Das Schildkrötenfest
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Das Schildkrötenfest

Roman

  1. 200 Seiten
  2. German
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Das Schildkrötenfest

Roman

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Über dieses Buch

Intensiv und eindringlich, melancholisch und schön Joseph Zoderer erzählt von der Sehnsucht nach eindeutigen Gefühlen, vom Abenteuer des Sich-Verlierens und von den Fluchtmanövern, die wir inszenieren, um nicht schutzlos dazustehen vor einem unerwarteten Glück. Dass wir für dieses Glück alles riskieren, zeigt Zoderer mit eindringlicher Intensität. Eine Werkausgabe für einen der führenden Erzähler der Gegenwart "Das Schildkrötenfest" ist der zweite Band einer Edition, in der die Werke von Joseph Zoderer, einem der führenden Erzähler der Gegenwartsliteratur, in Einzelbänden neu aufgelegt werden. In Zusammenarbeit mit dem Brenner-Archiv Innsbruck wird dieser Band durch ein Nachwort von Sieglinde Klettenhammer sowie Materialien aus dem Vorlass des Autors ergänzt. ***************** >Ein berührendes Buch, die Geschichte einer Liebe, die immer weniger greifbar wird, je mehr Loris sie zu fassen versucht. "Das Schildkrötenfest" ist eine Geschichte von brennendem Begehren. Zoderer ist ein großartiger Erzähler, stets nah an seinen Figuren, eindringlich und klar.< ***************** Bisher in der Werkausgabe erschienen: • Dauerhaftes Morgenrot • Das Schildkrötenfest ***************** "In jenen Werken, die seinen literarischen Ruhm begründet haben, war Zoderer nie so locker und ungezwungen im Erzählton und so komisch wie hier." Tiroler Tageszeitung "Zoderer entspinnt eine schöne Liebesgeschichte … mit poetischen Sätzen und sensiblem Gespür für die Widerspiegelungen der inneren Befindlichkeiten in den Objekten des Äußeren, erzählt Zoderer seine Geschichte …" profil, Nina Schröder "Im schwebenden Ton des souveränen Erzählers gehalten, liefert Zoderers kleiner Roman faszinierende Momentaufnahmen." Die Weltwoche

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Information

Jahr
2015
ISBN
9783709936733
Joseph Zoderer
Das Schildkrötenfest
Roman
Mit Materialien aus dem Vorlass des Autors sowie Beiträgen von Sieglinde Klettenhammer und Andrea Margreiter
Inhaltsverzeichnis
Cover
Titel
Andrea Margreiter
[...] jetzt spürte ich den Funken.
Sieglinde Klettenhammer
Nachwort
Joseph Zoderer
Zum Autor
Impressum
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An der Grenze musste er den Bus wechseln. Er war hungrig, seit vielen Stunden hatte er nichts Warmes gegessen, aber, erschöpft von der Hitze und vom Warten in der Hitze, war er zunächst nur verrückt nach Kaffee und Wasser. In der Busstation hatte er an der Bar gleich einen American coffee und dann einen Tomatensaft bestellt und bald darauf in der Toilette Wasser vom Hahn getrunken und, wieder an der Bar, ein großes Glas eisgekühlter Milch. Schließlich eine Zigarette geraucht, mit dem guten Gefühl, unterwegs zu sein, und im Anschluss daran wieder in langen Zügen Wasser getrunken aus der öffentlichen Leitung. Sein Freund war nicht gekommen, er wartete fast einen halben Tag auf ihn, auf den Straßen rund um den Gebäudeblock der Busstation und drinnen in der Weiträumigkeit der Schalterhallen; draußen in der sengenden Wüstenhitze, drinnen in der Ventilatorkühle eines riesigen Kühlschranks, er war sich des Luxus bewusst, Wärme und Kühle, darüber konnte er zur Zeit selbst entscheiden, und dass sein Freund nicht kam, beunruhigte ihn nicht, er kannte ihn und seinen Zeitbegriff, außerdem hatte er eine mexikanische Hoteladresse im Notizblock, spätestens in Tepic würde er ihn treffen.
Jetzt war er nur mehr hungrig. Auf der staubigen Hauptstraße, die von der Zollstation ins Zentrum von Nogales führte, gab es vor allem Imbissstuben und Souvenirläden, er aß ein paar Chicken tostados, Toastbrötchen mit wenig Huhn und viel grünem Salat, über seinem Kopf flatterten die Flügel eines Ventilators, trotzdem rann ihm der Schweiß aus allen Poren, aber daran hatte er sich gewöhnt, er zupfte nicht einmal an seinem Khakihemd. Mehr als eine halbe Stunde bis zur Abfahrt des Busses, trotz der Abendstunde spürte er auf der Straße keine Kühle, es war noch hell, und keine Straßenlampe leuchtete. Die Leute, die er sah, waren entweder Touristen wie er, die sich die Zeit vertrieben, oder Grenzgänger und einkaufende Pendler, es herrschte kein Gedränge in der breiten Straße mit meist niederen Häusern, darunter vielen Blechdachbuden, niemand schien es eilig zu haben vor den Läden und Kneipen. Später dachte er, dass er auch sie so zum ersten Mal gesehen oder doch in den Blickwinkel bekommen hatte, stehend im schmalen Schatten eines Blechdaches, vielleicht lehnte sie mit einer Schulter an der Mauer und traf mit ihren Augen seinen Blick, er war sich dessen nicht mehr sicher und misstraute seiner Erinnerung, wahrscheinlich hatte er sich nur ein Bild gemacht: Sie stand da, und er dachte: zu schön, ja tatsächlich, wo immer er sie zum ersten Mal gesehen haben mochte, zuerst und vor allem anderen hatte er gedacht: zu schön, und gleich darauf: irgendwie zu grell; für diese Worte hätte er später andere Worte einsetzen können, wie: zu lebhaft oder zu fröhlich, oder zu lustig, zu lebenslustig, er hätte statt grell auch schrill sagen mögen.
Sie saß neben ihm im Bus und döste oder blinzelte in die untergehende Sonne hinein. Als er vorne beim Fahrer eingestiegen und den Mittelgang heruntergekommen war, hatte er sie am Fenster sitzen gesehen, er wollte seine Ruhe haben und fragte, ob der Sitz neben ihr noch frei sei, sie antwortete zerstreut: Ja. Und da sah er den Fleck, den sie hatte, dieses Muttermal oder was es war, es konnte auch vertrockneter Orangensaft sein, nur etwas dunkler als die Gesichtsblässe, an der linken Halshälfte gleich unter dem Kinn. Sie lächelte ihn blitzartig an, aus Höflichkeit oder Ärger oder Gleichgültigkeit, wahrscheinlich wollte auch sie in Frieden gelassen sein, ihm war es recht, fast fühlte er so etwas wie Dankbarkeit, er hatte mehr als 1200 Meilen Busfahrt vor sich, ungefähr so viel wie die vertikale Durchquerung Europas, zumindest Hamburg–Neapel oder Berlin–Barcelona. Vielleicht hätte er in den ersten Minuten, als der Bus durch Nogales hinausfuhr in die Kaktuswüste, noch seinen Platz gewechselt, weil er jetzt kein Reden mochte, aber auf den Sitzen hinter ihm kreischte eine Schar von Kindern, und wo immer er hinsah, waren Köpfe, kein einziger leerer Sitz. Er spürte, wie der Schweiß sein Khakihemd tränkte, die Luftkühlung war kaum zu spüren. Vor dem Fenster waren die phantastisch geschwungenen Hügel verschwunden, die er vor der Grenze bewundert hatte, versteinerte Brandungswellen vielleicht, vom Wind und von der Sonne kahlgenagt, nun schaute er auf eine scheinbar erdige Ebene, als wäre sie erst kürzlich abgebrannt worden, er wusste, dass es so nicht sein konnte, aber die zwei und drei Meter hohen Kaktusrümpfe waren schwarz, schien ihm, an den Armstümpfen geschwärzt oder verrußt. Irgendetwas drängte ihn, hinauszuschauen auf diese schmutzige Wüste, aber er sah nicht durch das Fenster, an dem sie linker Hand saß, sondern durch die Fensterwand rechts des Mittelgangs: Opuntien, Pflanzungen. Gab es Opuntienpflanzer? Warum nicht, die Früchte dieser Kakteen hießen indische Feigen, er lachte still in sich hinein, lachte sich aus, hier hatte ein mexikanisches Feuer die indischen Feigen abgebrannt, und außerdem waren das, was er sah, wohl keine Ohrenkakteen, sondern außer Kontrolle geratene Zimmerkakteen, mannsgroß die meisten und viele übermannsgroß, schwarze Invaliden. Wann immer Menschen zu sehen waren, dann vor oder neben windschiefen Blechschachteln; da und dort ein Ringelschweifhund, manchmal auch ein Schwein, das mit dem Rüssel den grauschwarzen Boden furchte.
Er wunderte sich, dass er sich so ruhig fühlte, so aufgehoben, obwohl er nicht an ihrem Gesicht vorbei durchs Fenster blickte. Sie teilten ein angenehmes Schweigen, oder ein stummes, sparsames Reden von Leuten, die ein unausgesprochenes Einverständnis verband. Oder war er nur müde und also zu erschöpft, um neugierig zu sein? Nein, er lebte, er spürte, wie er sich Zeit ließ, um zu leben. Draußen röteten sich die Kaktusarme, die rechtwinklig erhobenen Arme, die aus der Hüfte, aus der Brust und aus dem Unterleib herauszuwachsen schienen, jeweils in eine andere Windrichtung. Als seine linke Seite von raschelndem Papier gekratzt wurde, blickte er auf ihre Schläfe, auf ihr Haar, sie blätterte schnell in einer Zeitung, in einem französischen Massenblatt, wie er den Titelzeilen entnahm. Nirgendwo war die versinkende Sonnenkugel zu sehen, sie fuhren in die Nacht hinein, er war ohne Sprache, aber seine Sprachlosigkeit deprimierte ihn nicht, im Gegenteil, es beschwingte ihn, dass er nicht reden musste. Plötzlich hörte er ihre Stimme, sie entschuldigte sich auf Spanisch, dass sie ihn mit der Zeitung berührt hatte. Er war so erschrocken über die plötzliche Unterbrechung ihres Schweigens, dass er nur sagte: Nichts. Er wollte »keine Ursache« sagen, doch sein Spanisch war dürftig, er hatte »nichts« gesagt und »macht nichts« gemeint. Sie hielt weiterhin die Zeitung auseinandergefaltet in ihren Händen und lächelte, als wäre sie im Gespräch mit ihm. Und da begann er tatsächlich zu sprechen: Ob sie Mexikanerin sei, fragte er auf Englisch. Und sie wandte das Gesicht ihm zu und sagte: Nein, ich bin Französin, aber auch Spanierin, und sie lachte, und während sie lachte und ihn ansah, steckte sie die Zeitung neben den Sitz.
Vielleicht wie er zum ersten Mal in Mexiko?, redete er weiter, ohne neugierig zu sein, und doch hob ihn etwas in ein angenehmes Wachsein.
Nein, hier bin ich fast zu Hause, jedenfalls mindestens so daheim wie in Casablanca, sagte sie.
Casablanca?
Ja, da bin ich zur Schule gegangen.
Ihr Vater sei Berufssoldat gewesen, zuletzt Major bei der Fremdenlegion, und habe sich nach seiner Pensionierung mit ihrer Mutter in Casablanca niedergelassen.
Er kommt von Afrika nicht los, sagte sie, mein Vater. Meine Mutter wäre lieber nach Barcelona zurückgegangen, in ihre Stadt.
Vor den Fenstern war es ganz plötzlich Nacht geworden, eine Tintenschwärze, durch die sie mit gleichbleibendem Motorengeräusch fuhren. Einige Reisende knipsten die Sitzlampe an; die Kinder hinter ihm waren verstummt. Er fragte, ob sie auch eine Lampe eingeschaltet haben wollte, sie hob die Schulter: Ganz wie er wolle. In dem schwachen Leselampenlicht sah er ihr Gesicht wie zum ersten Mal. Obwohl sie beide im Halbdunkel saßen, wusste er, dass ihr Gesicht schmal war und fein, seltsam, dachte er, denn sie lacht wie ein Clown, ihre Augen beobachten dich und sind traurig, ach was, die Augen sind nicht traurig, sie schauen und schauen, sie glitzern vor Neugier, weil sie es aufnehmen will mit dieser Welt, oder weil sie dumm ist?
Es fiel ihm erst nach einer Weile auf, dass er nicht redete, obwohl er das Gefühl hatte, nicht stumm gewesen zu sein, vielleicht war sie schon eingeschlafen oder tat so, seltsamerweise war es nicht wichtig für ihn, er schloss die Augen, aber er war nicht müde, nein, er hatte ganz und gar keine Lust zu schlafen; wenn er die Augen schloss, sah er, wie es schneite. In einem wüstenartigen Streckenabschnitt zwischen Wyoming und Utah hatte es geschneit, in Cheyenne, der letzte Maitag, vor dem Motel fegte ein eiskalter Sturmwind die Straße blank, es schneite, und das Land schien ohne Horizont zu sein, die Straße und die Telegraphenmasten verloren sich nadeldünn in der Ferne, nirgends Häuser, es schneite, und zwischendurch schien die Sonne, beleuchtete für Augenblicke die Flockenstriche und verschwand wieder, es war, als inspizierte sie von Zeit zu Zeit den Schneefall in der Wüste, ihr eigentliches Terrain.
Ja, er wusste selbst nicht, warum er ihr plötzlich in die Schlafstille des Busses hinein von Schnee zu erzählen begonnen hatte, wahrscheinlich, weil sie auch jetzt eine Wüste durchquerten, oder weil die Luftkühlung in diesem Bus kaum zu spüren war, oder weil der Schnee zu seiner Kindheit gehörte, zu seinem Vertrautesten, als ob er in einer Schneehöhle geboren worden wäre.
Sie lachte leise vor sich hin und versuchte ihm zu erklären, dass Schnee für sie das Gegenteil ihres vertrauten Elementes sei, Hitze, glühheiß alles, was sie als Kind außerhalb des Hauses berührt habe, vom Schnee habe sie immer geträumt wie von etwas wunderbar Fremdem, das man fürchtet und doch lieben möchte, wie von Silber, wenn der Regen aus Silber wäre, der Schnee sei eben weiß und so wollig, wie sie sich die Heimat ihrer Mutter immer vorgestellt habe, auch wenn Barcelona wohl nur für sie nördlich liege, in ihrem Kopf. Sie flüsterten miteinander, obwohl sie gar nicht zu flüstern brauchten in diesem stickigen Nachtbus, in dem geschnarcht und gehüstelt und halblaut gesungen wurde; auch hörte er immer wieder ein zorniges Gezischel, sei es die Stimme einer müden Mutter oder eines streitsüchtigen Trinkers, sie flüsterten zuerst mühsam in einer Mischung aus Englisch und Spanisch und Französisch, aber sein Spanisch und Französisch rutschten immer weiter ins Italienische, bis sie schließlich bemerkten, dass sie miteinander Italienisch sprachen. Plötzlich fragte sie ihn: Warum sprichst du Italienisch?
Ich komme aus dieser Sprachgegend.
Also bist du Italiener.
Nein, sagte er, eigentlich nein.
Was bist du dann?
Das ist etwas kompliziert: ich spreche deutsch, aber ich habe einen italienischen Pass. Er wollte jetzt nicht darüber reden, seine Sprache und die andere Staatszugehörigkeit hatten ihn immer vor die Wahl gestellt: entweder eine Geschichtsstunde zu geben oder suspekt zu sein. In diesem Moment wollte er lieber suspekt sein, und zugleich wunderte er sich, warum sie so gut Italienisch sprach. Ob er jemals von Bergamo gehört habe, fragte sie ihn.
O ja, sagte er, aber ich war nie dort.
Sie habe in Bergamo, erklärte sie ihm, ein Jahr an der Universität gearbeitet, Paukerkurse, fügte sie lachend hinzu, als ob sie etwas Unrechtes oder Unernstes eingestanden hätte.
Er schwieg, und je länger er hinausschaute, über die Köpfe und Sessellehnen hinweg, zu den Fenstern auf der anderen Seite, desto mehr hatte er den Eindruck, als schwitzte das Scheibenglas vor lauter Nacht. Sie hatten einander noch nicht einmal nach dem Namen gefragt, auch nicht, wann und wo sie aussteigen würden.
Der Bus hielt an den Stationen höchstens jeweils zehn Minuten –, es war nie Zeit genug, sich umzusehen. Tatsächlich hatte er sich gefreut, als er an der Grenze erfuhr, dass der nächste Bus ein Fernstreckenbus war, ein Express mit Ziel Mexico City. So weit wollte er nicht, doch es war ihm recht, wenn er so schnell wie möglich nach Tepic kam, in die Stadt, die siebenhundert oder achthundert Kilometer vor der Hauptstadt lag, er hatte die Hoteladresse seines Freundes dort.
Er spürte, dass sie nicht schlief, auch wenn sie die Augen geschlossen hielt, sie lehnte mit der Schläfe an dem zum Fenster hin gereckten Sesselohr. Neben ihm, auf der anderen Seite des Mittelganges, wehrte sich ein Baby gegen ein Unbehagen – seine Mutter, eine dunkelhäutige junge Frau, bemühte sich, unterstützt von e...

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  1. Cover
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  4. Sieglinde Klettenhammer
  5. Joseph Zoderer
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