des Risikos sich mit dem Anrufer zu treffen. Dieser Tag wird zum Anfang eines Wunders …Christen in Syrien, im Irak, im Gazastreifen? in Aleppo, Homs, Mosul: Sie geben die Liebe von Jesus aktiv an Menschen weiter, die keine Hoffnung mehr haben. Gottes Kraft trägt und motiviert sie. Sie sind jederzeit vom Tod bedroht, machen aber dennoch viele Menschen glücklich. Diese Christen erleben, dass Jesus sie im Sturm bewahrt. Acht aktuelle, authentische Lebensberichte.

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Information

1

Das syrische Exekutionskommando
Osama kannte die Exekutionsposition gut – der Todeskandidat kniet, den Kopf leicht vornübergebeugt, die Hände hinter dem Rücken. Er hatte selbst immer wieder Geiseln und Gefangene auf die sandige Kuppe geführt, acht Kilometer östlich der von Rebellen gehaltenen Stadt Idlib in Nordsyrien. Aber diesmal rang er selbst unter einer schwarzen Kapuze nach Luft, die sie ihm trotz der unbarmherzigen Wüstensonne fest über den Kopf gezogen hatten.
Kommandeur Mahmoud Ramadan, der hinter dem dreiköpfigen Exekutionskommando stand, verlas mit dröhnender Stimme die Liste der Verbrechen, die Osama al-Dschihadi gegen den Islam begangen habe. Jeden der Punkte kommentierte er mit gehässigem Lachen. Hohn und Spott waren üblich bei der Hinrichtung eines „Abtrünnigen“. Mahmoud sprach so laut, dass Osamas Cousins auf der anderen Seite der Stadt es noch hören konnten. So kam es Osama jedenfalls vor. Noch vor einem Jahr hätte er sich nicht im Traum vorstellen können, dass er eines Tages selbst als Hinrichtungskandidat im Sand knien würde.
Der Monolog des Kommandeurs endete abrupt. Ein Schuss ertönte und Osama sank zu Boden. Dann ein Stakkato aus einem halben Dutzend weiterer Schüsse, und einmal mehr tränkte Blut die sandige Kuppe.
Aber es war nicht Osamas Blut.
Drei Uhr in einer Nacht des Jahres 2015, im Keller eines geräumigen Wohnhauses in einem Vorort, nicht weit von dem Bluthügel. Dort hatte ein junger Mann in den Zwanzigern, der vor einer Gruppe gleichaltriger Männer stand, die Hand gehoben. Alle Augen richteten sich auf ihn.
„Wenn Baschar al-Assad tot ist, werden wir die Alawiten vernichten und alle Christen abschlachten!“ Der junge Mann klang entschlossen und siegesgewiss.
Dschabhat al-Nusra1 (bisher die syrische Version von al-Kaida) hatte sich zu einem gefürchteten Gegner des Assad-Regimes entwickelt, das noch vor ein paar Monaten als unbesiegbar gegolten hatte. Doch noch agierte die Gruppe im Untergrund und plante ihre Aktionen sichere siebzig Kilometer von ihrem Hauptziel – einer der ältesten Städte der Welt – entfernt. Seit etwa 4000 Jahren ständig bewohnt, hat Aleppo mehr Einwohner als die Hauptstadt Damaskus.
„Amerika wird uns helfen, diesen Teufel zu stürzen! Sie hassen Assad. Aber wir sind diejenigen, die eine Rechnung mit ihm und seinem Vater offen haben, für das, was sie unseren Familien in Hama angetan haben. Ich werde nicht aufhören, für die Befreiung Syriens von diesem Ungläubigen zu kämpfen. Ich werde sterben in diesem Kampf, denn dafür – das weiß ich genau – hat Allah mich erschaffen!“
Seine Zuhörer nickten. Er nickte mit. Alle in dem Raum hassten Assad. Der große Tyrann der Levante hatte sie zu lange niedergehalten mit seinem riesigen Militär- und Sicherheitsapparat und seinen widerlichen Bündnissen mit Russland und dem Iran. Je mehr er seine Machtmuskeln spielen ließ, umso mehr hassten sie ihn.
Es ließ sich gut leben in Syrien – nun ja, wenn man zum Clan von Baschar al-Assad gehörte. Die Ehefrau des Präsidenten sah aus, als wäre sie direkt von einer Modenschau in Paris in den Palast gekommen. Die Assads liebten das Luxusleben in Damaskus. Der Präsident erfreute sich eines gesunden Schlafs. Bis der Bürgerkrieg losbrach.
„Und jetzt wird der zu euch reden, der den Plan zum Sturz der Regierung gemacht hat.“ Der junge Mann lächelte und wies mit einer großen Geste des rechten Armes zum Seiteneingang des Kellergeschosses hin. „Das ist eine Überraschung, nicht? Das hättet ihr nicht gedacht, dass heute Abend unser geistlicher Führer zu uns spricht, oder?“
Fünfzig junge Männer sprangen auf die Füße, als Osama al-Dschihadi durch die Seitentür hereinkam. Hochaufgerichtet stand er da, die kräftigen Schultern hin und her drehend. Eine halbe Minute musterte er schweigend die Versammlung, dann begann er zu sprechen.
„Ihr seid also meine Kämpfer?“ Die Spur eines Lächelns spielte um Osamas Gesicht. „Es gefällt mir, was ich heute sehe – nicht nur in diesem Raum, sondern in Syriens Zukunft. Wir werden uns das nehmen, was uns als sunnitischen Muslimen von Rechts wegen gehört. Wir sind fast fünfzig Mal so viele wie Assad und seine Alawitenschweine.
Könnt ihr mir sagen, warum wir uns so lange von diesem alawitischen Geschwür haben krank machen lassen? Wie konnte er es fertigbringen, dass wir in unserem eigenen Land als Fremde leben?“ Osama funkelte die jungen Männer an.
„Ich werd’s euch sagen: Weil wir uns von Feiglingen haben führen lassen! Aber damit ist es jetzt vorbei. Viele von uns hier werden in diesem heiligen Krieg sterben. Aber, so wahr Allah lebt, auch Baschar al-Assad wird sterben! Wir werden dafür sorgen, dass er kriegt, was er verdient hat.“
Reglos wie ein Fels stand Osama al-Dschihadi da. Sein Blick wanderte von einem Gesicht im Raum zum nächsten, bis er fast jeden persönlich angeschaut hatte. Dann nickte er zu dem jungen Mann hin, der ihn der Versammlung vorgestellt hatte, und das Treffen war zu Ende.
Einer der Männer, die da langsam durch die Tür in die Nacht hinausgingen, war Jamal al-Dschihadi. Einen kurzen Augenblick lang traf sich sein Blick mit dem seines älteren Cousins Osama. Er lächelte und nickte zu seinem Führer, dem starken Mann der al-Nusra, hin. Der ahnte nicht, dass sein junger Cousin jedes Mal, wenn er ihn so angrinste, für ihn betete.
„Jamal, du musst fliehen! Meine Schwester im Libanon erwartet uns.“ Jamals temperamentvolle Frau Safa schlug mit beiden Händen auf die Tischplatte, ihr Blick so flehend wie ihre Worte. „Es ist mir egal, dass Osama dein Cousin ist. Du spielst mit dem Feuer. Der schöpft bestimmt schon Verdacht! Osama hat dich in seine Gruppe geholt, um dich zu einem ‚Freiheitskämpfer‘ zu machen, aber was sind seine Leute denn? Eiskalte Terroristen! Wie kannst du es mit deinem Gewissen vereinbaren, in diese Versammlungen zu gehen? Du glaubst doch an Jesus!“
Jamal al-Dschihadi schloss nachdenklich die Augen. Die Angst seiner geliebten Frau und Mutter seiner drei kleinen Kinder war ihm nicht egal. Die zierliche, gerade einmal 1,50 Meter große Safa war nicht nur voller Energie, sondern auch die mit Abstand beste Köchin in der ganzen Verwandtschaft. Mit ihrer libanesischen Kochkunst gab sie jedem Familientreffen genau die richtige Würze, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne.
Safas flammende Rede hatte in dem Augenblick begonnen, als der von der Kellerversammlung übernächtigte Jamal in die Küche gekommen war. Jamal hörte vor allem zu; nach zehn Minuten hatte er das Gefühl, als ob seine Frau schon seit Stunden auf ihn einredete.
Er nahm sich einen Teller vom Tisch und kratzte den Rest Favabohnen auf ein Stück Pitabrot. Er musterte die blassgrünen Bohnen, lächelte und hob eine Hand, wie ein braver Schuljunge, der sich im Unterricht in der Koranschule meldete. „Ich möchte etwas sagen.“
Safa legte mit einer theatralischen Geste die rechte Hand auf ihren Mund.
„Meine liebe Safa, als Jesus in mein Leben kam, wusste ich, dass ich zuallererst sein Bote in unserer wunderbaren Familie sein sollte. Aber mein Herz brennt auch für meine Verwandten bei den al-Dschihadis. Manche Menschen sind dazu berufen, anderen Ländern Jesus zu bringen, aber ich soll hierbleiben, das weiß ich. Das ist meine Berufung und sie beginnt hier in meinem eigenen Haus, aber ich bin bereit, auch allen anderen von Jesus zu erzählen.“
„Das weiß ich doch, Jamal, und ich finde es toll, dass du so ein mutiger Mann bist. Aber du bist als Muslim groß geworden, wie ich auch, und viele in deiner Familie sind als Terroristen aktiv. Glaubst du im Ernst, die merken nicht, dass du anders geworden bist? Der Heilige Geist steht dir doch geradezu ins Gesicht geschrieben! Bitte lass jemand anderes sich um Osama kümmern; das ist nichts für dich!
Wir können noch so unschuldig tun, die wissen, was mit dir los ist, ich sag’s dir, die wissen das! Und die Scharia ist so grausam, ich halte das nicht mehr aus! Können wir nicht in den Libanon gehen? Bitte!“
„Liebes …“ Jamal schüttelte fast unmerklich den Kopf. „Du kannst mir glauben … Die ahnen nichts. Noch nicht mal Osama. Seit wir fünf Jahre alt waren, ist er mein bester Freund. Ich liebe ihn wie einen Bruder. Ich weiß alles über ihn. Und er über mich – bis auf das Allerwichtigste, aber das kommt noch. Bald.
Osama als Christ – das wird ein zweiter Paulus werden. Es wird noch Gutes aus Syrien kommen. Wenn Osama sich zu unserem Herrn bekehrt, wird er die ganze Welt verändern, das weiß ich in meinem Herzen.“
Jamal schob seinen Stuhl zurück und schlug die Beine übereinander. „Was machen die Kinder?“
Safa funkelte ihn an. „Habibi, Schatz, du bist ein Meister darin, das Thema zu wechseln, wenn ich dich in die Ecke gedrängt habe. Das brauchst du mir nicht noch extra zu zeigen!“
„Natür...

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung Zeit für einen Richtungswechsel
  2. 1 Das syrische Exekutionskommando
  3. 2 Homs bleibt Homs
  4. 3 „Ich bin mit einem Imam verheiratet“
  5. 4 Die Frau am Jakobsbrunnen
  6. 5 „Wer den Missionar erschießt, bekommt 10000 Dollar“
  7. 6 Der IS-Kämpfer aus Mosul
  8. 7 Das Geheimnis des Geheimpolizisten
  9. 8 Der Jerusalemer Friedensplan
  10. Nachwort: Und wir?
  11. Danke!
  12. Der Dienst von Open Doors