Methodensammlung
„Lernen in Neurodynamischen Dimensionen“ oder Der "L.i.N.D®.-Ansatz"
"L.i.N.D.®-Ansatz" bezeichnet, was „Lernen in Neurodynamischen Dimensionen“ beabsichtigt. Dieses Lehr-, Lern- und Beziehungskonzept wurde entwickelt und wird eingesetzt sowohl in den Bereichen der Arbeit mit erwartungswidrig handelnden Schülern als auch in der Ausbildung von „LernBEGLEITERN“, Beratern, Therapeuten und Supervisoren und nicht zuletzt in der Enrichmentpadagogik für Hochbegabte und Hochmotivierte. Der „L.i.N.D®-Ansatz“ versteht sich als eine „sanfte Didaktik“, welche ein effektives, jedoch zugleich entstreßtes Lernen ermöglicht – und dennoch keiner Struktur entbehrt.
Die Didaktik des „L.i.N.D®-Ansatz“ gilt als "sanft", da sie auf „mehrkanaliges“ Lernen und Erfahren baut. Sie fügt sich damit unmittelbar und harmonisch in die Lebenswelt eines Lernenden ein und verbindet realistische Lösungsbedürfnisse des Lernenden mit Lernfreude, Anstrengungsbereitschaft, Durchhalteenergie und dem inneren Feuer an der eigenen Weiterentwicklung.
Jeder Mensch erlebt und erfährt seine Lebensumwelt „mehrkanalig“, d.h. mit Hilfe verschiedener Sinne und Erfahrungskomponenten: z. B. „Melodie“ einer Sprache, Gesamtatmosphäre eines Raumes, Gerüche, Wahrnehmen des inneren Ich-Erlebens und der den Menschen immer begleitenden Phantasien. Diese mehrkanalig ablaufenden Prozesse nimmt der kompetente, „sanft“ arbeitende LernBEGLEITER (Karl-J. Kluge) des „L.i.N.D®-Ansatz“ als Möglichkeiten zur Lernoptimierung in seine Lehr-Lern-Planung auf.
Der Lernerfolg des L.i.N.D.®-Ansatzes liegt darin begründet, dass Phantasien, Ich-Erleben sowie Erfahrungen und Erlebnisse aus den verschiedenen Sin-nesbereichen in einem "Lernbad" zusammenkommen und den Lernprozeß dadurch erleichtern und vervielfältigen. Der sanfte Didaktiker des L.i.N.D.®-Ansatzes verbindet in seiner Lehr-Lern-Planung die verschiedenen Lern- und Erfahrungs-Dimensionen, indem er Methoden einbringt, diese verschiedenen Dimensionen ansprechen. Auch das Gesamt der Methoden fließt in ein „Lernbad“ ein, welches den Lernenden umgibt, ihn ganzheitlich anspricht und ein Lernen sowohl in Entspannung, Gelöstheit und Wohlbefinden als auch in Freude, Faszination und Begeisterung erlaubt, ohne dass schmerzliche Erfahrungen vermieden werden können auf der Seite eines „Verlernenden“.
Der „L.i.N.D®-Ansatz“ enthält folgenden „Vor-Ordnungen“(P. Petersen) bzw. Phasenangebote:
1. Lernvorbereitung
Der LernBEGLEITER bietet dem Lernenden als (sanften) Einstieg in den Lernprozeß folgende körperlich-seelisch-geistigen Vorbereitungsübungen an (sog. "Supports"):
(a) Körperliches Entspannen
Dehn- und Streckübungen sollen körperliche Verspannungen in den Lernenden abbauen und die Lernenden für das ganzheitliche Lernen „aufwärmen“.
(b) Mentale Entspannung
Geistige Entspannungsübungen lösen die Lernenden von ihren aktuellen Belastungen und machen sie für das Wissensmanagement aufnahmebereit. Durch gelenkte Phantasiereisen oder durch Beobachten des eigenen Atemvorganges wird eine geistige Beruhigung erzielt. Karl-J. Kluge nennt diesen Vorgang auch „Mind-Calming“ oder „Phantasieberuhigung“.
(c) Suggestive Vorbereitung
Die Lernenden werden davon überzeugt, dass Lernen von Bedeutung ist und zum Erfolg führen wird, wenn sie eine positive Einstellung zur Person des LernBEGLEITERs, zum Lehr-Lern-Arrangement und zum Lernen an sich einnehmen. Es geht also hier um den Aufbau positiver Erwartungshaltungen, Als Gegenkraft zu benachteiligenden Einstellungen zum Lernen und zur eigenen Leistungsfähigkeit - etwa durch Lernbarrieren im Sinne von „negativen Denkmustern“, z.B.: "Das schaffe ich nie; das haben ich noch nie geschafft; das ist nichts für Männer/Jungen oder für Frauen/Mädchen" -werden unbeschwerte Haltungen mit optimistischem Charakter angeboten. In dieser Phase ist es Aufgabe des LernBEGLEITERs, dass die „LernUNTERNEHMER“ (Karl-J.Kluge) sich an erbrachte Lernerlebnisse erinnern und durch positive Affirmatoren wie: „Hab’ ich Mut, geht’s immer gut!“ zum erfolgsmotivierten Lernen zu ermuntern.
2. Präsentationsphase der LernBEGLEITERin/des LernBEGLEITERs
(a) Ein „mentales Präludium“: Der LernBEGLEITER übernimmt die Verantwortung für evtl. Kurzwiederholungen von bereis Gelerntem und gibt eine personzentrierte Vorschau auf neue Lern-Inhalte und zu verwendendem Lernmaterial.
(b) Der LernBEGLEITER stellt das vorbereitete und aufbereitete Lernwissen in einer bildhaft angelegten Sprache vor, damit die Lernenden mit ihren inneren Bildern in Kontakt kommen und auf diese Weise mehr Assoziationshilfen für das Verankern des zu Lernenden finden.
3. Übungsphase/Aktivierung (Lernenden)
(a) Lernenden „tun“ hier erstmals direkt mit ihrem Lernstoff etwas, z.B. ihn laut lesen, vor- und nachsprechen, ausprobieren oder spielerisch einüben, z.B. durch gegenseitiges Abfragen. Hierzu gehört beispielsweise auch das „Verfassen“ von „Mutmachern“/positiven Affirmatoren (s.o.) sowie das Gestalten von „Mind-Maps“ und „Lernskizzen“.
(b) Ausarbeiten (Lernende)
Über Stegreifspiele, Lernspiele, Lernkarteien, Malen, gelenkte Phantasiereisen, Pantomimen u. a. m. wird das zu lernende Wissen dann in vielfältiger Weise vertieft. Die Förderung von Kreativität und Lernfreude wird in dieser Phase besonders betont.
Im Geschichts-Unterricht in der Schule könnten z.B. die Schüler in dieser Lernphase die Rolle des politischen/militärischen Napoleons übernehmen und dessen Gedanken nach der Schlacht von Waterloo vortragen; oder sie versetzen sich in die Rolle Konrad Adenauers nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges im Zusammenhang mit der Aufgabe des Aufbaues der Bundesrepublik Deutschland.
4. Lern-Tests“
Der „Lern-Test“ könnte z. B. darin bestehen, Verständnisfragen und Transferaufgaben bzgl. des zu Vertiefenden zu bearbeiten. Die Gruppenmitglieder entwickeln allein oder in Kleingruppen Fragen und Aufgaben, mit deren Hilfe sie sich gegenseitig abfragen“ und die erreichten Lernerfolge „messen“. Das „Testen“ könnte auch darin bestehen, das Gelernte in einer Lernskizze zusammenzustellen, diese auf DIN-A-0-Format zu übertragen und als Lernunterstützung für alle Lernenden im Lernraum aufzuhängen. Bei der sogenannten „Suggesto-Rallye“ übernehmen die Lernenden selbst die Aufgabe, zum Lernstoff Mutmacher zu formulieren, Begriffe zu beschreiben, Interviews durchzuführen, Nachforschungen anzustellen, szenische Darstellungen zu erarbeiten.
5. Integrative Lernphase
Die Lernenden werden vom LernBEGLEITER in die Entspannungsphase eingeführt, um im Yoga-Rhythmus zu atmen und in Begleitung das jetzt Angebotene zu hören bzw. aufzunehmen. Der Lerninhalt wird nun noch einmal vorgetragen, und zwar dieses Mal in gekürzter Form. Durch vertieftes Atmen wird der Sauerstoffgehalt im Gehirn erhöht; die Konzentration auf den Rhythmus bewirkt „gelöste Wachheit“ und Aufmerksamkeit, so dass die Informationen gleichsam wie von selbst „einfließen“.
Im L.i.N.D®-gestützten Lernen spielt Musik als Stimulierung und „Mood repair“ eine bedeutsame Rolle. Karl-J. Kluge kam zu dieser Erkenntnis aufgrund seiner eigenen Lehr-Erfahrungen sowie in Anlehnung an die wissenschaftlich-empirischen Forschungsergebnisse z. B. der Suggestopädie. Musik, die vermehrt Alpha-Wellen im Gehirn erzeugt (7-12 Hertz), fördert das aktive Wachbewusstsein und führt zum Alpha-Zustand. In einem solchen Zustand verarbeiten die Lernende (Lern-)Informationen weitaus tiefgreifender und umfangreicher, weil sie sich im Zustand der Entspannung befinden. Kurz gefasste Entspannungsübungen in Verbindung mit Musik - hier eignen sich insbesondere die sogenannten "Mittelstücke" aus der Barockmusik oder speziell komponierte Meditationsmusik - begünstigen die Lernleistungen. Durch einen "herznahen" Musik-Rhythmus von ca. 60 Schlägen pro Minute werden Körper und Geist gleichsam beruhigt, so dass Lernblockaden vermieden werden.
„Reflection on Action”
- Übungsanleitung -
Nacharbeiten/Aufarbeiten in Bezug auf Hindernisse bzw. Erfolge im Umsetzen Ihrer Absichten/Erfordernisse bzw. Aktionspläne:
• Wenn Sie Ihre Wirkung betrachten, fragen Sie sich, welche Stimme in Ihrem „Inneren Team“ antwortet? Wer fragt zuerst? Wie fragt die Stimme?
• Setzte die Betrachtung der von Ihnen klar beschriebenen Schritte, die Sie tun wollten, um Ihre Berufung zu leben, Energie frei? Sahen Sie den Herausforderungen Ihres Aktionsplans optimistisch entgegen?
• Hegten Sie Befürchtungen, dass Sie der Auftrag/Ihr Aktionsplan überfordert? Wenn ja, dann identifizieren Sie genau, welche Schritte Ihnen Sorge bereiteten und wieso? Brauchten Sie mehr Unterstützung, um Ihre Ziele zu erreichen? Oder war es notwendig, sich auf die kommende Herausforderung intensiver vorzubereiten? Beispielsweise, indem Sie sich weiter hätten trainieren müssen oder in anderen Bereichen sich hatten entlasten müssen (etwa durch das Delegieren von Aufgaben). Könnte es sein, dass Sie sich zu viel auf einmal vornahmen? In diesem Fall müssten Sie in Zukunft Ihre Prioritäten neu oder anders setzen und Ihre Absicht/...