Filmwissen: Abenteuer
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Filmwissen: Abenteuer

Grundlagen des populären Films

  1. 368 Seiten
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Filmwissen: Abenteuer

Grundlagen des populären Films

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Über dieses Buch

Die Faszination des Genres ist ungebrochen - von den Klassikern des Hollywood-Sandalenfilms, über Ritter und Piratenfilme bis hin zu modernen Abenteurern wie Indiana Jones: Der Abenteurer lebt von Traum und Phantasie, von Eleganz und Stil, und was er erlebt, ist geprägt von seiner Lust an der Welt. Der Abenteurer ist der romantische Held, der sich über Unfreiheit und Tragödie behende hinwegsetzt.In den letzten Jahren bereicherten Elemente der Karikatur und des Exotismus das Genre, etwa in den Piraten der Karibik-Sequels und den Martial Arts-Filmen.Aus dem InhaltSandalen und Muskeln: Der AntikfilmSchwerter und Magie: Der RitterfilmTotenkopf und weiße Segel: Der PiratenfilmEn garde! Der Mantel & Degen-FilmDie letzten AbenteurerDie Erbschaft des Kolonialismus1975-1995: Wiedergeburt aus dem Geist der PostmoderneIndiana Jones und die Suche nach der verlorenen Unschuld

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Information

1995–2012: Abenteuer im Irrealis
Indiana Jones und seine Epigonen
Während andere unsterbliche Helden der populären Mythologie sich durch Neubesetzungen oder gleich einen «Relaunch» verjüngten, durften wir einem Kerl mit Lederhut und Peitsche beim Älterwerden zusehen: Indiana Jones alias Harrison Ford kehrte zwanzig Jahre nach seinem letzten Abenteuer, in dem ihm sein Vater – alias Sean Connery – zur Seite gestanden hatte, auf die Leinwand zurück. Und nicht nur in seiner körperlichen Erscheinung, auch im Hintergrund der Aktionen ist das Herrschen des Chronos abzusehen. Die Zeit, in der sich der abenteuerliche Archäologe vor allem mit Nazis und ihren Verschwörer-Helfern herumschlagen musste, ist in Steven Spielbergs Rückkehr zu seinem nostalgischen Pulp Fiction-Helden in Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull ( Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels ) vorbei. Wir schreiben das Jahr 1957, wir sind auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Nachdem Indy und sein Gefährte Mac (Ray Winstone) mit knapper Not einer Rotte von sowjetischen Agenten entkommen sind, die unter der Führung der PSI-fähigen Irina Spalko (Cate Blanchett) die Abenteurer zwingen wollten, eine geheimnisvolle Reliquie zu suchen, kehrt Mr. Jones an seine Universität zurück. Aber auch da hat der besagte Kalte Krieg seine Spuren hinterlassen. Der Leiter des Marshall Colleges (Jim Broadbent) muss seinem Freund mitteilen, dass die jüngsten Projekte von Professor Jones das Misstrauen der Regierung erweckt haben und man ihn unter Beobachtung gestellt hat. Gleichzeitig wurde die Universität unter Druck gesetzt, ihm die Professur zu entziehen. Indiana Jones verlässt zornig die Stadt und begegnet dem jungen Mutt (Shia Labeouf), der ihm eine gemeinsame Mission vorschlägt, bei der es für den Professor um den wohl bedeutendsten archäologischen Fund seiner Karriere ginge: den Kristallschädel von Akator. Natürlich ist auch eine Gruppe sowjetischer Elitesoldaten unter Führung der ehrgeizigen Irina Spalko hinter dem Schatz im peruanischen Dschungel her, während Indy nun auch von seiner alten Freundin Marion (Karen Allen) Unterstützung erhält. Altes und Neues, Vertrautes und Zeitgemäßes werden miteinander verwoben; es ist wie die Wiederbegegnung mit alten Bekannten, die zwar schon bessere Zeiten gesehen haben, aber den alten spirit nicht verloren haben.
Das Tempo des Films, wiewohl gespickt mit Wendungen, Verrat, Gadgets und Spezialeffekten, passt sich dann doch dem des älter gewordenen Helden an, und zugleich scheint es Spielberg, Lucas und Ford gerade darauf anzukommen, einen schön «altmodischen» Abenteuerfilm zu machen. Es ist die Lässigkeit älterer Herren am Werk, die nichts mehr beweisen müssen, durchaus vergleichbar den alten Meistern des Western im Herbst dieses Genres, und so wie dort kann sich auch hier der alternde Held im Wettstreit mit dem Jungen auf freundlichste Weise selbst parodieren und die Begleiterscheinungen des Alters ironisch zur Sprache bringen. Aber auch an Indiana Jones und seinen Abenteuern ist das Zeitalter der Digitalisierung nicht spurlos vorüber gegangen. Auch in Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull gibt es die eine oder andere Szene, die direkt aus einem Computer Game zu entstammen scheint. So verlangten die Fans – und George Lucas und Stephen Spielberg versprachen es für den fünften und nun «definitiv» letzten Teil – noch mehr zum «altmodischen» und «handgemachten» Actionstil des Abenteuers zurückzukehren.
Dem Entwicklungsstand der Filmsprache eher entsprach National Treasure ( Das Vermächtnis der Tempelritter ; 2004, Regie: John Turteltaub), wenngleich auch hier auf eine Old School-Abenteuergeschichte für die ganze Familie gesetzt wurde. Der Film erzählt von dem Archäologen Benjamin Franklin Gates (Nicolas Cage), der sich auf der Suche nach dem sagenhaften Schatz der Tempelritter befindet, weil seine Familie seit Generationen nach diesem Geheimnis jagt, den die amerikanischen Gründervater vergraben haben sollen. Schließlich finden er und sein Freund Riley (Justin Bartha) den entscheidenden Hinweis: In einer Geheimschrift wurde er von den Pilgrim Fathers auf der Unabhängigkeitserklärung verewigt. Doch die Urkunde wird streng bewacht, das war ja klar. Die Wissenschaftlerin Dr. Abigail Chase (Diane Kruger) vom Nationalarchiv in Washington kann zu dem Dokument gelangen, und das Ganze ergibt einen Wettlauf mit der Zeit, denn Gates’ Erzfeind Howe (Sean Bean) ist dem Schatz ebenfalls auf der Spur. National Treasure scheint so etwas wie ein Abenteuerfilm ohne Seele und Dringlichkeit: Die persönliche Involvierung des Helden in das Abenteuer seines Lebens bleibt weitgehend eine Drehbuch-Behauptung, mehr dagegen scheint es um das Abarbeiten von Stationen und Effekten zu gehen. Und das Abenteuer hat seinen Geist der Überschreitung beinahe verloren, so sehr unterwirft es sich dem Schema von Aktion und Reaktion in einer Vergnügungspark-Dramaturgie. Aber Spaß macht das Zusehen dennoch allemal, denn anders als in der leisen und ironischen Melancholie von Indiana Jones ist in National Treasure der große Verlust des Abenteuers in der Postmoderne hinter Geschwindigkeit, Effekt und Verschwörungsschwurbel beinahe vollkommen verborgen.
Als Fortsetzung, nach einem Einspielergebnis von 350 Millionen Dollar des ersten Filmes unvermeidlich, entstand 2007 und wieder unter Turteltaubs Regie National Treasure: Book of Secrets ( Das Vermächtnis des geheimen Buches ), und wieder geht es um die Verbindung von Schatzsuche, familiärer und nationaler Geschichte. Im Mittelpunkt steht nun die Ermordung von Abraham Lincoln durch den Schauspieler John Wilkes Booth. Während er auf dem Weg zum Ford Theatre ist, hat der Ur-Urgroßvater des Helden, Thomas Gates, eine verschlüsselte Nachricht erhalten: Thomas erkannte nach der Entzifferung, dass Booth und ein Komplize den Schatz aus finsteren politischen Motiven suchten, um der Sache der Konföderierten auch nach dem Bürgerkrieg zum Sieg zu verhelfen. Er warf die Seiten des Tagebuchs ins Feuer und der zweite Mann erschoss ihn. Als Benjamin Gates die Geschichte seines Ur-Urgroßvaters bei einer Konferenz der «Civilian Heroes» erzählt, taucht der Schwarzmarkthändler Mitch Wilkinson (Ed Harris) auf und behauptet, einer seiner Vorfahren sei Mitverschwörer des Attentats gewesen. Als Beweis präsentiert er eine der verschollenen achtzehn Seiten des Tagebuchs, auf der, der Name von Thomas Gates steht. So muss Benjamins Vorfahr als eigentlicher Drahtzieher hinter dem Attentat auf den Präsidenten erscheinen. Benjamin will den Namen seine Ahnen reinwaschen und macht sich mit seinem Freund Riley Poole und seiner Ex Abigail Chase an die Recherche. Mit Hilfe einer Spektralanalyse kommen sie auf die Spur von Édouard René Lefebvre de Laboulaye und finden in der Fackel der Replik der Freiheitsstatue in Paris einen Tisch, den einst Queen Victoria aus dem Holz des britischen Handelsschiffes Resolute machen ließ. Ein weiterer dieser Schreibtische befindet sich im Buckingham Palace. Ein wichtiger Hinweis wird auf einem präkolumbianischen Holzstück gefunden, das Ben auf einer wilden Verfolgungsjagd noch «blitzen» lassen kann, bevor es in Wilkinsons Hände gerät. Patricks Ex-Ehefrau Emily entziffert die olmekischen Zeichen und erkennt, dass sie unvollständig sind. So muss eine zweite der Planken gefunden werden, die sich mittlerweile im «Oval Office» befindet. Doch bei ihrem Einbruch findet Ben den Abdruck eines Stempels mit dem Siegel des Geheimen Buches des Präsidenten und darin Hinweise auf Informationen über das Kennedy-Attentat oder die Watergate-Affäre. Ben und seinen Freunden gelingt es durch einen Trick die Geburtstagsparty des Präsidenten am Mount Vernon stattfinden zu lassen. Bei den Feierlichkeiten lockt Ben den Präsidenten in einen geheimen Tunnel unter dem Haus, um Informationen über das Buch zu erlangen. So erfährt er, dass es sich in der Library of Congress befindet, und der Präsident bittet ihn, unbedingt die Seite 47 zu studieren. Verfolgt von den Behörden findet Ben heraus, dass Präsident Coolidge das Mount Rushmore National Memorial nur zu dem Zweck errichtete, die Entdeckung des Schatzes zu verhindern. Zu allem Überfluss hat Mitch unterdessen Bens Mutter entführt und weitere Hinweise aus einem Brief der Königin an einen seiner Vorfahren gefunden, so dass er den Eingang zu einer Höhle findet, den Eingang zur legendären Goldstadt «Cibola» der präkolumbianischen Bewohner Amerikas. Die Freunde werden in der Höhle eingeschlossen und verlieren sich aus den Augen; jeder muss erst einmal auf sich allein gestellt um sein Leben kämpfen, und als sie endlich wieder beieinander sind, droht ein Wassereinbruch die Stadt und alle, die sich in ihr befinden, zu vernichten. Endlich finden sie die zentrale Pyramide und einen möglichen Ausgang. Doch um den offen zu halten, muss sich jemand opfern. Glücklicherweise aber ist Mitch Wilkinson zum richtigen Zeitpunkt am falschen Ort. Nachdem Ben sich und seine Familie rehabilitiert hat, kommen auch Ben und Abigail wieder zusammen.
So viele Drehbuch-Wendungen wie ein Mozart-Stück Noten hat, und dennoch wirkt dieses kleine Meisterstück des post-postmodernen Abenteuerkinos mitsamt seiner einigermaßen absurden Umdeutungen historischer Ereignisse ermattet, weil es die Unrast des Abenteuers, seinen Aufbruch nicht mehr erklären kann, aber auch keinen Ton des Abschieds findet. Die National Treasure -Filme sind das reinste Popcorn-Kino mit vielen Attraktionen aber ohne die selbstironischen Kniffe der Indiana Jones -Serie; sie haben ein nur sehr loses Verhältnis zum eigenen Medium und zum eigenen Genre. Zum Merchandising der Serie gehörte, neben den gewohnten Comics und Computergames, eine Serie von Jugendbüchern um die «Gates-Family Mysteries». Es war, als setzte sich die Rastlosigkeit des Stationen-Abenteuers in einem rastlosen Konsum ohne Folgen fort. John Turteltaub und Nicolas Cage taten sich (nach den eher flauen Rezensionen zu diesem Film und den gerade noch befriedigenden Einspielergebnissen) erneut zusammen, um mit The Sorcerer’s Apprentice ( Duell der Magier ; 2010) einen nun mehr Mystery-orientierten Film vorzulegen, der indes in der Rhythmik und Gestaltung, aber auch was die etwas seelenlose Trick-Parade anbelangt, an die Vorläufer anschließt. Cage ist nun Balthazar Blake, ein Magier im Manhattan von heute, der die Stadt gegen seinen Feind Maxim Horvath (Alfred Molina) verteidigen muss, und wieder schart der Held eine Gruppe von Freunden um sich, darunter den zunächst unscheinbaren Dave Stutler (Jay Baruchel), den er in die Kunst seiner Magie einführt.
Auf jeden Fall schien in diesen Jahren die Zeit für Schatzsuche und geheimnisvolle Gräber mit mehr als einem Hauch von Nostalgie durchaus nicht übel für einen Publikumserfolg. Das Interesse am Dekorativen und an der einen oder anderen kleinen Anachronie aus dem Steampunk, der sich als nostalgischer Seitenzweig der Sciene-Fiction im Retro-Look entwickelt hatte, und die Lust am Abenteuer mit viel Action und Körpereinsatz vermischten sich zu Beginn des Jahrhunderts, das selber noch unentschieden schien, ob es ein «boring age» werden oder einfach den Weltuntergang auf Raten bringen sollte. Das Abenteuer als schöne Form der Welt- und Selbsterfahrung jedenfalls war eine Sache der Vergangenheit. Die Welt produziert keinen Überschuss an Suggestion mehr. Ihr ist vor allem mit einem Überschuss an kinetischer Energie zu begegnen. Und das schönste Abenteuer war immer gestern.
Diese Nostalgie des Abenteuers bestimmt auch schlichte Familienunterhaltung wie Hanuman ( Hanuman – Im Königreich der Affen ; 1998, Regie: Fred Fougea), der in französisch-indischer Gemeinschaftsproduktion entstand und die Geschichte des Sohnes eines Archäologen erzählt, der ins Land seiner Geburt zurückkehrt, in das Königreich des Affengottes in den Bergen Südindiens. Hier muss er das bedrohte Paradies gegen Wilddiebe und Schatzräuber verteidigen, wobei ihm ein einsamer Mönch und ein kleiner Affe beistehen. Deftiger und irrealer geht es in The Dinosaur Hunter ( Der Schatz der Dinosaurier ; 2000, Regie: Rick Stevenson) zu, der in die dreißiger Jahre zurückführt. Der Paläontologe Jack (Simon MacCorkindale) sucht in der kanadischen Provinz nach den Überresten der Saurier; auch sein Rivale Hump (Christopher Plummer) ist hinter den wertvollen Gebeinen her, und bald geraten sie gefährlich aneinander.
Der schöne Nonsense des Abenteuers, der Mystery-Glamour versunkener Kulturen, und die neue Welle der populären Wissenschaft («Edutainment») begegneten sich gelegentlich auf mehr oder weniger vergnügliche Art. Eine historisch-dokumentarische Version des archäologischen Abenteuer bietet etwa die TV-Serie Egypt (2005, Regie: Ferdinand Fairfax), der als Zweiteiler entstand. Der englische Wissenschaftler Howard Carter (Stuart Graham) reist, finanziert von Lord Carnarvon (Julian Wadham), nach Ägypten, um das Grab des Pharaos Tutenchamun zu suchen; dabei scheint er bereit, einige eherne Regeln der Archäologie und Diplomatie zu missachten. Nachdem er 1922 das Grab gefunden hat, will Carnavaron den Fund ökonomisch verwerten und trifft dabei auf den Widerstand der ägyptischen Behörden. Aber natürlich wird auch hier nicht ernsthaft über das Verhältnis von Archäologie und Kolonialismus nachgedacht. Unbekümmert bedient sich auch das B-Movie Riddles of the Sphinx ( Das Rätsel der Sphinx ; 2008, Regie: George Mendeluk) sowohl an den Indiana Jones - und Lara Croft -Filmen als auch an den Archäologie-Mysteries der Mummies -Art. Bei den üblichen Ausgrabungen wird die monströse Sphinx freigesetzt, und nur der Historiker Robert (Lochlin Meyer) und die Wissenschaftlerin Jessica (Dina Meyer) sowie deren Tochter Karen (Emily Tennant) können es stoppen: Die Sphinx, wie es so ihre Art ist, kann nämlich nur durch das Lösen komplizierter Rätsel bezwungen werden.
Eine deutsche Variante der Mystery-History-Abenteuer durfte nicht fehlen. In Das Blut der Templer (2004, Regie: Florian Baxmeyer) erfährt David (Mirko Lang), dass Robert von Metz (Harald Krassnitzer), Großmeister der Tempelritter, sein Vater ist. Und der verlangt von ihm, dass er selber als nächster Großmeister den Heiligen Gral beschützen soll. Aber dazu muss er mit seiner Mutter Lucrezia (Catherine Flemming) brechen. Sie wird zur erbitterten Gegnerin der beiden Männer. Wenigstens teilweise zurück in die Wirklichkeit führt Der geheimnisvolle Schatz von Troja (2007, Regie: Dror Zahavi). Der Film verknüpft die Geschichte der großen Entdeckungen Heinrich Schliemanns im Jahr 1868, der nur mit der Beschreibung der Ilias in der Hand das sagenhafte Troja finden will, mit Seitenblicken auf den Geist der Epoche. Mit bescheidenen Mitteln macht Schliemann sich mit seiner Expedition auf den Weg; er setzt dabei sein ganzes, übrigens mit Waffengeschäften erworbenes, Vermögen ein, und nachdem er vorher in Athen noch die Tochter eines verarmten Kaufmanns geheiratet hat, damit eine griechische Frau an seiner Seite ist, kommt er seinem Ziel in der Tat nahe. Doch als sich sein Erfolg abzeichnet, tritt sein schärfster Widersacher, Oskar Naumann – im Gegensatz zu Schliemann akademischer Archäologe und bei Kaiser Wilhelm in hoher Gunst stehend – auf den Plan. Die Fakten werden mit einigen abenteuerlichen Spekulationen verknüpft, die etwas dürftige Handlung mit Postkarten-Bildern gestreckt. Aber Der geheimnisvolle Schatz von Troja wagt es wenigstens, am Bild der «unschuldigen» Suche nach den Monumenten an der «Wiege der europäischen Geschichte» zu kratzen.
Agathe contre Agathe ( Das Geheimnis der Pyramide ; 2007, Regie: Thierry Binisti) erzählt, in der Form des Zweiteilers, von einer jungen Doktorandin (Cécile Bois), die über Geheimgesellschaften forscht, als eine Tote aus der Seine gezogen wird, die ihr aufs Haar gleicht, und in deren Wohnung dasselbe Manuskript gefunden wird, an dem auch Agathe arbeitete. Mit der Hilfe ihres Doktorvaters kommt sie auf die Spur einer uralten Freimaurerloge, von deren Existenz natürlich niemand etwas wusste. Währenddessen versuchen die Polizisten Le Karvalec (Francois Vincentelli) und Emma Moretti (Constance Dollé) Licht in die Affäre zu bringen, während eine mysteriöse E-Mail Agathe den baldigen Tod voraussagt.
Held des TV-Zweiteilers El Dorado ( El Dorado – Auf der Suche nach der goldenen Stadt; 2009, Regie: Terry Cunningham) ist der Archäologe Wilder (Shane West), der wieder einmal in den Besitz eines «alten, geheimnisvollen Buches» aus dem Nachlass eines verstorbenen Freundes gelangt, das den Weg zum Zentrum aller Schatzsucher – die Goldstadt El Dorado in Peru – weist. Ein Söldner (Luke Gross) und die peruanische Armee wollen seiner Suche ein blutiges Ende machen. Was immer die Helden dieser Serie unternehmen, es endet mit Schießereien und Schlägereien, so dass das Ganze zur Action-Nummernrevue wird; für den Atem des Abenteuers bleibt da nur noch wenig Zeit. Das schreckliche Geheimnis (in Form von vier Amuletten des Gottes Baal) steht auch im Zentrum von Ba’al ( Ba’al – Das Vermächtnis des Sturmgottes ; 2008, Regie: Paul Ziller), wo ein todgeweihter Archäologe (Scott Hylands) mit einer gestohlenen Schatzkarte die gefährlichen Kleinodien finden will, daran aber gehindert werden soll, weil wieder einmal die Welt untergehen soll, wenn die vier Elemente zusammengef...

Inhaltsverzeichnis

  1. Sandalen und Muskeln: Der Antikfilm
  2. Schwerter und Magie: Der Ritterfilm
  3. Totenkopf und weiße Segel: Der Piratenfilm
  4. En garde! Der Mantel- und Degen-Film
  5. Die letzten Abenteurer
  6. Die Erbschaft des Kolonialismus
  7. 1975-1995: Wiedergeburt aus dem Geist der Postmoderne
  8. 1995-2012: Abenteuer im Irrealis
  9. Anhang