Film im Transferprozess
Transdisziplinäre Studien zur Filmsynchronisation
- 300 Seiten
- German
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Film im Transferprozess
Transdisziplinäre Studien zur Filmsynchronisation
Über dieses Buch
Original- oder Synchronfassung? Das Publikum hierzulande konsumiert Filme lieber auf Deutsch. Den massenhaft rezipierten Synchronfassungen steht freilich ein ebenso großes Forschungsdefizit gegenüber. Obwohl Film-, Medien- und Kommunikationswissenschaft längst international und transkulturell ausgerichtet sind, gerät jene Instanz, die zwischen Ausgangs- und Zielkulturen vermittelt, reguliert und adaptiert nur selten in ihr Visier. Synchronisationen beeinflussen durch ihr hohes Variations- und Manipulationspotential den interkulturellen Transfer von Filmen jedoch entscheidend. Medienkompetenz setzt daher auch Synchronkompetenz voraus.Gegen die voreilige Disqualifizierung als "Verfälschung" oder "Verhunzung" ist eine faktenbasierte nüchtern-sachliche Analyse ins Feld zu führen. Erkenntnisfördernd ist eine transdisziplinäre Herangehensweise, da sich die Probleme audiovisueller Übersetzung nur schwer in traditionelle wissenschaftliche Disziplinen integrieren lassen und nur die Kombination von Wissenschaft und Praxis für eine sachgerechte Beurteilung zielführend ist.Neben einer allgemeinen Einführung in die Problemfelder des Sprach- und Stimmenaustauschs informieren die Beiträge dieses Sammelbands u.a. über die einzelnen Arbeitsschritte des Synchronisationsvorgangs und über linguistische Aspekte der Dialogübersetzung. Sie widmen sich der Synchronisation einzelner Filme und Serien und gehen Fragen zur Rolle der Synchronisation bei der Alteritätserfahrung ebenso nach wie zu ihrer Funktion bei der Konstituierung nationaler Images.
Häufig gestellte Fragen
Information
Inhaltsverzeichnis
- Cover
- Impressum
- Inhalt
- Vorwort
- Thomas Bräutigam / Nils Daniel Peiler: Erkenntnispotentiale einer Beschäftigung mit Filmsynchronisation
- Gerd Naumann: Das unsichtbare Handwerk. Zu grundlegenden Aspekten der Synchronarbeit
- Claudia Leinert: Kann Synchronisation dem Original gerecht werden? Anmerkungen einer Supervisorin
- «Es soll sich nicht naturalistisch oder dokumentarisch anhören, aber auch nicht absurd oder überspitzt»: Ingo Haeb und Stephan Colli über ihre Synchronphilosophie und die Arbeiten an dem Film Das Zimmermädchen Lynn
- Andreas Blum: Höfliche und vertrauliche Anrede in der Filmübersetzung
- Thomas Herbst: Filmsynchronisation als sprachliche Redundanzreduzierung. Fragen für die (kognitive) Linguistik
- Rainer Maria Köppl: NEWSPEAK. Filmsynchronisation als Politik
- Thomas Bräutigam: «Internationalität für die Menge». Filmsynchronisation im Kontext der alliierten Filmpolitik 1945–1950
- Ralf Junkerjürgen: Almodóvar auf Deutsch. Herausforderungen an Synchronisationen aus dem Spanischen
- Henry Keazor: Von ‹cromulent› bis ‹craptacular›? Die Synchronisation der Cartoon-Serie Die Simpsons zwischen ‹global› und ‹glokal›
- Nils Daniel Peiler: HAL singt Hänschen klein? Zur Synchronisation von Stanley Kubricks 2001: A Space Odyssey (GB/USA 1968)
- Joseph Garncarz: «Europas alter Märchenzauber und Hollywoods neues Zaubermärchen». Walt Disneys Snow White and the Seven Dwarfs in Deutschland
- Megumi Hayakawa: «Japanischer» als im Original? Die Besetzungsstrategien der Synchronschauspieler für Ken Watanabe und Hiroyuki Sanada in deren Hollywood-Filmen
- Bibliografie
- Film- und Serienverzeichnis
- Personen- und Sachregister
- Abbildungsnachweis
- Die Autorinnen und Autoren