30 Minuten Emotionale Intelligenz
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30 Minuten Emotionale Intelligenz

  1. 96 Seiten
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30 Minuten Emotionale Intelligenz

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Über dieses Buch

Haben Sie manchmal auch das Gefühl, dass Sie Ihr Karrierepotenzial noch nicht ausgeschöpft haben? Finden Sie im zwischenmenschlichen Bereich oft nicht die richtigen Töne? Dann ist möglicherweise Ihre emotionale Intelligenz (EQ= Emotional Quality) nicht optimal entwickelt. Der EQ ist nicht festgelegt, sondern kann trainiert werden. Dieser praxisnahe Ratgeber zeigt Ihnen in fünf Schritten, wie Sie lernen, emotional intelligent zu handeln. Zahlreiche Fallbeispiele erleichtern die Umsetzung im Berufsalltag. Dieses Buch zeigt Ihnen konkret, wie Sie: * Ihre eigenen Gefühle erkennen und akzeptieren * Ihr Einfühlungsvermögen verbessern können * Mit unterschiedlichen Persönlichkeitstypen am besten umgehen * Dauerhafte Beziehungen zu Ihren Mitmenschen aufbauen.

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Information

Verlag
GABAL
Jahr
2012
ISBN
9783862008025

1. IQ und EQ – das Erfolgsgespann

Dr. Martin Klug kocht innerlich, als er zu Petra Achtsam, Leiterin der Entwicklungsabteilung, stürmt. Schon wieder lagen Änderungswünsche und Ideen eines Kunden auf seinem Tisch. „Irgendwann muss mal Schluss sein. Irgendwann muss man mal zum Punkt kommen“, denkt sich Dr. Klug. Hinter der Glasscheibe des Büros von Petra Achtsam ist schließlich zu sehen, wie Dr. Klug auf sie einredet und dabei gestikuliert. Die Abteilungsleiterin hört aufmerksam zu. Dann ein Wortwechsel. Das Gesicht von Dr. Klug hellt sich auf, und gegen Ende des Gesprächs ist ein einvernehmliches Kopfnicken zu sehen.
Was ist passiert im Büro von Petra Achtsam? Kennen Sie auch solche Menschen wie Martin Klug? Intelligent, akademisch gebildet, und doch sind sie die ersten, die aus der Haut fahren. Und dann gibt es Menschen wie Petra Achtsam, die es verstehen, Spannungen zu lösen, indem sie die richtigen Worte finden. Ihr Verhalten ist bestimmt und selbstbewusst, aber nicht autoritär.
In diesem Buch geht es um die emotionale Intelligenz, die Sie dazu befähigt, mit Menschen kenntnisreich umzugehen sowie intuitiv schwierige Situationen zu meistern.

1.1 Wie unterscheiden sich IQ und EQ?

Einen hohen IQ (Intelligenzquotient) verbindet man im Allgemeinen mit herausragenden Leistungen wie z.B. einem überdurchschnittlichen Diplom. In der Tat hat der IQ etwas mit einer Leistung zu tun, wie sie in der Schule oder der Universität gefordert wird. Wenn wir etwas ausrechnen, Pläne konstruieren oder Wissen kombinieren, dann ist unser IQ gefordert. Intelligentes Handeln zeichnet sich dadurch aus, dass dabei etwas Neues entsteht oder eine Lösung für ein Problem gefunden wird, auf das bisher niemand eine Antwort wusste.

IQ: rationales Denken

Der IQ betrifft vor allem unsere bewussten Gedanken – wenn beispielsweise ein Kaufmann über eine Kostenkalkulation nachdenkt, aber auch, wenn ein Philosoph über den Sinn des Lebens sinniert. Wissenschaftler nennen diese Fähigkeit auch „kognitive Rationalität“. Sie ist eng mit unserem Bewusstsein verknüpft, dessen Gedanken wir in Worte fassen können. Natürlich kommt die kognitive Intelligenz auch ständig im Alltag zum Tragen – sei es, dass Menschen einen preisbewussten Wocheneinkauf tätigen, eine Exceltabelle programmieren oder nach einem Weg suchen, aus einer engen Parklücke am besten herauszukommen.

Verstand und Gefühl gehören zusammen

Emotionen wurden lange Zeit als der Intelligenz entgegengesetzt gesehen. Die Wissenschaft ist mittlerweile zu einem anderen Ergebnis gekommen: Es gibt eine emotionale Intelligenz, die Hand in Hand geht mit der kognitiven Intelligenz. Eine strenge Gegenüberstellung von Gefühlen und vernünftigem Denken wäre demnach falsch. Auch Emotionen können rational sein. Robert K. Cooper und Ayman Sawaf schreiben in ihrem Buch „EQ. Emotionale Intelligenz für Manager“: „Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, die Kraft und den Instinkt von Gefühlen als Quelle für menschliche Energie, Informationen, Verbundenheit und Einfluss zu spüren, zu verstehen und effektiv einzusetzen.“ Einen hohen EQ zu haben bedeutet also, die eigenen Gefühle und die Gefühle anderer ernst zu nehmen und zu versuchen, diese zu verstehen.
Petra Achtsam aus dem oben genannten Beispiel hätte auch anders reagieren können: mit gleicher Wut von der Vorrangstellung des Kunden sprechen und davon, ob Herr Dr. Klug denn immer noch nicht begriffen hätte, welche Spielregeln im Wirtschaftsleben gelten. In diesem Fall hätte das Gespräch kein gutes Ende genommen. Im Gegenteil: Aus der spontanen Wut wäre vermutlich ein handfester Streit geworden.

EQ heißt: mit Gefühlen umgehen können

Ungeachtet der Situation Gefühle zum Ausdruck zu bringen hat wenig mit emotionaler Intelligenz zu tun – ob es sich nun um ungehemmten Zorn handelt oder um introvertierte Empfindsamkeit. Ganz im Gegenteil: Daniel Goleman schreibt in seinem Bestseller „Emotionale Intelligenz“ (München 1995), dass ein hoher EQ vielmehr bedeutet, die eigenen Gefühle zwar ernst zu nehmen, ihnen aber nicht ausgeliefert zu sein. Der Mensch ist in der Lage, seine Gefühle zu steuern und Verantwortung für sie zu übernehmen.
Zeichen von emotionaler Intelligenz sind eine hohe Selbstbeherrschung und das intuitive Wissen, Gefühle zur richtigen Zeit zu zeigen oder ihnen nachzugeben. Keineswegs ist damit eine Unterdrückung von Impulsivität und Gefühlen gemeint. Am besten passt das Bild eines Flusses, der weder gestaut wird noch ungehindert über die Ufer tritt, sondern seinen Weg durch ein Flussbett und Kanäle findet. Letztere fangen das Wasser auf, wenn einmal unverhofft viel kommt.
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1.2 Was ist emotionale Intelligenz?

Wie sieht emotionale Intelligenz konkret aus? Daniel Goleman hat in Anlehnung an die Psychologen Peter Salovey und John D. Meyer fünf Stufen zur emotionalen Intelligenz aufgezeigt.

Die fünf Stufen zur emotionalen Intelligenz

1. Voraussetzung ist, die eigenen Emotionen zu erkennen. Ehrlichkeit und ein wenig Übung sind dazu erforderlich: Welche Gefühle bewegen mich? Löst eine Begegnung in mir Langeweile, Ärger oder vielleicht Angst aus? Wie reagiere ich, wenn mich jemand kritisiert? Was bedeutet für mich ein Lob?
2. Im nächsten Schritt ist es wichtig, mit den eigenen Gefühlen umgehen zu können und sie angemessen auszuleben: Ist es sinnvoll, meinen Ärger im Team lautstark zum Ausdruck zu bringen? Wenn nicht: Wie kann ich ihn dann loswerden? Wie kann ein Konflikt gelöst werden? Ein Zeichen von emotionaler Intelligenz kann sein, ein Gespräch erst einmal zu unterbrechen und zu einem anderen Zeitpunkt fortzusetzen, wenn die Gemüter sich beruhigt haben.
3. Wer seine Gefühle kennt und mit ihnen umgehen kann, kann sich darauf einlassen, Gefühle in die Tat umzusetzen. Hinter manchem Ärger stecken ein positiver Wille und Einsatzkraft für den Erfolg. Ängstlichkeit kann für ein vernünftiges Maß an Vorsicht genutzt werden.
Auch wichtig ist die Fähigkeit zur Beharrlichkeit, die Bereitschaft, ein Ziel zu verfolgen. Erfolgreiche, emotional intelligente Menschen können „Durststrecken“ bis zum Durchbruch durchstehen. Immer wieder wird diese Eigenschaft gebraucht, sei es bei der Prüfungsvorbereitung, der Investition in zwischenmenschliche Beziehungen oder beim Aufbau einer Karriere oder eines Unternehmens. Wer nicht warten kann und alles sofort haben will, wird wenig Erfolg haben. Und hat man sein Ziel erreicht, gehört auch die Fähigkeit, den Erfolg zu genießen, zur emotionalen Intelligenz.
4. Beziehungen zu anderen Menschen aufzubauen und zu gestalten – ob privat oder im Beruf – verlangt Empathie (Einfühlungsvermögen). Damit ist die Fähigkeit gemeint, anhand von Stimme, Mimik, Gesten oder Verhalten anderer Menschen deren Gefühle zu erkennen: Weiß ich, was mein Gesprächspartner fühlt, wenn ich ihn auf seine Fehler anspreche? Kann ich mich in die Rolle meines Chefs hineinversetzen, der unter dem Druck der Kosten- und Terminvorgaben gereizt auf Verzögerungen reagiert? Sind mir die Gefühle meiner Kollegen wichtig?
5. Schließlich zeichnet sich emotionale Intelligenz durch den individuellen Umgang mit verschiedenen Menschen aus. So verschieden die Menschen sind, zu denen wir Beziehungen haben, so vielfältig sollten wir auch reagieren. Das heißt nicht, mit jedem gut Freund zu sein, sondern auf die unterschiedlichen Persönlichkeiten eingehen zu können, Konflikte zu lösen und zu kooperieren, wo es möglich und sinnvoll ist. Sie können sich fragen: Berücksichtige ich mein Wissen und meine Einschätzung über andere, wenn ich mit ihnen zu tun habe? Nutze ich mein Einfühlungsvermögen aktiv, um Gespräche und Zusammenarbeit zu verbessern?
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Die fünf Stufen zur emotionalen Intelligenz
Während die kognitive Intelligenz unser logisches, sprachliches und abstraktes Denken meint, ist emotionale Intelligenz die Fähigkeit, eigene Gefühle zu erkennen und mit ihnen umzugehen. Ebenso gehört dazu eine Feinfühligkeit gegenüber anderen Menschen, die uns dabei hilft, in verschiedenen Situationen das intuitiv Richtige zu tun, um eine gute Zusammenarbeit zu ermöglichen, Konflikte zu lösen und Beziehungen aufzubauen.
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1.3 Kein sinnvolles Handeln ohne Gefühle

Der Psychologe Antonio Damasio machte vor wenigen Jahren eine spannende Entdeckung, die die traditionelle Vorstellung von Gefühl und Vernunft auf den Kopf stellte. Vorausgegangen war eine Untersuchung von Neurologie-Patienten, die Schädigungen an den Gehirnregionen hatten, die für unsere Gefühlswelt verantwortlich sind. Zum Teil waren jene Schädigungen durch Unfall oder eine schwere Operation bedingt.

Psychologische Untersuchungen

Damasio stellte fest, dass die betreffenden Menschen nicht mehr in der Lage waren, Pläne zu entwickeln oder Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Außerdem berichtet der Psychologe von einem Patienten, dem es nicht gelang, Entscheidungen zu treffen. Alle Alternativen waren für ihn gleichwertig. Es fehlte ihm ein persönlicher Bezug oder eine Motivation, die ihm eine Orientierung hätte geben können.
Daniel Goleman berichtet von Tests, in denen Patienten ein strategisches Kartenspiel erlernten. Die Testpersonen wählten grundsätzlich eine Strategie, die einen kurzfristigen Erfolg einbrachte. Eine Spielstrategie, mit der sie nur langsam, dafür aber viel mehr Punkte erzielen konnten, kam ihnen dagegen nicht in den Sinn.
Der Verlust von Gefühlen bedeutet nicht zuletzt eine soziale Vereinsamung. Auch davon erzählen Berichte von Patienten, die keine sozialen Beziehungen knüpfen können. Sie sind nicht in der Lage, Bedürfnisse anderer zu erkennen und diese aufzugreifen.

Gefühle motivieren Handlungen

Verstand und Gefühl lassen sich nicht trennen. Die Gefühle sind es, die uns bei einer Fülle von rationalen Entscheidungsmöglichkeiten eine Alternative wählen lassen. Der Verstand kann Pro und Contra auflisten. Er lässt uns logische Schlussfolgerungen ziehen, also erkennen, was zu tun ist, wenn wir ein bestimmtes Ziel erreichen wollen.
Dr. Martin Klug kommt abgekämpft von seiner Arbeit nach Hause. Der Arbeitstag, ein Freitag, hatte lä...

Inhaltsverzeichnis

  1. Deckblatt
  2. Titelblatt
  3. Urheberrecht-Seite
  4. Inhalt
  5. Vorwort
  6. 1. IQ und EQ – das Erfolgsgespann
  7. 2. Die Sprache der Gefühle: Signale verstehen
  8. 3. Emotional intelligentes Handeln
  9. 4. EQ und der Umgang mit Sprache
  10. 5. Emotionale Intelligenz lernen
  11. Fast Reader
  12. Weiterführende Literatur