Feiern im Rhythmus des Jahres
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Feiern im Rhythmus des Jahres

Eine kurze Einführung in christliche Zeitrechnung und Feste

  1. 248 Seiten
  2. German
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Feiern im Rhythmus des Jahres

Eine kurze Einführung in christliche Zeitrechnung und Feste

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Über dieses Buch

Wie kommt es eigentlich, dass das orthodoxe Osterfest nur selten gleichzeitig mit dem der westlichen Christenheit gefeiert wird? Der Grund dafür sind verschiedene christliche Kalendersysteme, die der Autor historisch erschließt und mit dem jüdischen und islamischen Kalender abgleicht. Ein weiteres Kapitel widmet sich dem zentralen christlichen Fest, Ostern, und dem Osterfestkreis in seiner römisch-katholischen Gestalt, darauf folgen Gehalt und Gestalt der übrigen Feste im Jahreskreis. Den Abschluss bildet ein Überblick über die Festkultur in anderen christlichen Kirchen.Wie im "Crashkurs Liturgie" und in "Liturgie im Rhythmus des Tages" verbindet der Autor eine Fülle von Informationen mit einer gut lesbaren Darstellung, die durch zahlreiche schematische Übersichten unterstützt wird.

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Information

Verlag
Pustet, F
Jahr
2016
ISBN
9783791760834

Teil III
ANDERE FESTE IM RÖMISCH-KATHOLISCHEN KALENDER

Kapitel 21
Sonntag und Jahreskreis

Der Sonntag als wöchentliches Osterfest

Christliches Feiern basiert letztlich immer auf dem Osterglauben und wird von diesem genährt. Als zentrales Geschehen hat daher nach Ostern der Sonntag zu gelten, der das wöchentliche Abbild des Ostersonntags ist. Das II. Vatikanische Konzil bezeichnet den Sonntag als „Fundament und Kern des ganzen liturgischen Jahres“ (SC 106).
Die Bezeichnung Herrentag ist bereits in Offb 1,10 bezeugt und in viele Sprachen eingegangen: Zwar haben germanische Sprachen wie das Deutsche, Englische und Niederländische den Namen dieses Wochentages von der Sonne übernommen (Sonntag, sunday, zondag), doch in romanischen Sprachen ist die Wurzel „Herr“ (lateinisch dominus) erkennbar: lateinisch dies dominica, französisch dimanche, italienisch domenica, spanisch domingo usw.
Der Sonntag ist also der „kleine Bruder“ und engste Verwandte des Osterfestes. Das „Jahresostern“ bildet sich im Kleinen im „Wochenostern“ ab. Für den Sonntag ist daher in der Liturgietheologie auch der ausdrucksstarke Begriff Wochenpascha gebräuchlich.

Sonntagsvigil

Eine prägende Feier des Sonntags, die leider im Laufe der Jahrhunderte fast vollständig verloren gegangen ist und heute nur noch von wenigen Gruppen – zum Beispiel Klöstern – gefeiert wird, ist die Sonntagsvigil, also die liturgische Nachtwache mit der Betrachtung biblischer Lesungen, ähnlich wie in der Osternacht. In der strengsten Variante des Mönchtums dauerte die Sonntagsvigil in der Mitte des 1. Jahrtausends immer die ganze Nacht hindurch, andere Orte kannten sie als Gemeindefeier in der zweiten Nachthälfte, deutlich vor dem Sonnenaufgang. Charakteristisch war dabei die Lesung eines Auferstehungsevangeliums, durch das die Sonntagsvigil unmittelbar an die Osternacht rückgebunden wurde.
Versuche einer ernsthaften Wiederbelebung der Sonntagsvigil, die dem Wachbleiben und dem Osterevangelium einen wöchentlichen Platz im Gemeindealltag zurückgeben könnte, sind derzeit leider kaum in Sicht. Aussichten auf breitere Rezeption haben wohl in erster Linie Vigilfeiern am Samstagabend, als eine Art feierliche Eröffnung der Nacht und damit des Sonntags insgesamt.

Eucharistiefeier

Zweites Charakteristikum des Sonntags ist die Eucharistiefeier. Spätestens Mitte des 2. Jahrhunderts, vermutlich aber noch früher etablierte sich der Sonntagmorgen (der Morgen als Zeit der Auferstehung, das Sonnenlicht als Symbol des Sieges von Leben, Freude und Frieden über Dunkelheit, Sünde und Tod) als Zeit der gottesdienstlichen Hauptversammlung christlicher Gemeinden: eine Versammlung, in der gemeinsam die Heilige Schrift gehört und in Vergegenwärtigung Jesu Christi Brot gebrochen und gemeinschaftlich Wein getrunken wird. Gemeinsam mit der Sonntagsvigil bildet die Sonntagseucharistie in kompakter Form die Osternachtsfeier ab, die auf diese Weise zum wöchentlichen Zentrum der christlichen Gemeinde wird.
Auch um die Sonntagseucharistie ist es heute nicht ideal bestellt, allerdings aus einem ganz anderen Grund als bei der Sonntagsvigil: Seit vielen Jahrhunderten ist die gewohnheitsmäßige Feier der Eucharistie auch an Werktagen so verbreitet, dass sie nicht mehr als Spezifikum des Sonntags erfahren werden kann. Die historisch damit einhergehende Häufung von Eucharistiefeiern an ein und demselben Tag in ein und derselben Kirche hat aus der (Ver-)Sammlung der Gemeinde eine Art spirituelles Konsumangebot gemacht, von dem man individuell Gebrauch macht (oder auch nicht). Im 20. Jahrhundert wurden diese Angebote über den kompletten Zeitraum von Samstagabend bis Sonntagabend verteilt, so dass katholische Gläubige sich „ihre“ passende Zeit aussuchen können und zugleich der Raum für andere sonntägliche Gottesdienstformen neben der Eucharistie (z. B. die oben genannte Sonntagsvigil) schwindet. – In jüngster Zeit kommt im deutschen Sprachraum eine gegenläufige Entwicklung hinzu, die ähnlich fatale Folgen haben könnte: Stehen nicht mehr genügend Priester für die Sonntagseucharistie der Gemeinde bereit und hält die Kirche trotzdem an den ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Buchinfo
  2. Haupttitel
  3. Impressum
  4. Vorwort
  5. Teil I: DER KALENDER
  6. Teil II: DAS OSTERFEST
  7. Teil III: ANDERE FESTE IM RÖMISCH-KATHOLISCHEN KALENDER
  8. Teil IV: ANDERE CHRISTLICHE RITEN UND KONFESSIONEN
  9. Schlusswort
  10. Glossar
  11. Literaturempfehlungen
  12. Dank und Widmung
  13. Eigenanzeigen