Die Bambusstrategie
eBook - ePub

Die Bambusstrategie

Den täglichen Druck mit Resilienz meistern

  1. 208 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
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Die Bambusstrategie

Den täglichen Druck mit Resilienz meistern

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Mit der Bambusstrategie sind Sie für die täglichen Herausforderungen bestens gerüstetWir alle bewundern Menschen, die mit Druck, Konflikten und Niederlagen leichter fertig werden als andere. Die den Herausforderungen des Lebens nicht nur standhalten, sondern daran wachsen. Diese innere Widerstandsfähigkeit heißt Resilienz.In diesem Buch finden Sie Tests zur Selbsteinschätzung, Checklisten, Übungen und pragmatische Tipps, um so stark und flexibel zu werden wie ein Bambus. Sie werden mit diesem Buch Mut, Energie und Selbstsicherheit entwickeln, um die herausfordernden Situationen in Ihrem Privat. Und Arbeitsleben mithilfe Ihres "Bamboo" standfest zu meistern.

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Information

Verlag
GABAL
Jahr
2012
ISBN
9783956232855

Bamboo nährt uns durch immergrüne Blätter

Bambusblätter bleiben das ganze Jahr über grün und kommen zwar heftig in Bewegung, wenn ein Sturm aufzieht, fallen aber nicht zu Boden. Sobald der Sturm zu Ende ist, wenden sie sich unbeirrt wieder der Sonne zu. Mit den folgenden energiespendenden Resilienzfaktoren wird es Ihnen leichtfallen, sich immer wieder auf die Sonnenseite zu stellen und Kraft zu tanken.

1. Energiespender: Handlungsspielräume nutzen – sich auf das Machbare konzentrieren

„Es gibt eigentlich keine einzige Lebens- oder Leidenssituation,
die nicht irgendeine Möglichkeit böte,
sie in eine sinnvolle Leistung umzuwandeln.“
VIKTOR FRANKL, DER PSYCHOLOGE UND
WIENER JUDE, DER SEINE GESAMTE FAMILIE IM KZ
VERLOREN UND DAS KZ ÜBERLEBT HAT.
Wie ist es bei Ihnen? Worauf fokussieren Sie Ihre Aufmerksamkeit? Auf das, was unabänderlich ist, oder auf den Bereich, den Sie beeinflussen können? Befürchten Sie auch manchmal, es gäbe keine Lösung für Ihr Problem?
Machen Sie es wie Herr Bauby in der folgenden Geschichte: Schütteln Sie die Ketten ab, die Sie resignieren lassen, und werden Sie frei wie ein Schmetterling.
Freier Geist
Als Vorspeise Schnecken, danach eine köstliche Spezialität aus dem Burgund – Rindergulasch in Rotwein, eine Portion Sauerkraut mit Speck obendrein –, ein gutes Glas Wein dazu und als Dessert ein saftiger Aprikosenkuchen. So der Tagtraum eines Halbverhungerten, der zu 99,8 Prozent gelähmt ist und trotz künstlicher Ernährung in 20 Wochen 30 Kilo abgenommen hat. Leider nur ein Traum, dessen ist sich der Journalist Bauby bewusst. Denn er ist trotz seiner Totallähmung geistig hellwach und er weiß, dass er nie wieder einen Bissen kauen wird, geschweige denn schlucken oder schmecken.
1995 erkrankte der ehemalige Chefredakteur der Pariser Frauenzeitschrift „Elle“ an einer sehr seltenen Krankheit, dem Locked-In-Syndrom. Seitdem kann er weder essen, sprechen noch sich bewegen. Das Einzige, was noch geht: Er kann mit seinem linken Augenlid blinzeln. Dass die Welt dennoch von seiner erdachten Tafelfreude weiß, liegt daran, dass der Mann seine Erfahrungen mit fast unglaublicher Willenskraft in einem Buch festgehalten hat. Wie aber verfasst man ein Buch, wenn man, so Baubys Umschreibung seines Zustands, „bei vollem Bewusstsein auf ein Quallendasein herabgemindert“ ist? Unmöglich? Nicht, solange man noch blinzeln kann.
Das „Diktat“ war extrem mühsam: Für jeden einzelnen Buchstaben, den der Patient zu Papier bringen wollte, musste seine Logopädin das Alphabet aufsagen. Wenn sie an der richtigen Stelle angelangt war, schickte ihr der Kranke ein Augenblinzeln, und sie schrieb den entsprechenden Buchstaben auf. Ungefähr 180.000-mal wiederholte sich diese Prozedur über die Monate, bis das weltweit einzige geblinzelte Buch endlich fertig war. Baubys Memoiren „Schmetterling und Taucherglocke“ sind voller Lebensfreude, Poesie und philosophischer Einsichten. Der Autor starb 1997 wenige Tage nach der Veröffentlichung seines Buches.
Bauby hatte nur einen winzigen Handlungsspielraum, aber den hat er optimal genutzt. Sein Fokus ist offensichtlich auch nicht auf das gerichtet gewesen, was ihm alles nicht mehr möglich war, sondern auf das, was er noch tun konnte: blinzeln. Und er hat eine Lösung gefunden, was er mit diesem minimalen Handlungsspielraum anfangen kann: diktieren.
Werden Sie zum aktiven Gestalter der Umstände!
Richten Sie sich konsequent auf Handlungsspielräume und Lösungen aus! Alle Ereignisse um uns herum, die Einfluss auf uns nehmen, fallen in zwei Bereiche:
1. Unveränderliche Rahmenbedingungen (Opferprinzip)
Das ist der Bereich, der unser Leben beeinflusst, aber von uns nicht beeinflusst werden kann. In diesem Bereich ist keine Kontrolle möglich. Verharre ich hier, werde ich zum Opfer der Umstände.
2. Handlungsspielraum (Gestalterprinzip)
Das ist der Teil in unserem Leben, den wir aktiv beeinflussen können, indem wir
selbst handeln (direkte Kontrolle),
andere zu einer Handlung veranlassen (indirekte Kontrolle)
oder etwas bewusst unterlassen (direkte Kontrolle).
Es gibt immer einen Handlungsspielraum!
Und wenn er noch so klein ist: Einen Handlungsspielraum gibt es immer! Und in den allermeisten Fällen Ihrer Arbeitspraxis bleibt deutlich mehr übrig als nur noch ein Blinzeln. Diesen zu erkennen ist die Kunst. Entscheidend ist, worauf Sie Ihre Aufmerksamkeit richten, also welchen Fokus Sie in Ihren Sucher nehmen.
Statt sich über Dinge zu ärgern, die wir ohnehin nicht ändern können (unveränderliche Rahmenbedingungen), sollten wir unser Handeln auf das konzentrieren, was in unserem Einflussbereich (Handlungsspielraum) liegt – der sich dadurch nach und nach vergrößert. Wenn Sie Ihren Fokus immer nur auf die Rahmenbedingungen richten, werden Sie vermehrt die unabänderlichen Aspekte wahrnehmen und schließlich auch keinen Handlungsspielraum mehr erkennen können. In der Folge werden Sie weniger handeln und immer passiver. Damit machen Sie sich zum hilflosen Opfer. Konzentrieren Sie sich aber auf Ihren Handlungsspielraum, werden Handlungsenergien frei und Sie können wieder konstruktiv auf die Umstände reagieren. Damit entsteht ein selbstverstärkender, motivierender Prozess, der Ihren Handlungsspielraum immer weiter vergrößert: Sie werden zum Gestalter der Umstände.
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Vergessen Sie nie: Ganz gleich, wie unbeeinflussbar eine Situation zunächst auf Sie wirkt, Sie selbst haben immer die Kontrolle über:
die Bedeutung, die Sie einer Sache geben,
den Fokus, den Sie wählen,
den Schritt, den Sie als nächsten tun!

Übung: Handlungsspielräume erkennen und ausdehnen

1. Teil: Schärfen Sie Ihren Blick für Handlungsspielräume bei anderen
Beobachten Sie in den nächsten Wochen einmal Menschen in Ihrem Umfeld unter dem Gesichtspunkt, wie sehr diese nach Ihrer Einschätzung ihren jeweiligen Handlungsspielraum nutzen oder auch nicht. Bei anderen ist das im ersten Schritt meist leichter zu sehen als bei sich selbst. Wenn die Auserwählten häufig Verhaltensweisen nutzen, die nichts verändern (zum Beispiel Nörgeln und Klagen), haben Sie schon einen wichtigen Indikator für das von denen gelebte Opferprinzip.
2. Ausdehnen des eigenen Handlungsspielraums
Wählen Sie nun ein frustrierendes Problem aus Ihrer Arbeitspraxis aus. Bestimmen Sie,
a) ob es direkter, indirekter oder keiner Kontrolle durch Sie unterliegt.
b) Machen Sie sich gezielt auf die Suche nach Ihrem Handlungsspielraum, auch wenn Sie das Problem als außerhalb Ihrer Kontrolle klassifiziert haben.
c) Identifizieren Sie den ersten Schritt, den Sie in Ihrem Einflussbereich tun können,
d) und tun Sie dann diesen Schritt.

Übung: Berg in Schotter zerlegen

Diese Visualisierungsübung wird Sie dabei unterstützen, in scheinbar ausweglosen Situationen wieder den Überblick zu bekommen und große Herausforderungen schrittweise in kleine Teile zu zerlegen, die Sie leichter handhaben können.
1. Schritt: Wählen Sie eine Herausforderung aus, die Sie belastet und Ihre Zufriedenheit mindert.
2. Schritt: Stellen Sie sich einen Berg vor. Dieser Berg repräsentiert symbolisch das Hindernis zwischen Ihnen und Ihrer Zufriedenheit. Sie können sich auch eine reale Barriere aufbauen, indem Sie kleine Gegenstände zu einem Berg aufeinanderschichten. Jeder Stein/Gegenstand in diesem Berg repräsentiert einige Aspekte der Herausforderung. Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit, um den verschiedenen Teilen der Herausforderung Namen zuzuordnen.
3. Schritt: Verbringen Sie einen Moment Zeit damit, sich auf Ihren Wunsch zu konzentrieren, die Barriere zu überwinden. Sie wollen nicht länger auf der belastenden Seite der Herausforderung hängen bleiben. Um Zufriedenheit zurückzuerlangen, werden Sie einen Weg finden, um auf die andere Seite zu kommen. Sie werden sich erheblich besser fühlen, sobald Sie dort angekommen sind.
4. Schritt: Wählen Sie den Teil der Herausforderung aus, auf den Sie sich in diesem Moment am besten vorbereitet fühlen. Konzentrieren Sie sich auf einen einzelnen Stein und darauf, was Sie tun oder sagen könnten, um diesen Stein aus dem Weg zu räumen. Wenn Sie mit einem realen Berg arbeiten, können Sie eines Ihrer Objekte entfernen, nachdem Sie erfolgreich damit gearbeitet haben.
5. Schritt: Jetzt wählen Sie einen Teil des Problems, den Sie in der Vergangenheit erlebt und erfolgreich überwunden haben. Das sollte es Ihnen ermöglichen, einige weitere Steine aus dem Berg zu schlagen.
6. Schritt: Jetzt denken Sie an einen Teil des Problems, für den Sie Unterstützung finden könnten. Verbringen Sie einen Moment Zeit damit, über verschiedene kleine Wege nachzudenken, wie andere Menschen Ihnen helfen könnten.
7. Schritt: Der Berg kann weiter zerlegt werden, indem Sie darüber nachdenken, welcher Teil des Problems Sie am wenigsten beeinträchtigt. Denken Sie darüber nach, mit welchen Aspekten des Problems Sie im Moment am besten leben könnten.
8. Schritt: Fragen Sie sich, welcher Teil des Problems sich am wahrscheinlichsten mit der Zeit von selbst lösen wird. Das wird Ihnen erlauben, einige weitere Steine aus dem Berg zu schlagen.
9. Schritt: Wenn Sie genug Steine beiseitegeschafft haben, um über den Berg zu steigen, stellen Sie sich vor, wie Sie auf die andere Seite gehen. Gehen Sie um die verbleibenden Teile des Berges herum. Entscheiden Sie sich, ob Sie hier aufhören möchten oder nach weiteren Möglichkeiten suchen wollen, die Sie ausarbeiten können, um das Problem weiter zu zerlegen.
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O.K. Wenn ich das richtig verstehe, heißt das ja, dass ich mir meine Begrenzungen selbst erschaffe, ja?
Na, ganz so ist es nicht gemeint. Natürlich gibt es Situationen, in denen Sie rein gar nichts tun können. Außer eben Ihre Einstellung dazu zu ändern. Ketten sind Ketten. Aber wie stark Sie sich von ihnen einschränken lassen, liegt in Ihrer eigenen Entscheidung. Die Kraft, sie zu sprengen, entsteht vor allem dann, wenn Sie die Ketten einfach nicht mehr als Einschränkung wahrnehmen und sozusagen um sie herum denken. Niemand kann Sie in so schwere Ketten legen, dass nicht zumindest Ihr Geist frei bliebe. Fokussieren Sie am besten wie der Chefredakteur Bauby auf den auch noch so kleinen Handlungsspielraum, der Ihnen bleibt, und nutzen Sie diesen voll aus, um Ihren „Schmetterling“ zum Fliegen zu bringen.

2. Energiespender: Vitalität erhalten – sich rüsten für den nächsten Sturm

„Wer täglich schuftet wie ein Pferd, eifrig ist wie eine Biene,
abends müde ist wie ein Hund, der sollte mal zum Tier...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Prolog
  6. Widerstandsfähigkeit entsteht im Trotzdem
  7. Ein Sturm zieht auf
  8. Allen Stürmen standhalten
  9. Bamboo gibt uns tiefe Wurzeln
  10. Bamboo stärkt unseren flexiblen Stamm
  11. Bamboo nährt uns durch immergrüne Blätter
  12. Den Bamboo in Ihren Mitarbeitern wecken und stärken
  13. Notfallkit für große Turbulenzen
  14. Epilog
  15. Literatur