Die junge Garde Band 2
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Die junge Garde Band 2

  1. 250 Seiten
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Die junge Garde Band 2

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Die Hitler-Armeen besetzen das Donezbecken. Doch plötzlich tauchen Flugblätter gegen die Terrorherrschaft auf - von der Jungen Garde, der kommunistischen Jugendorganisation. Der Widerstand setzt ein.Der Roman die junge Garde basiert auf der wirklichen Geschichte des bewaffneten Widerstands der sowjetischen Jugend gegen die faschistischen Besatzer in der Stadt Krasnodon, die im Donez-Becken liegt. Am 20. Juli 1942 besetzen die deutschen Faschisten die Stadt und die Gräueltaten nehmen ihren Anfang. Im August werden von den deutschen Henkern 58 Menschen lebendig im Stadtpark begraben. Die Stimmung, die unter der nicht mehr aus der Stadt entkommenen Sowjetjugend herrscht, wird durch die Worte des sechzehnjährigen Komsomolzen Oleg Koschewoi charakterisiert: "Nein, das kann man nicht länger ertragen!"Er organisiert im September 1942 die illegale Gruppe "Junge Garde", die im Oktober schon 103 Mitglieder zählt. Wichtig ist auch, dass die Widerstandstätigkeit der "Jungen Garde" von der illegalen bolschewistischen Partei angeleitet wird. Ihnen wird von erfahrenen Kämpfern geholfen, organisiert, mit Ausdauer und Standhaftigkeit zu arbeiten, um sich in den ständig wechselnden Verhältnissen der Illegalität zurechtzufinden und bewähren zu können.Vier Monate arbeitet die "Jugend Garde". Sie tötet deutsche Soldaten und Polizisten und sammelt Waffen, um beim Herannahen der Roten Armee einen Aufstand organisieren zu können.Die junge Garde ist ein bewegender Roman besonders für Jugendliche. Er hilft, Klarheit über den Kampf für eine bessere Zukunft zu bekommen.

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Information

Jahr
2018
ISBN
9783880215207

51

Leichte Maschinengewehre beschossen von drei Punkten wie von den Winkeln eines Dreiecks aus diese Schlucht zwischen den Hügeln, die an den Sattel eines zweihöckerigen Kamels erinnerte. Die Kugeln klatschten in den Brei aus Schnee und Schmutz und pfiffen vor dem Aufschlagen: „Fiu-u ... fiu-u ...“ Aber Serjoshka war bereits auf der anderen Seite des Sattels. Starke Hände packten ihn am Handgelenk und zogen ihn in einen Schützengraben hinein.
„Schämst du dich nicht?“ fragte ein kleiner Sergeant mit großen Augen in waschechter Kursker Mundart. „Was ist denn das nun wieder! Ein russischer Junge, und macht solche Sachen ... Haben sie dir Angst gemacht, oder haben sie dir was dafür versprochen?“
„Ich bin doch einer von den Euren, zu den Euren gehör ich“, antwortete Serjoshka und lachte nervös. „Meine Papiere sind in der Steppjacke eingenäht, führen Sie mich zum Kommandeur. Ich habe etwas Wichtiges mitzuteilen!“
Der Stabschef der Division und Serjoshka standen vor dem Kommandeur in der einzigen nicht zerstörten Hütte des einst von Akazien umstandenen Vorwerks. Die Bäume waren jetzt von Artilleriegeschossen niedergemäht. Hier befand sich der Gefechtsstand der Division, Truppenteile kamen nicht durch, und es war Kraftwagensperre angeordnet, so daß es im Vorwerk und in der Hütte sehr still war, wenn man von dem vielstimmigen, hinter den Hügeln herüberschallenden Schlachtenlärm absah.
„Für mich sind nicht nur die Papiere maßgebend, sondern auch das, was er sagt. Der Junge weiß alles, er kennt die Gegend, die Feuerstellungen der schweren Artillerie, ja sogar die Artillerienester in den Quadraten siebenundzwanzig, achtundzwanzig, siebzehn …“ Der Chef nannte noch einige Zahlen. „Vieles stimmt mit den Angaben der Späher überein, manches hat er noch präzisiert. Übrigens sind die Ufer eskarpiert. Erinnern sie sich?“ fragte der Stabschef, ein junger Mann mit Lockenkopf und drei Rechtecken an den Kragenspiegeln, der, da er Zahnschmerzen hatte, die ganze Zeit über durch einen Mundwinkel Luft holte und das Gesicht verzog.
Der Divisionskommandeur betrachtete ziemlich unaufmerksam das Komsomolmitgliedsbuch Serjoshkas sowie den handgeschriebenen Ausweis mit primitiv gedrucktem Briefkopf und mit der Unterschrift des Kommandeurs Turkenitsch und des Kommissars Kaschuk, in dem bescheinigt wurde, daß Sergej Tjulenin Mitglied des Stabs der illegalen Organisation „Junge Garde“ in der Stadt Krasnodon sei. Er sah sich das Mitgliedsbuch und den Ausweis an und gab die Papiere nicht dem Stabschef, von dem er sie erhalten hatte, sondern Serjoshka selbst zurück, den er mit rauher Naivität von Kopf bis zu den Füßen musterte.
„So ...“, sagte der Divisionskommandeur.
Der Stabschef verzog vor Schmerzen das Gesicht, holte durch einen Mundwinkel Luft und sagte: „Er hat etwas Wichtiges mitzuteilen, was er nur Ihnen sagen will.“
Und Serjoshka erzählte von der „Jungen Garde“ und sagte, die Division müsse unbedingt sofort den Jungen und Mädel im Gefängnis zu Hilfe kommen.
Der Stabschef hörte sich Serjoshkas taktischen Plan, die Division auf Krasnodon vorrücken zu lassen, lächelnd mit an, stöhnte jedoch sogleich leise auf und griff sieh mit der Hand an die Backe. Der Kommandeur aber lächelte nicht, anscheinend hielt er den Marsch der Division auf Krasnodon für gar nicht so phantastisch, oder vielleicht hatte er einfach nicht recht hingehört. Er fragte: „Kennst du Kamensk?“
„Den Südrand der Stadt und die Umgegend auf derselben Seite kenne ich. Ich bin ja von dort hergekommen.“
„Fedorenko!“ rief der Kommandeur so dröhnend, daß irgendwo Geschirr klirrte.
Außer ihnen war niemand im Zimmer gewesen, aber im selben Augenblick schon wuchs Fedorenko, wie aus dem Nichts entstanden, vor dem Kommandeur aus dem Boden und schlug so forsch die Haken zusammen, daß allen ganz lustig zumute wurde.
„Fedorenko zur Stelle!“
„Dem Jungen da Schuhzeug, das wäre eins, dann was zu essen — das wäre zwei. Soll er sich im Warmen ausschlafen, bis ich ihn holen lasse.“
„Zu Befehl, Schuhzeug und was zu essen geben und ausschlafen lassen, bis Sie ihn rufen lassen!“
„In der Warme ...“ Der Kommandeur hob belehrend den Zeigefinger. „Wie steht’s mit dem Bad?“
„Ist in Ordnung, Genosse General!“
„Nun geh!“
Serjoshka und Sergeant Fedorenko, der den Jungen freundschaftlich um die Schulter faßte, gingen aus der Hütte.
„Pfannkuchen kommt“, sagte der Kommandeur lächelnd.
„Ach, wirklich?“ versetzte der Stabschef strahlend — einen Augenblick vergaß er sogar seine Zahnschmerzen.
„Da werden wir wohl in den Unterstand umziehen müssen. Sag Bescheid, man soll dort heizen, sonst setzt’s was von Pfannkuchen, du weißt ja!“ sagte der Divisionskommandeur lächelnd.
Zur selben Zeit schlief „Pfannkuchen“, von dem die Rede war, noch fest. Er schlief auf seinem Gefechtsstand, der sich nicht in einem Hause und überhaupt nicht in einer Ortschaft, sondern in einem Bunker im Hain befand. Obwohl die Armee sehr schnell vormarschierte, machte „Pfannkuchen“ es sich zum Prinzip, an jedem neuen Ort einen Bunker für sich und den ganzen Stab bauen zu lassen. An dieses Prinzip hielt er sich, seit in den ersten Kriegstagen nicht wenige hohe Offiziere — seine Kameraden — bei feindlichen Flugzeugangriffen den Tod gefunden hatten. Sie hatten sich keine Zeit genommen, Bunker anzulegen.
„Pfannkuchen“ war natürlich nicht sein wirklicher Name. Er hatte einen ganz richtigen, vom Vater und Großvater ererbten einfachen Bauernnamen, der in den Monaten der Stalingrader Schlacht im ganzen Lande bekannt geworden war. „Pfannkuchen“ aber war sein Spitzname, von dem er selbst keine Ahnung hatte.
Der Spitzname entsprach ganz seinem Äußeren. Er war untersetzt, breitschultrig, mit breitem Brustkasten und hatte warum soll man ein Hehl daraus machen ? — einen Schmerbauch. Sein Kopf war groß, rund, kahlrasiert, er ruhte sehr sicher auf den Schultern, ohne das geringste Bedürfnis nach einem Hals. Neben den genannten Merkmalen besaß er seelenruhige, lustige kleine Äuglein und seine Bewegungen waren außerordentlich behende und abgerundet. Aber nicht wegen dieses Äußeren nannte man ihn den „Pfannkuchen“, genau so hatte er ja auch damals schon ausgesehen, als er noch dieselbe Division befehligte, in der man ihn jetzt erwartete, und als er sich an der Spitze dieser Division, unter den Ruinen Stalingrads in den Erdboden einwühlte und dasaß, bis die Schlacht zu Ende war und bis die rasende Wut des Gegners an seiner steinernen Beharrlichkeit zerschellte. Sein Spitzname aber war neueren Datums, er erhielt ihn, als er aus der Erde hervorkroch und losrollte, erst an der Spitze seiner Division, dann an der Spitze seiner Armee, immer dem Gegner auf den Fersen. Er machte Zehntausende von Gefangenen, nahm Hunderte von Geschützen, überholte und ließ „zur weiteren Bearbeitung“ versprengte Truppenteile des Gegners in seinem Rücken, stand heute mit einem Fuß an der Wolga, mit dem anderen am Don, morgen mit dem einen Fuß am Don, mit dem anderen bereits am Donez.
Damals eben war aus der Mitte der Soldaten dieses runde Wörtchen „Pfannkuchen“ hervorgerollt und war an ihm haftengeblieben. Und wirklich rollte er selbst vorwärts wie der Pfannkuchen aus dem Volksmärchen.
Der Armeeoberbefehlshaber schlief also noch, weil er, wie alle Befehlshaber, ermattet von dem tagtäglichen wechselvollen Armeeleben, alles Wichtigste, was die Truppenführung betraf, nachts vorbereitete, wenn die Menschen, die mit diesen Fragen nichts zu tun hatten, bereits schliefen. Obersergeant Mischin, an Wuchs Peter dem Großen gleich, übte beim Armeeoberbefehlshaber die gleichen Funktionen aus, wie Sergeant Fedorenko beim Divisionskommandeur. Mischin also blickte bereits auf seine Armbanduhr, die er zum Geschenk erhalten hatte, um festzustellen, ob es nicht schon Zeit zum Wecken sei.
„Pfannkuchen“ schlief sich nie aus, heute aber mußte er noch früher als sonst aufstehen. Vorgestern war er mit einer seiner Divisionen bis nach der Station Glubokaja gerollt und hatte sie eingenommen, wodurch er die Bahnstrecke Woronesh—Rostow abschnitt. Seine vielgerühmte Division aber, die er seit Ausbruch des Krieges befehligte, war bei Kamensk stekkengeblieben, sie konnte den nördlichen Donez nicht in vollem Marsch überschreiten. Das sollte nun in der nächsten Nacht geschehen, sie sollte Kamensk nehmen, den Deutschen, die abrückend Verteidigungsstellung am Donez bezogen, in den Rücken fallen, um den über Mitjakinskaja und Stanitschno—Luganskaja auf Woroschilowgrad vorrückenden Truppenteilen den Erfolg zu sichern.
Sergeant Mischin warf einen letzten. Blick auf seine Uhr und trat an die Koje, in der der General schlief. Es war tatsächlich eine Koje, denn da der General die Feuchtigkeit fürchtete, machte man ihm immer eine Schlafstelle im „Oberstock“ zurecht, wie im Schlafwagen.
Mischin schüttelte wie immer den General erst einmal tüchtig durch, der aber schlief, auf der Seite liegend, mit kindlichem Gesichtsausdruck den Schlaf des Gerechten. Das Schütteln konnte seinen Schlummer natürlich nicht stören, es war nur die Einleitung zu dem übrigen, was Mischin weiterhin zu tun hatte. Er schob einen Arm unter die Hüfte des Generals, den anderen schob er ihm von obenher unter die Achsel und hob den schweren Mann behutsam wie ein Kind aus dem Bett.
Der General schlief im Schlafrock. Er begann wachzuwerden, hing aber, noch nicht völlig munter, in Mischins Armen und suchte seinen runden Kopf auf dessen Schulter zu betten. Der Obersergeant aber ließ ihn unerbittlich mit den Füßen zu Boden gleiten und zog ihn fort, wobei der General allmählich selbst anfing, den einen seiner mit dicken Wollsocken bekleideten Füße vor den andern zu stellen, und so brachte er ihn bis zu einem Hocker und setzte ihn darauf. Da öffnete der General die Augen, und sein Oberkörper nahm sogleich die gewohnte straffe Haltung an.
Im selben Augenblick tauchte lautlos, wie ein Geist, der Friseur in riesigen Juchtenstiefeln und über die Feldbluse gebundener schneeweißer Schürze neben dem General auf. Er hatte in dem Teil des Bunkers, der als Küche diente, schon vorher Schaum geschlagen, steckte dem General eine Serviette in den Schlafrockkragen und seifte mit hauchzarten Bewegungen. im Augenblick sein Gesicht mit den über Nacht hervorgesproßten harten Bartstoppeln ein. Mischin aber stellte dem General die Schuhe unter die Füße.
Es wartkaum eine Viertelstunde vergangen, da saß der General bereits fix und fertig angezogen, massig, in fest zugeknöpftem Rock am Tischchen und sah, während man das Frühstück auftrug, rasch die Papiere durch, die sein Adjutant eines nach dem anderen behende aus einer Mappe mit Lederdeckel und rotem Tuchfutter herausholte und ihm überreichte.
„Der Teufel hat’s ihnen nicht eingebläut, den Zucker nicht anzurühren, wenn sie welchen erbeuten! ... Safronow statt für die ,Tapferkeitsmedaille‘ für den Orden des ,Roten Kampfbanners‘ vorschlagen! Die in der Division glauben wohl, für die einfachen Rotarmisten sind nur Medaillen da, die Orden aber sind für die Offiziere reserviert? ... Was, noch immer nicht erschossen? Das ist kein Kriegsgericht, der reinste Jungfernverein ist das ja! Erschießen sollen sie ihn, sofort! Sonst stell ich sie selbst unter Anklage! ... Uch, die Teufel haben’s ihm nicht eingebläut ,Die Anforderung eines Stellvertreters ist erforderlich ...‘ Ich war auch mal ein einfacher Soldat, aber so schreibt man russisch doch nicht, wirklich und wahrhaftig! Sag Kljopikow, der das unterschrieben hat, ohne es zu lesen, er soll es sich durchlesen, die Fehler mit Blau- oder Rotstift anstreichen und dann selbst mit diesem Wisch bei mir antreten ... Nein, nein. Na, du hast mir ja heute ganz besonderen Quatsch gebracht. Das kann alles, alles warten“, sagte der General und wandte sich sehr energisch seinem Frühstück zu.
Er begann damit, daß er auf einen Zug, ohne mit der Wimper zu zucken, ein Glas Wodka austrank, sich räusperte und nach einer Weile leicht rosig anlief. Wer mit ansah, wie der General gleich am frühen Morgen ein Glas Wodka hinuntergoß, mochte denken, er sei ein leidenschaftlicher Trinker. Er aber hegte keinerlei Leidenschaft für dieses Getränk. Diners und Soupers, Bankette und Familienfeiern waren ihm einfach unangenehm, und er meinte, sie stehlen einem nur die goldene Lebenszeit. Morgens aber trank er ein einziges Glas Wodka, „zum Munterwerden“, wie er meinte. „Peter der Große war ein. echter Russe, stand um fünf Uhr früh auf und begann seinen Arbeitstag auch auf diese Weise“, pflegte er zu sagen.
Der Oberbefehlshaber war noch nicht mit seinem Frühstück zu Ende, als ein kleiner, doch wohlproportionierter General mit hoher weißer Stirn, die durch die angehende Glatze noch höher erschien, mit an den Schläfen säuberlich gestutztem rötlichem Haar, ruhig, präzis und sparsam in seinen Gesten, mit einer Mappe neben dem Tisch auftauchte. Er glich eher einem Gelehrten als einem Militär.
„Setz dich“, sagte der Befehlshaber.
Der Stabschef war mit Angelegenheiten gekommen, die wichtiger waren als die, die der Adjutant dem Befehlshaber zu unterbreiten pflegte. Bevor er aber zur Sache kam, reichte er dem General lächelnd die neueste Moskauer Zeitung, die im Frontstab per Flugzeug eingegangen und heute morgen in die Armeestäbe versandt worden war.
Die Zeitung brachte wieder eine Liste mit Namen von Offizieren und Generalen, die Orden erhalten hatten oder befördert worden waren, unter ihnen auch einige, um deren Auszeichnung „Pfannkuchens“ Armee angesucht hatte.
Mit lebhaftem, munterem Interesse, wie es allen Militärs eigen ist, las der Befehlshaber rasch die Liste vor, tippte mit dem Finger auf die Namen von Leuten, die ihm von der Militärakademie her oder schon aus dem Vaterländischen Krieg bekannt waren, sah hin und wieder zum Stabschef hinüber. Sein Blick war bald bedeutsam, bald verwundert, bald zweifelnd, bald auch nur lustig, besonders, wenn es sich um Leute aus seiner eigenen Armee handelte.
Die Liste enthielt auch den Namen des schon mehrfach ausgezeichneten. Kommandeurs der Division, die „Pfannkuchen“ früher befehligt hatte und aus der auch sein Stabschef hervorgegangen war. Dieser Divisionskommandeur war für alte Verdienste ausgezeichnet worden, bis die Sache aber die verschiedenen Instanzen durchlaufen hatte, war so viel Zeit vergangen, daß die P...

Inhaltsverzeichnis

  1. Die Junge Garde
  2. Titel
  3. Urheberrechte
  4. Kapitel 32
  5. Kapitel 33
  6. Kapitel 34
  7. Kapitel 35
  8. Kapitel 36
  9. Kapitel 37
  10. Kapitel 38
  11. Kapitel 39
  12. Kapitel 40
  13. Kapitel 41
  14. Kapitel 42
  15. Kapitel 43
  16. Kapitel 44
  17. Kapitel 45
  18. Kapitel 46
  19. Kapitel 47
  20. Kapitel 48
  21. Kapitel 49
  22. Kapitel 50
  23. Kapitel 51
  24. Kapitel 52
  25. Kapitel 53