Störungen der Harnausscheidung
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Störungen der Harnausscheidung

Diagnostik und Therapie in der Pflege

  1. 166 Seiten
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Störungen der Harnausscheidung

Diagnostik und Therapie in der Pflege

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Inhaltsverzeichnis
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Über dieses Buch

Harnausscheidungsstörungen zählen zu den häufigsten urologischen Krankheitsbildern. Ihre Ursachen und entsprechenden pflegerischen Spezifika sind vielfältig. Aufbauend auf den einzelnen Krankheitsbildern und der spezifischen Diagnostik werden in diesem Buch Pflegefachkräften und angrenzenden Berufsgruppen im Bereich der Kontinenzförderung praktische Hilfestellungen aufgezeigt, die die Situation betroffener Menschen verbessern können.

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Information

Jahr
2012
ISBN
9783170279544
Auflage
1
Thema
Nursing

1 Anatomie und Physiologie

C. Kaffer und K. Gitschel

1.1 Der Beckenboden

Lage
Das Becken (Pelvis) bildet einen knöchernen Rahmen. Äußerlich tastbar sind die Grenzpunkte Schambein (Os pubis), Steißbein (Os coccygis) und Kreuzbein (Os sacrum) sowie die beiden Sitzbeinhöcker (Tubera ischiadica). Der Beckenboden verschließt das knöcherne Becken nach unten hin beziehungsweise das Abdomen. Er besteht aus quer- und längsverlaufenden Schichten von quergestreifter Muskulatur, aus Bindegewebsplatten, die in zwei Ebenen, dem Diaphragma urogenitale und dem Diaphragma pelvis, eingeteilt werden und Faszien. Die Beckenbodenmuskulatur hat ihren Ursprung und Ansatz an den Beckenknochen und bildet somit ein fein abgestimmtes Geflecht.
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Abb. 1.1: Knöchernes Becken Frau und Mann (BeBo®)
Geschlechtsspezifische Unterschiede
Nicht nur die Form des Beckens unterscheidet sich zwischen Frau und Mann, sondern auch die Stabilität des Beckenbodens. Während das männliche Becken eng, hoch und schmal ist, ist das weibliche breit, niedrig und weit, da es auf Schwangerschaft und Geburt ausgerichtet ist. Der männliche Beckenboden ist durch zwei Körperöffnungen unterbrochen, Harnröhre (Urethra) und After (Anus), der weibliche hingegen durch eine zusätzliche große Öffnung, der Scheide (Vagina). Dies führt zu einer anatomisch bedingten Instabilität. Hinzu kommt, dass die Frau mit Beginn der Pubertät großen Hormonschwankungen ausgesetzt ist, was sich in der Schwangerschaft und Menopause weiter verstärkt. Die Hormonveränderungen beeinflussen den Spannungszustand des Gewebes, es wird sensibler, weicher und weniger belastbar. Die größte Herausforderung an den Beckenboden der Frau stellen jedoch Schwangerschaft und Geburt. Sie führen zu kleinsten bis auch großen Verletzungen der Beckenbodenmuskulatur, was eine Beckenbodenschwäche hervorrufen kann. Aber auch hohe Alltagsbelastungen und operative Eingriffe im Bereich des Beckens können bei Mann und Frau gleichermaßen zu einer funktionellen Störung der Beckenbodenmuskulatur führen.
Aufbau der Beckenbodenmuskulatur
Die einzelnen Schichten der Beckenbodenmuskulatur nehmen vielfältige Funktionen ein. In den Abbildungen 1.2 bis 1.5 ist das Diaphragma urogenitale skizziert. Es setzt sich aus der äußeren und mittleren Beckenbodenschicht zusammen. Neben den lateinischen Bezeichnungen der einzelnen Muskeln werden im Folgenden die Begrifflichkeiten aus dem BeBo®-Konzept verwendet.
Äußere Beckenbodenschicht
Die äußere Schicht umfasst den M. bulbocavernosus, M. ischiocavernosus und M. sphincter ani externus.
Bei der Frau bildet der M. bulbocavernosus, ein sogenanntes Muskelhaltekreuz, das zwischen dem Os pubis (Schambein) und dem Os coccygis (Steißbein) längs verläuft und sich wie eine Acht um After, Scheide und Harnröhre legt und den U-Muskel, der Urethra und Vagina u-förmig umschließt. Am Zentrum Tendineum (Damm) kreuzen sich die Fasern des M. bulbocavernosus. Seine weiteren Funktionen sind die Entleerung der Urethra, die Unterstützung beim Transport der Spermien und das Anschwellen bei sexueller Erregung.
Beim Mann ist dies der V-Muskel oder auch Harnröhrenschwellkörpermuskel. Er unterstützt die Erektion und fördert die Entleerung der Urethra bei der Miktion und Ejakulation.
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Abb. 1.2: Äußere Beckenbodenschicht der Frau (BeBo®)
Der M. ischiocavernosus, oder auch Sitzbeinschwellkörpermuskel genannt, bewirkt bei der Frau eine Erektion der Klitoris und die Tonussteigerung des Scheideneinganges während des Koitus. Beim Mann zieht er bei Anspannung den schlaffen Penis nach innen und den erigierten Penis Richtung Bauchnabel. Er unterstützt auch die Erektion.
Der M. sphincter ani externus erzeugt den äußeren Afterschließmuskel. Die Funktion ist beim Mann wie bei der Frau gleich. Unter ständiger Kontraktion verschließt er den Anus und entspannt nur während der Defäkation.
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Abb. 1.3: Äußere Beckenbodenschicht des Mannes (BeBo®)
Mittlere Beckenbodenschicht
Die mittlere Schicht der Beckenbodenmuskulatur besteht aus zwei Muskeln, deren Funktion geschlechtsunabhängig ist. Der M. transversus perinei profundus, querverlaufende Muskelplatte beziehungsweise auch tiefer querer Dammmuskel genannt, hat die Aufgabe, reflektorisch gegen zu halten, die Levatorpforte (= der Ausschnitt des Levator ani) und Urethra zu verschließen sowie die Spannung des Zentrum Tendineums aufrecht zu halten. Der M. transversus perinei superficialis besteht aus querverlaufenden Muskelsträngen und wird auch als oberflächlicher querer Dammmuskel bezeichnet. Er hat eine fixierende Funktion im Bereich des Zentrum Tendineums (Damm) und spannt das Diaphragma urogenitale.
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Abb. 1.4: Mittlere Beckenbodenschicht der Frau (BeBo®)
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Abb. 1.5: Mittlere Beckenbodenschicht des Mannes (BeBo®)
Innerste Beckenbodenschicht
Das Diaphragma pelvis bildet die innerste Schicht der Beckenbodenmuskulatur ( Abb. 1.6 und 1.7). Diese besteht aus dem inneren Hauptmuskel (M. levator ani) der hauptsächlich längs zwischen dem Schambein (Os pubis), den Schambeinästen (R. inferior ossis pubis), den Sitzbeinhöckern (Tuber ischiadicum) und dem Steißbeinmuskel (M. coccygeus) verläuft. Der innere Hauptmuskel (M. levator ani) stützt bei Mann und Frau die Becken- und Bauchorgane, sichert die Kontinenz und hat über die Synergisten eine Bewegungsfunktion. Dies sind jeweils der rechte und der linke Hüftlochmuskel (M. obturatorius internus) und birnenförmige Muskel (M. piriformis), die zum großen Rollbügel (Trochanter major) des Oberschenkels (Os femoris) führen und somit eine Verbindung zwischen dem Becken und den unteren Extremitäten herstellen (Seleger et al. 2007, S. 16 ff; Seleger et al. 2008, S. 15 ff).
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Abb. 1.6: Innerste Beckenbodenschicht der Frau (BeBo®)
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Abb. 1.7: Innerste Beckenbodenschicht des Mannes (BeBo®)

1.2 Die Blase (Vesica urinaria)

Funktion
Die Blase ist ein soziales Organ – sie gibt uns das Bedürfnis auf das WC zu gehen, so sind wir sozial akzeptabel. Sie ist aber auch ein Gewöhnungsorgan (BeBo®-Konzept). Ein Gewöhnungsorgan bedeutet, dass die Blase daran gewöhnt werden kann, sich häufig mit einem Drang zu melden oder lernen kann,...

Inhaltsverzeichnis

  1. Deckblatt
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Geleitwort
  6. Danksagung
  7. Einleitung
  8. 1 Anatomie und Physiologie
  9. 2 Harnauscheidungsstörungen
  10. 3 Urologische Notfälle
  11. 4 Urologische Diagnostik
  12. 5 Pflegerische Spezifika
  13. 6 Maßnahmen zur Kontinenzförderung
  14. Glossar
  15. Stichwortverzeichnis