Schlichte Geschichten aus den indischen Bergen
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Schlichte Geschichten aus den indischen Bergen

  1. 284 Seiten
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Schlichte Geschichten aus den indischen Bergen

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Über dieses Buch

Dieser Band enthält die folgenden Geschichten des bekannten Schriftstellers: LispethDrei Walzer - - und eine ExtratourVergeudetMiss Youghals "Sais"Im JochZwielichtPluffles' BefreiungAmors PfeileDie drei MusketiereDer WendepunktUhrenDer AndereFolgenDie Bekehrung Aurelian Mc. GogginsDie Einnahme von LungtungpenDer BazillentöterEntführtDie Verhaftung des Leutnants GolightlyIm Hause SuddhoosSeine EhefrauDer RekordbrecherJenseitsIrrungenEin BankbetrugToddy's AntragDie Tochter des RegimentsIn der Blüte seiner JugendSchweineDie Flucht der Weißen HusarenDie Bronckhorst'sche ScheidungVenus AnnodominiDer Bisara von PooreeMeines Freundes FreundDas Tor der hundert LeidenDer Wahnsinn des Gemeinen OrtherisDie Geschichte von Muhammad DinAuf Grund einer ÄhnlichkeitWressley vom Auswärtigen AmtEine mündliche BotschaftAd acta zu legen

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Information

Jahr
2012
ISBN
9783849616045
Schlichte Geschichten aus den indischen Bergen
Rudyard Kipling
Inhalt:
Rudyard Kipling – Biografie und Bibliografie
Schlichte Geschichten aus den indischen Bergen
Lispeth
Drei Walzer – – und eine Extratour
Vergeudet
Miss Youghals "Sais"
Im Joch
Zwielicht
Pluffles' Befreiung
Amors Pfeile
Die drei Musketiere
Der Wendepunkt
Uhren
Der Andere
Folgen
Die Bekehrung Aurelian Mc. Goggins
Die Einnahme von Lungtungpen
Der Bazillentöter
Entführt
Die Verhaftung des Leutnants Golightly
Im Hause Suddhoos
Seine Ehefrau
Der Rekordbrecher
Jenseits
Irrungen
Ein Bankbetrug
Toddy's Antrag
Die Tochter des Regiments
In der Blüte seiner Jugend
Schweine
Die Flucht der Weißen Husaren
Die Bronckhorst'sche Scheidung
Venus Annodomini
Der Bisara von Pooree
Meines Freundes Freund
Das Tor der hundert Leiden
Der Wahnsinn des Gemeinen Ortheris
Die Geschichte von Muhammad Din
Auf Grund einer Ähnlichkeit
Wressley vom Auswärtigen Amt
Eine mündliche Botschaft
Ad acta zu legen
Schlichte Geschichten, Rudyard Kipling
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
Loschberg 9
86450 Altenmünster
ISBN: 9783849616045
www.jazzybee-verlag.de
Frontcover: © Vladislav Gansovsky - Fotolia.com


Rudyard Kipling – Biografie und Bibliografie

Namhafter engl. Schriftsteller, geb. 30. Dez. 1865 in Bombay, verstorben am 18. Januar 1936 in London. Sohn des Malers J. Lockwood K., der viele Jahre im indischen Staatsdienst tätig war (er veröffentlichte das illustrierte Werk »Beast and man in India«, 1891), wurde dort und in Allahabad erzogen und bildete sich auf größeren Reisen, die er durch das Radschputenland nach Bengalen, Birma, China, Japan und Nordamerika unternahm. Seiner Erstlingsschrift: »Echoes« (Lahor 1884), folgten zunächst kurze Erzählungen, die ebenfalls in Indien erschienen und infolgedessen nur geringe Verbreitung fanden. Desto größer war ihr Erfolg, als sie (Anfang 1890) in England selbst bekannt wurden, wo K. bald der literarische Tagesheld ward. Er gibt die anschaulichsten Bilder aus dem Leben der anglo-indischen Gesellschaftskreise, im Zivil und Militär, im Krieg und Frieden, wie in den untern Schichten der Eingebornen. Von seinen Erzählungen, die meist auch ins Deutsche übersetzt sind, nennen wir: »Plain tales from the hills« (1887), »Soldiers three«, »In Black and White«, »Under the Deodars«, »Wee Willie Winkie«, »The phantom 'Rickshaw«, »The story of the Gadsbys« (1888–89), »Life's Handicap« (1890), »The light that failed« (1891), »Many inventions« (1893). Seine originellsten Schöpfungen sind: »The Jungle Book« (1894), »Second Jungle Book« (1895), worin er das intimste Verhältnis zur Natur gewinnt. Älteste literarische Tradition, die bis zum mittelalterlichen Bestiarium zurückführt, und der Mystizismus der Hindu verbinden sich hier mit modernstem Realismus zur Darstellung dieser kulturellen Tierfabeln. Auch in Versen hat sich K. versucht mit den »Departmental ditties« (1886) und »Barrack room ballads« (1892). Zu den letzten Erscheinungen gehören: »The Seven Seas« (1896), »Captains Courageous« (1897), »The Day's Work« (1898), »Stulky and Co (1899) und »Kim« (1901). Das große Interesse für K. beruht nicht bloß auf der buntschillernden Mannigfaltigkeit der uns meist fremden Stoffe, sondern vielleicht noch mehr auf seiner stilistischen Vielseitigkeit, mit der er der schärfsten Beobachtung wahren Lebens wie seinen schwungvollsten Phantasien zu gleichermaßen packendem Ausdruck verhilft. Sein Bildnis s. Tafel »Klassiker der Weltliteratur I«, bei Art. »Literatur«. Vgl. Monkshood, Rudyard K., the man and his work (3. Aufl., Lond. 1902); Le Gallienne, R. K., a criticism (das. 1900).

Schlichte Geschichten aus den indischen Bergen

Lispeth

Sie war die Tochter Sonoos aus den Bergen und Jadehs, seines Weibes. Eines Tages mißriet ihnen der Mais, und zwei Bären hausten die Nacht über in ihrem einzigen Mohnfeld oben über dem Sutlej-Tale nach Kotgarh zu; darum wurden sie Christen zur nächsten Erntezeit und brachten die Kleine ins Missionshaus zur Taufe. Der Kotgarh-Geistliche gab ihr den Namen Elisabeth, den man "Lispeth" spricht in den Bergen, bei den Pahari.
Später kam die Cholera ins Kotgarh-Tal und raffte Sonoo und Jadeh dahin, und Lispeth wurde bei der Frau des Geistlichen von Kotgarh halb Dienerin, halb Gesellschafterin. Das geschah nach der Zeit der Herrenhuter Missionare, aber damals, als Kotgarh seinen Namen "Herrin der nördlichen Berge" noch nicht ganz vergessen hatte.
Ob das Christentum Lispeth förderte, oder ob unter allen Umständen die Götter ihres Volks das gleiche für sie getan hätten, das weiß ich nicht; jedenfalls wurde sie sehr schön. Wenn ein Mädchen der Berge schön wird, ist es wert, daß man fünfzig Meilen über schlechte Wege wandert, um sie zu sehen. Lispeth hatte ein griechisches Gesicht, – ein Gesicht, wie man es oft malt, und selten sieht. Sie sah aus wie blasses Elfenbein und war außerordentlich groß für ihre Rasse. Dazu hatte sie Augen, die wunderbar waren; und wäre sie nicht in dem abscheulichen Kattun der Missionskleider einhergegangen, sie hätte dem, der ihr unerwartet am Berge begegnete, als das Urbild der auf die todbringende Jagd ausziehenden römischen Diana erscheinen müssen.
Lispeth nahm das Christentum leicht an und ließ es auch nicht, als sie zum Weibe reifte, wie es manches Mädchen in den Bergen tut. Ihre Landsleute haßten sie, weil sie eine Memsahib geworden war, wie sie sagten, und sich täglich wusch; und die Frau des Geistlichen wußte nicht, was sie mit ihr anfangen sollte. Eigentlich kann man von einer stolzen Göttin, die fast sechs Fuß mißt, nicht verlangen, Teller und Schüsseln zu waschen. Darum spielte sie mit den Kindern des Geistlichen, nahm teil am Unterricht der Sonntagsschule, las alle Bücher im Hause und wurde schöner und schöner, wie die Prinzessinnen im Märchen. Die Frau des Geistlichen meinte zwar, das Mädchen müsse nach Simla in Dienst gehen, als Kindermädchen oder als sonst etwas "Besseres". Aber Lispeth wollte es nicht. Sie fühlte sich glücklich, wo sie war.
Kamen Reisende – nicht oft in jenen Jahren – nach Kotgarh, schloß sich Lispeth in ihr Zimmer ein, aus Furcht, man könne sie nach Simla, oder sonst wohin in die weite Welt mitnehmen.
Eines Tages, als sie einige Monate über siebzehn Jahr alt war, machte Lispeth einen Spaziergang. Sie machte es nicht wie die englischen Damen, die anderthalb Meilen zu Fuß gehen und den Rückweg fahren; sie legte zwanzig, dreißig Meilen zurück auf ihren "kleinen Nachmittagspromenaden", kreuz und quer zwischen Kotgarh und Narkunda. Diesmal kam sie bei tiefer Dämmerung heim und machte den halsbrecherischen Abstieg nach Kotgarh mit etwas Schwerem im Arme. Die Frau des Geistlichen war im Wohnzimmer eingenickt, als Lispeth schweratmend und ganz erschöpft von ihrer Last eintrat. Lispeth legte sie aufs Sofa nieder und sagte schlicht: "Dies hier ist mein Mann. Ich fand ihn auf der Straße nach Bagi. Er hat sich verletzt. Wir wollen ihn pflegen, und wenn er gesund ist, soll Ihr Mann uns trauen."
Es war das erstemal, daß Lispeth ihre Auffassung der Ehe kundgab, und die Frau des Geistlichen schrie vor Entsetzen. Allein zunächst mußte sie sich um den Mann auf dem Sofa kümmern. Er war ein junger Engländer; ein spitzer Gegenstand hatte ihm den Kopf bis zum Knochen aufgeschlagen Lispeth sagte, sie hätte ihn unten am Khud gefunden und hierhergebracht. Er atmete unregelmäßig und war bewußtlos.
Er wurde zu Bett gebracht und von dem Geistlichen, der etwas von Medizin verstand, verbunden; Lispeth wartete vor der Tür, für den Fall, daß sie sich nützlich machen könne. Sie setzte dem Geistlichen auseinander, daß das der Mann sei, den sie heiraten wolle, und der Geistliche und seine Frau kanzelten sie hart ab wegen ihres unpassenden Benehmens. Lispeth hörte still zu und wiederholte ihren Vorsatz. Es gehört ein gut Stück Christentum dazu, die unzivilisierten Instinkte des Ostens, wie die Liebe auf den ersten Blick, zu tilgen. Lispeth hatte den Mann gefunden, den sie anbetete, und sie sah nicht ein, warum sie ihre Wahl verschweigen sollte. Sie dachte auch nicht daran, sich fortschicken zu lassen. Sie wollte diesen Engländer pflegen, bis er wohl genug war, sie zu heiraten. Das war ihr harmloser, kleiner Feldzugsplan.
Nach vierzehntägigem leichten Wundfieber kam der Engländer zu vollem Bewußtsein und dankte dem Geistlichen, seiner Frau und Lispeth – besonders Lispeth – für ihre Güte. Er bereise den Osten, sagte er – von "Globetrottern" sprach man nicht in jenen Tagen, wo die junge P.&O. Linie noch klein war, – und sei von Dehra Dun gekommen, um in den Bergen von Simla Pflanzen und Schmetterlinge zu sammeln. In Simla kenne ihn daher niemand. Er glaube, er sei an der Felswand abgestürzt, als er an einem faulen Baumstamm nach einem Farn gegriffen; seine Kulis müßten wohl mit seinem Gepäck durchgegangen sein. Er wolle nach Simla zurück, sobald er sich etwas kräftiger fühle. Das Bergsteigen habe er satt.
Seine Abreise beeilte er nicht gerade, und nur langsam kam er wieder zu Kräften. Lispeth ließ sich weder von dem Geistlichen noch von seiner Frau bereden; darum sprach diese mit dem Engländer und erzählte ihm, wie es um Lispeths Herz stand. Er lachte herzlich und fand die Sache sehr niedlich und romantisch, das reinste Himalaya-Idyll. Da er sich aber in der Heimat verlobt habe, würde hier wohl nichts passieren. Selbstredend würde er vorsichtig sein. Und er war es. Trotzdem fand er es sehr angenehm mit Lispeth zu plauder...

Inhaltsverzeichnis

  1. Rudyard Kipling – Biografie und Bibliografie