Der Doppelgänger
eBook - ePub

Der Doppelgänger

  1. 199 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Angaben zum Buch
Buchvorschau
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Der Doppelgänger ist eine Erzählung von Fjodor Dostojewski, die im Jahr 1846 nach dessen erstem großen Erfolg Arme Leute erschien.Protagonist ist ein schüchterner Beamter im damaligen Petersburg, dessen Leben durch einen plötzlich auftauchenden Doppelgänger Stück für Stück zerstört wird. Diesem Doppelgänger gelingt der private und berufliche Aufstieg, der dem "Original" verwehrt bleibt. (aus wikipedia.de)

Häufig gestellte Fragen

Gehe einfach zum Kontobereich in den Einstellungen und klicke auf „Abo kündigen“ – ganz einfach. Nachdem du gekündigt hast, bleibt deine Mitgliedschaft für den verbleibenden Abozeitraum, den du bereits bezahlt hast, aktiv. Mehr Informationen hier.
Derzeit stehen all unsere auf Mobilgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Mit beiden Aboplänen erhältst du vollen Zugang zur Bibliothek und allen Funktionen von Perlego. Die einzigen Unterschiede bestehen im Preis und dem Abozeitraum: Mit dem Jahresabo sparst du auf 12 Monate gerechnet im Vergleich zum Monatsabo rund 30 %.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja, du hast Zugang zu Der Doppelgänger von Fjodor Dostojewski, Hermann Röhl im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Literature & Classics. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Jahr
2012
ISBN
9783849617097
Der Doppelgänger
Fjodor Michailowitsch Dostojewski
Inhalt:
Fjodor Michajlowitsch Dostojewski - Biografie und Bibliografie
Der Doppelgänger
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
Der Doppelgänger, Fjodor Dostojewski
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
Loschberg 9
86450 Altenmünster
ISBN: 9783849617097
www.jazzybee-verlag.de
Frontcover: © Vladislav Gansovsky - Fotolia.com


Fjodor Michajlowitsch Dostojewski - Biografie und Bibliografie

Hervorragender russ. Romanschriftsteller, geb. 11. Nov. (30. Okt.) 1821 in Moskau als Sohn eines Arztes, gest. 9. Febr. (28. Jan.) 1881 in Petersburg, absolvierte 1843 die kaiserliche Ingenieurschule zu Petersburg und erhielt dann als Offizier eine Anstellung im Ingenieurdepartement, nahm aber schon im folgenden Jahr seinen Abschied, um ganz seinen literarischen Neigungen zu folgen. Das erste Werk, durch das er die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, war der Roman »Die armen Leute« (1846), der von seinem Talent, das in einer bemerkenswerten Begabung für die Darstellung geheimster Seelenregungen gipfelte, bereits Zeugnis ablegte. Kleinere Novellen und Erzählungen, wie: »Der Doppelgänger«, »Herr Prochartschin«, »Das schwache Herz«, »Der eifersüchtige Ehemann«, »Weiße Nächte«, »Netotschka Nezwanow«, »Der kleine Held« etc., folgten nach. Um diese Zeit wurde seine literarische Tätigkeit gewaltsam unterbrochen: in den Prozess des Kommunisten Petraschewskij verwickelt, ward D. zu vierjähriger Sträflingsarbeit und späterem Militärdienst in Sibirien verurteilt und im Dezember 1849 dahin abgeführt. Die Thronbesteigung Alexanders II. brachte D. im Juli 1859 die Erlaubnis zur Rückkehr nach Twer, von wo er sich im Winter desselben Jahres nach Petersburg begab. Hier gründete er 1861 mit seinem Bruder Michail (s. unten) die Zeitschrift »Vremja« (»Die Zeit«), in der sein erster großer Roman: »Die Erniedrigten und Gekränkten«, erschien; dann folgten (1861–62) »Die Memoiren aus dem toten Hause« (mehrfach deutsch: 2. Aufl., Dresd. 1886, Berl. 1899), eins seiner eigentümlichsten Werke, in dem er seine Erlebnisse in Sibirien mitteilte und besonders durch die meisterhafte und ergreifende Schilderung der dort büßenden Verbrecher das Interesse in hohem Grade fesselte. Nachdem das »Vremja« 1863 verboten worden und die statt dessen 1864 gegründete »Epocha« infolge des Todes seines Bruders Michail und andrer widriger Umstände bereits im folgenden Jahr eingegangen war, schrieb D. sein Hauptwerk: »Verbrechen und Strafe« (im »Russischen Boten«, 1866; deutsch von Henckel u. d. T.: »Raskolnikow«, 3. Aufl., Leipz. 1890 u. ö.), ein großer Roman, in dem das Werden der verbrecherischen Tat und die Rückwirkung derselben auf die Seele des Übeltäters mit psychologischem Tiefblick dargestellt werden. Die spätern Erzählungen des talentvollen Dichters: »Der Idiot« (1868, deutsch, Berl. 1901), »Der ewige Mann« (1870), »Teufel« (1871–72), »Der Sprößling« (1875), stehen jenem Werk nach, da D. immer mehr einem konfusen und zugleich intoleranten Mystizismus zum Opfer fiel. 1873 übernahm er die Redaktion der Zeitschrift »Graždanin« (»Staatsbürger«) des Fürsten Meschtscherskij, in der er 1876–80 das »Tagebuch eines Schriftstellers« herausgab. In demselben Jahr vollendete er den zweiten Band seines letzten Romans. »Die Gebrüder Karamasow« (im »Russischen Boten«, 1879–80; deutsch, 2. Aufl., Leipz. 1901). Eine Gesamtausgabe seiner meist auch ins Deutsche übersetzten Werke erschien 1882–83 in Petersburg in 14 Bänden, eine andre das. 1892 in 12 Bänden. Vgl. A. v. Reinholdt in der »Baltischen Monatsschrift«, Bd. 29 (1882); de Vogüé in der »Revue des Deux Mondes« (1885); Derselbe, Le roman russe (2. Aufl., Par. 1888); Brandes, F. M. Dostojewskij (Berl. 1890); N. Hoffmann, M. D., eine biographische Studie (das. 1899); Mereschkowskij, Tolstoi und D. als Menschen und als Künstler (deutsche Ausg., Leipz. 1903). – Sein Bruder Michail (gest. 22. [10.] Juli 1863 in Pawlowsk) machte sich als Übersetzer von Schillers »Don Carlos« (1848) und Goethes »Reineke Fuchs« (1861) bekannt.

Der Doppelgänger

1. Kapitel

Es war beinahe acht Uhr morgens, als der Titularrat Jakow Petrowitsch Goljadkin nach einem langen Schlafe erwachte, gähnte, sich reckte und schließlich völlig die Augen öffnete. Etwa zwei Minuten lang blieb er noch, ohne sich zu regen, auf dem Bette liegen, wie ein Mensch, der noch nicht ganz ins klare darüber gekommen ist, ob er aufgewacht ist oder noch schläft, ob alles, was jetzt um ihn herum vorgeht, Wahrheit und Wirklichkeit ist oder eine Fortsetzung seiner wirren Träume. Bald wurde jedoch Herrn Goljadkins Denken klarer und deutlicher, und seine Gefühle nahmen ihre gewöhnliche, alltägliche Stimmung an. Alles blickte ihn bekannt an: die schmutziggrünen, verräucherten, staubigen Wände seines kleinen Zimmerchens, seine Mahagonikommode, die Stühle von imitiertem Mahagoni, der rot angestrichene Tisch, das türkische Wachstuchsofa von rötlicher Farbe mit grünlichen Blümchen und endlich die gestern hastig ausgezogenen und unordentlich auf das Sofa geworfenen Kleider. Und dann schaute auch der graue, trübe, schmutzige Herbsttag so verdrießlich und mit so saurer Miene durch die ungeputzten Fenster zu ihm ins Zimmer, daß Herr Goljadkin in keiner Weise mehr daran zweifeln konnte, daß er sich nicht in einem schönen Märchenlande, sondern in der Residenzstadt Petersburg, in der Schestilawotschnaja-Straße, in der vierten Etage einer sehr großen Mietskaserne, in seiner eigenen Wohnung befand. Nachdem er diese wichtige Entdeckung gemacht hatte, schloß Herr Goljadkin wieder krampfhaft die Augen, als bedauere er, daß der Traum, den er soeben gehabt hatte, entschwunden sei, und als wünsche er, ihn sich wenigstens für einen Augenblick zurückzurufen. Aber einen Augenblick darauf sprang er mit einem Satze aus dem Bette, wahrscheinlich, weil er endlich auf denjenigen Gegenstand gekommen war, um den seine zerstreuten, noch nicht in die gehörige Ordnung gebrachten Gedanken bisher herumgewirbelt waren. Nachdem er aus dem Bette gesprungen war, lief er sogleich zu dem kleinen, runden Spiegel, der auf der Kommode stand. Obgleich die verschlafene, kurzsichtige, ziemlich kahlköpfige Gestalt, die ihm der Spiegel zurückwarf, einen so unbedeutenden Eindruck machte, daß sie auf den ersten Blick entschieden niemandes ausschließliche Aufmerksamkeit fesseln konnte, so war doch ihr Besitzer mit alledem, was er im Spiegel erblickte, anscheinend völlig zufrieden. »Na, das wäre eine böse Geschichte,« sagte Herr Goljadkin halblaut, »das wäre eine böse Geschichte, wenn heute an mir etwas nicht in Ordnung wäre, wenn z. B. irgendetwas schlecht aussähe, ich einen störenden Pickel bekäme oder sonst eine Unannehmlichkeit passierte; vorläufig indes ist es nicht übel; vorläufig geht alles gut.« Sehr erfreut darüber, daß alles gut ging, stellte Herr Goljadkin den Spiegel auf seinen früheren Platz; er selbst aber lief, trotzdem er barfuß war und noch das Kostüm trug, in dem er sich schlafen zu legen pflegte, zum Fenster hin und begann höchlichst interessiert mit den Augen etwas auf dem Hofe zu suchen, auf den die Fenster seiner Wohnung hinausgingen. Anscheinend befriedigte auch das, was er auf dem Hofe erblickte, ihn vollkommen; denn sein Gesicht erglänzte von einem selbstzufriedenen Lächeln. Nachdem er dann einen Blick hinter die Scheidewand in das Kämmerchen seines Dieners Petruschka geworfen und sich überzeugt hatte, daß Petruschka nicht darin war, ging er auf den Fußspitzen an den Tisch, schloß an demselben eine Schublade auf, wühlte in dem hintersten Winkel dieser Schublade umher, zog endlich aus alten, vergilbten Papieren und allerlei Kram eine grüne, abgegriffene Brieftasche heraus, öffnete sie behutsam und blickte vorsichtig und mit Genuß in die abgelegenste, verborgenste Tasche derselben hinein. Wahrscheinlich schaute das Päckchen grünlicher, grauer, bläulicher, rötlicher und sonstiger bunter Banknoten Herrn Goljadkin ebenfalls sehr freundlich und ermutigend an: mit strahlendem Gesichte legte er die geöffnete Brieftasche vor sich auf den Tisch und rieb sich zum Zeichen des größten Vergnügens kräftig die Hände. Endlich nahm er es heraus, sein entzückendes Päckchen Banknoten, und begann, zum hundertsten Male seit dem vorigen Tage, die Scheine durchzuzählen, wobei er einen jeden sorgsam zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger rieb. »Siebenhundertfünfzig Rubel!« flüsterte er zuletzt. »Siebenhundertfünfzig Rubel... eine tüchtige Summe! Das ist ein hübsches Sümmchen,« fuhr er mit zitternder, durch das Gefühl der Freude ein wenig gedämpfter Stimme fort, indem er das Päckchen in den Händen zusammendrückte und bedeutsam lächelte. »Das ist ein hübsches Sümmchen! Das muß jeder für ein hübsches Sümmchen halten! Jetzt möchte ich den Menschen sehen, für den das eine unbedeutende Summe wäre! Mit einer solchen Summe kann ein Mensch es weit bringen...« »Aber, was hat denn das zu bedeuten?« dachte Herr Goljadkin. »Wo ist denn Petruschka?« Noch immer dasselbe Kostüm beibehaltend, blickte er zum zweiten Male hinter die Scheidewand. Petruschka war dort wieder nicht vorhanden; nur ein Samowar, der da auf dem Fußboden stand, ärgerte sich, erboste sich und kam außer sich, indem er jeden Augenblick überzukochen drohte und hitzig und schnell in seiner sonderbaren Sprache schnarrend und lispelnd etwas zu Herrn Goljadkin sagte, wahrscheinlich etwa dies: »Nehmt mich doch hin, liebe Leute; ich bin ja vollständig fertig und bereit.«
»Hol ihn der Teufel!« dachte Herr Goljadkin. »Dieser faule Patron kann einen schließlich wütend machen; wo mag er sich wieder herumtreiben?« In gerechter Entrüstung begab er sich in das Vorzimmer, das aus einem kleinen Korridor bestand, an dessen Ende eine Tür nach dem Flur führte, und erblickte seinen Diener, umgeben von einem großen Haufen anderer Diener, Hausgenossen und sonstigen Volkes, das sich hinzugefunden hatte. Petruschka erzählte etwas, die andern hörten zu. Weder der Gegenstand der Erzählung noch die Erzählung selbst schienen Herrn Goljadkin zu gefallen. Er rief sofort Petruschka zu sich und kehrte sehr mißvergnügt, ja empört in sein Zimmer zurück. »Dieser Racker ist imstande, für einen Groschen einen Menschen zu verraten, und am ehesten seinen Herrn,« dachte er im stillen; »und er hat mich auch verraten, jedenfalls hat er mich verraten; darauf möchte ich wetten, daß er mich für eine Kopeke verraten hat. Nun, wie ist es?«
»Die Livree ist gekommen, Herr!«
»Zieh sie an und komm her!«
Nachdem Petruschka die Livree angezogen hatte, trat er, dumm lächelnd, in das Zimmer seines Herrn. Er trug nun eine grüne, stark abgenutzte Bedientenlivree mit ausgefaserten goldenen Tressen, die anscheinend für jemand angefertigt war, der eine ganze Elle größer war als Petruschka. In der Hand hielt er einen gleichfalls mit Tressen besetzten und mit grünen Federn geschmückten Hut, und an der Hüfte hing ihm ein Hirschfänger in lederner Scheide.
Zur Vervollständigung des Bildes war Petruschka zufolge seiner Lieblingsgewohnheit, zu Hause immer im Negligé herumzulaufen, auch jetzt barfuß. Herr Goljadkin musterte Petruschka von allen Seiten und schien zufrieden zu sein. Die Livree war augenscheinlich aus irgendwelchem feierlichen Anlaß geliehen. Bemerkenswert war noch, daß während der Musterung Petruschka seinen Herrn mit seltsamer Spannung anblickte und mit besonderer Neugier alle Bewegungen desselben verfolgte, was Herrn Goljadkin äußerst verlegen machte.
»Nun, und der Wagen?«
»Der Wagen ist auch gekommen.«
»Auf den ganzen Tag?«
»Ja, auf den ganzen Tag. Fünfundzwanzig Rubel.«
»Sind auch die Stiefel gekommen?«
»Jawohl.«
»Tölpel! Kannst du nicht sagen: ›Jawohl, Herr!‹? Gib sie her!« Nachdem Herr Goljadkin seiner Freude darüber Ausdruck gegeben hatte, daß die Stiefel gut paßten, befahl er, ihm Tee, Waschwasser und das Rasierzeug zu bringen. Er rasierte und wusch sich sehr sorgfältig, schlürfte hastig seinen Tee und schickte sich dann an, große Toilette zu machen: er zog fast ganz neue Beinkleider an, dann ein Chemisett mit Messingknöpfchen und eine Weste mit sehr hellen, hübschen Blümchen; um den Hals band er sich ein buntseidenes Halstuch, und zuletzt legte er einen ebenfalls fast neuen, sorgsam abgebürsteten Uniformrock an. Nachdem er sich so angekleidet hatte, betrachtete er mehrmals liebevoll seine Stiefel, hob alle Augenblicke bald den einen, bald den andern Fuß in die Höhe, bewunderte die Fasson und flüsterte immer etwas vor sich hin, indem er ab und zu seinem eigenen Ich mit einer ausdrucksvollen Grimasse zublinkte. Übrigens mußte Herr Goljadkin wohl...

Inhaltsverzeichnis

  1. Fjodor Michajlowitsch Dostojewski - Biografie und Bibliografie