Der Schut
eBook - ePub

Der Schut

Reiseerzählung, Band 6 der Gesammelten Werke

  1. 592 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Der Schut

Reiseerzählung, Band 6 der Gesammelten Werke

Angaben zum Buch
Buchvorschau
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Nach Abenteuern in der Teufelsschlucht und bei der Juwelenhöhle treffen Kara Ben Nemsi und seine Begleiter auf das Oberhaupt der Verbrecher, den "Schut". Manche gefährliche Situation wird heraufbeschworen, ehe die Jagd, die in der tunesischen Wüste begann, in Albanien zu Ende geht. Die vorliegende Erzählung spielt in den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts. "Der Schut" ist Band 6 des sechsteiligen "Orientzyklus". Weitere Bände sind: "Durch die Wüste" (Band 1)"Durchs wilde Kurdistan" (Band 2)"Von Bagdad nach Stambul" (Band 3)"In den Schluchten des Balkan" (Band 4)"Durch das Land der Skipetaren" (Band 5)

Häufig gestellte Fragen

Gehe einfach zum Kontobereich in den Einstellungen und klicke auf „Abo kündigen“ – ganz einfach. Nachdem du gekündigt hast, bleibt deine Mitgliedschaft für den verbleibenden Abozeitraum, den du bereits bezahlt hast, aktiv. Mehr Informationen hier.
Derzeit stehen all unsere auf Mobilgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Mit beiden Aboplänen erhältst du vollen Zugang zur Bibliothek und allen Funktionen von Perlego. Die einzigen Unterschiede bestehen im Preis und dem Abozeitraum: Mit dem Jahresabo sparst du auf 12 Monate gerechnet im Vergleich zum Monatsabo rund 30 %.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja, du hast Zugang zu Der Schut von Karl May, Lothar Schmid, Bernhard Schmid im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Literatur & Altertumswissenschaften. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Jahr
2011
ISBN
9783780215062

KARL MAY’s
GESAMMELTE WERKE
BAND 6
DER SCHUT
REISEERZÄHLUNG
VON
KARL MAY
Nach der Fassung von 1962 neu herausgegeben
von Lothar und Bernhard Schmid
© 1996 Karl-May-Verlag
ISBN 978-3-7802-1506-2
KARL-MAY-VERLAG
BAMBERG • RADEBEUL

Inhalt

1. Halef in Gefahr
2. Die ,Blume des Orients‘
3. Gußka und Junak
4. Eine Bärenjagd
5. In der Teufelsschlucht
6. Die ,Juwelenhöhle‘
7. Lindsays Befreiung
8. Der Vertraute des Schut
9. Eine gefährliche Falle
10. Unter der Erde
11. Verfolgung
12. An der Verräterspalte
Anhang: Mein Rih

1. Halef in Gefahr

Unser Ritt ging jetzt voraussichtlich seinem Ende zu; aber es stand zu erwarten, dass der letzte Teil der schwierigste sein würde. Diese Schwierigkeit war teils eine Folge der Bodenverhältnisse, denn wir hatten Berge, Felsen, Täler, Schluchten, Urwälder und Sümpfe vor uns, durch oder über die nicht leicht zu kommen war, teils beruhte sie darauf, dass die Absichten und Ereignisse, denen wir gefolgt waren und auch jetzt noch folgten, zu einem Abschluss drängten, bei dem uns voraussichtlich größere Anstrengungen und Gefahren erwarteten als bisher.
Israd, unser Führer, erwies sich als ein munterer Bursche. Er erzählte uns interessante Episoden aus seinem Leben und gab uns lustige Schilderungen von Land und Leuten, sodass wir gar nicht daran dachten, die Zeit zu messen.
Die Mustafa-Ebene liegt eigentlich am linken Ufer des Wardar, woher wir gekommen waren. Am rechten, an dem wir uns befanden, steigt das Gelände mählich empor, doch ist das Land noch sehr fruchtbar. Wir kamen an reichen Baumwoll- und Tabakfeldern vorüber und sahen fruchttragende Limonien stehen. Doch sagte Israd, dass dies bald aufhöre und wir jenseits der Treska sogar durch Gegenden kommen würden, die ,meraly‘ seien.
Um zu wissen, was dieses Wort bedeutet, muss man sich daran erinnern, dass der Grund und Boden des osmanischen Reiches in fünf verschiedene Klassen eingeteilt wurde.
Die erste Klasse war der ,Mirije‘, das heißt das Land der Staatsdomänen, zu dem selbstverständlich nicht der unfruchtbarste Boden gehörte. Dann kam das ,Wakuf‘, das Eigentum der frommen Stiftungen. Dieser Klasse fiel ohne weiteres alles Land zu, dessen Besitzer ohne Hinterlassung direkter Erben starb. Die dritte Klasse fasste den ,Mülk‘, den Privatgrundbesitz, in sich. Die Besitztitel wurden in der Regel nicht nach einer genauen Messung wie bei uns, sondern nach ungefährer Schätzung ausgestellt. Für jeden Wechsel des Besitzes, also Kauf, war die Genehmigung der Regierung erforderlich, die bei den dortigen Verhältnissen meist nur durch die Bestechung der betreffenden Beamten erlangt werden konnte. Der Mülk litt auch außerordentlich unter den Missbräuchen, die bei der Steuererhebung eingerissen waren. So hatte zum Beispiel die Bodenwirtschaft zehn Prozent Naturalabgabe zu entrichten. Die Steuerpächter verschoben aber gewöhnlich die Einholung dieses Zehnts so lange, bis die Früchte in Fäulnis überzugehen drohten und der Landwirt mehr als zehn vom Hundert bot, um den Ertrag seiner Ernte retten zu können. In die nächste Klasse, ,Metruke‘ genannt, gehörten die Straßen, öffentlichen Plätze und Kommunal-Grundstücke. Die Verkehrswege befanden sich meist in einem beklagenswerten Zustand, was ein Hauptgrund für die wirtschaftliche Notlage des Landes war. Die letzte Klasse wurde ,Mera‘ genannt und umfasste alles wüste und unproduktive Land. Dies war es, was unser Führer meinte, als er ,meraly‘ sagte.
Wir hatten zwei oder drei flache Terrassen zu ersteigen und kamen dann zu der Hochebene, die im Westen steil nach den Ufern der Treska abfällt. Hier ritten wir durch einige kleine Dörfer. Der größte und bedeutendste Ort dieser Ebene, Banja, blieb links von uns liegen.
Da wir wussten, dass Israd uns in gerader Richtung führen würde, hatte ich nicht danach getrachtet, die Spuren des uns vorangerittenen Suef aufzusuchen. Es hätte uns nichts nützen können, sondern nur zur Verzögerung unseres Ritts geführt. Nachdem wir ungefähr vier Stunden unterwegs waren, kamen wir durch einen sehr lichten Wald, dessen Bäume weit auseinander standen. Dort trafen wir die Fährte eines einzelnen Reiters, die von links auf unsere Richtung stieß. Ich betrachtete sie aus dem Sattel herab. Es war zwar nicht mit voller Bestimmtheit zu behaupten, aber es ließ sich vermuten, dass es die Fährte Suefs war, zumal das Pferd so scharf ausgegriffen hatte, dass anzunehmen war, der Reiter habe große Eile gehabt. Da sie in unserer Richtung weiterführte, folgten wir ihr, bis nach einiger Zeit eine mehrfache Fährte von rechts her kam.
Jetzt stieg ich ab. Wer einigermaßen Übung besitzt, kann unschwer erkennen, von wie viel Pferden eine solche Spur gemacht wurde, falls es nicht gar zu viele gewesen sind. Ich sah, dass fünf Reiter hier geritten waren; also waren es höchstwahrscheinlich die von uns Gesuchten gewesen. Aus der bereits abgestumpften Schärfe der Ränder an den Hufeindrücken entnahm ich, dass diese Leute vor ungefähr sieben Stunden vorübergekommen waren.
Bei einer solchen Schätzung hat man vieles zu berücksichtigen: die Witterung, die Art des Bodens, ob er hart oder...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. 2. Die ,Blume des Orients‘
  4. 3. Gußka und Junak
  5. 4. Eine Bärenjagd
  6. 5. In der Teufelsschlucht
  7. 6. Die ,Juwelenhöhle‘
  8. 7. Lindsays Befreiung
  9. 8. Der Vertraute des Schut
  10. 9. Eine gefährliche Falle
  11. 10. Unter der Erde
  12. 11. Verfolgung
  13. 12. An der Verräterspalte
  14. Anhang: Mein Rih