Schnittstellenmanagement in der Integrierten Versorgung
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Schnittstellenmanagement in der Integrierten Versorgung

Eine Analyse der Informations- und Dokumentationsabläufe

  1. 276 Seiten
  2. German
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Schnittstellenmanagement in der Integrierten Versorgung

Eine Analyse der Informations- und Dokumentationsabläufe

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Über dieses Buch

In der Integrierten Versorgung gestaltet sich nach wie vor die Zusammenarbeit an den Schnittstellen der beteiligten Leistungserbringer im Behandlungsprozess als schwierig. Die Autoren behandeln die gesamte Behandlungskette? vom Hausarzt über das Akutkrankenhaus bis zur Rehabilitation? am Beispiel des Behandlungspfads Knie-Totalendoprothese (Knie-TEP). Die Schnittstellen zwischen den Sektoren werden identifiziert und die jeweilige Problematik herausgearbeitet, sodass die optimalen Vorgehensweisen, insbesondere im Hinblick auf die Informations- und Dokumentationsabläufe, aufgezeigt werden können.

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Information

Jahr
2009
ISBN
9783170272385

1 Einleitung

1.1 Themeneinführung

Das deutsche Gesundheitssystem ist in verschiedene Sektoren unterteilt. Zu diesen zählen der ambulante und stationäre Bereich, wobei der Stationäre sich weiter in den Akut- und Rehabilitationsbereich gliedert. Diese Sektoren stehen nebeneinander und es besteht derzeit keine ausreichende Verzahnung untereinander. Aufgrund dieser Konstellation entstehen durch so genannte „Doppeluntersuchungen“ und fehlende bzw. mangelnde Kommunikation erhöhte Kosten. Ein Patient1, der in ein Krankenhaus aufgenommen wird, erhält durchaus die Diagnostik erneut, die bereits beim Hausarzt durchgeführt wurde. Der Effekt des Kostenanstiegs im Gesundheitswesen wird noch weiter verstärkt.
Um das Gesundheitssystem auch in den nächsten Jahrzehnten finanzieren zu können, ist zum 01.01.2004 das Gesundheitsmodernisierungsgesetz in Kraft getreten. Damit sollen u. a. die nebeneinander agierenden Sektoren zur Kooperation ermutigt bzw. bewegt werden. Durch eine Verzahnung der Sektoren und der damit verbundenen verbesserten Zusammenarbeit erhofft sich die Regierung, die Kosten im Gesundheitswesen zu senken.
Für einen optimalen Prozessablauf muss der Prozess die Struktur bestimmen. Im Gesundheitswesen dominiert aber zurzeit immer noch die Aufbaustruktur den Prozess. Um diesen Wandel im deutschen Gesundheitswesen zu realisieren, muss ein Umdenken stattfinden. Aktuell denken die einzelnen Sektoren zu sehr in Funktionseinheiten, d. h. sie haben ihren eigenen Bereich vor Augen und blicken zu wenig über diese Grenzen hinaus auf andere Sektoren oder Abteilungen, um so einen für den Patienten optimierten, qualitativ hochwertigen und auch möglichst kostengünstigen Prozessablauf zu gestalten. Durch die Einführung der G-DRG müssen die Einrichtungen kostendeckend arbeiten, auch der Wettbewerbsdruck nimmt spürbar zu. Um sich in dem bestehenden und zukünftigen Markt der Gesundheitswirtschaft positionieren zu können, sind optimierte Prozesse ein wichtiger Bestandteil zur Existenzsicherung und zum Wachstum.

1.2 Zielsetzung und Aufbau des Buches

Das vorliegende Buch befasst sich nicht nur mit den DRGs des Akutkrankenhauses, sondern geht eine „Entwicklungsstufe“ weiter. Diese beinhaltet die Betrachtung der gesamten Behandlungskette vom Hausarzt, Facharzt über das Akutkrankenhaus bis hin zur Rehabilitation und wieder zurück. Dies geschieht aus dem Grund, da neben den Pflegesatzverhandlungen vermehrt Verträge der integrierten Versorgung mit den häufig vorzufindenden „Komplexpauschalen“ ausgehandelt werden. Das bedeutet, dass alle an dem Behandlungsprozess beteiligten Gesundheitsunternehmen ein pauschalisiertes Entgelt erhalten. Hier ist es von noch größerer Bedeutung, dass die Prozessabläufe zwischen den einzelnen Versorgungseinrichtungen besser – und damit kostengünstiger – koordiniert werden. Dieses wird anhand eines Beispiels des Behandlungspfades der Knie-TEP dargestellt, da bei dieser Therapie verschiedene Gesundheitsunternehmen beteiligt sind.
Im folgenden Kapitel finden sich Ausführungen zum deutschen Gesundheitswesen. Im Anschluss daran wird der Begriff „Behandlungspfad“ erläutert, bevor auf die Entwicklung der Entgelte in Deutschland eingegangen wird. In Kapitel 5 erfolgt die Begriffsdefinition der „Integrierten Versorgung“ sowie welche Ziele damit verfolgt werden und welche Gesetze zugrunde liegen.
Das Krankheitsbild aus medizinischer Sicht des betrachteten Behandlungspfades wird in Kapitel 7 kurz erläutert. Im Anschluss daran werden die einzelnen Schnittstellen zwischen den Sektoren identifiziert und deren Problematik herausgearbeitet, um in einem letzten Schritt eine beispielhafte Geschäftsprozess-Vereinbarung aufzuzeigen. Abschließend wird ein „SOLL-Konzept“ auf der Grundlage des Behandlungspfades erstellt, um so in einem ersten Schritt die Auswirkungen einer Optimierung der medizinischen und pflegerischen Dokumentation innerhalb der Integrierten Versorgung aufzuzeigen.
1 Wenn bei der Bezeichnung von Personengruppen die männliche Form verwendet wird, so sind damit selbstverständlich Frauen und Männer gemeint. Die Verwendung der kürzeren männlichen Form dient ausschließlich der besseren Lesbarkeit.

2 Das deutsche Gesundheitssystem

2.1 Allgemeine Grundlagen

Der Artikel 2 des Grundgesetzes spricht jedem Bundesbürger ein Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit zu, sofern er dadurch keine Rechte eines anderen Menschen verletzt. Weiterhin hat jeder das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit.2 Damit der Staat den Bürgern diese körperliche Unversehrtheit gewährleisten kann, muss er Voraussetzungen dafür schaffen, dass der Bürger im Falle einer Krankheit die entstehenden Kosten nicht selber zu tragen hat. Diese hat er mit dem Krankenversicherungssystem, welches auf dem Solidargedanken basiert, geschaffen. Der Grundsatz des Solidargedankens ist, dass im Falle einer Not – in diesem Fall eine Krankheit – die Solidargemeinschaft einspringt und die anfallenden Kosten trägt.
Nach § 1 SGB V hat die Krankenversicherung u. a. die Aufgabe, die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren Gesundheitszustand zu verbessern. Die Versicherten sind aber für die Erhaltung ihrer Gesundheit mitverantwortlich. Dies bedeutet, dass sie durch eine gesundheitsbewusste Lebensführung, Teilnahme an Präventionsmaßnahmen und ihre aktive Mitwirkung dazu beitragen, dass der Eintritt von Krankheit und Behinderung nach Möglichkeit vermieden werden kann, oder aber die Folgen überwunden werden können.3

2.2 Entwicklung des deutschen Gesundheitssystems

2.2.1 Geschichtliche Entwicklung

2.2.1.1 Charakteristika

Das deutsche Gesundheitswesen repräsentiert einen mittleren Weg zwischen einem staatlichen Versorgungssystem, wie beispielsweise dem britischen Gesundheitswesen, und einer primär marktwirtschaftlichen Versorgung, wie es zum Beispiel in der Schweiz oder den USA der Fall ist. Die zentrale Institution ist die gesetzliche Krankenversicherung, der rund 85 bis 90 Prozent der Bevölkerung angehören.4 Die restlichen zehn bis fünfzehn Prozent sind in der Privaten Krankenversicherung versichert.
Als herausragendes Charakteristikum ist die hohe Strukturkontinuität anzusehen, welche sich über Regierungswechsel hinweg, durchgesetzt hat. Am 31.05.1883 wurde das Krankenversicherungsgesetz verabschiedet. Damit wurde die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) im Kaiserreich eingeführt und war in...

Inhaltsverzeichnis

  1. Deckblatt
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Vorwort
  6. Abbildungsverzeichnis
  7. Tabellenverzeichnis
  8. Abkürzungsverzeichnis
  9. 1 Einleitung
  10. 2 Das deutsche Gesundheitssystem
  11. 3 Behandlungspfad
  12. 4 Pauschalisierte Entgelte im Gesundheitswesen
  13. 5 Integrierte Versorgungsformen
  14. 6 Schnittstellenmanagement
  15. 7 Knie-TEP aus medizinischer Sicht
  16. 8 Sektorenauswahl (Beteiligte Versorgungseinrichtungen)
  17. 9 Gewünschte Dokumente der einzelnen Leistungserbringer
  18. 10 Erfassung der Dokumente und Datensätze beim IST-Prozess
  19. 11 Schnittstellen des IST-Prozesses und deren Analyse
  20. 12 Voraussetzungen für Integrierte Versorgung
  21. 13 Soll-Konzept
  22. 14 Dokumentationskosten beim IST- und SOLL-Konzept
  23. 15 Fazit
  24. Anhang
  25. Literatur