Intelligenz: Wie entfalten wir unsere Begabungen? (GEO eBook Single)
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Intelligenz: Wie entfalten wir unsere Begabungen? (GEO eBook Single)

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  1. 30 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
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Intelligenz: Wie entfalten wir unsere Begabungen? (GEO eBook Single)

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Über dieses Buch

Künstlerin zu werden, Sportass, Mathematikgenie oder Sternekoch - dem einen ist's gegeben, dem anderen nicht? Bei Lehrern, Wissenschaftlern und Meistern ihres Faches hat GEO nachgeforscht, wie sich Begabungen entdecken und entfalten lassenDie großen Themen der Zeit sind manchmal kompliziert. Aber oft genügt schon eine ausführliche und gut recherchierte GEO-Reportage, um sich wieder auf die Höhe der Diskussion zu bringen. Für die Reihe der GEO eBook-Singles hat die Redaktion solche Einzeltexte als pure Lesestücke ausgewählt. Sie waren vormals Titelgeschichten oder große Reportagen in GEO.

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Information

Jahr
2014
ISBN
9783652003919

Die Talentsuche

Künstlerin zu werden, Sportass, Mathematikgenie oder Sternekoch – dem einen ist’s gegeben, dem anderen nicht? Bei Lehrern, Wissenschaftlern und Meistern ihres Faches hat GEO nachgeforscht, wie sich Begabungen entdecken und entfalten lassen
Von Ines Possemeyer
„Was müsste ich eigentlich tun, um hier aufgenommen zu werden?“, fragte ich Ludwig, als wir in der Abendsonne über das Schulgelände schlenderten. Ich war begeistert von der prachtvollen Bibliothek, den modernen Werkstätten und Laboren in St. Afra, einem Internat für Hochbegabte in Meißen. Zwischen duftenden Wildblumenwiesen liegen dort Unterkünfte im Bauhaus-Stil, aus dem klassizistischen Hauptgebäude schallte an diesem Tag Theater-Applaus. Ludwig Schrameyer, mein ältester Freund, ist Musiklehrer in St. Afra. Er antwortete: „Zum Beispiel müsstest du ein rohes Ei so verpacken, dass es heil bleibt, wenn du es aus dem dritten Stock wirfst.“
Das Ei ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Diese höchst komische Versuchsanordnung soll einen Hinweis auf Begabung geben? Und – was ist das überhaupt, Begabung? Gibt es wirklich Naturtalente? Ist manchen Menschen eine Gabe für Zahlen oder Sprachen, für Musik oder Malerei schon in die Wiege gelegt? Und wie spüren wir sie auf? Vielleicht schlummerte ja auch in mir noch eine Begabung, die sich, wenngleich spät, entfalten ließe …
Ludwig und ich haben unsere Grundschulzeit in den 1970er Jahren teils in Baracken verbracht. Von unserem Gymnasium fiel eines Tages die Fassade ab, der Schulhof war in Beton eingefasst. Begabtenförderung gab es nur im Osten. In der Bundesrepublik galt sie als zu elitär.
Aber jetzt werden überall Talente gesucht. Das Weltwirtschaftsforum hat sie zur „wichtigsten Ressource moderner Staaten“ erklärt; für die Bund-Länder-Kommission hängt die „Beherrschung zukunftsweisender Prozesse“ im Wesentlichen davon ab, „Begabungen zu erkennen und zu fördern“. Meist ist heute sogar von der gesteigerten Form, der Hochbegabung, die Rede. Die beginnt, so heißt es, bei einem Intelligenzquotienten von mindestens 130.
Den haben zwei Prozent der Bevölkerung.
Um zu prüfen, ob ihr Kind dazugehört, finden Eltern auf der Webseite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung eine Checkliste. Die Nachfrage nach professioneller Diagnostik boomt. Schulen werben mit „Akzelerations“- und „Enrichment“-Programmen. Eltern gründen Privatschulen, schicken ihre Kinder in Feriencamps des Hochbegabtenvereins Mensa, der seine Mitgliederzahl in den vergangenen Jahren verdoppeln konnte. Wer Sorge hat, sein Kind könnte den Anschluss verpassen, fängt noch früher an: mit musikalischer Früherziehung ab drei Monaten, zweisprachigem Krippenbesuch ab zwei Monaten oder „vorgeburtlichem Unterricht“ – für den Fötus.
Ressource, Enrichment, Akzeleration? Eine Managementsprache, die für mich so gar nicht zu dem klangvollen Wort „Begabung“ passt, zu Persönlichkeitsbildung und Selbstentfaltung. Auch musikalische Wunderkinder, Schachgenies, Sportskanonen oder Zeichentalente, die uns doch alle in ihren Bann schlagen, kommen im aktuellen Boom kaum vor.
Es geht nur um eine Begabung: die kognitive. Vielleicht, weil uns außer unserer Gesundheit nichts so wichtig ist wie Intelligenz. Und im globalen Wettkampf ist die kostbarer denn je. Vorsprung durch Köpfchen.
Die Reduzierung von Begabung auf Intelligenz wird von vielen Wissenschaftlern kritisiert. Neu ist sie allerdings nicht: Mit ihr nahm die Erforschung der Begabung vor 140 Jahren ihren Anfang. Inzwischen gibt es weit über 100 Definitionen – und immer noch keine Einigkeit. Ist Begabung angeboren? Eine Eigenschaft oder eine besondere Leistung? Zählt Kreativität? Willenskraft? Muss man Talente entdecken, oder kann man sie „schmieden“? Fast scheint es, Begabung sei tatsächlich ein „Wunder“, das sich seiner Aufklärung entzieht …
Angesichts eines solchen „Tohuwabohus“ erklärt Albert Ziegler, Professor für Pädagogische Psychologie in Erlangen, alle Versuche, Begabung wissenschaftlich zu fassen, kurzerhand für gescheitert (und fügt eine neue Definition hinzu). Der Neurobiologe Gerald Hüther dagegen behauptet, völlig forschungsfrei, jedes Kind sei „hochbegabt“, und nennt als Beispiel in einem Interview allen Ernstes „Kirschkernweitspucken“.
Unter ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Impressum
  3. Inhalt
  4. Die Talentsuche
  5. Zusatzinfos:
  6. Mehr eBooks von GEO