30 Minuten Gutes Coaching
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30 Minuten Gutes Coaching

  1. 96 Seiten
  2. German
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30 Minuten Gutes Coaching

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Wenn Sie im Berufs- oder Privatleben an einem Wendepunkt stehen, aber unsicher sind, welchen Weg Sie einschlagen sollen, ist qualifizierte Beratung eine Option. Ein guter Coach kann da genau der richtige Sparringspartner sein, um wieder Orientierung zu finden. Doch auf der Suche nach Hilfe zur Selbsthilfe kann man bei der Vielzahl von Angeboten, Anbietern und Ansätzen schnell den Überblick verlieren.Erfahren Sie in diesem Ratgeber, was Coaching genau bedeutet und bewirken kann, wie Sie das beste Format für Ihre Bedürfnisse wählen und treffsicher einen seriösen und kompetenten Coach finden.

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Information

Jahr
2019
ISBN
9783956238642

1.Alles Coaching, oder was?!

Lassen Sie uns gleich am Anfang mit einem Irrtum aufräumen, dem nicht bloß die Zuschauer von RTL II aufsitzen: Ein Coach ist keine Super-Nanny, die einfach mal so durch Ihr Leben fegt und – gegen ein (fürstliches) Honorar – die Dinge für Sie in Ordnung bringt. Genau diese Vorstellung aber nähren jene populären TV-Sendeformate, in denen vermeintlich allwissende Experten Frau Meier erklären, wie sie ihre Probleme mit dem Boss, den Finanzen, dem Gatten oder dem Hund – zack, zack! – in den Griff kriegt. Hier und da kursiert das Märchen sogar noch in Chefetagen, wo man den Coach ruft, der es richten und Herrn Müller vom Vertrieb mal wieder ordentlich in die Spur bringen soll. Ein Coach ist kein Heilsbringer, kein Ratgeber und auch kein Lehrer. Beim Coaching geht es um Hilfe zur Selbsthilfe – durch kräftige Anstöße zur eigenen Erkenntnis, zur persönlichen Entwicklung. Alles Coaching, oder was?! Lassen Sie uns also gemeinsam klären, was Coaching ist. Und was nicht.

1.1Keine Beratung, kein Training – Entwicklungshilfe!

Ein Coaching geschieht immer auf Augenhöhe – und freiwillig. Als Kunde sind Sie der Experte für Ihre Belange! Ein Coach unterstützt Sie dabei, Ihr Problem zu analysieren, Ihre Möglichkeiten auszuloten und Ihre Lösung zu finden. Der Coach gestaltet einen zielführenden Prozess, für dessen Rahmung und Durchführung er die Verantwortung trägt. Dabei bestimmen Sie, wohin die Reise geht – und nicht der Coach!
Das Bild der Reise deutet schon darauf hin: Der englische Begriff „Coach“ leitet sich vom „Kutscher“ ab, dem sich der Fahrgast anvertraut, um ans Ziel zu gelangen. Die ersten „Coaches“ treten Ende des 19. Jahrhunderts in der akademischen Welt des englischen Amateursports auf. Kennzeichnend für das neue Berufsfeld des Coachs war, dass dieser sich auch um die mentale Verfassung, das heißt ganzheitlich um die Entwicklung des Potenzials des Athleten kümmerte. Und der betrieb seinen Sport damals nie als Profi, sondern zur Bildung der Persönlichkeit. Genau das kommt in einem Coaching bis heute zum Tragen: Coaching ist Entwicklungshilfe!
Anders jedoch als in der elitären Sphäre britischer Universitäten wird berufsbezogenes Coaching – und davon ist hier stets die Rede – heute definiert als „professionelle Beratung, Begleitung und Unterstützung von Personen in Führungs- und Steuerungsfunktionen und von Experten in Organisationen“ (Wolff, 2010, S. 18). Dabei nehmen auch Freiberufler oder Persönlichkeiten in Verantwortung an anderer Stelle Coaching in Anspruch oder denken darüber nach. Immer geht es in einem Business-Coaching um das Spannungsfeld „Mensch–Arbeit“. Dort kommen gezielte Interventionen lösungsorientiert zum Einsatz, um eine berufliche Situation zu bearbeiten – und dazu gehören auch deren Auswirkungen auf den gesamten Lebenskontext.

Der gute Coach: Ein fremder Freund

Ein guter Coach gestaltet passgenau einen individuellen Beratungsprozess: vertraulich, dialogisch, offen. Zum Einsatz kommen systemische „Werkzeuge“ wie Visualisierungen oder handlungsorientierte Verfahren. Diese unterstützen Sie darin, Haltungen, Rollen, Normen, Muster und Glaubenssätze zu reflektieren – und zu justieren. Ein guter Coach lenkt Ihren Blick auf den „blinden Fleck“ und fördert Ihre Entschlusskraft, mit der Sie Ihr Ziel selbst erreichen. Er erweitert Ihr System auf Zeit. Dabei vermeidet er, dass Abhängigkeiten entstehen oder gefördert werden, wie es bei einem Schattenmanager eines Firmenchefs oder (noch schlimmer) einem Guru der Fall wäre. Niemals spielt er sich als Retter auf oder versteigt sich in die Rolle des Therapeuten. Er hält in der Sache selbst keine „Aktien“ und ist allein Ihrem Wohl verpflichtet.
Einer meiner Kunden hat das, was einen guten Coach am Ende wohl ausmacht, einmal mit diesem Satz umschrieben: „Der Coach ist der fremde Freund.“ Mit ihm zusammen wirken Sie als Coachee, also als derjenige, der gecoacht wird, in jedem Augenblick selbstbestimmt und eigenverantwortlich in einem paritätischen Arbeitsbündnis mit und stehen für Ihr Ergebnis ein. Es ist diese Qualität, die gutes Coaching im Kern definiert.

Unterscheidung von anderen Formaten

Weitere Beratungsformate bieten ebenfalls Lösungen bei Problemen. Einige davon grenzen sich deutlich von Coaching ab, andere können, von Fall zu Fall, auch als Maßnahmen in einem Coaching zum Einsatz kommen.
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Abb. 1: Abstandshalter Coaching
Der „Abstandshalter Coaching“ veranschaulicht die Nähe und Ferne vier relevanter Beratungsformate zum Coaching und zeigt auf, wo es bisweilen Überschneidungen geben kann und welche Grenzen ein seriöser Coach beachtet.
Supervision
Coaching und Supervision ähneln sich zwar auf den ersten Blick, doch haben sie unterschiedliche Zielgruppen: Supervision richtet sich meist an Profis (Sozialarbeiter, Therapeuten, Berater) und Teams, die ihrerseits mit Klienten oder Patienten arbeiten. Da geht es um die „Persönlichkeit des Professionellen“ (Schreyögg, 2007, S. 25) – die aber auch im Coaching gefördert wird.
Training
Das Erlernen von Abläufen, Fertigkeiten und Verhalten steht beim Training im Mittelpunkt – denken Sie nur an Verkaufstechniken oder an ein „Mikrofon-Training“ für Manager, die ihre Zahlen in Pressekonferenzen vorstellen. Als Einheit im Coaching kann Training von Nutzen sein, etwa beim Thema „Krisenfestigkeit“.
Beratung
Wenn Sie einen Rechtsanwalt beauftragen, dann erwarten Sie eine fachliche Lösung – nicht Hilfe zur Selbsthilfe. Auch der Ernährungs- oder Schuldnerberater sagt Ihnen, wie Sie schlanker werden bzw. Ihr Konto voller. Klassische Beratung funktioniert vertikal (von oben nach unten), Coaching horizontal – auf einer Ebene, von Gleich zu Gleich.
Mediation
Hier dreht sich alles um die Schlichtung von Streitigkeiten, oft unter juristischen Gesichtspunkten. Ziel ist eine einvernehmliche Lösung (vgl. Schreyögg, 2007, S. 26). Die Bearbeitung von Konflikten kann auch in einem Coaching ein Thema sein. Es wird da aber um die Förderung der Konfliktlösungskompetenz der Beteiligten gehen.
Mentoring
Wenn eine erfahrene Führungskraft einer Nachwuchskraft zur Seite steht oder eine neue Kollegin berät und ihr Firmenkultur und -wissen vermittelt, dann spricht man von einem Mentoring (ebd.). Coaching kann als Einzelmaßnahme in einem Mentoring zum Tragen kommen – aber nicht umgekehrt.
Führung
Um es klar zu sagen: „Führen und Coachen sind unterschiedliche Funktionen, die nicht austauschbar sind“ (Schreyögg, 2017, S. 25). Denn die Führungskraft steht in einem hierarchischen Verhältnis zum Mitarbeiter und vertritt Firmeninteressen. Das bedeutet Abhängigkeit auf der einen Seite und Macht auf der anderen. Coaching bedeutet Wahlfreiheit: des Coachs, des Ziels, des Themas.
Therapie
Psychotherapie bedeutet wörtlich „Behandlung der Seele“. Damit ist klar: Krankheiten, Störungen oder Abhängigkeiten sind Sache von Therapeuten – und nicht von Coaches. Diese müssen aber schnell erkennen können, ob bei einem Kunden eine seelische Krankheit oder eine Suchtproblematik vorliegt, welche die beruflichen Schwierigkeiten mit bedingt. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn beim Coach der Verdacht aufkommt, dass der Klient eine Depression – als Ursache eines sogenannten „Burn-outs“ – durch ein Coaching zu „kurieren“ sucht: In dem Fall ist zwingend medizinische Hilfe angesagt! Und erst danach vielleicht ein Coaching zur Klärung neuer Perspektiven.
Coaching ist ein Arbeitsbündnis auf Augenhöhe. Ziel ist die Entwicklung von Potenzial – durch Hilfe zur Selbsthilfe. Dadurch unterscheidet sich Coaching von Training oder Beratung. Business-Coaching fokus...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. In 30 Minuten wissen Sie mehr!
  5. Inhalt
  6. Vorwort
  7. 1. Alles Coaching, oder was?!
  8. 2. Schein oder Sein? Der erste Eindruck
  9. 3. Ziel, Weg, Lösung: Ein kluger Prozess
  10. 4. Methoden-Check: Was wirkt wie?
  11. Gutes Coaching: FAQ
  12. Fast Reader
  13. Der Autor
  14. Weiterführende Literatur