Der Findling
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Der Findling

  1. 537 Seiten
  2. German
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Über dieses Buch

Dies ist die illustrierte Version dieses Klassikers.Verne erzählt die Geschichte eines Findelkindes und seiner grausamen Jugend im Irland des 19. Jahrhunderts.

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Information

Jahr
2012
ISBN
9783849613532

Erster Theil.

Erstes Capitel. Im Innern von Connaught.

Irland, das eine Landfläche von zwanzig Millionen Acres – gegen acht Millionen Hektar – einnimmt, wird im Namen der Beherrscher Großbritanniens von einem Vicekönig oder Lord-Lieutenant unter Mitwirkung eines »Privat-Rathes« regiert. Es zerfällt in vier Provinzen: Leicester im Osten, Munster im Süden, Connaught im Westen und Ulster im Norden.
Das Vereinigte Königreich soll in der Vorzeit eine einzige Insel gebildet haben. Jetzt sind deren zwei vorhanden, beide noch mehr getrennt durch geistige Verschiedenheit, als durch physikalische Grenzen. Die Irländer sind wie von jeher Freunde der Franzosen, und deshalb den Engländern feindlich gesinnt.
Ein herrliches Land für Touristen, ist Irland ein trauriges Land für seine Bevölkerung. Diese vermag es nicht zu befruchten, jenes sie nicht zu ernähren. Und doch ist es nicht ein unfruchtbares Stück Erde, denn seine Kinder zählen nach Millionen, und obwohl diese Mutter keine Milch für ihre Kinder hat, wird sie von ihnen doch leidenschaftlich geliebt. Die süßesten – most sweet – Namen (ein Wort, das man dort unendlich häufig hört) werden an sie verschwendet. Das »Grüne Erin«, und grün ist das Land in der That; weiter heißt Irland der »Schöne Smaragd«, ein Smaragd, der freilich statt des Goldes in Granit gefaßt ist; die »Insel der Wälder«, was besser Insel der Felsen heißen sollte; das »Land des Liedes«, nur erklingt dieses Lied von kränklichen Lippen; endlich nennt man es die »Erste Blume des Landes« oder die »Erste Blume des Meeres«, freilich welken diese Blumen schnell im Brausen toller Stürme. Armes Irland! »Insel des Elends« solltest du heißen, jetzt und schon seit Jahrhunderten, du mit deinen drei Millionen Armen unter acht Millionen Bewohnern!
Bei einer Erhebung von etwa hundertfünfundzwanzig Metern trennen in Irland zwei Höhenzüge die Ebenen, Seen und Torfmoore zwischen der Bai von Dublin und der von Galway. Die Insel bildet eine vertiefte Schale, in der es an Wasser nicht fehlt, denn die Seen des Grünen Erin bedecken allein gegen zweitausenddreihundert Quadratkilometer.
Westport, eine kleine Stadt der Provinz Connaught, liegt im Hintergrunde der Bai von Clew, die von dreihundertfünfundsechzig Inseln und Eilanden erfüllt wird, ähnlich wie der Morbihan an den Küsten der Bretagne. Diese Bai mit ihren Vorbergen, ihren Caps und den gleich Haifischzähnen angeordneten Spitzen, welche den Wogenschwall von der hohen See brechen, ist eine der schönsten des ganzen Küstenstriches.
In Westport begegnen wir dem »Findling« im Beginn seiner Geschichte; der Leser wird selbst sehen, wo, wann und wie sie endigte.
Die Einwohner des etwa fünftausend Seelen zählenden Städtchens sind zum größten Theile Katholiken. An einem Sonntage, dem 17. Juni 1875, hatten sich die meisten Bewohner zum Morgengottesdienste in die Kirche begeben. Connaught, die Wiege der Familie Mac Mahon's, bringt ausgeprägt keltische Typen hervor, die sich in den alteingesessenen Geschlechtern fortgepflanzt haben. Und doch, wie traurig ist das Land, so traurig, daß es den gebräuchlichen Ausdruck: »Nach Connaught gehen, heißt in die Hölle gehen!« vollständig rechtfertigt.
In den kleinen Orten Irlands herrscht bittre Armuth, doch besitzen die Leute neben ihren für die Werktage benützten Lumpen auch noch solche für die Sonn-und Festtage. Dann trägt man dort die noch am wenigsten zerrissene Kleidung: die Männer erscheinen in geflicktem, unten ausgefranstem Mantel; die Frauen in mehrfach übereinander liegenden Röcken – lauter Ladenhütern des Trödlers – und bedecken den Kopf mit Hüten, die mit künstlichen Blumen verziert sind, von welchen freilich meist nicht mehr als die nackten Drahtstiele mit einzelnen Blättehen zu sehen ist.
Alle sind barfüßig bis zur Kirche gegangen zur Schonung des theuern Schuhwerkes – der Halbstiefeln mit geborstenen Sohlen und der Stiefeln mit zerrissenem Oberleder, ohne die nach Landessitte niemand die Schwelle der Kirche überschreiten würde.
Zur Zeit war kein Mensch auf den Straßen von Westport sichtbar, außer einem Individuum, das einen Karren schob, der mit einem großen mageren, langzottigen Hunde bespannt war.
»Königspuppen! rief der Mann aus vollem Halse, prächtige, bewegliche Königspuppen!«
Der Schausteller war von Castlebar, dem Hauptorte der Graffchaft Mayo, hierhergekommen. Auf seinem Wege nach Westen hatte er den Kamm jener Höhenzüge überschritten, die sich, wie die meisten Berge Irlands, nach der Küste zu senken, so im Norden die Kette des Nephin mit ihrem achthundertdreißig Meter ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Jules Verne – Biografie und Bibliografie
  2. Der Findling
  3. Erster Theil.
  4. Zweiter Theil.