Gemacht aus Bauern- und Beamtenschwäche
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Gemacht aus Bauern- und Beamtenschwäche

Die autobiografischen Texte

  1. 650 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Gemacht aus Bauern- und Beamtenschwäche

Die autobiografischen Texte

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Über dieses Buch

"Seine Anfänge beim Studentenkabarett reichen zurück in die Zeit vor der Währungsreform: So lange, so zäh und mit so wunderbar eigensinnigem Sendungsbewusstsein wie Hüsch ist kein anderer satirischer ›Kleinkünstler‹ durch die Bundesrepublik getingelt; in einer Unzahl von Tourneen hat er als Alleinunterhalter mehreren Publikumsgenerationen mit dem Witz der Vernunft heimgeleuchtet. Der Begriff ›Kabarettist‹ traf seine feingedrechselte Kunst der Pointe nur bedingt. Nicht der politischen Aktualität jagte er nach, seine Domäne als Bänkelsänger und Entertainer mit der Orgel war das tragikomische Elend des Tagtäglichen: Er haderte mit der Dummheit der Menschen, weil er sie liebte, deshalb nannte er sich einen ›philosophischen Clown‹. Sein altersmildes letztes Soloprogramm, vor fünf Jahren, hieß voller Zuversicht ›Wir sehen uns wieder‹."[Quelle Der Spiegel vom 12. Dezember 2005]

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Information

Jahr
2015
ISBN
9783860345894
Mainz

Vielleicht Narren von Anfang an. Versuch eines Messfremden, Mainzer zu werden

Mainz. Fastnacht. Der Rosenmontagszug schlängelt sich durch Straßen und Gassen. Menschenmassen stehen wie geballte Helau-Ladungen Spalier. Chöre, Solisten singen, klatschen, tanzen, trinken … Hier fängt meine Geschichte an.
»38 v. Chr. Marcus Vipsanius Agrippa überschreitet den Rhein und sichert sich durch Anlage von befestigten Plätzen.«
Das konnte ich natürlich nicht wissen, als ich im Mai 1946 n. Chr. einem jener typischen Nachkriegspersonenzüge entstieg, um in Mainz mein Studentenzelt aufzuschlagen.
Ich setzte mich in eine Straßenbahn (Linie 8) und entdeckte etwas mir Unvergessliches: Ich verstand kein einziges Wort. Unglaublich, wie diese Menschen hier ihre Schnäbel benutzen, dachte ich, so schnell kann man doch gar nicht denken, so schnell dreht sich die Erde doch gar nicht.
Ich saß wie ein blinder Passagier inmitten einer ausgelassenen Straßenbahnfamilie. An jeder Haltestelle fiel dem Schaffner eine neue Pointe ein, und die Fahrgäste parierten, als hätten sie es jahrhundertelang geübt. Unvergleichliche Schwätzer! Ich verstand nichts. Absolut nichts.
Wir fuhren gen Mainz-Bretzenheim. Ein Vorort, der sich nicht gewaschen hat. Ich schleppte meine zwei Koffer über die steinige Schulstraße, vorüber an Pferdemist und grinsenden Kleinbürgern und Bauern. Dann hinauf in ein enges Dachstübchen, das mir ein Freund besorgt hatte. Tapete wie üblich. Blümchen. Ein Tisch, zwei Stühle, eine Waschschüssel, eine Bettstatt ohne Matratze, ein Holzgestell. Gelobt sei, was hart macht. Und so begann ein Lebensabschnitt, der immer noch kein Ende gefunden hat.
Der Rosenmontagszug. Ich stehe am Fenster und gucke zu, schon voll des roten Weins, rufe ab und zu »Helau«, werfe mit Luftschlangen und Papierkügelchen, trinke hin und wieder und kaue an einer Weißbrotschnitte herum. Die letzten Konfettitüten gehen über Bord. Der Zug nähert sich seinem Ende, und ich denke, jetzt nur nicht nüchtern werden. Man steht so herrlich neben sich. Und plötzlich überfällt mich, mich, den Wahlmainzer, den Messfremden, wie die Leute sagen, mich überfällt eine Idee. Ich trinke ex, das Stück Weißbrot stecke i...

Inhaltsverzeichnis

  1. Über dieses Buch
  2. Vorwort
  3. Du kommst auch drin vor
  4. Biografisches
  5. Mainz
  6. Köln
  7. Zeitgenossen
  8. Zum Kabarett
  9. Editorische Notiz
  10. Textverzeichnis
  11. Impressum