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- 30 Seiten
- German
- ePUB (handyfreundlich)
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eBook - ePub
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Über dieses Buch
Sonnenstrahlen sind gefährlich, kein Zweifel. Wir haben daher gelernt, sie uns mit Cremes, Kleidung und Schirmen vom Leib zu halten – aber vielleicht zu gründlich? Mediziner lockern nun die Schutzregeln. Sie haben erkannt, wie wichtig die Sonne für unsere Gesundheit istDie großen Themen der Zeit sind manchmal kompliziert. Aber oft genügt schon eine ausführliche und gut recherchierte GEO-Reportage, um sich wieder auf die Höhe der Diskussion zu bringen. Für die Reihe der GEO-eBook-Singles hat die Redaktion solche Einzeltexte als pure Lesestücke ausgewählt. Sie waren vormals Titelgeschichten oder große Reportagen in GEO.
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Thema
MedizinThema
DermatologieDie Heilkraft der Sonne
Sonnenstrahlen sind gefährlich, kein Zweifel. Wir haben daher gelernt, sie uns mit Cremes, Kleidung und Schirmen vom Leib zu halten – aber vielleicht zu gründlich? Mediziner lockern nun die Schutzregeln. Sie haben erkannt, wie wichtig die Sonne für unsere Gesundheit ist
Von Ines Possemeyer
Sicher ist sicher: Die junge Frau geht jedes Jahr zur Hautkrebsvorsorge. Sie ist ein heller Typ, also besonders gefährdet. Ihre Ärztin nimmt alle Muttermale unter die Lupe, von manchen macht sie Makroaufnahmen, kostenpflichtig, zum Vergleich im nächsten Jahr. Zum Abschied rät die Dermatologin ihr, regelmäßig in die Sonne zu gehen. Auch mittags. Ungeschützt.
In die pralle Sonne.
Ist das nicht so, als verordnete eine Lungenärztin Zigaretten – täglich eine Schachtel, und immer schön inhalieren?
Die Internationale Agentur für Krebsforschung in Lyon hat UV-Strahlen schließlich in die höchste Gefährlichkeitsklasse eingestuft: Sie sind der größte Risikofaktor für Hautkrebs, der mit Abstand häufigsten Krebsart. Sie lassen die Haut schneller altern und können die Augen schädigen.
Erkannt wurde die Krebsgefahr in den 1960er Jahren. Damals galt sonnendurchglühte Haut als Statussymbol (Danke, Coco Chanel). Wer es sich leisten konnte, briet ungeschützt an der Riviera; Sonnenbänke versprachen bald darauf knackige Bräune rund ums Jahr. Das tat nicht gut: Vor allem derart früh Geschädigte sind es, die heute in den Wartezimmern der Hautärzte sitzen, vor Augen Info-Plakate über verdächtige Leberflecke. Kaum ein schönerer Anblick als die Fotos von nikotinzerfressenem Zahnfleisch auf Zigarettenschachteln.
Immerhin: 90 Prozent aller Patienten haben „nur“ hellen Hautkrebs. Der streut kaum und ist gut zu behandeln.
Der schwarze Hautkrebs dagegen, auch malignes Melanom genannt, kann ohne rechtzeitige Behandlung bei jedem Sechsten tödlich verlaufen.
Seit Jahrzehnten also ist es vorbei mit der unbeschwerten Sonnenanbetung. Wir halten uns die Sonne – immerhin unsere wichtigste Wärme- und Lichtquelle – buchstäblich vom Leib, mit Sonnencremes und Körperbedeckung, einem Leben in Innenräumen. Drei Viertel aller Deutschen gehen heute ausschließlich geschützt in die Sonne, auf Bräune legt nur noch knapp jeder Zehnte wert.
Das sagen sie ...
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