Im alten Eisen
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Im alten Eisen

  1. 198 Seiten
  2. German
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Im alten Eisen

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Erzählt wird von einer "fürchterlichen Jagd nach dem menschlichen Elend". Die Beerdigung einer Jugendfreundin, um die man sich fast ein Leben lang nicht gekümmert hat, darf keinesfalls versäumt werden...

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Information

Jahr
2012
ISBN
9783849633516
Im alten Eisen
Wilhelm Raabe
Inhalt:

Wilhelm Raabe – Biografie und Bibliografie
Im alten Eisen
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebentes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Elftes Kapitel
Zwölftes Kapitel
Dreizehntes Kapitel
Vierzehntes Kapitel
Fünfzehntes Kapitel
Sechzehntes Kapitel
Siebenzehntes Kapitel
Achtzehntes Kapitel
Neunzehntes Kapitel
Zwanzigstes Kapitel
Einundzwanzigstes Kapitel
Zweiundzwanzigstes Kapitel

Im alten Eisen, W. Raabe
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
86450 Altenmünster, Loschberg 9
Germany
ISBN: 9783849633516
www.jazzybee-verlag.de

Wilhelm Raabe – Biografie und Bibliografie

Namhafter Romanschriftsteller, der zuerst unter dem Namen Jakob Corvinus auftrat, geb. 8. Sept. 1831 zu Eschershausen im Herzogtum Braunschweig, studierte in Berlin seit 1855 Philosophie und widmete sich unmittelbar nach seinen Studienjahren der Literatur, in die er mit dem lebendigen, jugendfrischen Idyll »Die Chronik der Sperlingsgasse« (Berl. 1857; 41. Aufl. 1905, auch illustriert) und den Erzählungen und Phantasiestücken »Halb Mähr, halb Mehr« (das. 1859) eintrat. Es folgten dann großenteils in mehreren Auflagen: »Ein Frühling« (Braunschw. 1858); »Die Kinder von Finkenrode« (Berl. 1859); »Nach dem großen Kriege«, Geschichte in zwölf Briefen (das. 1861); »Der heilige Born. Blätter aus dem Bilderbuche des 16. Jahrhunderts« (Prag 1861); »Unsers Herrgotts Kanzlei«, historischer Roman (Braunschw. 1862, 2 Bde.); »Verworrenes Leben«, Skizzen und Novellen (Glog. 1862); »Die Leute aus dem Walde« (Braunschw. 1863, 3 Bde.); »Drei Federn« (Berl. 1865); »Der Hungerpastor«, Roman (das. 1864, 3 Bde.; 25. Aufl., das. 1906); »Ferne Stimmen«, Erzählungen (das. 1865); »Abu Telfan, oder die Heimkehr vom Mondgebirge« (Stuttg. 1867, 3 Bde.); »Der Regenbogen«, sieben Erzählungen (Stuttg. 1869, 2 Bde.); »Der Schüdderump«, Roman (Braunschw. 1870, 3 Bde.); »Der Dräumling« (Berl. 1872); »Deutscher Mondschein«, vier Erzählungen (Stuttg. 1873); »Christoph Pechlin, eine internationale Liebesgeschichte« (Leipz. 1873, 2 Bde.); »Meister Autor, oder die Geschichten vom versunkenen Garten« (das. 1874); »Horacker« (Berl. 1876, 11. Aufl. 1906); »Krähenfelder Geschichten« (Braunschw. 1879, 3 Bde.); »Wunnigel« (das. 1879); »Deutscher Adel« (das. 1880); »Alte Nester« (das. 1880); »Das Horn von Wanza« (das. 1881); »Fabian und Sebastian« (das. 1882), »Prinzessin Fisch« (das. 1883); »Villa Schönow« (das. 1884); »Pfisters Mühle« (Leipz. 1884); »Zum wilden Mann« (das. 1885); »Unruhige Gäste« (Berl. 1886); »Im alten Eisen« (das. 1887); »Das Odfeld« (Leipz. 1888); »Der Lar, eine Oster-, Pfingst-, Weihnachts- und Neujahrsgeschichte« (Braunschw. 1889); »Stopfkuchen, eine See- und Mordgeschichte« (Berl. 1891); »Gutmanns Reisen« (das. 1892); »Kloster Lugau« (das. 1894); »Die Akten des Vogelsangs« (das. 1896); »Gesammelte Erzählungen« (das. 1896–1900, 4 Bde.); »Hastenbeck« (das. 1899). In seinen größern wie seinen kleinern Erzählungen verbindet R. frischen und echten Humor mit einer elegischen und bittern Darstellung des Lebens, einen energischen Realismus mit einer gewissen phantastischen, traumhaften Erfindung. Am stärksten treten seine Eigentümlichkeiten wohl in den Romanen: »Der Hungerpastor«, »Abu Telfan« und »Der Schüdderump« hervor; wahrhafte Genialität des Humors offenbart auch die kleine Meistererzählung »Horacker«. In den spätern Dichtungen (»Pfisters Mühle«, »Stopfkuchen« u. a.) liebte er eine barocke Einkleidung, Einschachtelung der Erzählung, die ihren tiefen und gediegenen dichterischen Gehalt mehrverhüllte als heraushob. R. siedelte 1862 von Wolfenbüttel nach Stuttgart über und nahm 1870 seinen dauernden Wohnsitz in Braunschweig; 1901, zu seinem 70. Geburtstag, der ihm viele Auszeichnungen brachte, wurde er von der philosophischen Fakultät der Universität Göttingen zum Ehrendoktor ernannt. Vgl. Gerber, Wilhelm R. (Leipz. 1897); Schriften von W. Jensen (Berl. 1901), W. Brandes (2. Aufl., Wolfenb. 1906), Eug. Wolff (Berl. 1902), Hans Hoffmann (das. 1906).

Im alten Eisen

Similia similibus

Erstes Kapitel

Solange der Mensch auf seiner Erde Geschichten hört oder dergleichen selber erzählt, teilt er sie gewöhnlich ein in solche, die gut anfangen und böse endigen, und solche, die schlimm beginnen, aber zu einem wünschenswerten Ende kommen.
Darüber wäre nun manches zu sagen; denn so recht begriffen und ausgerechnet hat eigentlich noch keiner, wo bei den Geschichten dieser Erde der Anfang und wo das Ende ist, wo das Wünschenswerte beginnt und das Gegenteil davon endet, oder umgekehrt. Ich für mein Teil hüte mich wohl, mich hierüber des weitern auszulassen, ich halte mich einfach an des Menschen uralt hergebrachte Anordnung und Abfachung seiner Erlebnisse und seiner Schicksale und verkünde nur, zu eigener Erleichterung tief aufatmend, daß vorliegende Geschichte nach menschlichem Ermessen ziemlich gut ausgeht.
In eigener Sache frei aufatmen oder in der anderer Leute: für den rechten Erzähler läuft das auf ein und dasselbe hinaus, geradeso wie für den rechten Zuhörer. –
Es war, um mitten in der unruhvollen Wirklichkeit im altgewohnten Märchenton zu beginnen, an einem trüben Sonntagmorgen im Spätherbst noch vor dem Kirchenglockengeläut. Ach, es rüsteten sich eben nur zu viel mitleidige Seelen, gute Leute, die man für diesmal gern an anderer Stelle lieber gesehen hätte, zum Kirchgange. In der ganzen, großen Stadt Berlin hatte niemand von denen, die helfen konnten – auch keine Frau –, eine Ahnung davon, was sich nebenan ereignen sollte, der Zeit nach gerechnet von diesem Sonntagmorgen bis zum Morgen des nächsten Mittwochs.
Nebenan, das ist wohl ein etwas enger Begriff für eine so weitläufige Stadt wie die Stadt Berlin; aber alle diejenigen, die nachher zuerst in den Zeitungen durch den Doktor Berg von dem Vorgefallenen zu lesen bekamen, hatten doch sämtlich das Gefühl, daß die Geschichte dicht neben ihnen selber an passiert sei. So sagten sie auch alle, indem sie sich des gewohnten fremdländischen Wortes für ihren innerlichsten Schauder ob des unbemerkten Vorbeigleitens des Trauerspiels ruhig bedienten.
Was war denn nun aber eigentlich so besonders Außergewöhnliches vorgefallen neben uns an in der mächtigen Stadt? Was war es, das nachher, als es laut wurde, alles Glockengeläut und jede Predigt überschrie?
Nur zwei Kinder hatte man während der Zeit vom Sonntagmorgen bis zum Dienstagabend neben ihrer Mutter allein gelassen – einen Jungen von dreizehn und ein Mädchen von acht Jahren. Die Mutter war am Sonntag bald nach Tagesanbruch gestorben – ein Fall, der so häufig eintritt, daß es nur die ihm anhaftenden Umstände sein konnten, welche später alle Leute so sehr erschreckten. Wir aber können heute auch nichts Besseres tun, als so genau als möglich wie Doktor Berg niederzuschreiben, was auch wir nachher in Erfahrung brachten.
Bei Bewußtsein war die Frau nicht mehr gewesen, als die Kinder durch ihr letztes schweres Atmen erweckt wurden. Sie hatte nicht mehr ihre letzten Verfügungen treffen, auch nicht mehr ihren Sohn zum letztenmal nach dem Arzt schicken können.
»Bleib liegen, bleib still liegen; ich bin gleich wieder da«, hatte der Junge zu dem Schwesterchen gesagt. »Bleib untergekrochen, Paulchen, und rufe nicht nach Mama, bis ich wieder hier bin. Der Herr Doktor kommt wohl noch einmal zu uns, wenn er heute morgen in unsere Gegend kommt.«
Der junge Bezirksarmenarzt hätte, auch wenn er sofort vorgefahren wäre, die Kranke nicht auf ihrem Wege aufgehalten. Als er kurz vor dem Kirchengeläut eintraf, fand er sie nicht mehr gegenwärtig, nicht mehr zu Hause, und konnte ihre Abreise ihren Kindern und dem Armenvorsteher des Bezirks nur durch Ausfüllung des vom Staat und dessen Sterblichkeitslisten vorgeschriebenen Frage- und Antwortbogens bescheinigen.
Er hatte nachher den Knaben unterm Kinn genommen und gesagt:
»Tapfer, mein Junge! Mußt ein guter Junge sein. Verwandte habt ihr nicht? Keine alte Tante, die so ein bißchen nach dem Rechten sehen könnte?«
»Nein, Herr Doktor.«
»Hm ... Nun, man wird euch schon beispringen, den Zettel gib aber so bald als möglich heute morgen an Ort und Stelle ab. Man wird schon nach euch sehen, und au...

Inhaltsverzeichnis

  1. Wilhelm Raabe – Biografie und Bibliografie