Krankenhäuser als attraktive Arbeitgeber
eBook - ePub

Krankenhäuser als attraktive Arbeitgeber

Mitarbeiterkultur erfolgreich entwickeln

  1. 350 Seiten
  2. German
  3. ePUB (handyfreundlich)
  4. Über iOS und Android verfügbar
eBook - ePub

Krankenhäuser als attraktive Arbeitgeber

Mitarbeiterkultur erfolgreich entwickeln

Angaben zum Buch
Buchvorschau
Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Wie Krankenhäuser angesichts des demografischen Wandels und der knapper werdenden Ressource Personal eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur entwickeln können, von der Mitarbeiter, Patienten und Unternehmenserfolg gleichermaßen profitieren, lernt man bei der Lektüre dieses Buches.''Herzlichen Dank für dieses praxisorientierte Buch, das ein wichtiges Thema zeitgemäß behandelt! Nach der Lektüre können wir Ärzte unsere Teams gut motivieren, professionell führen und mit ihnen wertschätzend kommunizieren!''Dr. med. Mandy Mangler, Leitende Oberärztin Klinik für Gynäkologie und gynäkologische Onkologie, Charité & Universitätsmedizin Berlin''Dieses Buch kommt jetzt gerade richtig! Krankenhäuser müssen sich rasch auf den Weg machen, attraktive Arbeitgeber zu werden! Sonst werden sie kein gutes Personal mehr finden und an sich binden können.''Ulrike Richert-Schmidt, Pflegedirektorin Deutsches Herzzentrum Berlin''Das vorliegende Buch unterstützt Kliniken dabei, in Zeiten des demografischen Wandels und knapper Ressourcen Führung, Kommunikation und Personalentwicklung erfolgreich umzusetzen und damit eine exzellente Patientenversorgung zu gewährleisten.''Julia Müller, Stabsstelle Personalentwicklung, Universitätsmedizin Mainz

Häufig gestellte Fragen

Gehe einfach zum Kontobereich in den Einstellungen und klicke auf „Abo kündigen“ – ganz einfach. Nachdem du gekündigt hast, bleibt deine Mitgliedschaft für den verbleibenden Abozeitraum, den du bereits bezahlt hast, aktiv. Mehr Informationen hier.
Derzeit stehen all unsere auf Mobilgeräte reagierenden ePub-Bücher zum Download über die App zur Verfügung. Die meisten unserer PDFs stehen ebenfalls zum Download bereit; wir arbeiten daran, auch die übrigen PDFs zum Download anzubieten, bei denen dies aktuell noch nicht möglich ist. Weitere Informationen hier.
Mit beiden Aboplänen erhältst du vollen Zugang zur Bibliothek und allen Funktionen von Perlego. Die einzigen Unterschiede bestehen im Preis und dem Abozeitraum: Mit dem Jahresabo sparst du auf 12 Monate gerechnet im Vergleich zum Monatsabo rund 30 %.
Wir sind ein Online-Abodienst für Lehrbücher, bei dem du für weniger als den Preis eines einzelnen Buches pro Monat Zugang zu einer ganzen Online-Bibliothek erhältst. Mit über 1 Million Büchern zu über 1.000 verschiedenen Themen haben wir bestimmt alles, was du brauchst! Weitere Informationen hier.
Achte auf das Symbol zum Vorlesen in deinem nächsten Buch, um zu sehen, ob du es dir auch anhören kannst. Bei diesem Tool wird dir Text laut vorgelesen, wobei der Text beim Vorlesen auch grafisch hervorgehoben wird. Du kannst das Vorlesen jederzeit anhalten, beschleunigen und verlangsamen. Weitere Informationen hier.
Ja, du hast Zugang zu Krankenhäuser als attraktive Arbeitgeber von Anja Lüthy, Tanja Ehret im PDF- und/oder ePub-Format sowie zu anderen beliebten Büchern aus Medicine & Public Health, Administration & Care. Aus unserem Katalog stehen dir über 1 Million Bücher zur Verfügung.

Information

Jahr
2013
ISBN
9783170244177

1 Das Personal im Krankenhaus als wertvolles Gut

Krankenhäuser stehen aktuell vor einer großen Aufgabe: Sie müssen zunehmend mit knappen Ressourcen sehr wirtschaftlich agieren. Dies bezieht sich sowohl auf die Erlössituation als auch mehr und mehr auf die knappen Personalressourcen. Der Wettbewerb auf dem Markt umfasst heute nicht mehr nur externe Kunden (Patienten, Angehörige, zuweisende Ärzte, Krankenkassen, Lieferanten, die Öffentlichkeit und externe Kooperationspartner), sondern auch sogenannte »interne Kunden«, gut ausgebildete, motivierte Mitarbeiter. Qualifizierte Mitarbeiter – egal aus welcher Berufsgruppe – werden nämlich zusehends zur Mangelware; ohne Mitarbeiter ist ein Krankenhaus absolut handlungsunfähig.

1.1 Eine Mitarbeiterkultur entwickeln

Wie lassen sich die drei wichtigsten Säulen einer guten Unternehmenskultur – eine transparente Kommunikation, Wertschätzung der Mitarbeiter und Vertrauen – erfolgreich im Krankenhaus entwickeln? Hauptanliegen dieses Buchs ist es, die Verantwortlichen auf ihrem Weg, eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur aufzubauen, zu unterstützen, und Hilfestellung zu geben, um ein attraktiver Arbeitgeber zu werden. Dabei spielt die Berücksichtigung von Wünschen, die langjährige Mitarbeiter – die Vertreter der sogenannten Babyboom-Generation – an ihren Arbeitsplatz im Krankenhaus formulieren, eine genauso große Rolle wie die Bedürfnisse der Generation X und der jungen – aktuell auf den Arbeitsmarkt stoßenden – Generation Y. Der demografische Wandel in Deutschland zwingt die Kliniken zu einem Kulturwandel, der den Mitarbeitern aber auch den Patienten zugutekommt, wenn man ihn zu nutzen weiß.
Im Verlauf dieses Buchs werden viele Anregungen dafür gegeben, wie Krankenhäuser diesen Kulturwandel bewältigen können und als Arbeitgeber attraktiv bleiben. Der inhaltliche Aufbau des Buchs orientiert sich an dem Weg eines Mitarbeiters durch das Krankenhaus: erfolgreiche Rekrutierung, Einarbeitung und Integration, kontinuierliche Motivation und Führung, stetige Personalentwicklung sowie eine angenehme Gesprächs- und Kommunikationskultur. Insbesondere in den Kapiteln zwei bis sieben werden zahlreiche Maßnahmen und Instrumente vorgestellt, die Krankenhäuser bzw. deren Führungskräfte und Mitarbeiter aller Berufsgruppen auf dem Weg zur mitarbeiterorientierten Unternehmenskultur sofort umsetzen können. Mithilfe dieser Maßnahmen bzw. durch den Einsatz der Instrumente wird sich in den Kliniken eine Mitarbeiterkultur etablieren, die von Transparenz, guter interner Kommunikation, Vertrauen, Wertschätzung und einem respektvollen Umgang geprägt ist.
Eine gute Unternehmenskultur zeichnet sich im Wesentlichen dadurch aus, dass professionell geführte und motivierte Mitarbeiter in den Abteilungen gerne und engagiert arbeiten und deshalb zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz und somit auch mit ihrem Arbeitgeber sind. Solche »zufriedenen« Mitarbeiter lassen sich nicht abwerben, empfinden ihr Krankenhaus langfristig als attraktiven Arbeitgeber, und das spüren wiederum die Patienten.

1.2 Ausgangssituation

Junge Mediziner und Pflegekräfte wollen durchaus gerne in deutschen Kliniken arbeiten. Dies belegen die hohen Zahlen der Bewerber um einen Medizinstudienplatz jedes Jahr aufs Neue. So wurden an der medizinischen Fakultät der Berliner Charité zum Wintersemester 2012/2013 nur noch solche Abiturienten zugelassen, die einen Notendurchschnitt von 1,0 vorweisen konnten. Auch die Krankenpflegeschulen berichten (noch) über ausreichend Nachfrage bei ihren Ausbildungsplätzen.
Wenn diese jungen Leute allerdings ihre ersten Berufserfahrungen im Krankenhaus gemacht haben, sehen sie sich häufig aufgrund des negativen Betriebsklimas und der schlechten oder oftmals sogar »mitarbeiterfeindlichen Rahmenbedingungen« gezwungen, nach ihrer Krankenpflegeausbildung bzw. nach ihrer Facharztweiterbildung Arbeitsplätze in medizinnahen Berufsfeldern oder im Ausland anzunehmen. Manche wechseln auch in eine ganz andere Branche, jenseits des Gesundheitswesens.
Buxel (2009) konnte belegen, dass sich die folgenden Punkte abschreckend auf den Medizinernachwuchs auswirken:
• starre Hierarchien und ausgeprägte autoritäre Führung
• Aussicht auf zeitlich befristete Arbeitsverhältnisse
• schlechte Bezahlung
• ungeregelte Arbeitszeiten
• mangelnde Vereinbarkeit von Familie und Beruf
• Gefährdung der Patienten durch übermüdete Ärzte
• dünne Personaldecke
• weniger Zeit am Patientenbett wegen zunehmender administrativer Tätigkeit bei Ärzten und Pflegenden
• steigende Belastung durch Verwaltungstätigkeiten
• hoher Kostendruck und vielfältige Sparmaßnahmen
• unstrukturierte Weiterbildung im ärztlichen Bereich
• mangelnde Flexibilität der Arbeitszeiten
Der Ärztemangel im Krankenhaus – insbesondere der Mangel an qualifizierten Fachärzten – entwickelt sich allmählich zu einem gravierenden Problem der stationären Versorgung. Zu den Folgeproblemen zählen insbesondere eine stark beeinträchtigte Patientenversorgung, sinkende Patientenzahlen in den Kliniken sowie eine sinkende Versorgungsqualität aufgrund personeller Engpässe.
Immer mehr Krankenhäuser reagieren auf diese Entwicklung, fangen an umzudenken und begreifen, dass der Arbeitsplatz »Arzt in einem deutschen Krankenhaus« in der aktuellen Situation nicht besonders attraktiv ist. Insbesondere junge Assistenzärzte arbeiten trotz reformiertem Arbeitszeitgesetz immer noch länger als es in ihren Verträgen vorgesehen ist – und das ohne Bezahlung der Überstunden. 60 bis 80 Wochenstunden sind dabei keine Seltenheit.
Die bereits zitierte Studie von Buxel (2009), an der 729 Assistenzärzte teilnahmen, kam bezüglich der Attraktivität des Arztberufs zu folgenden Ergebnissen:
• Nur rund die Hälfte der befragten Ärzte gab an, dass sie alles in allem mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden sind.
• Die größte Unzufriedenheit verursacht der Stress im Berufsalltag (57,2 % der Befragten), gefolgt von zu wenig Freizeit (54,6 %) und zu geringer Bezahlung bzw. dem fehlenden Freizeitausgleich von Überstunden (49,6 %).
• Der Umfang des Weiter- und Fortbildungsangebots erschien 46,8 % der Befragten viel zu gering.
• Nur 55 % der Befragten hielten den Arztberuf insgesamt für attraktiv, was auch den niedrigen Verdienstmöglichkeiten geschuldet ist.
• Die Arbeitsplatzsicherheit und die wachsende Anzahl der Stellenangebote beurteilten die Ärzte ausgesprochen positiv.
In eine ähnliche Richtung weisen die Ergebnisse einer weiteren Erhebung von Buxel (2011) unter 3.145 Pflegekräften in Kliniken sowie 740 Auszubildenden in der Gesundheits- und Krankenpflege:
• Etwa 70 % der befragten Pflegenden gaben an, mit ihrer Berufswahl grundsätzlich zufrieden zu sein.
• Nur etwa ein Drittel der Befragten würde den Pflegeberuf jedoch weiterempfehlen.
• Nur etwa die Hälfte der Befragten gab an, dass sie insgesamt mit ihrem Arbeitsplatz zufrieden sind.
Was sind die Gründe für die Unzufriedenheit der Pflegenden?
• Der Stellenwert des Pflegepersonals im Krankenhaus wird als viel zu niedrig eingestuft, den Pflegenden fehlen Wertschätzung und Vertrauen der anderen Berufsgruppen, insbesondere von Seiten der Ärzte (62 % der Befragten).
• Darüber hinaus führe der Stress am Arbeitsplatz (56 % der Befragten), u. a. wegen des niedrigen Personalschlüssels, bei der Schichtbesetzung (63 % der Befragten) zu Unzufriedenheit.
Ohne Zweifel ist die Arbeit im Krankenhaus sehr anstrengend: Schicht- und Bereitschaftsdienste, das Heben von schweren Patienten, die psychische Belastung beim Umgang mit schwer kranken oder sterbenden Menschen – all das verlangt vom Personal sehr viel Kraft und Energie. Hinzu kommt, dass seit Einführung der DRGs die Arbeitsdichte in den Krankenhäusern rapide zugenommen hat.
Umso wichtiger ist es, bei diesen harten Arbeitsbedingungen im Krankenhaus den Mitarbeitern eine angenehme Unternehmenskultur zu bieten und den Aspekt der Mitarbeiterzufriedenheit, samt einem entsprechend guten Betriebsklima, in den Vordergrund zu stellen.

1.3 Demografischer Wandel und Personalmangel

Die Personalsituation bei den Ärzten

Einerseits sind Ärzte und Pflegende, die in Krankenhäusern arbeiten, derzeit recht unzufrieden. Andererseits herrscht in Deutschland aufgrund des demografischen Wandels ein bedrohlicher Ärztemangel, der bereits seit mehren Jahren bekannt ist.
Bis heute, im Jahr 2013, hat sich die Anzahl der vakanten Arztstellen gegenüber 2006 etwa verdreifacht und wächst stetig weiter, insbesondere in den ländlichen Regionen Deutschlands. Schon im Krankenhaus-Barometer 2008, das jährlich vom Deutschen Krankenhaus Institut (DKI) vorgelegt wird (Blum et al. 2008), wurden deutliche Zahlen zu nicht besetzten Stellen im Ärztlichen Dienst veröffentlicht. Diese Zahlen belegten bereits vor fünf Jahren die dramatische Situation des ärztlichen Personals. In Krankenhäusern waren damals im Schnitt 4 % der Arztstellen vakant und hochgerechnet auf alle Krankenhäuser waren rund 4.000 Arztstellen unbesetzt. Etwa zwei Drittel der Krankenhäuser konnten damals bereits offene Stellen im Ärztlichen Dienst nicht besetzen. Dies hat sich bis heute nicht verbessert.
Im Gegenteil: Im Februar 2011 hat die Ärztegewerkschaft Marburger Bund bekannt gegeben, dass 12.000 Mediziner in deutschen Kliniken fehlen. Die vom Marburger Bund durchgeführte Studie konnte belegen, dass im Durchschnitt pro Abteilung etwa 1,5 Arztstellen unbesetzt waren. Die vorhandenen rund 140.000 deutschen Klinikärzte machten – wie die Untersuchung zeigte – den Personalmangel zum Teil mit Überstunden wett. So arbeiteten Ärzte im Jahr 2011 auf einer Vollzeitstelle etwa 55 Stunden wöchentlich, wie der Marburger Bund berichtete. 53 % der Befragten gaben an, sogar mit dem Gedanken zu spielen, ihre Tätigkeit im Krankenhaus aufzugeben (vgl. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/klinik-umfrage-aerzteverband-klagt-ueber-12-000-unbesetzte-stellen-a-746023.html).

Personalsituation in der Pflege

Ende 2009 wurde eine Befragung von Pflegekräften über das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e. V. durchgeführt. 9.719 Pflegende aus Krankenhäusern der gesamten Bundesrepublik haben sich aktiv an dieser Untersuchung beteiligt, die als Pflege-Thermometer 2009 bekannt ist. Mit 774.000 Beschäftigten im Jahr 2008 stellt die Gesundheits- und Krankenpflege die größte Berufsgruppe im Bereich der Gesundheitswirtschaft dar.
Die Ergebnisse des Pflege-Thermometers 2009 belegen, dass in den Jahren 1996 b...

Inhaltsverzeichnis

  1. Deckblatt
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Die Autorinnen
  5. Inhaltsverzeichnis
  6. Vorwort
  7. 1 Das Personal im Krankenhaus als wertvolles Gut
  8. 2 Strategie und Werkzeuge für eine Mitarbeiterkultur
  9. 3 Motivationskultur im Krankenhaus entwickeln
  10. 4 Eine Führungskultur etablieren
  11. 5 Personalentwicklung
  12. 6 Gesprächs- und Konfliktlösungskultur umsetzen
  13. 7 Interne Kommunikationskultur entwickeln
  14. 8 Kultur der Selbstorganisation und des Zeitmanagements
  15. 9 Fazit und Ausblick