1.Aussehen und Erfolg
Aussehen und Erfolg stehen in direktem Zusammenhang. Schöne Menschen haben es nachgewiesenermaßen einfacher. Doch dabei geht es nicht um eine angeborene Schönheit, sondern um die stimmige und glaubwürdige Selbstpräsentation.
Der scheinbar leichteste Weg ist dabei der Blick auf andere: Gerne orientieren wir uns an Vorbildern und versuchen, deren Erfolgsrezept auf uns zu übertragen. Doch das ist selten zielführend. Sinnvoll ist stattdessen ein Perspektivwechsel – weg von den anderen und hin zu uns selbst und unserer eigenen Wirkung:
Wer bin ich? Was macht mich aus? Sieht man mir mein Business eigentlich an? Die Beantwortung dieser Fragen hat direkte Auswirkungen auf Ihre optische Performance. Denn Sie sind ein Individuum mit einer eigenen, unverwechselbaren Ausstrahlung.
1.1 Heiligenschein oder Teufelshörner?
Eindrücke entstehen in Millisekunden. Unser Gegenüber bildet sich in einem Wimpernschlag eine Meinung von uns. Diese entsteht aufgrund von optischen Eindrücken und individuellen Erfahrungswerten. Das heißt: Niemand wird objektiv beurteilt. Das ist ungerecht, bietet aber große Chancen. Denn wer die wichtigsten optischen Signale kennt und sich authentisch inszeniert, kann seine persönliche Wirkung entscheidend beeinflussen.
Was beeindruckt positiv, was wirkt negativ?
Beobachten Sie sich selbst: Wann sind Sie spontan von jemandem begeistert, wann haben Sie ein ungutes Gefühl beim ersten Kontakt? Können Sie erkennen, woran das jeweils liegt?
Wir nehmen unser Gegenüber mit all unseren Sinnen wahr – über sein Erscheinungsbild, seine Körpersprache, seine Stimme, seine Ausdrucksweise und auch seine Umgangsformen. Sind diese Signale stimmig, fassen wir Vertrauen und spüren die Echtheit, die Authentizität, unseres Gegenübers – hier glänzt dann ein kleiner Heiligenschein. Differieren die Eindrücke, werden wir misstrauisch. Man kann dies den Teufelshörner-Effekt nennen. Manchmal kann ein kleines Hörnchen jedoch ganz charmant sein.
Generell geht es weniger darum, perfekt zu erscheinen, sondern darum, glaubhaft, vertrauenswürdig, echt und als Person greifbar zu sein. Perfekte Menschen sind uns suspekt – da gibt es bestimmt einen Haken! Zudem schafft Perfektion Distanz und hat schnell einen überheblichen Beigeschmack. So besteht die Möglichkeit, das Gegenüber zu verunsichern, was sich beispielsweise in einer Kundenbeziehung negativ auf den Geschäftserfolg auswirken kann.
Es gibt viele unterschiedliche Möglichkeiten, Wirkung zu erzeugen – doch mit dem Outfit hat jeder ein einfaches Tool zur Verfügung, das einen großen Einfluss auf die Wahrnehmung der anderen hat. Outfit-Tuning geht über veraltete Dresscode-Regeln hinaus und zeigt im Idealfall, wofür Sie stehen.
Wie wir wirken, hängt von der subjektiven Wahrnehmung unseres Gegenübers ab. Das ist eine Tatsache, die uns zugleich herausfordert und entspannt. Welche optischen Signale sprechen Sie an, wodurch entsteht bei Ihnen Vertrauen zu Ihrem Gegenüber? | |
1.2An die Skeptiker
Dass es im Berufsleben immer wieder darum geht, andere für sich zu gewinnen, bestreitet wohl niemand. Aber muss es dabei um Äußerlichkeiten gehen? Sollten Sie sich wirklich mit Ihrem Aussehen und dem Inhalt Ihres Kleiderschranks beschäftigen?
Für die Herren: Vorurteil innere Werte
Vor allem Männer sind sich sicher: In der Berufswelt punkten vor allem die inneren Werte und das Knowhow nachhaltig und bringen Erfolg. Die Sorge um das Erscheinungsbild ist deshalb bloße Zeitverschwendung, eben nur „Frauenkram“.
Fakt ist jedoch, dass in der schnell getakteten Wettbewerbsgesellschaft viele erst gar keine Chance bekommen, diese Stärken unter Beweis zu stellen. Deshalb lohnt es sich, die Macht des ersten Eindrucks zu nutzen.
Und die Damen?
Frauen definieren sich viel mehr über ihr Äußeres – und sie werden auch viel stärker danach beurteilt. Überlegen Sie doch nur einmal, wie oft Deutschland über das Outfit von Angela Merkel diskutiert und über Bilder von ihr aus vergangenen Tagen lacht. Welcher männliche Politiker musste sich vergleichbarem Spott aussetzen?
Wenn Frauen auf ihr Äußeres reduziert werden und dabei ihre Kompetenz ganz aus dem Blick gerät, ist das bedauerlich und letztlich für alle Beteiligten von Nachteil. Allerdings haben Frauen den Männern in gewisser Hinsicht auch etwas voraus: Sie sind sich der Bedeutung des Erscheinungsbilds meist viel bewusster und haben mehr Erfahrung damit, ihre Wirkung durch ihr Outfit gezielt zu beeinflussen. Der vermeintliche Frauenkram wird so zum Schlüssel zum Erfolg.
Ich möchte ich bleiben!
Vieles spricht also dafür, sich einmal ganz bewusst mit dem eigenen Erscheinungsbild zu befassen. Zunächst gilt es aber, eine weitere Befürchtung zu zerstreuen: Bei meinen Beratungen äußern viele Kunden Bedenken, nach dem Outfit-Tuning „verkleidet“ zu sein. Eine authentische und individuelle Inszenierung orientiert sich jedoch an der Persönlichkeit, den Körperproportionen, der Kontrastfähigkeit und der vorhandenen Präsenz. Somit ist die Sorge unberechtigt. Und mal ehrlich: Anziehen müssen wir doch alle etwas!
Einige Menschen sind der Meinung, dass das Aussehen in der Berufswelt keine Rolle spiele. Doch Kompetenz und innere Werte lassen sich beim entscheidenden ersten Eindruck oft gar nicht vermitteln. Ein Outfit-Tuning lohnt sich also – und es hat nichts mit Verkleiden zu tun. | |
1.3Sich seiner selbst bewusst sein
Wie sehen Sie sich selbst? Was sind Ihre Stärken, wie schätzen Sie Ihre Wirkung auf andere ein? Und wie möchten Sie gerne sein – welchen Eindruck wollen Sie hinterlassen?
Ein Erfahrungswert ist, dass viele von uns sich zu sehr auf die negativen Seiten konzentrieren, anstatt die Stärken zu betonen. Beim Blick in den Spiegel fallen uns immer zuerst unsere Mankos auf, für die wir uns teilweise schämen und die wir aufwendig kaschieren. Häufig so sehr, dass wir sie schon wieder betonen.
Unser Gegenüber dagegen kennt unsere vermeintlichen Mängel gar nicht und nimmt sie daher meistens auch nicht wahr. Wir werden ganzheitlich gesehen. Betonen wir also unsere Stärken, treten Schwachstellen automatisch in den Hintergrund.
Beispiel: Ein junger Manager mit schütterem Haar hat vor allem sein Haarproblem im Fokus und erkennt deshalb nicht, dass seine sportliche Figur im gut geschnittenen Anzug viel mehr beim Gegenüber pu...