Rote Lackn
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Rote Lackn

Roman

  1. 144 Seiten
  2. German
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Rote Lackn

Roman

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Über dieses Buch

Die "Rote Lackn", ein See am oberen Ende eines Gebirgstales, wird zum Ausgangspunkt einer Spurensuche: Die Ich-Erzählerin, die mit dem Tal und seinen Bewohnern seit ihrer Kindheit verbunden ist, folgt verschlungenen Lebensläufen und ineinander verwobenen Schicksalen, holt kleines Glück und großes Leid ans Licht, schildert Begegnungen und hinterfrägt ihre eigene Erinnerung. Es sind vor allem Frauen, denen die Autorin ihre Aufmerksamkeit schenkt: die Bäuerin, die sich zu Tode schindet; die Sennerin, die im "Narrenturm" endet; unten in der Stadt die "alte Dame aus dem Französischkurs", deren Sohn ein bekannter Professor in Deutschland ist und in der Heimat eine berührende Liebesgeschichte erlebt; die Sportlerin aus der DDR, die über die Todesgrenze hierher geschmuggelt wird; und Marie, deren Geschichte dort endet, wo die Erzählung ihren Ausgang genommen hat...

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Information

Jahr
2014
ISBN
9783709977583

V

Ende der Talschaft, Ende des Flusses, der sich vermengt mit dem stärkeren Strom, der aus dem anderen Gebirge kommt. Nur eine Weile noch sieht man Grün in Grün sich mischen, dann bleibt eine Farbe, ein Gleiches. An den Kais noch die Eisenringe für Flöße und Lastkähne. Kirchen säumen das Rauschen. Ein Fels über der Wehr. Ort von Schuberts Forellenquintett. In der steilen Gasse dahinter das Bordell.
Auf eiserner Latte die Hochwassermarken: Wiederkehr der Naturkatastrophen durch die Jahrhunderte hindurch. Der ganze Stadtplatz unter Wasser, zerstörte Werkstätten, überflutete Speicher, mitgerissene Brücken. Menschen verloren ihr Hab und Gut oder ihr Leben. In solchen Zeiten soll die Schutzmantelmadonna im oberen Tal viel besucht gewesen sein.
Am mittelalterlichen Platz das Museum der Stadt und der Talschaft. Im Erdgeschoß die Waffen aus den Zeiten der Bauern- und Reformationskriege. Langschwerter, Hellebarden, Nagelprügel und verstärkte Sensen, Schwungkugel und Morgenstern. Ölgemälde an den Wänden: Himmel, an dem kein Stern steht, aufgerissene Münder, der Bader beugt sich über Wunden, kein Wunder geschieht vor einer grellweißen Kapelle, Menschen und Pferde verrecken, Ströme von Blut sickern in die aufgebrochene Erde. Noch heute träume ich davon, wenn die Zeit der Angst ist.
Im zweiten Stock des Museums war früher das öffent-liche Leben der Stadt zu sehen, die Arbeit, die Feste, die Gerichtsbarkeit, der Pranger mit den eisernen Hals- und Fußringen, mit denen die Beschuldigten an den Pflock gekettet waren; auch die Schandmaske, auf die jeder Mann und jede Frau spucken konnte. Vor allem Ehebrecherinnen habe man auf diese Weise ihrer gerechten Strafe anheimgegeben, hatte der Geschichtsprofessor uns Schülern beim Museumsbesuch erklärt.
Niemand schützte dich, Franziska, vor der Gier des Bauern und vor seiner Lüge. Schuld, ach, welche Schuld. Strafe. Verhängt. Von wem über wen?
In der dunklen Seitenkammer des dritten Stocks glimmt ein elektrisches Lämpchen unter erkaltetem Schmiedeamboß, verstauben der Lederschurz, der Blasbalg, die Hämmer, Zangen und Sensen. Rot die Glut auch im Erker: Lagerfeuer auf einem nachgestellten, mit Photos ergänzten HJ-Lager: lustige Buben in kurzen Leinenhosen, weißen Kniestrümpfen, Gürtel mit Koppel, kurzärmelige Hemden, schwarzes Tuch um den Hals, von geflochtenem Lederknoten zusammengehalten, Hinterkopf hoch hinaufgeschoren, Zelte, improvisierte Turngeräte, Formationen, Wimpel und Fahnen und drei lachende HJ-Führer.
Ein Mann steht davor, die Arme vor der Stirn gekreuzt, als ob er etwas abwehren müßte. Es ist der Sohn der alten Dame aus dem Französischkurs. Ich habe ihn kurz bei Theresa kennengelernt. Er übergab Theresa nach dem schriftlichen Wunsch seiner Mutter deren gesamte französischsprachige Bibliothek und mir eine kleine Sammlung blaßfarbener Photos von Landschaft und Bauerngehöften aus dem Gebiet der Roten Lackn. Diejenigen Bilder aus den letzten Kriegsjahren und den ersten beiden Nachkriegssommern, auf denen Menschen abgebildet waren, vermachte sie ihrem Enkel.
Wir gehen ins Café am Kai, trinken heißen Tee, das Museum war kalt und modrig. Wir reden über die Kindheit, die Fügungen des Zufalls, die heißen Sommerferien am roten Teich, die Kapelle unter der uralten Linde, die Zentrum der umliegenden Höfe ist. Den trostreichtrostlosen Spruch rechts vom Gekreuzigten auf gekalkter Mauer versuchen wir uns lachend ins Gedächtnis zu rufen:
Freiheitssehnen, Seelenleid.
Ja die ganze Not auf Erden –
kann nur nach Christi Vorbild
überwunden werden.
Wir reden über die Brunnen in der Mitte der Höfe, über Kühe und Ochsen, die Futterböden und Tennen und über ein Bild vom Frankenburger Würfelspiel über dem Gesindetisch eines Hofes, auf dem sich ein furchterregender Statthalter im purpurnen Mantel auf ein funkelndes Scharfrichterschwert stützt. Wir reden über die schwingenden Holzstege, das Helfen beim Heuen, die aufziehenden Gewitter, den Ruf des Habichts über dem Feld, den Schrei des Eichelhähers im Wald. Viele Erinnerungen decken sich, wahrscheinlich haben wir als Kinder miteinander gespielt.
Das Reden fällt mir leicht, und ich rede über die Einsamkeit seiner Mutter und mein Versäumnis, die nicht wiederherstellbare Nähe einer Stunde der Zuwendung. Er erzählt von ihrer Liebe zur französischen Sprache und zu allem Französischen. Und er sucht nach Gründen, die verständlich machen sollen, warum sie später so willenlos der Feindpropaganda von Goebbels gefolgt und warum sie gemeinsam mit ihrem Mann, seinem Vater, stolz darauf gewesen sei, daß er als Jüngster des Gaues in Hitlers NAPOLA selektiert worden sei, was ihn bis heute verfolge. Und dann erzählt er von seinen Faust- und Hölderlin-Forschungen, und er werde im nächsten Jahr zu einem Symposion wiederkommen, und der Tee wird kalt und überzieht sich mit einer dünnen Schicht von anderer Konsistenz.
Das Bootshaus des Kajakvereins am gegenüberliegenden Uferhang wird frisch gestrichen. Vom gewölbten Fußgängersteg werfen Schulkinder Steinchen in die Tiefe. Der Fluß führt kein Hochwasser in diesem April.
Ein Stich unter dem linken Auge. Sanft war die Berührung an der Schulter. Spiel der Farne. Gefiedertes Gefühl. Roter Ballon, der aufsteigt zu den Lüstern des Theaters und ihn hinterherzieht wie die das Gas einschließende, tänzelnde Schnur, wie der losgelassene Faden seines Lebens. Noch bevor er sich umwandte, wußte er, daß sie es war.
In der zögernden Drehung seines Körpers sah er die silberne Kette des Mannes ihm gegenüber, man könnte ihn damit würgen, dachte er, oder sich daran festhalten. Ein Rubin sank ins Wasser. Ein schweißnasser Haflinger, beladen mit Munition, kam auf ihn zu, er stülpte ihm ein Geflecht aus Hanf über den hellen Schwanz und es war ihm, als ob er damit etwas erreicht hätte. Aber machtlos war er gegen das aufflammende Brennen zwischen linkem Auge und Jochbein, gegen den dornenspitzen Schmerz, der in ihn eingedrungen war, als er zwölf war, an einem Aprilnachmittag kurz vor Ende des Krieges – Aber weg! ihr höllische Schrekengesichte! Aber dieses Lächeln auf dem Todengesicht – Machtlos war er gegen diesen Schmerz,
der wiederkehrte in den wenigen Augenblicken seines Lebens, in denen ihm bewußt wurde, daß Flucht unmöglich war.
Sie löste ihre Hand von seiner Schulter.
In ihren Augen war kein Vorwurf.
Sie roch nach dem Süßinnenrot von Feigen.
Er steifte seinen Rücken, als er sich vom Handkuß aufrichtete und eine jähe Hoffnung in den Blick nahm. Aller Laut des Foyers erstarb. Er sah, wie sich der Mund des Mannes, der Atemtechniklehrer war, öffnete und schloß wie das stumme Maul eines Fisches. Automatische Bewegung der Lippen, die jetzt seine waren über dem Hörer des Telefons, zärtlich ihren Namen repetierend wie die Melodie eines besänftigenden Liedes. Er wußte, sie war allein, die Kinder erwachsen und aus dem Haus. Er hätte sie erreichen können, wenn er nicht wieder davongerannt wäre, wenn er ihre Nummer zu Ende gewählt und wenn er ihren Namen ausgesprochen hätte als Anrede und nicht nur als Möglichkeit zu einem Sprung, zu einem Aufrichten aus dem Schlamm, durch den er als Kind gerobbt war in Führers Eliteschule.
Er hatte die Mutprobe im Dorf unter der Roten Lackn, in dem sie während des Krieges Zuflucht gesucht hatten, bestanden, war vom hölzernen Fünfmeterturm des zur Volksertüchtigung neu errichteten Freibades ins Wasser gesprungen, obwohl er nicht schwimmen konnte, obwohl er einen Finger in Gips hatte, den er wie das weiße Zeichen einer verlorenen Unschuld gegen den Himmel streckte. Er hatte den Männern mit dem Totenkopfkragen viele Fragen beantwortet, und sie hatten ihn mitgenommen zum Stolz der Eltern, unter den neidischen Blicken der Kameraden, denn er war der Jüngste gewesen, den sie auserwählt hatten, ja, auserwählt, um in Hitlers NAPOLA die Nummer soundsoviel zu werden. Einer von jenen, die später nicht erleiden, sondern befehlen würden. Längst war der Krieg zu Ende. Er hatte seinem Weg vom Auserwählten zum Massenmörder nicht zusehen müssen. Es war nicht sein Verdienst. Der Gang der Geschichte war anders verlaufen, das war alles. Aber das Bewußtsein, zum Handlanger des Todes erzogen worden zu sein, ohne es zu wissen, setzte sich im Erwachsenen fest als Schreckensvorstellung ungehörter Todesschreie, die sich in ihm zu einem schwarzen Sog formten wie Munchs lautlose Angst auf der Brücke ins Nichts.
Fortan war er gelähmt. Er fürchtete die Perversion seiner Handlungen. Nur die Wunde noch ist mir geblieben, Fühlst dus? Fühlst dus? Er wurde erfolgreicher Wissenschaftler. Aber die Furcht vor den Folgen einer Entscheidung ließ ihn seine Schritte behutsam im schmalen Streifen zwischen dem Weiß und dem Weiß einer doppelten Sperrlinie ausführen, als marschierten links und rechts von ihm Männer in Breeches, mit Pistolen in den Hüfttaschen.
Er hatte sie – ohne Wissen möglicher Kindheitsbegegnungen – vor zwei Jahren nach dem Begräbnis seiner Mutter kennengelernt und sie Monate später bei einem Symposion über das Frühwerk Hölderlins wiedergesehen. Sein Vortrag über die alkäischen und asklepiadeischen Strophen der Oden des siebzehn- und achtzehnjährigen damaligen Klosterschülers und dessen leidenschaftlich besungene Hoffnung auf die Unsterblichkeit der Seele, der im Vergleich zu allem Lebendigen der Stachel des Todes nichts anhaben könne, war der akklamierteste. Sie schien nicht dieser Meinung zu sein. Während der Diskussion war sie aufgestanden und gegangen. In der Bewegung vor dem Schließen der Tür schlug ihr weiter langer Rock einen Bogen, schlug ihn ein in etwas Weiches, das ihm Sehnsucht wurde.
Am nächsten Morgen wartet er auf sie in einer der tiefen Fensternischen des Veranstaltungssaales. Unter ihm ist Grünmarkt. Er schaut zur Tür, er schaut in die roten Früchte. „Paradeiser“ sagt man hier. Das Paradies in einem Namen. Er schaut zur Tür. Das Sanfte ist das Bleibende, denkt er. Wie die Schuld, ach welche Schuld, wie die Freiheit, ach welche Freiheit. Was bist du Erde? ... streck’ ich nicht ... meine Arme königlich über dich aus? – Was bist du – und die Sonne wärmt sein Gesicht. Aber in die Muskeln des Rückens kriecht die Kälte des Gemäuers, die Kälte des überwachten Schlafsaales der Herrenmenschenschule, er war erst neun damals, die Mutter fern wie in einer gläsernen Stadt, die Kälte der Betten, das Entsetzen bei Tagwacht, wenn das Laken wieder warm war und feucht, das Gelächter, der Hohn, die Strafe, das An-Treten, das Ab-Treten, das Marschieren. Unter ihm schlägt eine Kofferraumtür zu. Eine Frau mit Trachtenhut kauft ein Körbchen Zuchtchampignons. Der Wind trägt Wasserschleier vom Marktbrunnen über die Menschen, über den Segen der Erde, über die Pflasterung aus Stein. Wenn nicht zur Sonne seegnend mein Hauch sich hebt, zu tränken dich mit Reegen und Morgenthau –
Guten Morgen, sagt sie und legt ihre Hand auf seine Schulter. Offen heute das dunkle Haar. Es fällt ihm keine Variation ein zum banalsten aller Sätze, mit dem er nachts mehrmals aufgewacht war: Wollen Sie heute abend mit mir essen gehen? Er taucht sprödes Krepp in warmes Wasser, wird die Mohnfarbe, die sich löst.
Sie streift ein graues Haar von seinem Pullover. Er hält einen Augenblick ihren Arm. Der Aufschrei einer jungen Frau unten auf dem Markt, deren Fahrrad von einem Lieferwagen touchiert wird, stürzt in seine Pupillen, als ob es sein Augenlicht gelte, das außerhalb von ihm stünde und hinschlüge auf den nassen roten Porphyr.
Der Tag war verloren für die Wissenschaft, aber der Abend kam.
Die Art ihres Redens hatte etwas Lösendes. In den Geschichten, die sie erzählte, wußte sie die Geschichte ihres Lebens mehr zu verbergen als sie freizugeben. Er hielt keine Monologe. Wenn er Lackschuhe anhätte, dachte er, würde er sie vor sie hinstellen. Im Senken ihres Kopfes fand er seine eigene Trauer wieder, die ihn nicht mehr verlassen hatte, seit er, im Abdruck der glänzenden Stiefel mehr laufend als gehend und die Augen auf die an den Hintern rhythmisch schwankenden Pistolentaschen gerichtet, sich auf der Hauptstraße des Dorfes noch einmal umgewandt und die Eltern und Geschwister unter einem blau gestrichenen Türrahmen stehen und winken gesehen hatte.
Eine Nacht wie keine. Der Morgen.
Tage später, in der mitteldeutschen Kleinstadt, an deren berühmter Universität er als der Berühmten einer lehrte, nahm er den Telefonhörer in die Hand, legte ihn auf, legte ihn in das Läuten, legte ihn in die schmerzenden Töne von Weberns Violinen. Er ging in seinem Arbeitsgartenhaus auf und ab wie in einem guten Film, wie in einem schlechten Film. Die Stelle zwischen linkem Auge und Jochbein brannte. Er legte Eis auf. Er hatte den Schmerz lange nicht gespürt. Er war behaust in sich gewesen.
Die Rosen schwankten vor den Fenstern. Er wünschte sich ein Zimmer in einem Hinterhof, eine Feuermauer gegenüber.
Es war nichts, was ihm geschah. Es war eigentlich nichts. Er war nur wieder einmal auf der Flucht. Er hatte nur wieder einmal Angst, etwas in gutem Glauben zu beginnen und im Desaster enden zu sehen.
Er konnte nur nicht mehr lieben.
Der Schmerz trieb einen Keil in seine Augenhöhle.
Der Wind in den Rosen.
Der Wind im Kastanienbaum.
Bewegung vor dem Glas.
Bewegung hinter dem Glas.
Die Müllabfuhr weckte ihn aus dem Schlaf. Er hielt seine Vorlesungen. Die Zirkusplakate wurden affichiert. Er zerriß die Briefe, die er begann. In den Pfützen schwamm der Staub des Sommers. Nachts wechselte er den Pyjama. Die Worte neigten dazu, ihren Sinn zu ändern. Der Zirkus zog ab. Er legte den Hörer auf. Er trug keine Lackschuhe. Die Brückenbögen schienen ihm eckig.
Er kam zu spät. Er versäumte. Er entschuldigte sich. Nach Ende des Semesters fuhr er fünf Wochen an die Nordsee. Er ging nicht schwimmen. Er ging reiten. So war er über den Dingen. Die Luft tat ihm gut. Und immer besänftigend ist der Blick auf die Wiederkehr des Ewig-Gleichen.
Er fuhr ab, als Ebbe war.
In seinem Gartenhaus stellte er viele nach bestimmten Themen geordnete Bücher in einem Halbkreis um sich. Er las. Er las. Er machte Anmerkungen. Er begann zu schreiben. Die b-Taste seines Computers war defekt. Er kaufte einen großen Vorrat an schwarzem Tee. Oft ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Widmung
  6. I
  7. II
  8. III
  9. IV
  10. V
  11. VI
  12. Weitere E-Books aus dem Haymon Verlag