Chest Pain Unit
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Chest Pain Unit

Ein multiprofessionelles Lehr- und Praxisbuch

  1. 410 Seiten
  2. German
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Chest Pain Unit

Ein multiprofessionelles Lehr- und Praxisbuch

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Die optimale Versorgung eines Patienten mit akutem Brustschmerz bedarf einer hohen fachlichen Kompetenz. In der Chest Pain Unit (CPU) werden die besonderen Fähigkeiten der kardiologischen Pflege und Medizin vereint. Dieses Buch richtet sich an alle, die in einer Chest Pain Unit arbeiten. Dabei eignet sich das Buch auch als Nachschlagewerk für Mitarbeiter von Notfall-, Intensiv- und Telemetriestationen, die mit Herzpatienten zu tun haben.In einem integrierten Übungsteil kann erlerntes Wissen abgefragt und vertieft werden.Alle Inhalte sind an den Leitlinien der DGK ausgerichtet und behandeln u. a. die Anatomie, diagnostische Verfahren, Differenzialdiagnosen, Therapien und Reanimation.

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Information

Jahr
2018
ISBN
9783170321038
Auflage
1
Thema
Medizin

1          Einleitung

 
 

1.1       Die Chest Pain Unit – was ist das?

 
Die Chest Pain Unit (CPU) oder auch Brustschmerzeinheit, ist eine innerklinische Diagnostik- und Therapieeinheit zur Aufnahme und (notfall-)medizinischen Versorgung von Patienten mit akuten Brustschmerzen.
 

1.2       Sinn und Zweck einer CPU

 
Die CPUs gehören zu den jüngsten Neuerungen in der Versorgung von Notfalleinheiten. In diesen speziellen Einrichtungen werden Patienten versorgt und diagnostiziert, welche mit unklarem Brustschmerz bzw. mit dem Verdacht auf einen akuten Myokardinfarkt in die Klinik kommen.
Akute Brustschmerzen sind, aus Sicht der Inneren Medizin, der zweithäufigste Grund, weshalb Patienten die Notaufnahme aufsuchen, wobei fast jeder zweite dieser »Brustschmerz-Patienten« (ca. 45%) eine kardiale Ursache aufweist.
Der Brustschmerz als solches kann viele Ursachen haben (siehe auch
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 Kap. 17 Differentialdiagnose des akuten Thoraxschmerz). Aus diesem Grund wurden und werden die Chest Pain Units in die moderne Kliniklandschaft eingefügt, um die Patienten mit akutem Herzinfarkt so schnell wie möglich zu identifizieren und dann entsprechend zu therapieren.
Die Etablierung einer CPU in eine kardiologische Klinik bietet eine Vielzahl an Vorteilen:
•  Die Diagnostik verläuft schneller und organisierter.
•  Die Sterblichkeit der ACS-Patienten wird gesenkt.
•  Die stationären Aufnahmen werden gesenkt.
•  Die Verweildauer der Patienten wird gesenkt.
•  Die Patienten sind zufriedener.
•  Die Auslastung der Klinik wird optimiert.
•  Finanzielle Mittel können gespart werden.
Wenn, wie oben erwähnt, ca. 45% aller Patienten mit Brustschmerzen eine kardiale Ursache haben, bedeutet dies, dass ca. 55% keine kardiale Ursache aufweisen. So werden nicht selten Patienten mit thorakalen Muskelzerrungen bis hin zu lebensbedrohlichen Lungenembolien oder Aortenrupturen präklinisch fehldiagnostiziert und dann, fälschlicherweise, in eine CPU eingewiesen. Folglich muss das in einer CPU eingesetzte Personal ein breit gefächertes (notfall-)medizinisches Wissen sowie eine hohe geistige Flexibilität mit sich bringen, um den Anforderungen und stets wechselnden Situationen gewachsen zu sein.

2 Geschichte der CPU

2.1 Wie alles begann

Schon in früheren Zeiten beschäftigten sich Menschen mit Seuchen, Epidemien und Krankheiten. Bereits in der Antike entstanden mehrere große medizinische Traditionen, die oft einhergingen mit Götterglaube und Kräuterkunde. Eine der wichtigsten Lehren war die Lehre der Körpersäfte, diese wurde u. a. von Hippokrates und Galen vertreten. Diese Lehre sagt aus, dass der Mensch aus vier Grundelementen bzw. vier Körpersäften besteht (Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle). Jeder der vier Säfte entspricht einem der vier Elemente (Feuer, Wasser, Luft und Erde) und wird einem Organ zugordnet. Eine Erkrankung steht immer für eine Störung des Säftegemisches. Diese Lehre besaß bis ins 19. Jhd. Gültigkeit.
Das chirurgische Handwerk wurde meist von Barbieren ausgeführt, die im Gegensatz zu Ärzten keine akademische Ausbildung hatten. Sie waren eher Handwerksleute, die als Friseure und später auch als Wundärzte galten und mit Pferdewagen durch Stadt und Land zogen. Bei den Gelehrten wurde die Arbeit der Barbiere meist als unehrlich angesehen. Arme Menschen, die sich keine Ärzte leisten konnten, nahmen diese Dienste in Anspruch. Ab dem 15. Jhd. wuchs das Ansehen der Barbiere und sie durften sich in Handwerkszünften organisieren und ihnen wurde die Ausübung von chirurgischen Eingriffen gestattet.
Ab dem 16. Jhd. wurden erste Versuche unternommen, den ärztlichen Stand als Berufsvereinigung zu organisieren. Im 18. Jhd. konnte die universitäre Medizin ihre Stellung langsam ausbauen. Hebammen wurden durch Ärzte ersetzt und Bader bzw. Barbiere durften nicht mehr praktizieren. Ärzte spezialisierten sich auf bestimmte Fachbereiche. Ab dem 19. Jhd. löste die Zelltheorie endgültig die Lehre der Körpersäfte ab. Diese besagt, dass alle Organe aus einzelnen Zellen bestehen und diese Zellen wiederum neue Zellen bilden können.

2.2 Entwicklung der Pflege

Seit dem Mittelalter wird die Pflege an kranken und alten Menschen als ein caritativer Dienst beschrieben. Seit dem Christentum wird Nächstenliebe und Pflege in einem engen Zusammenhang gesehen. Nach dem ersten Weltkrieg, in dem viele Armenhäuser zerstört wurden, arbeiteten viele Witwen und Unverheiratete ehrenamtlich in Spitälern und Pflegeanstalten. Durch das Rollenverständnis dieser Zeit, bei dem die Frau dem Mann untergeordnet war, war auch die Pflege der Medizin unterordnet. Dieses Werteverständnis wirkt sich teilweise noch bis in die heutige Zeit aus.

2.3 Von der Laien- zur Krankenpflege

Ab dem 18. Jhd. gab es in der Pflege einen Wendepunkt. Die erste Schule für Krankenwärter wurde 1781 von Franz Anton May gegründet. Dort konnte man erstmals eine dreimonatige Ausbildung absolvieren. 1836 gründeten das Ehepaar Friederike und Theodor Fliedner den Verein für Christliche Krankenpflege. Dort wurde zum ersten Mal eine theoretische und praktische Berufsausbildung angeboten.

2.4 Reise durch die Zeit

Zahlreiche Kriege im 19. Jhd. machten es notwendig, dass sich Frauen freiwillig meldeten, um die Verwundeten zu versorgen. Diese schlossen sich in Frauenvereinen zusammen. In dieser Zeit bildete sich das Rote Kreuz. Die Rotkreuzschwestern wurden dazu ausgebildet, sich um die Verwundeten in den Lazaretten zu kümmern. Durch die Emanzipation der Frau ging erneut eine Veränderung in der Pflege vonstatten. Frauen hatten eigene Forderungen und erwarteten eine Bezahlung für ihre Arbeit. So sah man in den Krankenhäusern zusätzlich zu den Ordensschwestern auch »freie Schwestern«. Ab dem 20. Jhd. gab es eine gesetzlich vorgeschriebene Prüfung von Krankenpflegepersonen, welche den Pflegenden in der Gesellschaft erneut mehr Ansehen und Akzeptanz verliehen.
Seit dem 20. Jhd. werden in den Krankenhäusern die einzelnen Abteilungen und Stationen nach verschiedenen Fachbereichen aufgeteilt (Innere Medizin, Chirurgie, Geburtshilfe, Kardiologie …). Dementsprechend wurde das Personal des ärztlichen und pflegerischen Dienstes im Umgang mit ausgewählten Krankheitsbildern, Therapien und Versorgungsmöglichkeiten geschult und spezialisiert.

2.5 Spezialisierung der einzelnen Fachbereiche

Da es immer bessere, schnellere und zuverlässigere Untersuchungsmethoden gibt, muss das Personal auch dementsprechend fortgebildet werden. Heutzutage werden in fast allen Kliniken interne und externe Fortbildungsmöglichkeiten angeboten, die zur Qualitätssicherung dienen und einen hohen Standard gewährleisten sollen.

2.6 Die Aufgaben von Arzt und Pflegepersonal damals und heute am Beispiel des Myokardinfarktes

Der Pflege- und Behandlungsplan

1976: Der Patient wird für drei Tage auf der Intensivstation am Monitor überwacht. Jede eigenständige Bewegung soll vermieden werden, absolute Bettruhe ist oberstes Gebot. Damit das Herz weitestgehend entlastet wird, soll der Patient nur auf der rechten Seite oder dem Rücken gelagert werden. Sedierung, Heparinisierung und Digitalisierung sind die wichtigsten medikamentösen Verordnungen.
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»Rehabilitiert ist der Herzpatient, der die ihm durch die Krankheit gesetzten Grenzen akzeptiert, ohne Angst an seinem Platz in der Gemeinschaft steht und dort nach eigener Einschätzung und in den Augen der Umgebung eine nützliche Tätigkeit ausübt.« (Schwester Liliane Juchli, 1976:504)
1983: In den ersten 2-4 Tagen sollte eine Überwachung auf der Intensivstation mit ständigen EKG-Kontrollen erfolgen. Die wichtigsten Parameter sind die Blutdruck- und Pulskontrollen, damit eine Kreis...

Inhaltsverzeichnis

  1. Deckblatt
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Geleitwort
  5. Vorwort
  6. Inhalt
  7. Abkürzungsverzeichnis
  8. Abbildungsverzeichnis
  9. Tabellenverzeichnis
  10. 1 Einleitung
  11. 2 Geschichte der CPU
  12. 3 Aufbau und Ausstattung einer CPU
  13. 4 Die „Human Factors“ in der Chest Pain Unit
  14. 5 Rechtliche Grundlagen
  15. 6 Spezielle Anatomie
  16. 7 Medizinischer Erstkontakt und diagnostische Verfahren
  17. 8 EKG
  18. 9 Die unterschiedlichen Rhythmen im EKG
  19. 10 Das Infarkt-EKG
  20. 11 Koronare Herzkrankheit
  21. 12 Die Herzinsuffizienz
  22. 13 Herzrhythmusstörungen
  23. 14 Stabile Angina Pectoris
  24. 15 Das akute Koronarsyndrom
  25. 16 Der Myokardinfarkt
  26. 17 Differentialdiagnose des akuten Thoraxschmerz
  27. 18 Der Herzschrittmacher und AICD/S-ICD
  28. 19 Pflegerische Maßnahmen
  29. 20 Notfallmanagement in der Chest Pain Unit
  30. 21 Pharmakotherapie
  31. 22 Fragensammlung und EKG-Übungen
  32. Literaturverzeichnis
  33. Stichwortverzeichnis
  34. Anhang
  35. Lösungen zum EKG-Übungsteil