Die Kinder des Herzogs
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Die Kinder des Herzogs

Roman, Band 77 der Gesammelten Werke

  1. 464 Seiten
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Die Kinder des Herzogs

Roman, Band 77 der Gesammelten Werke

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Über dieses Buch

Die spannende Erzählung berichtet vom Beginn der gnadenlosen Fehde der Brüder Cortejo gegen die Grafen von Rodriganda. Im Mittelpunkt der Abenteuer steht der beliebte Held Karl Sternau, über dessen wahre Herkunft erstaunliche Enthüllungen gemacht werden. Orte der Handlung sind Spanien, Frankreich und Deutschland. Die vorliegende Erzählung spielt Ende der 40er-Jahre des 19. Jahrhunderts. Bearbeitung aus dem Kolportageroman "Das Waldröschen". "Die Kinder des Herzogs" gehört zu einer sechsteiligen Romanreihe. Weitere Teile: 1. Teil: "Schloss Rodriganda" (Band 51)2. Teil: "Die Pyramide des Sonnengottes" (Band 52)3. Teil: "Benito Juarez" (Band 53)4. Teil: "Trapper Geierschnabel" (Band 54)5. Teil: "Der sterbende Kaiser" (Band 55)

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Information

Jahr
2009
ISBN
9783780215772

1. Zwei deutsche Erzieher

Wer die Geschichte der Grandenfamilie Rodriganda gelesen hat, der kennt die tragischen Schicksale der Brüder Manuel und Fernando, welche – der eine in Spanien, der andere in Mexiko – Opfer abgefeimter Schurken wurden, die nach ihrer Vernichtung trachteten. Mit Genugtuung wird man zur Kenntnis genommen haben, dass das scheinbar undurchdringliche Netz von Intrigen und Gewalttaten, das die beiden Grafen und ihre Angehörigen umgab, letzten Endes doch zerrissen werden konnte. Allerdings erstreckte sich das wechselvolle Geschehen, bis die Übeltäter schließlich ihre gerechte Strafe ereilte, über fast zwanzig Jahre![1]
Der geneigte Leser hat also in den Rodrigandas einerseits und ihren Bediensteten Gasparino und Pablo Cortejo andererseits zwei Brüderpaare kennengelernt, wie sie verschiedener nicht denkbar sind. Dabei mag er sich gefragt haben, warum eigentlich die beiden Cortejos die liebenswürdigen und hochherzigen Grafen mit einer so unerbittlichen Grausamkeit verfolgten und betrogen, die selbst vor den schwersten und ungeheuerlichsten Verbrechen nicht zurückschreckte.
Das Rätsel soll jetzt gelöst und der dunkle Schleier der Vergangenheit gelüftet werden.
In diesem Zusammenhang ist noch von einigen weiteren Personen zu berichten, deren Geschicke direkt oder indirekt mit denen der Rodrigandas verknüpft waren, sowie von anderen abenteuerlichen und hochinteressanten Begebenheiten.
Versetzen wir uns daher zunächst zurück in das Jahr 1818...
Es war in der spanischen Stadt Saragossa während des Karnevals. In dieser närrischen Zeit ist der sonst so ernste und steife Spanier ein vollständig anderer Mensch. Er stürzt sich mit nahezu wilder Lust in den Strudel der Freuden und Vergnügungen, er taucht darin unter, sogar bis auf den schmutzigen Schlamm des Grundes, und kommt erst dann wieder zu sich, wenn das Vergnügen bis auf die Neige ausgekostet ist.
Einer der prächtigsten Paläste der Stadt, fast ganz aus carrarischem Marmor errichtet und wegen der Pracht seiner Inneneinrichtung altberühmt, gehörte dem Herzog Eusebio von Olsunna. Dieser Don, ein Mitglied des höchsten Adels und einer der reichsten Grundbesitzer des Landes, war erst Mitte zwanzig, aber schon Witwer und Vater eines reizenden kleinen Mädchens im Alter von drei Jahren. Er hatte aus Standesrücksichten die Tochter einer der angesehensten Familien geheiratet, ohne diese Frau zu lieben, und als sie bei der Geburt des Kindes starb, war er keineswegs traurig.
Er galt als strenger Katholik, eifriger Patriot und stolzer Aristokrat. Viele aber behaupteten, dass er den Freuden des Lebens keineswegs abgeneigt wäre und sich im Verborgenen manchen Genuss bereitete, von dem er seinem Beichtvater nicht das Mindeste mitteilte. Seine Freunde suchten ihn seiner Stellung und seines Einflusses wegen, seine Feinde aber beneideten ihn.
Der Dienerschaft gegenüber wahrte er den standesgemäßen Abstand, mit einer Ausnahme allerdings. Sein Haushofmeister Gasparino Cortejo nämlich war, was besagte Freuden des Lebens anbelangte, ein gleich gesinnter Charakter, und da sie ungefähr im gleichen Alter standen und der Herzog Cortejo zudem für verschwiegen hielt, schenkte er ihm sein besonderes Vertrauen. In Gegenwart anderer behandelte er ihn seiner Stellung gemäß. Unter vier Augen jedoch wurden die Förmlichkeiten beiseite geschoben und die beiden verkehrten so, wie ein leichtsinniger, arroganter junger Adliger eben mit dem geheimen Teilhaber seiner Ausschweifungen, seinem Maitre de plaisir, umzugehen pflegte. Olsunna war nicht etwa von Natur aus schlecht, aber durch die Macht und den Reichtum, die er schon in so jungen Jahren genießen konnte, verblendet worden und moralisch ins Straucheln geraten.
Auch heute gedachte er sich einigen Vergnügungen hinzugeben, die seiner nach außen zur Schau getragenen Wohlanständigkeit durchaus nicht entsprachen. Der Herzog stand in einem seiner prunkvoll eingerichteten Zimmer, rauchte eine teure Zigarre und wartete auf Cortejo, zu dem er einen Diener geschickt hatte. Bald trat der Haushofmeister ein. Sein Gesicht zeigte die Fülle und Rundung der jugendlichen Jahre. Er verstand es, Toilette zu machen, und so war es nicht zu verwundern, dass er mit seinem Äußeren allgemein einen nicht unangenehmen Eindruck erzielte. Gasparino Cortejo begrüßte seinen Herrn mit tiefer Verbeugung, aber dabei mit einem Lächeln, das hinter der zur Schau gestellten Demut schlecht verborgene Vertraulichkeit verriet. Der Herzog erwiderte die Verbeugung mit einem gnädigen Kopfnicken und fragte:
„Nun, wie steht es mit den Maskenanzügen?“
„Sie liegen bereit, Don Eusebio.“
„Kann man sich darin sehen lassen?“
„Oh!“ Diesen Ausdruck begleitete Cortejo mit einem verheißungsvollen Schnippen seiner Finger.
„So! Was hast du für mich ausgesucht?“
„Ein Perserkostüm.“
„Schön! Das erlaubt mir, meine Prunkwaffen und Edelsteine zur Geltung zu bringen. Und du?“
„Ich gehe als Mexikaner.“
„Alle Teufel, du hast doch das Beste für dich gewählt! Aber es mag so sein. Wirst du in einer Stunde fertig sein können?“
„Sicher!“
„Dann schick mir den Kammerdiener! Es versteht sich ganz von selbst, dass niemand auch nur ahnen darf, dass wir miteinander ausgehen. Wo aber treffen wir uns?“
„Hm! Ich habe Lust, mein Kostüm außerhalb des Palastes anzulegen.“
„Ganz recht! Auf diese Weise erfahren...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. Inhalt
  4. 1. Zwei deutsche Erzieher
  5. 2. Eine ,Eroberung‘
  6. 3. Die neue Gouvernante
  7. 4. Der ,Zaubertrank‘
  8. 5. Anita Valdez
  9. 6. Rivalen
  10. 7. Begegnung in Madrid
  11. 8. Eine Tragödie
  12. 9. Das Mädchen aus der Seine
  13. 10. Der falsche Graf
  14. 11. Zugunglück am Rhein
  15. 12. Jagdabenteuer
  16. 13. Doktor Karl Sternau
  17. 14. Späte Reue
  18. 15. Offenbarungen
  19. 16. Versöhnung
  20. 17. Ausgespielt!
  21. Nachbemerkung