Deutsches Freimaurerlexikon
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Deutsches Freimaurerlexikon

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Über dieses Buch

Fast zwölf Jahre nach Erscheinen der ersten Ausgabe galt es nicht nur, die Stichworte auf Aktualität zu überprüfen, sondern vielmehr ein Ausrufezeichen zu setzen für die wieder erstarkende Freimaurerei. Nicht allein Dan Browns "Verlorenes Symbol" hat das Interesse an dieser verschwiegenen Bruderschaft geweckt, sondern ebenso die zahlreichen Aktivitäten vieler Logen für die Öffentlichkeitsarbeit in jüngster Zeit. Ein systematisches, deutschsprachiges Kompendium dient vorrangig dem Bruder, sich im freimaurerischen Alltag zurechtzufinden. Es soll ihm praktische Hilfe geben. Gleichwohl versachlicht es die unzähligen Interpretationen und Deutungsversuche und versucht, einen objektiven Blick auf Geschichte und Gegenwart der "Königlichen Kunst" zu werfen. Der an Selbsterkenntnis Interessierte findet umfassende Anregungen. Es wird die Transparenz fördern, die dringend Not tut, bestehen doch noch heute genügend Vorurteile und Zerrbilder. Aber es ist vor allem ein leidenschaftliches Plädoyer, dass mit den Idealen des Freimaurers Glaube, Liebe und Hoffnung in unserer schnelllebigen, von Technik bestimmten Welt wieder mehr Gehör finden mögen.

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Information

Jahr
2016
ISBN
9783706557627

Lexikon

A

ABaW (Allmächtiger Baumeister aller Welten): Die Freimaurerei ist keine Religion und konkurriert mit keiner Religionsgemeinschaft. Sie beurteilt einen Menschen nicht nach seinem religiösen Bekenntnis, sondern nach seiner menschlichen Redlichkeit. Andererseits ist die Freimaurerei eine Gemeinschaft, die für ihre ethischmoralischen Grundlagen die Anbindung an ein Ideal benötigt, das über den Menschen, seine Existenz und seinen Tod hinausweist. Sie kommt also ohne transzendenten Bezug nicht aus. Der „Allmächtige Baumeister“ symbolisiert diesen allumfassenden Rahmen und zeitlosen Hintergrund, aus dem das menschliche Leben Sinn und Verantwortung erhält. – Im Weltenbau, in allem Lebendigen und im sittlichen Bewusstsein des Menschen erkennt der Freimaurer ein göttliches Wirken voll Weisheit, Schönheit und Stärke. Das Ideal bleibt für ihn im irdischen Bereich unerreichbar, wenn er diesem auch schrittweise näher zu kommen versucht, indem er an seiner eigenen Vervollkommnung und zum Wohle anderer Menschen arbeitet.
Die Annahme eines höchsten Wirkens bildet die Voraussetzung für das ethische Handeln des Freimaurers, denn jede sittlich gute Tat ist erst dann möglich, wenn sie als solche auch gewertet werden kann. Dadurch schafft sich der Maurer eine gewisse Weltordnung, indem er die Mannigfaltigkeit der Vorgänge zu einem von Weisheit geleiteten System verbindet. Die Transzendenz rechtfertigt aber nicht nur moralische Wertmaßstäbe, sondern verleiht dem menschlichen Dasein einen Sinn.
Für die Freimaurer ist die Welt ein großer Tempel, der von einem göttlichen Architekten entworfen und gebaut ist. In Deutschland werden folgende Synonyme verwendet:
Allmächtiger Baumeister aller Welten (ABaW). Dieses Symbol wurde früher in Deutschland allgemein verwendet, heute nur noch bei 3WK und einigen Logen der AFAM.
Großer Baumeister aller Welten (GBaW) bei AFAM.
3-fach großer Baumeister der ganzen Welt (3-fach gr.B.d.g.W.) bei GLL. Auch:
Großer Baumeister der ganzen Welt (Gr. Baumeister d.g.W.)
The Great Architect of the Universe bei ACGL und BFG.
Der Freimaurer erfasst unter dem Symbol des ABaW, GBaW, 3f.gr.B.d.g.W. alle möglichen Gottesvorstellungen und überlässt es jedem einzelnen Christen, Juden, Muslim oder den an eine andere Religion Gebundenen, dieses Sinnbild entsprechend seinem Glauben mit Leben zu erfüllen. Es ist aber nicht nur der Name für Gott, sondern stellt für alle nicht an eine Religionsgemeinschaft Gebundenen das Symbol für das große Licht, die unendliche Liebe, die große Erkenntnis oder das höchste Weltprinzip dar (→ Religiosität).
Der englische Philosoph John Locke (1632-1704) stellte eine Religionsphilosophie auf. Für den entstehenden Freimaurerbund waren besonders die aus seiner Ethik abgeleiteten Toleranzsätze wichtig. Darin verlangt er unbeschränkte, gleichmäßige Duldung gegen jede nicht fundamentalistische oder militante religiöse Ansicht und Gemeinschaft. Solche Gedanken findet man auch in den „Alten Pflichten“, die von seinem Schüler Jean-Theophil Desaguliers als Zug. Großmeister redigiert wurden. Locke kommt zu dem Schluss, dass ein „übergeordneter Souverän“ die Gewissensfreiheit begründet haben muss. Dies entspricht dem ABaW der Freimaurer. – Allerdings erschienen 1743 die „Alten Pflichten“ in Deutschland als „Neues Constitutionen-Buch“ mit einem Anhang, der zahlreiche Einschränkungen machte. Seite 12: „Der Orden läßt nur Christen zu: Außer der Christlichen Kirche kann und muß kein Freymaurer aufgenommen werden. Daher sind die Juden, Mohammedaner und Heyden als Ungläubige davon ausgeschlossen.“ (Damit war im 18. und 19. Jahrhundert das Christentum der drei Konfessionen gemeint: römisch-katholisch, lutherisch, calvinistisch. Nur diese waren als Staatsreligion zugelassen. Und erst ab November 1918 wurde diese Bindung in Deutschland offiziell aufgehoben.)
Seite 11: „Man hütet sich mit allem Fleiß, einen Atheisten oder Deisten in den Orden aufzunehmen. … Zum Beispiel, wenn ein Mensch viele Jahre den Gottes-Dienst nach den Gebräuchen der Gemeinde, in welcher er getauffet worden, öffentlich zu besuchen unterlassen. Diese Arten von Fehlern sind schon hinlänglich, die Ausschließung von dem Orden nach sich zu ziehen, wenn gleich die Person sonsten in der bürgerlichen Gesellschafft wegen anderer Eigenschafften hochgeschätzet würde.“
Heute setzt die Freimaurerei den Glauben an ein höchstes Wesen oder eine höchstes ethisches Weltprinzip voraus, tastet aber die persönlichen Vorstellungen ihrer Mitglieder nicht an. Nur ein überzeugter → Atheist ohne ethische Grundsätze kann dem Freimaurerbund nicht beitreten.
Aberglaube: (Falscher Glaube). Der Begriff kam im 15. Jahrhundert auf und bezeichnete damals die vom offiziell gelehrten christlichen Glauben abweichenden Ansichten. Moderne Menschen sind jedoch ebenfalls in vielfältiger Hinsicht abergläubisch, indem sie durch bestimmte „Kulthandlungen“ versuchen, das Schicksal, den Teufel oder Gott zu bestimmten Taten oder Unterlassungen zu zwingen. Viele Teilnehmer der TV-Sendung „Wer wird Millionär?“ halten ein Stofftier als Talisman ins Bild, damit sie einen hohen Gewinn machen. – In Bodrum (Türkei) werden täglich hunderte von farblich schönen Augen verkauft, die den „bösen Blick“ oder anderes Unglück abwehren sollen, wenn man sie z.B. als Halsschmuck oder Ring trägt, in der Wohnung oder im Auto aufhängt. – In zahlreichen Zeitungen werden täglich Horoskope abgedruckt. – Manche Menschen nehmen im Hotel nicht das Zimmer 13. Jeder kennt ähnliche abergläubische Handlungen. – Talismane, Zauberzeichen und -sprüche sind allgemein beliebt. – Im Lamaismus werden Gebetsmühlen verwendet, die von Hand (oder sogar vom Wind) gedreht dem Gläubigen sehr viele Gebete abnehmen. Jeder Drehung entspricht eine Rezitation der Gebetsformel „Om mani padme hum“, die vor weiterer Seelenwanderung befreien soll. Auch im christlichen Bereich wird mitunter an Wunder geglaubt, wo nur Aberglaube dahintersteht. – Der Freimaurerbund kennt keinen Aberglauben.
Andererseits ist die Freimaurerei häufig selbst Objekt zahlreicher abergläubischer Vorstellungen gewesen. Da der Bund in früheren Jahrhunderten recht geheimnisumwittert war, bildete er im sogenannten Volksglauben ein besonders dankbares Opfer für den Aberglauben. Urheber des antifreimaurerischen Aberglaubens ist der in Marseille geborene Journalist Leo Taxil, siehe → Teufel (Der Taxil-Schwindel). – Die über die Freimaurer im Volksglauben verbreiteten Erzählungen ranken sich meist um die gleichen Dinge:
• Für die Aufnahme in den Freimaurerbund seien bestimmte Vorbedingungen zu erfüllen: mit Blut unterschreiben, fürchterliche Eide auf den Teufel schwören. Nur reiche Menschen dürfen eintreten. Juden dürfen nicht eintreten, weil der Teufel fürchtet, von ihnen betrogen zu werden.
• Bei der Aufnahme würden seltsame Handlungen vorgenommen. Der Kandidat erhalte zur Täuschung ein Kreuz umgehängt. Nach dem Eid bräche der Meister zwei Arme ab, so dass nur ein Winkel übrigbliebe, weil der Teufel kein Kreuz sehen könne. – Richter müssten schwören, dass sie keinen Freimaurer verurteilen, Polizisten, dass sie keinen Freimaurer anzeigen und verhaften.
• In den Logenhäusern geschähen furchtbare Dinge. Der Aufzunehmende werde durch unterirdische Gänge geführt und zur Abschreckung in ein Loch gesperrt, worin die Leichen von Verrätern lägen. Ein schwarzer Pudel lebe im Logenhaus, weil der Teufel in dieser Gestalt erscheine und nicht erkannt werden wolle. Es würden schwarze Messen abgehalten. Jeder Freimaurer müsse mit dem Teufel einen Pakt schließen. Wenn der MvSt mit seinem Hammer, angeblich aus reinem Gold, 3mal klopfe, erschiene ein kleiner Teufel; klopfe er 3 x 3mal, käme der Oberste von den Teufeln.
• Freimaurer stürben keines natürlichen Todes. Es werde jährlich ausgelost, wer sterben und seine Seele dem Teufel überlassen müsse. Man könne sich aber loskaufen und Kinder oder Dienstmädchen als Ersatz sterben lassen. – Wenn der MvSt ein Mitglied sterben lassen müsse, gehe er in eine dunkle Kammer. An den Wänden seien die Bilder aller Logenmitglieder. Er nähme einen Dolch und steche mit verbundenen Augen zu. Wen er getroffen habe, der müsse sterben.
• Wer den mit Blut besiegelten Eid der Verschwiegenheit breche, dem schnitten sie die Zunge / Zungenspitze ab, so dass er nicht mehr richtig sprechen könne.
Geld und Gut hätten alle Freimaurer, denn der Teufel müsse ihnen Geld bringen, wann sie wollten. – Der Obermeister der Loge bekomme einen Ring von seinem Vorgänger. Alles, was er damit berühre, verwandele sich in reines Gold. – In der Johannisnacht benutze der MvSt eine Wünschelrute aus Gold. Diese fange an zu glühen, wenn sie einen in der Erde verborgenen Schatz zeigt. Viele andere Geschichten der Schatzgräberei und des Goldmachens sind bekannt.
Christentum und staatliche Ordnung sollten von den Freimaurer...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Geleitwort
  6. Vorwort
  7. Lexikonteil
  8. Stichwörterliste und Hinweise
  9. Bibliographie