Wundbeurteilung und Wundbehandlung
eBook - ePub

Wundbeurteilung und Wundbehandlung

Arbeitsbuch für die Praxis

  1. 360 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Wundbeurteilung und Wundbehandlung

Arbeitsbuch für die Praxis

Angaben zum Buch
Buchvorschau
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Die Beurteilung einer Wunde und die Festlegung einer adäquaten und angepassten Wundversorgung erfordern Übung und Erfahrung. Dieses Buch, bestehend aus den Teilen Wundbeurteilung und Wundbehandlung, hilft dem Leser, sich mit zahlreichen Fotos und Fragen (jeweils mit Lösungsteil) die Themen selbst zu erarbeiten, zu üben und zu vertiefen. Ziel ist eine erhöhte Sicherheit im täglichen Umgang mit Patienten mit einer (chronischen) Wunde und deren Behandlung sowie eine Verbesserung der Wundversorgung für die Betroffenen. Die zweite Auflage wurde um weitere inhaltliche Aspekte und Fotos ergänzt und überarbeitet.

Häufig gestellte Fragen

Gehe einfach zum Kontobereich in den Einstellungen und klicke auf „Abo kündigen“ – ganz einfach. Nachdem du gekündigt hast, bleibt deine Mitgliedschaft für den verbleibenden Abozeitraum, den du bereits bezahlt hast, aktiv. Mehr Informationen hier.
Derzeit stehen all unsere auf Mobilgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Mit beiden Aboplänen erhältst du vollen Zugang zur Bibliothek und allen Funktionen von Perlego. Die einzigen Unterschiede bestehen im Preis und dem Abozeitraum: Mit dem Jahresabo sparst du auf 12 Monate gerechnet im Vergleich zum Monatsabo rund 30 %.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja, du hast Zugang zu Wundbeurteilung und Wundbehandlung von Susanne Danzer im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Medizin & Krankenpflege. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Jahr
2019
ISBN
9783170337176
Auflage
2
Thema
Medizin
 
 
 

1         Hautschichten

 
 
 
Die Haut besteht aus drei Schichten:
•  Epidermis = Oberhaut
•  Dermis (auch Korium genannt) = Lederhaut
•  Subcutis (auch Hypodermis genannt) = Unterhaut, Unterhautfettgewebe

1.1       Epidermis

Die Epidermis ist die äußerste Hautschicht, die sich innerhalb von etwa 28 Tagen komplett erneuert. Bei älteren Menschen benötigt die Haut 5 bis 7 Wochen zur Erneuerung. Sie setzt sich aus mehreren Schichten zusammen (hier von außen nach innen aufgeführt):

Hornschicht (Stratum corneum)

Das Stratum corneum bildet die äußerste Schicht der Epidermis. Hier ist die Verhornung abgeschlossen und es sind keine lebenden Epidermiszellen mehr zu finden. Diese reifen, abgestorbenen Hornzellen (Korneozyten) werden täglich abgeschilfert und lösen sich somit von der Hautoberfläche.
Die Hornschicht besteht aus etwa 20 Lagen dicht gepackter Hornzellen, die eine Verzahnung mit den Nachbarzellen aufweisen. Die Spalten zwischen den Zellen (Interzellulärspalten) sind mit einer festen Kittmasse verschlossen, die zum Teil eine liposomenartige Struktur aufweist und vor Wasserverlusten aus der Tiefe schützt.
In Abhängigkeit von der Körperregion ist die Hornschicht unterschiedlich dick ausgebildet.

Leucht- oder Glanzschicht (Stratum lucidum)

In dieser Schicht sind kaum noch Zellstrukturen zu erkennen, zudem geht der Zusammenhalt der einzelnen Zellen immer weiter verloren.
Durch die Einlagerung von Eleidin, einer glykogenähnlichen, körnigen Substanz von öliger Konsistenz, ist diese Schicht in der Lage, Licht zu reflektieren.
Bereits in dieser Schicht sind die Keratinozyten flacher und haben keinen Zellkern mehr. Stattdessen sind sie mit einer homogenen Masse von Keratinproteinen gefüllt.

Körnerzellschicht (Stratum granulosum)

Die Körnerzellschicht wird durch Keratinozyten gebildet.
In dieser Schicht flachen die Zellen ab und beginnen zu verhornen. Im Zellinneren hat sich Keratingranula (Keratinproteine) eingelagert. Die Zellen sind spindelförmig und besitzen noch einen atypischen Zellkern, den sie nach und nach verlieren.
Die Dicke der Körnerzellschicht variiert je nach Dicke der Hornhaut bzw. der mechanischen Belastung der jeweiligen Körperregion.

Stachelzellschicht (Stratum spinosum)

Die Zellen verlieren auf ihrem Weg zur Körperoberfläche an Wasser und schrumpfen.
Die Stachelzellschicht besteht aus Tochterzellen der Basalzellen, die nur noch in Ausnahmefällen teilungsfähig sind.
Die Stachelzellen stehen durch stachelartige Fortsätze, den sog. Desmosomen, miteinander in Verbindung. Die Interzellularräume sind mit Gewebsflüssigkeit gefüllt.
Aufgrund ihres besonderen Aufbaus ist das Stratum spinosum in der Lage, Druck und Zug abzufangen und somit der Epidermis mechanische Stabiliät zu verleihen.
Diese Schicht wird nicht direkt durch Blutgefäße ernährt, sondern die Versorgung erfolgt mittels Diffusion aus den Blutgefäßen der oberen Dermis.
Hier finden sich auch die für die Immunabwehr der Haut zuständigen Langerhans-Zellen.

Basalzellschicht (Stratum basale)

Diese Schicht ist einreihig und sehr wasserreich. Es finden sich hochstehende Keratinozyten.
Die Basalzellschicht grenzt die Epidermis von der Dermis durch die sog. Basalmembran ab. Hier sind hauptsächlich Basalzellen zu finden, bei denen es sich um die Keimzellen der Epidermis handelt und als einzige Population der Keratinozyten in der Lage sind, sich zu teilen (Proliferation). Etwa alle 200 bis 400 Stunden teilen sich die Basalzellen und liefern somit neue Zellen. Die Tochterzellen wandern dabei in Richtung Hornschicht, während die Mutterzellen in der Keimschicht verbleiben und sich dort erneut teilen.
Die Aktivität der Basalzellen wird durch sog. Chalone (Gewebshormone) gesteuert.
In dieser Schicht befinden sich ebenso die Merkelzellen, die zu den Mechanorezeptoren gehören. Diese nehmen mechanische Reize auf und leiten sie an das Gehirn weiter.

1.2       Dermis (Lederhaut)

Die Dermis schließt sich an die Epidermis an und ist über die Basalmembran und über fingerförmige Fortsätze, den sog. Papillen, mit dieser fest verbunden. Von dort aus erfolgt die Versorgung der gefäßlosen Epidermis mittels Diffusion.
Die Lederhaut besteht überwiegend aus festem Bindegewebe, wovon der Hauptbestandteil (70 %) aus Kollagenfasern besteht. Neben den Kollagenfasern befinden sich in der Dermis noch Retikulin- und Elastinfasern. Kollagen-, Retikulin- und Elastinfasern werden von den Fibroblasten gebildet. Kollagenfasern bestehen aus einer sog. Tripelhelix. Hierbei handelt es sich um drei ineinander verdrehte Polypeptidketten, welche zu mehreren eine Kollagenfaser bilden. Kollagenfasern sind steif, wenig dehnbar und gehören zu den Skleroproteinen. Retikulinfasern sind sehr feine Kollagenfasern. Sie werden insbesondere bei der Wundheilung, in der embryonalen Haut und an Hautanhangsgebilden synthetisiert. Elastinfasern bilden ein elastisches Netz in der Haut und sind zu 2–4% in der Dermis enthalten. Die Synthese der Elastinfasern verringert sich ab dem 30. Lebensjahr, wodurch es im Alter zur schlaffen Altershaut kommt. Die Elastinfasern bestehen zum größten Teil aus dem Skleroprotein Elastin. Die Zellen und Fasern der Dermis sind in die sog. Grundsubstanz (auch extrazelluläre Matrix) eingebettet. Diese Grundsubstanz besteht aus einem Proteoglykan-Hyaluronat-Komplex, weist daher ein hohes Wasserbindungsvermögen auf und ist deshalb zum Großteil für den Hautturgor verantwortlich.
Die Lederhaut setzt sich aus zwei Schichten zusammen:
•  Stratum papillare
•  Strautum retikulare

Papillarschicht (Stratum papillare)

Diese Schicht trennt die Epidermis und die Dermis voneinander.
Sie weist aufgrund der zapfenförmigen Form der Papillen (sog. Papillarkörper) ein wellenförmiges Muster auf. Höhe und Anzahl der Papillen variieren je nach Körperregion und der damit verbundenen Beanspruchung der Haut. So finden sich z. B. in den Handinnenflächen und in den Fußsohlen sehr hohe Papillaren, während sie beispielsweise an den Augenlidern nur sehr flach sind.
Die oberste Schicht des Stratum papillare ist die Basalmembran, deren einzelne Komponenten sowohl durch Fibroblasten als auch Keratinozyten synthetisiert wird.

Reticular- oder Geflechtschicht (Stratum reticulare)

Die Papillarschicht geht zum Körperinneren hin in die Reticularschicht über. Obwohl sich die beiden Schichten in ihrem Aufbau ähneln, sind die Fasern in der Reticularschicht gröber als in der Papillarschicht. Die Kollagenfasern und -faserbündel sind hier dreidimensional vernetzt und verlaufen parallel zur Hautoberfläche.
In den Zwischenräumen findet sich eine gelartige Matrix, welche einen hohen Gehalt an Glukosaminoglykanen (z. B. Hyaluron) und ein hohes Wasserbindungsvermögen aufweist.
Der in dieser Hautschicht vorherrschende Zelltyp sind die Fibroblasten (die für die Kollagenbildung verantwortlich sind), sowie Mastzellen, Histiozyten und Makrophagen. Vereinzelt lassen sich auch Lymphozyten und Leukozyten finden.

1.3       Subkutis

Die Dermis geht fließend in die Subcutis über und weist somit keine deutliche Grenze wie die zwischen Epidermis und Dermis auf. Die Subcutis ist ein lockeres, dehnbares, mit Fettzellen und Fasern durchzogenes Bindegewebe. Das Fettgewebe dient der Fettspeicherung, als Druckpolster gegen Stöße für die darunterliegenden Organe sowie als Wärmeisolationsschicht. Die Dicke der Subcutis ist sehr variabel und abhängig vom Ernährungszustand.

2 Primäre und sekundäre Wundheilung

...

Inhaltsverzeichnis

  1. Deckblatt
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhaltsverzeichnis
  5. Geleitwort
  6. Einführung
  7. I Wundbeurteilung
  8. 1 Hautschichten
  9. 2 Primäre und sekundäre Wundheilung
  10. 3 Physiologische Wundheilungsphasen
  11. 4 Kriterien zur Wundbeurteilung
  12. 5 Wundinfektion
  13. 6 Einflüsse auf die Wundheilung
  14. 7 Soziale und emotionale Einflüsse
  15. 8 Häufige chronische und sekundär heilende Wunden
  16. 9 Wundbeispiele
  17. 10 Allgemeine Klassifikationen
  18. 11 Wunddokumentation
  19. Aufgaben zur Wundbeurteilung
  20. Lösungen zur Wundbeurteilung
  21. II Praktische Wundbehandlung
  22. 1 Grundmaßnahmen der Wundbehandlung
  23. 2 Unterstützende Maßnahmen
  24. 3 Wundreinigung
  25. 4 Verbandstoffe
  26. 5 Kompressionstherapie
  27. Aufgaben zur Wundbehandlung
  28. Lösung zur Wundbehandlung (Therapievorschläge)
  29. Literatur