Rom
eBook - ePub

Rom

  1. 716 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub
Angaben zum Buch
Buchvorschau
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

"Rom" ist der zweite Band der Drei-Städte-Trilogie. Protagonist ist ein junger Priester in Rom, der immer mehr an den Maximen der Kirche zweifelt und Trost in der Wissenschaft findet.

Häufig gestellte Fragen

Gehe einfach zum Kontobereich in den Einstellungen und klicke auf „Abo kündigen“ – ganz einfach. Nachdem du gekündigt hast, bleibt deine Mitgliedschaft für den verbleibenden Abozeitraum, den du bereits bezahlt hast, aktiv. Mehr Informationen hier.
Derzeit stehen all unsere auf Mobilgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Mit beiden Aboplänen erhältst du vollen Zugang zur Bibliothek und allen Funktionen von Perlego. Die einzigen Unterschiede bestehen im Preis und dem Abozeitraum: Mit dem Jahresabo sparst du auf 12 Monate gerechnet im Vergleich zum Monatsabo rund 30 %.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja, du hast Zugang zu Rom von Emile Zola, Adele Berger im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Literature & Classics. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Jahr
2012
ISBN
9783849618254
Rom

Emile Zola
Inhalt:
Emile Zola – Biografie und Bibliografie
Rom
I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
VII.
VIII.
IX.
X.
XI.
XII.
XIII.
XIV.
XV.
XVI.
Rom, Emile Zola
Jazzybee Verlag Jürgen Beck
Loschberg 9
86450 Altenmünster
ISBN: 9783849618254
www.jazzybee-verlag.de
Frontcover: © Vladislav Gansovsky - Fotolia.com


Emile Zola – Biografie und Bibliografie

Namhafter franz. Romanschriftsteller, geb. 2. April 1840 in Paris, gest. daselbst 28./29. Sept. 1902, Sohn eines italienischen Ingenieurs, der den Bau des »Kanals Zola« in der Provence leitete, aber schon 1847 in Aix starb, verbrachte seine Jugend in Aix, besuchte seit 1858 das Lycée St.-Louis in Paris und trat dann, um sich dem Buchhandel zu widmen, in das Geschäft von Hachette ein. Seine Mußestunden zu schriftstellerischen Arbeiten benutzend, schrieb er literarische und theatralische Kritiken für verschiedene Zeitungen und versuchte sich bald auch auf dem Gebiete des Romans mit: »Les mystères de Marseille« und »Le vœu d'une morte«. Mehr Beachtung als diese Werke fanden schon seine »Contes à Ninon« (1864) und die »Confession de Claude« (1865), während »Thérèse Raquin« (1867) die Richtung des Autors sowie sein Talent, die Nachtseiten der menschlichen Natur mit grausamer Wahrheit zu schildern, unzweifelhaft bekundete. Nachdem er darauf »Madeleine Férat« (1868), eine Studie über die Fatalität der ererbten Anlagen, gleichsam als Vorspiel vorausgeschickt, begann er 1869 seinen berühmten, dasselbe Thema in systematischer Weise behandelnden Romanzyklus »Les Rougon-Macquart«, den er selbst als die »psychologisch-soziale Geschichte einer Familie unter dem zweiten Kaiserreich« bezeichnet. Derselbe umfaßt 20 Bände, nämlich: »La fortune des Rougon« (1871), »La curée« (1872), »Le ventre de Paris«, »La conquête de Plassans«, »La faute de l'abbé Mouret«, »Son Excellence Eugène Rougon«, »L'Assommoir«, die Folgen der Trunksucht in Pariser Arbeiterkreisen meisterhaft schildernd und Zolas Weltruhm begründend (1876), »Une page d'amour«, »Nana« (1880), »Pot-Bouille«, »Au Bonheur des dames«, »La joie de vivre«, »Germinal«, Roman der Kohlenminen (1885), »L'Œuvre«, »La Terre«, »Le Rêve«, »La bête humaine«, »L'Argent«, »La Débâcle«, Kriegsgeschichte von 1870 (1892), und »Le Docteur Pascal« (1893). Vom »Assommoir« an erlebten alle Romane der Serie erstaunliche Auflagen, die stärksten der eben genannte (162,000 Exemplare bis 1908 verkauft), »Nana« (203,000 Exemplare), »La Terre« (150,000 Exemplare) und »La Débâcle« (224,000 Exemplare). Über den leitenden Gedanken, der durch das Werk hindurchgehen soll, spricht sich Z. in der Vorrede zum ersten Band selbst aus. Er wolle, sagt er, durch Lösung der doppelten Frage des angebornen Temperaments und der umgebenden Welt den Faden zu verfolgen suchen, der mit mathematischer Genauigkeit von einem Menschen zum andern führe. Wie die Schwerkraft, so habe auch die Erblichkeit ihre bestimmten Gesetze. Die Art, wie Z. diese Aufgabe gelöst, hat ihm ebenso heftige Angriffe wie unbegrenzte Bewunderung eingetragen und ihn jedenfalls zum Chorführer der Naturalisten gemacht. Allein er hat die Anwendung des Grundsatzes der Realisten, daß der Schriftsteller alles solle darstellen dürfen, was die menschliche Handlungsweise bestimmt, daß er es der Wahrheit schuldig sei, nichts zu verschweigen und nichts zu beschönigen, fast mit jedem neuen Gliede der Kette gesteigert. Bei der Kurtisanengeschichte »Nana« glaubte man, er sei jetzt an der äußersten Grenze des Widerwärtigen angelangt; aber man irrte sich, wie »Pot-Bouille«, »Germinal« und namentlich »La Terre« bewiesen; im »Rêve« machte der Verfasser immerhin einige Anstrengung, um eine »weiße Symphonie« für sein junges Patenkind, die Tochter seines Verlegers Charpentier, zu schreiben. 127,000 abgesetzte Exemplare zeigen, daß Z. auch ohne Naturalismen im engern Sinne des Wortes zu interessieren versteht. Der Kritiker Z., der für den »Voltaire«, den »Figaro« und den in Moskau erscheinenden »Europäischen Boten« schrieb, solange der Roman ihm nicht ein hinreichendes Auskommen bot, zeichnete sich durch Rücksichtslosigkeit gegen alle anerkannten Größen und etwas einseitige Empfehlung der eignen neuen Richtung aus. Charakteristisch genug nannte er den ersten Band seiner gesammelten Abhandlungen über lebende Schriftsteller und ihre Werke »Mes haines« (1866, neue Ausg. 1879). Die übrigen Bände sind: »Le roman expérimental« (1880), »Les romanciers naturalistes«, »Le naturalisme an theâtre«, »Nos auteurs dramatiques«, »Documents littéraires« (1881), »Une campagne« (1880–81), »Nouvelle campagne« (1896). Z. hielt sich für berufen, wie dem Roman, so auch dem Theater neue Bahnen zu weisen, drang aber damit nicht durch, ob er seine Romane allein für die Bühne zustutzte oder mit Hilfe William Busnachs dem großen Publikum abschwächende Zugeständnisse machte. »Thérèse Raquin« und »Bouton de rose«, die er ohne fremde Mitwirkung ausführen ließ, wurden ausgezischt; »L'Assommoir« hingegen, »Le ventre de Paris« und »Nana« behaupteten sich lange auf dem Theaterzettel, während »Germinal«, bei dem Z., wie er hatte verkündigen lassen, das meiste tat, nach 17 Vorstellungen einging und »Renée« (Bearbeitung der »Curée«), für die er ganz allein verantwortlich war, nicht einmal einen Achtungserfolg erzielte. Als Z. sein Hauptwerk, die Geschichte der »Rougon-Macquart«, vollendet hatte, unternahm er die Städtetrilogie: »Lourdes«, »Rome«, »Paris« (1894 bis 1898), worin ein schwärmerischer junger Priester zum Sozialisten und Freidenker wird. 1898 griff Z. durch den Artikel »J'accuse« in der »Aurore« mit Wucht in die Dreyfusaffäre ein. Er wurde deshalb als Verleumder des Kriegsgerichts, das den wahren Verräter Esterhazy freigesprochen, von den Pariser Geschwornen verurteilt, appellierte und wurde in Versailles nochmals verurteilt, entzog sich aber durch die Flucht nach England der Haft. Er kehrte 1899 nach dem Revisionsbeschluß des Kassationshofes nach Paris zurück, lebte meist auf seinem Landgut in Médan und starb in Paris im Schlafe durch Kohlenoxydvergiftung, da der Ofen seines Schlafzimmers beschädigt war. Seine Leiche wurde 4. Juni 1908 im Panthéon beigesetzt und ein großes Denkmal wird in Paris 1909 enthüllt werden. Infolge der Dreyfusaffäre nahm auch Zolas Dichtung einen politisch lehrhaften, meist optimistischen Charakter an. Er kündigte »Les quatre Evangiles« an, vollendete aber nur drei: »Fécondité« (1899), »Travail« (1901), »Vérité« (1902). »Justice« blieb Projekt. Die Artikel zur Dreyfusaffäre vereinigte der Band »La Véritéen marche« (1899). Nachdem der Komponist A. Bruneau aus »Le Rêve« eine erfolgreiche Oper (1891) gemacht, schrieb Z. eigens für ihn die Opernbücher »Messidor« (1897), »L'Ouragan« (1901) und »L'Enfant-Roi« (1905 ausgeführt), die geringern Erfolg hatten. Drei Bände »Correspondance« erschienen 1907–08. Zu dem Sammelwerk »Les Soirées de Médan« (1882), das die Namen von Céard, Hennique, Huysmans, Alexis und Maupassant vereinigte, steuerte Z. die Novelle »L'attaque du moulin« bei, aus der Bruneau ebenfalls eine Oper (1892) machte. Zolas Bildnis s. Tafel »Medaillen VI«, Fig. 6. Vgl. P. Alexis, Émile Z., notes d'un ami (Par. 1882); J. ten Brink, Emil Z. und seine Werke (deutsch, Braunschw. 1887); die Schmähschrift von Ant. Laporte, Z. contre Z. (Par. 1896); Toulouse, Emile Z., enquête medico-psychologique (das. 1896); »Les personnages des Rougon-Macquart«, mit Vorrede von Ramond (1901); Vizetelly, Emile Z., novelist and reformer (Lond. 1904; deutsch, Berl. 1905); Brulat, Histoire populaire d'Émile Z (Par. 1907); Massis, Comment Émile Z. composait ses romans (das. 1906); M. G. Conrad, Émile Z. (Berl. 1906); Grand-Carteret, Z.en image (Par. 1908).

Rom

I.

Während der Nacht hatte der Zug zwischen Pisa und Civita-Vecchia große Verspätung gehabt, und es ging bereits auf neun Uhr morgens, als der Abbé Pierre Froment nach einer anstrengenden, fünfundzwanzigstündigen Reise endlich in Rom anlangte. Er hatte nur einen Handkoffer bei sich. Rasch sprang er aus dem Coupé, mitten in das Gedränge der Ankommenden hinein, wies, da er gern allein sein und Umschau halten wollte, die dienstfertigen Träger ab und belud sich selbst mit seinem leichten Gepäck. Gleich darauf stieg er vor dem Bahnhof, auf dem Platz der Fünfhundert, in einen der längs des Trottoirs stehenden offenen Wagen und legte den Handkoffer neben sich, nachdem er dem Kutscher die Adresse zugerufen hatte:
"Via Giulia, Palazzo Boccanera."
Es war am dritten September, an einem Montag, und der Himmel war klar, von einer bewunderungswürdigen Durchsichtigkeit und Milde. Der Kutscher, ein kleiner, rundlicher Mann mit glänzenden Augen und weißen Zähnen, lächelte, als er am Accent einen französischen Priester erkannte. Er peitschte sein mageres Pferd, und der Wagen fuhr in dem raschen Trab der reinlichen und freundlichen römischen Fiaker dahin. Aber fast gleich darauf, nachdem sie an dem Grün des kleinen Squares vorbeigefahren und auf dem Thermenplatz angelangt waren, drehte sich der Kutscher noch immer lächelnd um und deutete mit der Peitsche auf die Ruinen.
"Die Thermen des Diokletian," sagte er in schlechtem Französisch. Er gehörte zu den artigen Kutschern, die den Fremden gefallen wollen, um sich ihre Kundschaft zu sichern.
Der Wagen fuhr in raschem Trab den steilen Abhang der Via Nationale hinab, die sich von der Höhe des Viminal, wo sich der Bahnhof befindet, herabzieht. Von nun an hörte er nicht mehr auf, bei jedem Monument den Kopf zu drehen und mit derselben Geberde darauf hinzuweisen. An diesem Ende der breiten, neuen Straße befanden sich nur Neubauten; aber seine Peitsche beschrieb einen weiteren Kreis, und seine Stimme hob sich, wenn auch etwas ironisch, als er den Namen eines ungeheuren, noch frischen und feuchten Baues auf der linken Seite nannte. Es war eine wahre Riesenpastete aus Steinen, überladen mit Skulpturen, Giebeln und Statuen.
"Die Nationalbank."
Pierre hatte, seit seine Reise vor einer Woche beschlossen worden war, den ganzen Tag damit zugebracht, die Topographie Roms aus Plänen und Büchern zu studiren. Er hätte sich daher zu orientiren vermocht, ohne zu fragen, und die Erklärungen des Kutschers fanden ihn vorbereitet. Was ihn jedoch störte, das waren die plötzlichen Abhänge, die fortwährenden Steigungen, die gewisse Stadtviertel in Terrassen teilten. Nun kam auf der rechten Seite grünes Laubwerk, auf dessen Höhe sich ein endloses, gelbes und kahles Gebäude, ein Kloster oder eine Kaserne, hinzog.
"Der Quirinal, der Palast des Königs," sagte der Kutscher.
Weiter unten, als der Wagen auf einen dreieckigen Platz einbog, bemerkte Pierre, den Blick hebend, zu seinem Entzücken einen von einer hohen, glatten Mauer getragenen hängenden Garten, aus dem das elegante und kräftige Profil einer hundertjährigen Pinie in den klaren Himmel aufstieg. Er empfand den ganzen Stolz und die ganze Anmut Roms.
"Die Villa Aldobrandini."
Darauf kam, noch weiter unten, eine flüchtige Vision, die ihn vollends begeisterte. Die Straße beschrieb von neuem einen jähen Bug, als sich plötzlich im Winkel, am dunklen Ende eines Gäßchens, eine leuchtende Oeffnung zeigte. Der Platz sah von oben gesehen ganz weiß aus, wie ein Sonnenschacht, gefüllt mit blendendem Goldstaub. Und in dieser Morgenpracht erhob sich eine riesige Marmorsäule, die auf der Seite, wo das Gestirn sie bei seinem täglichen Aufsteigen seit Jahrhunderten bestrahlte, wie vergoldet war. Er war überrascht, als der Kutscher ihm ihren Namen nannte; denn er hatte sich nicht vorgestellt, daß sie in einer so leuchtenden Bucht, inmitten von solchen Schatten stehe.
"Die Trajanssäule."
Am Fuß des Abhangs beschrieb die Via Nazionale eine letzte Krümmung. Der Kutscher nannte während der raschen Fahrt immer wieder neue Namen: den Palazzo Colonna, dessen Garten von mageren Cypressen begrenzt wird, den Palazzo Torlonia, den man behufs neuer Verschönerungen halb niedergerissen hatte, den Palazzo di Venezia mit seinen Mauerzinnen, seiner tragischen Strenge, kahl und schrecklich, wie eine mittelalterliche Festung aussehend, die da in dem bürgerlichen Leben von heut vergessen wurde. Die Ueberraschung Pierres wuchs, denn er hatte etwas ganz anderes erwartet. Besonders aber ward er betroffen, als der Kutscher mit seiner Peitsche ihm triumphirend den Corso zeigte. Das war eine lange, schmale Straße, kaum so breit wie die Rue Saint-Honoré; die linke Seite lag im hellen Sonnenlicht, die rechte im schwarzen ...

Inhaltsverzeichnis

  1. Emile Zola – Biografie und Bibliografie