Die Bestie im Menschen
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Die Bestie im Menschen

  1. 409 Seiten
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Die Bestie im Menschen

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Über dieses Buch

Der abgründige Roman und Band 17 der Rougon-Macquart-Reihe handelt von einer Dreiecksbeziehung zwischen Ehemann, Ehefrau und Vormund und einem Mord in einem Zug.

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Information

Jahr
2012
ISBN
9783849618094
Die Bestie im Menschen
Emile Zola
Inhalt:
Emile Zola – Biografie und Bibliografie
Die Bestie im Menschen
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebentes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Elftes Kapitel
Zwölftes Kapitel
Die Bestie im Menschen, Emile Zola
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
Loschberg 9
86450 Altenmünster
ISBN: 9783849618094
www.jazzybee-verlag.de


Emile Zola – Biografie und Bibliografie

Namhafter franz. Romanschriftsteller, geb. 2. April 1840 in Paris, gest. daselbst 28./29. Sept. 1902, Sohn eines italienischen Ingenieurs, der den Bau des »Kanals Zola« in der Provence leitete, aber schon 1847 in Aix starb, verbrachte seine Jugend in Aix, besuchte seit 1858 das Lycée St.-Louis in Paris und trat dann, um sich dem Buchhandel zu widmen, in das Geschäft von Hachette ein. Seine Mußestunden zu schriftstellerischen Arbeiten benutzend, schrieb er literarische und theatralische Kritiken für verschiedene Zeitungen und versuchte sich bald auch auf dem Gebiete des Romans mit: »Les mystères de Marseille« und »Le vœu d'une morte«. Mehr Beachtung als diese Werke fanden schon seine »Contes à Ninon« (1864) und die »Confession de Claude« (1865), während »Thérèse Raquin« (1867) die Richtung des Autors sowie sein Talent, die Nachtseiten der menschlichen Natur mit grausamer Wahrheit zu schildern, unzweifelhaft bekundete. Nachdem er darauf »Madeleine Férat« (1868), eine Studie über die Fatalität der ererbten Anlagen, gleichsam als Vorspiel vorausgeschickt, begann er 1869 seinen berühmten, dasselbe Thema in systematischer Weise behandelnden Romanzyklus »Les Rougon-Macquart«, den er selbst als die »psychologisch-soziale Geschichte einer Familie unter dem zweiten Kaiserreich« bezeichnet. Derselbe umfaßt 20 Bände, nämlich: »La fortune des Rougon« (1871), »La curée« (1872), »Le ventre de Paris«, »La conquête de Plassans«, »La faute de l'abbé Mouret«, »Son Excellence Eugène Rougon«, »L'Assommoir«, die Folgen der Trunksucht in Pariser Arbeiterkreisen meisterhaft schildernd und Zolas Weltruhm begründend (1876), »Une page d'amour«, »Nana« (1880), »Pot-Bouille«, »Au Bonheur des dames«, »La joie de vivre«, »Germinal«, Roman der Kohlenminen (1885), »L'Œuvre«, »La Terre«, »Le Rêve«, »La bête humaine«, »L'Argent«, »La Débâcle«, Kriegsgeschichte von 1870 (1892), und »Le Docteur Pascal« (1893). Vom »Assommoir« an erlebten alle Romane der Serie erstaunliche Auflagen, die stärksten der eben genannte (162,000 Exemplare bis 1908 verkauft), »Nana« (203,000 Exemplare), »La Terre« (150,000 Exemplare) und »La Débâcle« (224,000 Exemplare). Über den leitenden Gedanken, der durch das Werk hindurchgehen soll, spricht sich Z. in der Vorrede zum ersten Band selbst aus. Er wolle, sagt er, durch Lösung der doppelten Frage des angebornen Temperaments und der umgebenden Welt den Faden zu verfolgen suchen, der mit mathematischer Genauigkeit von einem Menschen zum andern führe. Wie die Schwerkraft, so habe auch die Erblichkeit ihre bestimmten Gesetze. Die Art, wie Z. diese Aufgabe gelöst, hat ihm ebenso heftige Angriffe wie unbegrenzte Bewunderung eingetragen und ihn jedenfalls zum Chorführer der Naturalisten gemacht. Allein er hat die Anwendung des Grundsatzes der Realisten, daß der Schriftsteller alles solle darstellen dürfen, was die menschliche Handlungsweise bestimmt, daß er es der Wahrheit schuldig sei, nichts zu verschweigen und nichts zu beschönigen, fast mit jedem neuen Gliede der Kette gesteigert. Bei der Kurtisanengeschichte »Nana« glaubte man, er sei jetzt an der äußersten Grenze des Widerwärtigen angelangt; aber man irrte sich, wie »Pot-Bouille«, »Germinal« und namentlich »La Terre« bewiesen; im »Rêve« machte der Verfasser immerhin einige Anstrengung, um eine »weiße Symphonie« für sein junges Patenkind, die Tochter seines Verlegers Charpentier, zu schreiben. 127,000 abgesetzte Exemplare zeigen, daß Z. auch ohne Naturalismen im engern Sinne des Wortes zu interessieren versteht. Der Kritiker Z., der für den »Voltaire«, den »Figaro« und den in Moskau erscheinenden »Europäischen Boten« schrieb, solange der Roman ihm nicht ein hinreichendes Auskommen bot, zeichnete sich durch Rücksichtslosigkeit gegen alle anerkannten Größen und etwas einseitige Empfehlung der eignen neuen Richtung aus. Charakteristisch genug nannte er den ersten Band seiner gesammelten Abhandlungen über lebende Schriftsteller und ihre Werke »Mes haines« (1866, neue Ausg. 1879). Die übrigen Bände sind: »Le roman expérimental« (1880), »Les romanciers naturalistes«, »Le naturalisme an theâtre«, »Nos auteurs dramatiques«, »Documents littéraires« (1881), »Une campagne« (1880–81), »Nouvelle campagne« (1896). Z. hielt sich für berufen, wie dem Roman, so auch dem Theater neue Bahnen zu weisen, drang aber damit nicht durch, ob er seine Romane allein für die Bühne zustutzte oder mit Hilfe William Busnachs dem großen Publikum abschwächende Zugeständnisse machte. »Thérèse Raquin« und »Bouton de rose«, die er ohne fremde Mitwirkung ausführen ließ, wurden ausgezischt; »L'Assommoir« hingegen, »Le ventre de Paris« und »Nana« behaupteten sich lange auf dem Theaterzettel, während »Germinal«, bei dem Z., wie er hatte verkündigen lassen, das meiste tat, nach 17 Vorstellungen einging und »Renée« (Bearbeitung der »Curée«), für die er ganz allein verantwortlich war, nicht einmal einen Achtungserfolg erzielte. Als Z. sein Hauptwerk, die Geschichte der »Rougon-Macquart«, vollendet hatte, unternahm er die Städtetrilogie: »Lourdes«, »Rome«, »Paris« (1894 bis 1898), worin ein schwärmerischer junger Priester zum Sozialisten und Freidenker wird. 1898 griff Z. durch den Artikel »J'accuse« in der »Aurore« mit Wucht in die Dreyfusaffäre ein. Er wurde deshalb als Verleumder des Kriegsgerichts, das den wahren Verräter Esterhazy freigesprochen, von den Pariser Geschwornen verurteilt, appellierte und wurde in Versailles nochmals verurteilt, entzog sich aber durch die Flucht nach England der Haft. Er kehrte 1899 nach dem Revisionsbeschluß des Kassationshofes nach Paris zurück, lebte meist auf seinem Landgut in Médan und starb in Paris im Schlafe durch Kohlenoxydvergiftung, da der Ofen seines Schlafzimmers beschädigt war. Seine Leiche wurde 4. Juni 1908 im Panthéon beigesetzt und ein großes Denkmal wird in Paris 1909 enthüllt werden. Infolge der Dreyfusaffäre nahm auch Zolas Dichtung einen politisch lehrhaften, meist optimistischen Charakter an. Er kündigte »Les quatre Evangiles« an, vollendete aber nur drei: »Fécondité« (1899), »Travail« (1901), »Vérité« (1902). »Justice« blieb Projekt. Die Artikel zur Dreyfusaffäre vereinigte der Band »La Véritéen marche« (1899). Nachdem der Komponist A. Bruneau aus »Le Rêve« eine erfolgreiche Oper (1891) gemacht, schrieb Z. eigens für ihn die Opernbücher »Messidor« (1897), »L'Ouragan« (1901) und »L'Enfant-Roi« (1905 ausgeführt), die geringern Erfolg hatten. Drei Bände »Correspondance« erschienen 1907–08. Zu dem Sammelwerk »Les Soirées de Médan« (1882), das die Namen von Céard, Hennique, Huysmans, Alexis und Maupassant vereinigte, steuerte Z. die Novelle »L'attaque du moulin« bei, aus der Bruneau ebenfalls eine Oper (1892) machte. Zolas Bildnis s. Tafel »Medaillen VI«, Fig. 6. Vgl. P. Alexis, Émile Z., notes d'un ami (Par. 1882); J. ten Brink, Emil Z. und seine Werke (deutsch, Braunschw. 1887); die Schmähschrift von Ant. Laporte, Z. contre Z. (Par. 1896); Toulouse, Emile Z., enquête medico-psychologique (das. 1896); »Les personnages des Rougon-Macquart«, mit Vorrede von Ramond (1901); Vizetelly, Emile Z., novelist and reformer (Lond. 1904; deutsch, Berl. 1905); Brulat, Histoire populaire d'Émile Z (Par. 1907); Massis, Comment Émile Z. composait ses romans (das. 1906); M. G. Conrad, Émile Z. (Berl. 1906); Grand-Carteret, Z.en image (Par. 1908).

Die Bestie im Menschen

Erstes Kapitel

Roubaud war in das Zimmer getreten und stellte einen Laib Brod, die Fleischpastete und eine Flasche Weißwein auf den Tisch. Mutter Victoire hatte am Morgen, ehe sie sich auf ihren Posten begab, das Feuer im Ofen mit einer so dicken Kohlenstaubschicht belegen zu müssen geglaubt, daß jetzt die Hitze im Zimmer geradezu erdrückend war. Der Bahnhofs-Unterinspector öffnete daher das Fenster und lehnte sich hinaus.
Das Haus, in welchem er sich befand, war ein hohes Gebäude, und zwar das letzte auf der rechten Seite in der Sackgasse Amsterdam. Es gehörte der Gesellschaft der Westbahn und wurde von bestimmten Beamten derselben bewohnt. Das Fenster befand sich im fünften Stockwerk, gerade an der Ecke des hier endigenden Mansardendaches und führte auf den Bahnhof, der ein breites Loch in das Quartier de l'Europe riß, so daß sich eine weite Fernsicht aufrollte, die an jenem Nachmittage ein nebliger Februarhimmel, von einem feuchtwarmen, vom Sonnenschein durchblitzten Grau noch gewaltiger erscheinen ließ.
Vor ihm drängten sich und verschwanden leichthin die Häuser der Rue de Rome. Zur Linken öffneten die bedeckten Hallen ihre angerauchten Riesenglasdächer, das Auge tauchte tief in die ungeheure Halle für den Fernverkehr, welche die Baulichkeiten für die Post und das Wärmrohrmagazin von den anderen kleineren Hallen für den Verkehr nach Argenteuil, Versailles und der Ringbahn trennten. Rechts dagegen überwölbte der Pont de l'Europe mit seinem eisernen Stern die tiefe Furche, die man jenseits wieder erscheinen und von dort bis zum Tunnel von Les Batignolles heranreichen sah. Gerade unter dem Fenster, welches dieses ganze, mächtige Feld beherrschte, theilten sich die drei doppelten Schienenstränge, die unter der Brücke hervorkamen, in zahlreiche andere, die fächerartig auseinander liefen, und ihre vervielfachten, zahllosen, metallenen Arme verloren sich sofort unter den Glasdächern der Hallen. Die drei Weichenstellerhäuschen diesseits der Brückenbogen zeigten ihre öden Gärtchen. Mitten in dem konfusen Gewirr der auf den Schienen umherstehenden Waggons und Maschinen schimmerte ein rothes Signallicht verletzend durch den bleichen Tag.
Einen Augenblick fesselte Roubaud dieses Bild; er stellte Vergleiche mit seinem Bahnhof in Havre an. Jedesmal, wenn er einen Tag in Paris zubringen mußte und bei Mutter Victoire abstieg, ergriff ihn von Neuem das Interesse an seinem Beruf. Unter dem Dache der Fernverkehrhalle hatte die Ankunft eines Zuges von Nantes den Bahnsteig belebt. Seine Blicke folgten der kleinen Rangirmaschine mit den drei niedrigen und gekoppelten Räderpaaren, welche mit der Ausrangirung des Zuges begann und flink und behutsam die Waggons auf die Remisenstränge führte und stieß. Eine andere, viel mächtigere Lokomotive als jene, eine Eilzugslokomotive mit zwei großen gefräßigen Rädern, stand wartend allein; dichter, schwarzer Rauch stieg aus ihrem Schornstein ruhig und kerzengerade in die Luft. Seine ganze Aufmerksamkeit aber wurde jetzt von dem nach Caen bestimmten drei Uhr fünfundzwanzig Zug in Anspruch genommen, der schon mit Reisenden besetzt war und die Vorlegung der Lokomotive erwartete. Diese selbst konnte man noch nicht sehen, da sie jenseits des Pont de l'Europe festgehalten wurde, dagegen hörte man sie durch eiliges, halblautes Pfeifen ihrem Wunsche nach freier Fahrt Ausdruck geben, wie Einer, den die Ungeduld treibt. Jetzt schrie Jemand laut einen Befehl, sie antwortete durch einen kurzen Pfiff, daß sie verstanden hätte. Ehe sie sich in Bewegung setzte –einen Augenblick Stille, dann aber wurden die Ventile geöffnet und mit betäubendem Zischen streifte der Dampf den Erdboden. Dann sah man unter der Brücke ei...

Inhaltsverzeichnis

  1. Emile Zola – Biografie und Bibliografie