Durch das Land der Skipetaren
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Durch das Land der Skipetaren

ReiseerzÀhlung, Band 5 der Gesammelten Werke

  1. 520 Seiten
  2. German
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  4. Über iOS und Android verfĂŒgbar
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Durch das Land der Skipetaren

ReiseerzÀhlung, Band 5 der Gesammelten Werke

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Durch das Land der Skipetaren folgen Kara Ben Nemsi und seine GefĂ€hrten den Spuren der Verbrecher. Dabei begegnen sie unversehens den beiden gefĂŒrchteten "Aladschy", gelangen zur "SchluchthĂŒtte", die ihnen zur Falle werden soll, und erleben eine ebenso dramatische wie lustige Episode im "Turm der alten Mutter". Die vorliegende ErzĂ€hlung spielt in den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts. "Durch das Land der Skipetaren" ist Band 5 des sechsteiligen "Orientzyklus". "Durch die WĂŒste" (Band 1)"Durchs wilde Kurdistan" (Band 2)"Von Bagdad nach Stambul" (Band 3)"In den Schluchten des Balkan" (Band 4)"Der Schut" (Band 6)

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Information

Jahr
2011
ISBN
9783780215055

KARL MAY’s
GESAMMELTE WERKE
BAND 5
DURCH DAS LAND
DER SKIPETAREN
REISEERZÄHLUNG
VON
KARL MAY
Nach der Fassung von 1962 neu herausgegeben
von Lothar und Bernhard Schmid
© 2002 Karl-May-Verlag
ISBN 978-3-7802-1505-5
KARL-MAY-VERLAG
BAMBERG ‱ RADEBEUL

Inhalt

1. Entlarvt
2. Abermals entronnen
3. Ein tĂŒrkischer Staatsanwalt
4. Kugelfest
5. Die beiden Aladschy
6. In Radowitsch
7. Doktor ‚Marterstein‘
8. Ich soll den Schut sehen
9. In der SchluchthĂŒtte
10. Knapp am Tod vorbei
11. Afrit, der Schneider
12. Der Tschakan des Skipetaren
13. Der ‚böse Blick‘
14. Im ‚Turm der alten Mutter‘
15. Der ‚Festtag der PrĂŒgel‘
16. In Wassersnot
17. Wichtige AuskĂŒnfte

1. Entlarvt

Die tĂŒrkische Rechtspflege hat bekanntlich ihre EigentĂŒmlichkeiten, sagen wir geradezu: ihre Schattenseiten, die umso deutlicher hervortreten, je entlegener die Gegend ist, um die es sich handelt. Unter den dortigen VerhĂ€ltnissen ist es nicht zu verwundern, dass da, wo die verschiedenen zuchtlosen, sich ewig befehdenden StĂ€mme der Skipetaren ihre Wohnsitze haben, von einem wirklichen ‚Recht‘ fast gar nicht gesprochen werden kann.
Bei Ostromdscha beginnt das Gebiet dieser Skipetaren, die nur das eine Gesetz kennen, dass der SchwĂ€chere dem StĂ€rkeren zu weichen hat. Wollten wir nicht den KĂŒrzeren ziehen, so mussten wir dieses Gesetz auch fĂŒr uns in Anspruch nehmen. Wir hatten dies schon am Nachmittag, und zwar mit Erfolg, getan und waren entschlossen, bei der Sitzung, der wir nun jetzt entgegengingen, in derselben krĂ€ftigen Weise aufzutreten.
Als wir nach dem ‚GerichtsgebĂ€ude‘ aufbrachen, war die DĂ€mmerung eingetreten. Wir sahen unterwegs viele Menschen stehen, die im Hof keinen Platz gefunden und sich hier aufgestellt hatten, um uns wenigstens kommen zu sehen.
Als wir im Hof ankamen, wurde das Tor hinter uns verschlossen. Das war fĂŒr uns kein gutes Zeichen. Der MĂŒbarek hatte seinen Einfluss aufgeboten, und zwar nicht ohne Erfolg, wie es schien. Wir konnten kaum durch die Menge bis an den Platz des Verhörs gelangen. Wo vorher nur ein Stuhl gestanden hatte, war jetzt noch eine lange Bank aufgestellt. Der Apparat zur Bastonade lag noch an derselben Stelle.
Man hatte Öl in GefĂ€ĂŸe gegossen, Werg hineingetan und es angebrannt. Diese Flammen ließen alles in einem abenteuerlichen Licht erscheinen.
Die Herren vom Gericht befanden sich im Innern des Hauses. Unsere Ankunft wurde ihnen gemeldet. Die Saptijeler postierten sich so um uns, dass sie den Weg nach dem Tor versperrten. Da dieses verschlossen war, ließ sich dies Verhalten der Polizisten doppelt bedenklich fĂŒr uns deuten.
Lautlose Stille herrschte rundum. Jetzt erschienen die fĂŒnf Herren und sofort zogen die Saptijeler blank.
„O Allah!“, meinte Halef in ironischem Ton. „Wie wird es uns ergehen, Sihdi! Ich zittere vor Angst.“
„Ich ebenso.“
„Soll ich diese dummen Menschen, die da glauben, uns mit ihren SĂ€beln Bange zu machen, meine Peitsche schmecken lassen?“
„Keine Dummheit! Du warst heute schon einmal voreilig und trĂ€gst die Schuld, dass wir uns ĂŒberhaupt hier befinden.“
Die fĂŒnf Richter hatten Platz genommen: der Kodschabaschy auf dem Stuhl und die anderen auf der Bank. Ein Frauenzimmer drĂ€ngte sich aus der Menge herbei und nahm hinter dem Stellvertreter Stellung. Ich erkannte Nohuda, die ‚Erbse‘, die ihrer Schönheit mit Eisenocker nachhalf. Der Stellvertreter war also wohl ihr glĂŒcklicher Ehemann. Er hatte nichts sagende GesichtszĂŒge. ZunĂ€chst dem Kodschabaschy saß der MĂŒbarek. Er hatte ein Papier quer ĂŒber das Knie gelegt. Zwischen ihm und seinem Nachbarn stand ein kleiner Topf. Da eine GĂ€nsefeder darin steckte, vermutete ich, dass er die Tinte enthalte.
Der Kodschabaschy wackelte mit dem Kopf und rÀusperte sich auffÀllig. Dies war das Zeichen, dass die Verhandlung beginnen sollte. Er begann mit krÀhender, weithin schallender Stimme:
„Im Namen des Propheten und im Namen des Padischah, dem Allah tausend Jahre verleihen wolle! Wir haben diese Machkeme zusammenberufen, um ĂŒber zwei Verbrechen zu urteilen, die sich heute in unserer Stadt und in deren NĂ€he ereignet haben. Selim, tritt vor! Du bist der AnklĂ€ger. ErzĂ€hle, was mit dir geschehen ist.“
Der Saptije trat in die NĂ€he seines Herrn und erzĂ€hlte. Was wir zu hören bekamen, war geradezu lĂ€cherlich. Er hatte sich in der angestrengtesten amtlichen TĂ€tigkeit befunden und war von uns mörderisch ĂŒberfallen worden. Nur durch Unerschrockenheit und durch die tapferste Gegenwehr war es ihm gelungen, sein Leben zu retten!
Als er geendet hatte, fragte ihn der Kodschabaschy.
„Und welcher Mann ist es, der dich schlug?“
„Dieser hier ist es“, antwortete er, auf Halef deutend.
„So kennen wir nun ihn und seine Tat und werden zur Beratung schreiten.“
Er begann, mit seinen Beisitzern zu flĂŒstern und erklĂ€rte nach einer Weile mit lauter Stimme:
„Die Machkeme hat beschlossen, dass der Verbrecher auf jede Fußsohle vierzig Hiebe erhalten und dann vier volle Wochen eingesperrt werden soll. Das verkĂŒndigen wir im Namen des Padischah. Allah segne ihn!“
Halefs Hand fuhr an den Griff seiner Peitsche. Ich musste mir MĂŒhe geben, nicht laut aufzulachen.
„Jetzt kommt das zweite Verbrechen“, verkĂŒndete der Beamte. „Mahonadschy, tritt vor und erzĂ€hle!“
Der FÀhrmann gehorchte dieser Aufforderung. Er hatte jedenfalls mehr Angst als ich. Aber ehe er seinen Bericht beginnen konnte, wandte ich mich in sehr höflichem Ton an den Kodschabaschy.
„Willst du vi...

Inhaltsverzeichnis

  1. Cover
  2. Titel
  3. 2. Abermals entronnen
  4. 3. Ein tĂŒrkischer Staatsanwalt
  5. 4. Kugelfest
  6. 5. Die beiden Aladschy
  7. 6. In Radowitsch
  8. 7. Doktor ‚Marterstein‘
  9. 8. Ich soll den Schut sehen
  10. 9. In der SchluchthĂŒtte
  11. 10. Knapp am Tod vorbei
  12. 11. Afrit, der Schneider
  13. 12. Der Tschakan des Skipetaren
  14. 13. Der ‚böse Blick‘
  15. 14. Im ‚Turm der alten Mutter‘
  16. 15. Der ‚Festtag der PrĂŒgel‘
  17. 16. In Wassersnot
  18. 17. Wichtige AuskĂŒnfte