Psychoanalytische Familientherapie
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Psychoanalytische Familientherapie

Bedeutung und Anwendung in der Praxis

  1. 202 Seiten
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Psychoanalytische Familientherapie

Bedeutung und Anwendung in der Praxis

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Inhaltsverzeichnis
Quellenangaben

Über dieses Buch

Die Familientherapie hat seit ihrer Entstehung in den 1960er-Jahren Höhen und Tiefen innerhalb der psychotherapeutischen Landschaft erlebt. Ihr Aufschwung in den 1970er-Jahren war stark geprägt durch die charismatischen Gründerfiguren und den damaligen gesellschaftlichen Veränderungen, die die Familie, und nicht mehr nur den Einzelnen, in den Fokus psychotherapeutischer Arbeit rückten. In der Folge zeichnete sich ein eher stiefmütterliches Dasein familientherapeutischer Gedanken in der Psychoanalyse ab. Seit Beginn der Kinderanalyse steht die Bedeutung der Eltern bzw. Familie für die Behandlung des Kindes zur Diskussion. Klare Abgrenzungen der jeweiligen psychotherapeutischen Methode kennzeichnen den Diskurs bis heute. Familientherapeutisches Arbeiten ist geprägt vom gesellschaftlichen Kontext und dessen familiärer Bewertung. Die Familientherapie integriert gesellschaftliche Veränderungsprozesse und die daraus sich stets neu konstituierenden Familienformen in ihr psychotherapeutisches Arbeiten. Ein Anliegen des Buches ist die Darstellung und Hervorhebung familientherapeutischen Arbeitens in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Hierbei sollen die Grenzen wie auch die sinnvolle Ergänzung der psychotherapeutischen Methode beschrieben und durch Fallbeispiele veranschaulicht werden.

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Information

Jahr
2017
ISBN
9783170308480
Auflage
1
 

1          Psychoanalytische Familientherapie

 
 
 
Die Aufgabe, als Kinderanalytiker und psychoanalytischer Familientherapeut ein Buch über die Familientherapie zu schreiben, stellt eine Herausforderung dar. Baethge (1981) formuliert dieses scheinbare Dilemma so:
»[…] kann er plötzlich zwischen sämtlichen Stühlen sitzen […] er selbst muß sich fragen, welches seine therapeutische Identität eigentlich ist.« (ebd. S. 159)
Baethges Frage beantworte ich persönlich mit meiner psychoanalytischen Identität und deren Vielfalt.
Beide psychotherapeutischen Bereiche haben bislang selten gemeinsame Schnittmengen gesucht und in ihren Publikationen bzw. theoretischen Überlegungen thematisiert. So fiel mir bei der Recherche auf, dass im Bereich der Kinderanalyse kaum Literatur zur psychoanalytischen Familientherapie erhältlich ist. Verwunderlich, da insbesondere für die Kinderanalyse von Anfang an das familiäre Bezugssystem des Kindes ein wesentlicher Aspekt des psychotherapeutischen Prozesses ist. Dennoch sind bislang theoretische Überlegungen und praktische Erfahrungen der psychoanalytischen Familientherapie nur in bescheidenem Maß in die Inhalte der kinderanalytischen Ausbildungen integriert. Ich habe mich gefragt, welche Gründe hierfür maßgeblich sind. Gehe ich von meinem eigenen Werdegang aus, erschien es mir zunächst überflüssig, eine zusätzliche familientherapeutische Ausbildung zu absolvieren. Die Einbeziehung der Eltern in den kinderanalytischen Prozess stellte für mich eine Selbstverständlichkeit dar. Ich ging davon aus, dass ich als Kinderanalytiker familientherapeutische Überlegungen in der Auseinandersetzung und Betrachtung der dargestellten Konfliktebenen in den getrennten Elterngesprächen generell berücksichtigte. Zunehmend stellte ich fest, dass ich in der Einbeziehung der Eltern an Grenzen kam. Die Beratung der Bezugspersonen, der Eltern, wie sich dies kassenrechtlich formuliert, gab zwar Anhaltspunkte für den kinderanalytischen Prozess, ich sah jedoch zunehmend die Notwendigkeit eines erweiterten Settings für die Bearbeitung der intrapsychischen und interpsychischen Konfliktebenen, wie sie von der psychoanalytischen Familientherapie diskutiert werden. Vor diesem persönlichen Werdegang möchte ich das Zusammenspiel beider Therapiekonzepte, aber auch deren Grenzen aufzeigen. Es stellt zudem mein persönliches Plädoyer dar, die Bedeutung der psychoanalytischen Familientherapie im Therapiealltag zu unterstreichen und sie aus ihrem stiefmütterlichen Dasein, das sie meiner Meinung nach führt, in die Betrachtung aktueller kinderanalytischer Behandlung zu rücken. Die Blütezeiten und das Schattendasein der Familientherapie stehen im engen Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Diskurs der Familie.
Ich wage zu behaupten, dass die Kinderanalyse ohne die Methodik der psychoanalytischen Familientherapie auf die Möglichkeit einer Erweiterung ihres therapeutischen Bezugsrahmens verzichtet. Sicherlich gibt es hierzu andere Sichtweisen, Psychoanalyse zeichnet sich eben durch Vielfalt aus. Die Relevanz der Familientherapie steht zum einen in einer Analogie zum gesellschaftlichen Veränderungsprozess familiärer Bedeutung, zum anderen in einem Spannungsverhältnis zum traditionellen psychoanalytischen Verständnis. Dies bietet eine gute Überleitung, sich zunächst der Familie und ihren Veränderungen im gesellschaftlichen Prozess zuzuwenden. Ich werde versuchen, familientherapeutische Gedanken, Techniken und Arbeitsweisen innerhalb des kinderanalytischen Behandlungsprozesses zu veranschaulichen. Ich möchte die Kluft zwischen beiden Therapieformen überbrücken bzw. verringern, die Psychoanalytische Familientherapie mehr in den Fokus bringen und mögliche synergetische Effekte zur Disposition stellen.
Ich möchte noch kurz zu der inhaltlichen Gestaltung der folgenden Seiten meine Absicht erklären:
Es war ein persönliches Anliegen, mich in meinen Darstellungen mit theoretischen Ausführungen, die zudem in zahlreichen Veröffentlichungen wiedergegeben werden, zurückzuhalten und den Fallbeispielen und damit der Praxis breiten Raum zu geben. Durch die Kasuistik geraten Problembereiche in den Fokus, die bisher nicht wahrgenommen werden konnten.
»Die eigentliche wissenschaftliche Leistungsfähigkeit von Fallstudien für allgemeine Erkenntnisse besteht vielmehr darin, diese zu erweitern, gegebenenfalls zu korrigieren, besteht mithin in der Funktion der Theoriebildung.« (Fatke, 1997, S. 63)
»Die Kasuistik als Verfahren will – im Unterschied zur Deduktion – mithilfe einer möglichst exakten Beschreibung von Einzelfällen, deren Gemeinsames ermitteln, und als Methode will sie konkrete Erscheinungen und allgemeine Normen und Prinzipien fassen, ordnen, abgrenzen, beurteilen, um das Gemeinsame als das Regelhafte formulieren zu können« (Fatke, 1997, S. 64)
Von Anfang an wurden Fallstudien in der Psychoanalyse als Forschungsinstrument betrachtet. Wegner (1998) sieht in der Psychoanalyse die Gefahr, die Tradition von Fallstudien aufzugeben. Für ihn bieten Einzelfallstudien die Möglichkeit, seltene aber wichtige Phänomene zu untersuchen (ebd. S. 11).
»[…] verdichtete Zusammenfassungen einer Interaktionsgeschichte […]« (Wegner, 1998, S. 23), die versuchen, »[…] Bereiche menschlichen Erlebens aus einem interaktionellen Kontext darstellbar zu machen, um auf ihre psychische Kraft, Wirksamkeit und Bedeutung hinweisen zu können« (ebd. S. 23).
Die Falldarstellung ist immer von den Vorkenntnissen desjenigen geleitet, der den Fall präsentiert. Falldarstellungen reduzieren sich nicht nur auf die Präsentation des Falls, sondern beinhalten auch dessen interpretierende Erarbeitung.
Fallstudien bieten die Gelegenheit, unterschiedliche Sichtweisen zu diskutieren und den Leser anzuregen, aus eigener Erfahrung die Fälle zu vergleichen, zu erweitern oder auch kritische Standpunkte anzubringen. Ich hoffe, den Leser zu einer ähnlichen »Spurensuche« zu motivieren. Die Gliederung des Buchs vollzieht sich von den anfänglichen Versuchen, der Familie in ihrer Funktion näher zu kommen, zu den wesentlichen Spannungsverhältnissen familiärer Systeme in Bezug auf gesellschaftliche Anforderungen, ihre stetigen Veränderungen, dem aktuellen Zeitgeist entsprechend, weiter zur familientherapeutischen historischen Entwicklung und schließlich hin zu praktischen familientherapeutischen Alltagssituationen. Mir ist bewusst, dass bestimmte Bereiche, die auch den Leser interessieren könnten, nicht berücksichtigt sind. Dieser Band enthält eine kleine Auswahl der Übersicht familientherapeutischen Arbeitens. Ich wünsche mir, dass die spannungsreiche Konstellation zwischen Kinderanalyse und psychoanalytischer Familientherapie durchgängig im Text zu spüren ist und den Leser zu weiterer Diskussion anregt.

2 Theoretischer Exkurs

2.1 Familie – eine Suchbewegung?

Ich werde mich hier nicht soziologischen Thesen der Definition der Familienkonstellation widmen, sondern beziehe mich in meinen Darstellungen familientherapeutischen Arbeitens auf Familien mit mindestens zwei Generationen.
Unsere Vorstellung von Familie klingt einfach und ist dennoch in der Definition äußerst vielfältig. Der Einzelne verbindet subjektive und unterschiedliche Sichtweisen und Erlebnisse mit seiner eigenen Familiengeschichte.
Wie nähere ich mich nun einem solch vielschichtigen Thema, das in dieser Art und Weise äußerst komplex determiniert ist?
Zunächst einmal überlege ich, was ich persönlich mit dem Begriff Familie verbinde.
Kindheitserinnerungen werden wach, frühere Erlebnisse mit Eltern und Geschwistern sind spontan gegenwärtig. Die Kindheit, das Jugendalter, die Beziehungen zu meinen Eltern und meinen Geschwistern leben in meinen Erinnerungen auf, teilweise sind sie auch Verdrängungen unterworfen. Ambivalente Gefühle prägen die Auseinandersetzung mit der familiären Thematik. Empfindungen von Geborgenheit, Halt und Sicherheit wie auch Strebungen nach Autonomie, Dominanz und konflikthafte Rollenverteilungen sind damit verbunden. Zudem strömen permanent sich verändernde gesellschaftliche Werte und Anforderungen in das Familiensystem ein, die das familiäre Klima und den beziehungsdynamischen Aspekt beeinflussen oder verändern. Mein Familienalltag von damals ist mit meinem heutigen nicht mehr vergleichbar. Meine Söhne stehen anderen gesellschaftlichen Entwicklungsbedingungen gegenüber als ich früher als Junge. Der Diskurs zwischen den Generationen im Kontext der Familie ist allgegenwärtig. Kindheits- und Erwachsenenperspektive wechseln im Erleben der Beteiligten. Jeder war Kind und ist Erwachsener, hat eigene Erfahrungen mit diesen unterschiedlichen Rollenzuweisungen gemacht. Die Wahrnehmung und Bearbeitung dieser dialektischen Prozesse sind wesentliche Aufgaben der familientherapeutischen Arbeit.
Cierpka, dessen Wirken in Heidelberg ich später noch beschreiben werde, hat wesentliche Überlegungen zum Zugehörigkeitsgefühl zur Familie geliefert (vgl. Cierpka, 2002). Die Psychoanalyse hat kaum theoretische Arbeiten über die Familie als innerpsychische Repräsentanz geliefert. Das Familiengefühl etabliert sich durch unbewusste Motive, die an der Entstehung der Familie maßgeblich beteiligt sind. Z. B. beeinflussen eigene Erfahrungen in der Herkunftsfamilie das aktuelle Beziehungssystem der Familie. Theorieleitende Überlegungen sind die aufeinander bezogenen Konzepte der Dyade, der Triade und der Interaktionen des Kindes mit seiner Umwelt. In der Folge etabliert sich beim Kind ein inneres Konzept der Familie, das nicht nur auf Fantasien und Projektionen beruht. Die tagtäglichen Familieninteraktionen etablieren die Adaption des Kindes an das familiäre System, mit dem es sich identifiziert. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher Identifizierungen, »[…] einer inneren »Landkarte« der interpersonalen und intrapsychischen Realität« (ebd. S. 81), gewinnt das Kind im Laufe seiner Entwicklung eine Familienidentität, die ihm eine Zukunftsperspektive über die Frage der eigenen Familie bietet.

2.2 Familie noch im Trend?

Die Familie ist ständigen Veränderungen und Zuschreibungen unterworfen und phasenweise im Dissens mit gesellschaftlichen Erwartungen, die zu Konflikten und Anpassungsleistungen führen. Wechselnde Rollenbilder des Elternpaares, veränderte Sozialisationsinstanzen, z. B. in Form der frühen Kinderbetreuung oder strukturellen Veränderungen des Bildungsprozesses, beeinflussen heute die familiären Interaktionen.
Die Vielfältigkeit familiärer Zusammensetzung im Sog gesellschaftlicher Veränderungen erfordert einen sich ständig erneuernden Definitionsprozess der Familie. Patchworkfamilien, Einelternfamilien, Migrationsfamilien, Regenbogenfamilien, um nur einige zu nennen, stellen tradierte Familienbilder infrage, erfordern Flexibilität und erweitern unser Verständnis von Familie.
Wieso setzt man sich heute überhaupt noch mit dem Begriff der Familie auseinander, in Zeiten, die sich vordergründig mit der Selbstbestimmung des Einzelnen und der Auflösung von Familie auseinandersetzen?
Trennung/Scheidung, eine zunehmend außerfamiliäre Orientierung, Karrierestreben, Geburtenrückgang und andere gesellschaftliche Entwicklungen zeigen auf den ersten Blick, dass die Familie an Bedeutung verliert.
Ein ständiger Wandel gesellschaftlicher Werte durchzieht das System Familie. Begriffe der Souveränität, Autonomie und Selbstbestimmung sind aktuell gesellschaftlich hoch im Kurs. Das souveräne Subjekt, das sich eigenverantwortlich und autonom darstellt und der aktuellen gesellschaftlichen Idealisierung entspricht, steht im Kontrast zum familiären System (vgl. Schäfer und Thompson, 2009, S. 23). Dies hat eine Veränderung der familiären Beziehungsdynamik zur Folge, die ständigen Herausforderungen unterworfen ist.
Zusammenfassung
Die Familie ist ein sehr komplexes Gebilde, das sich aus entsprechenden individuellen Entwürfen konstituiert. Zudem steht die Familie im engen Zusammenhang mit gesellschaftlichen Veränderungsprozessen. Besonders an die Familientherapie werden durch sich ständig verändernde Familienformen hohe Ansprüche gesetzt.

Literatur zur vertiefenden Lektüre

Ich empfehle den Aufsatz von Cierpka (2002) zum Thema des Familiengefühls. Schäfer und Thompson (2009) haben sich der gesellschaftlichen Idealisierung des Subjekts gewidmet.

Weiterführende Fragen

• Ist die Familie im kinderanalytischen Alltag tatsächlich noch ein wesentlicher Bezugspunkt?
• Wie sieht es mit der Reflexion des Kinderanalytikers mit der eigenen familiären Identität und seiner Herkunftsfamilie aus?
• Ist der Kinderanalytiker den sich ständig verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen gewachsen?

2.3 Der Antagonismus zwischen Familie und Gesellschaft

2.3.1 Anforderungen an die Familientherapie

Ich möchte in diesem Zusammenhang beispielhaft den oftmals propagierten Rollenwechsel von Mutter und Vater bzw. Mann und Frau aufgreifen. Die gesellschaftliche Rollenvorgabe mündet teilweise in ein Spannungsverhältnis zwischen gesellschaftlicher Veränderung und familialer Identität. In der Familientherapie zeigen sich die Konfliktebenen der Familieninteraktionen, die sich vor dem Hintergrund der Dissonanz gesellschaftlicher Anforderungen an die flexible Rollengestaltung und aus dem Streben nach traditioneller familiärer Kernstruktur ergeben. Im Zuge der Gleichberechtigung besteht heute eine wesentlich vielfältigere Möglichkeit der Selbstverwirklichung des Individuums, das heißt beider Elternteile. Dies bietet den Kindern die Möglichkeit, familiäre Vielfältigkeit kennenzulernen, die Familie als Kernstruktur bleibt jedoch erhalten. Kinder können zum Beispiel durchaus von den vielfältigen Beziehungsebenen und sozialen Interaktionen in Patchworkfamilien profitieren.
Herr K. schildert im therapeutischen Prozesses seine eigene Familiengeschichte. Sein Vater führte mit dessen beiden Brüdern ein größeres Industrieunternehmen und war die ersten sieben Lebensjahre des Patienten kaum verfügbar bzw. innerhalb der Familie nicht präsent. Der Betrieb scheiterte, sein Vater übernahm fortan die Ki...

Inhaltsverzeichnis

  1. Deckblatt
  2. Titelseite
  3. Impressum
  4. Inhalt
  5. Vorwort
  6. 1 Psychoanalytische Familientherapie
  7. 2 Theoretischer Exkurs
  8. 3 Psychoanalytischer Exkurs
  9. 4 Exkurs zur psychoanalytischen Familientherapie
  10. 5 Exkurs zum Alltag der Familientherapie
  11. Literaturverzeichnis
  12. Stichwortverzeichnis