1. Einführung und Information – Verstehen und Erkenne
Kennenlernen
oder:
Wer ist hier eigentlich wer und was machen wir hier?
In der ersten Stunde geht es um das Kennenlernen, Ankommen, Beziehung aufbauen und Vorstellen des Gruppenprogramms.
1.1 Hallo erstmal!
Kennenlernspiele
a) Sockenspiel
Die Kinder stellen sich im Kreis auf und ein Socken- oder Wollknäuel wird herumgeworfen. Das Kind, welches den Socken-/Wollknäuel zugeworfen bekommt, wird beim Namen genannt. Die Reihenfolge wird immer beibehalten und es wird mehrmals immer schneller das Socken-/Wollknäuel herumgeworfen.
Um dieses Spiel in einem zweiten Durchgang schwieriger zu gestalten, kann der Socken-/Wollknäuel auch in die entgegengesetzte Richtung geworfen werden, indem wieder der Name des Kindes benannt wird, das gerade den Socken-/Wollknäuel zugeworfen bekommt. In einer dritten Variante können auch mehrere Wollknäuel oder Socken hintereinander geworfen werden, so dass diese gleichzeitig kreisen.
Veränderung:
Nimmt man ein Wollknäuel, kann während des Werfens dieses auch aufgerollt werden, indem jedes Kind ein Stück Wolle in der Hand behält, bevor es den Knäuel weiter wirft. Dadurch entsteht ein Netz, welches dann wieder rückwärts auf den Knäuel aufgerollt werden kann.
Material: 2–3 Paar Socken oder Wollknäuel
b) Bewegungs-Kennenlern-Spiel
Die Kinder bewegen sich frei im Raum. Der Gruppenleiter benennt in regelmäßigen Abständen verschiedene allgemeine Merkmale oder Eigenschaften, nach denen sich die Gruppe mehrmals neu sortiert. Dabei sollen sich die Kinder, welche diese Eigenschaft besitzen, gemeinsam an einen Ort, die Kinder, die diese Eigenschaft nicht besitzen, an einen anderen Ort begeben.
Beispiel: Alle Kinder, die Geschwister haben, stellen sich an die Tür, alle Kinder ohne Geschwister gehen ans Fenster. So können sich die Kinder, ohne einzelne Fragen beantworten zu müssen, ungezwungen in Bewegung kennenlernen.
Material: Unterschiedliche Karten mit Merkmalen und Eigenschaften (siehe Anhang und ContentPLUS)
c) Partnerinterview
Die Kinder gehen paarweise zusammen und führen gegenseitig ein Interview mit einem strukturierten Bogen, der Gestaltungsspielraum enthält, durch.
Nach ca. 10–15 Min. sollen die Kinder sich gegenseitig in der Gruppe vorstellen. Die Interviewbögen können im Verlauf mit einem Foto des jeweiligen Kindes ergänzt und, sofern möglich, im Gruppenraum aufgehängt werden.
Material: Interviewbogen (siehe Anhang und ContentPLUS), Stifte, evtl. Foto bzw. Fotoapparat
d) Steckbrief
Jedes Kind bekommt einen Papierbogen und Stifte, um seinen eigenen Steckbrief zu gestalten. Auf eine Flip-Chart oder einen großen Karton werden die möglichen Inhalte des Steckbriefes geschrieben, z. B. Name, Alter, Geschwister, Lieblingsfarbe, -musik, -auto, -essen (…), was man gerne mag, was man nicht so mag usw. Jedes Kind darf seinen Steckbrief mit den Informationen versehen, die es selbst von sich preisgeben möchte.
Diese Steckbriefe können ebenfalls mit Foto versehen werden.
Danach stellt sich jedes Kind anhand seines Steckbriefes in der Gruppe vor.
Material: Papierbogen, Stifte, Flip-Chart, Fotoapparat
1.2 Vorstellen des Gruppenprogramms
Nun erfolgt eine Vorstellung des anstehenden Gruppenprogramms. Auf einem Plakat werden die jeweiligen vier Punkte des Stundenablaufs: (1) „Hallo erst einmal!“, (2) „Esmeralda – ich erzähle Dir!“, (3) „Was Esmeralda wohl erlebt hat?“ und (4) „Tschüß bis zum nächsten Mal!“ notiert. Anhand dieses Plakats wird den Kindern erklärt, wie jede Stunde abläuft und was die einzelnen Punkte bedeuten. Dann werden Esmeralda und Pipo anhand der Eingangsgeschichte eingeführt.
1.3 Was Esmeralda wohl erlebt hat?
Esmeralda – wie geht es Dir?
Esmeralda sah sich um, nachdenklich stützte sie ihren Kopf in ihre beiden Vorderbeine. Es war kühl hier im Schatten und vor allem ruhig. Aber auch einsam. Heute war wieder einmal ein solcher Tag … einer von jenen Tagen, die sie nicht mochte, denn irgendwie stimmte nix. Das hatte schon morgens in der Schule angefangen … nee, eigentlich schon beim Aufstehen, denn Mama hatte verschlafen … und so hatte sie auch verschlafen. Und wenn ein so kleiner Dralefant – das war sie nämlich – sich schnell fertig machen will, geht natürlich alles schief.
Was ist ein Dralefant, fragt Ihr Euch? Ganz einfach, sie war das Kind eines Drachenvaters, der rot und feurig aussah und immer viel von ihr forderte, vor allem Verständnis für alles und jeden, und das Kind einer Elefantenmutter, die aus irgendeinem Grunde weiß aussah – wenigstens an den Tagen, an denen es ihr gut ging, sonst konnte man sie auch als leicht gräulich bezeichnen, aber vielleicht bildete sie sich das auch einfach nur ein.
Nun ja, wenigstens hieß das, dass Esmeralda ein Dralefant war, und Dralefanten waren weiß mit roten Flecken. Ihr Papa hätte aber lieber einen ganz roten Dralefanten gehabt und deswegen malte sie sich morgens immer ein paar rote Flecken dazu, damit sie fast ganz rot aussah, aber heute morgen fand sie ihren roten Stift so schnell nicht, sie war noch so müde und es war schon so spät und … – vielleicht sollte sie doch mal abends aufräumen, aber sie hatte gestern Abend ja noch Digbo ihrem Bruder schnell bei den Hausis helfen müssen, weil Mama und Papa sich wieder einmal stritten – na ja, egal, auf jeden Fall hatte sie den roten Stift nicht gefunden und musste so zur Schule gehen, und da war der Papa ganz sauer geworden, und sie war lieber schnell losgelaufen. Dabei war dann die Schultasche zu Hause stehen geblieben … und – „ich sag ja, es ist einer dieser Tage“ seufzte Esmeralda und drehte sich a...