Affektfokussierte psychodynamische Psychotherapie

Ein integratives Manual zur Behandlung von Affektphobien

Leigh McCullough, Nat Kuhn, Stuart Andrews, Amelia Kaplan Romanowsky, Jonathan Wolf, Cara Lanza Hurley, Matthias Michal

• Verlag: Kohlhammer Verlag
• Jahr: 2019
• ISBN:
  9783170317017
• Auflage: 1
• Thema: Psychology
• Thema: Psychotherapy

Die affektfokussierte Psychotherapie ist ein evidenzbasiertes Verfahren, in dessen Zentrum die Behandlung von Affektphobien bzw. konflikthaften Emotionen steht. Das Manual zeigt, wie durch die Konfrontation mit abgewehrten Gefühlen (Affektexposition) auch chronische Störungen erfolgreich behandelt werden können. Dargestellt werden die theoretischen Grundlagen, Diagnostik und Formulierung der Psychodynamik sowie die Umstrukturierung der Abwehr, der Affekte und der Selbst- und Objektvorstellungen. Jedes Kapitel ermöglicht die Überprüfung der Lernfortschritte durch konkrete Übungen und Tests.

Anhang 1

Lösungen

Übungen zu Kapitel 1

Übung 1A: Aktivierende und hemmende Affekte identifizieren

Übung 1A.1.

Übung 1A.2.

Übung 1A.3.

Übung 1A.4.

Übung 1A.5.

Übung 1A.6.

Übung 1A.7.

Übung 1A.8.

Übung 1B: Den aktivierenden oder inhibitorischen Affekt identifizieren

Übung 1B.1.

Als ich meine Arbeit abgab, war ich sehr zufrieden damit, was dabei herausgekommen ist.

Antwort:

Positive Selbstgefühle (aktivierend) wie Selbstwert, Selbstvertrauen, Stolz

Übung 1B.2.

Als ich im Radio von den ethnischen Säuberungen in Bosnien hörte, war ich den Tränen nah.

Antwort:

Trauer (aktivierend); den Tränen nahe sein repräsentiert meist Trauer, kann aber manchmal auch Nähe oder Freude ausdrücken. In diesem Beispiel erscheint uns Trauer am besten zu passen.

Übung 1B.3.

Ich merkte schließlich, dass ich zu viel gearbeitet habe, und bin dann einfach ins Bett gegangen.

Antwort:

Positive Selbstgefühle, Selbstfürsorge (aktivierend); der Müdigkeit zu folgen stellt hier einen Akt der Selbstfürsorge dar.

Übung 1B.4.

Ich habe ihm gesagt, dass er warten soll, bis er dran ist.

Antwort:

Ärger, Selbstbehauptung (aktivierend)

Übung 1B.5.

Ich konnte ihn nicht einmal anschauen, weil es mir sehr leidgetan hat, was ich gemacht habe.

Antwort:

Schuld oder Scham (hemmend); auch wenn »schlecht« oft für seelischen Schmerz steht, spricht der Kontext dafür, dass es sich um Schuldgefühle wegen eines Fehlverhaltens handelt oder um Scham wegen der Verletzung der eigenen Standards.

Übung 1C: Den affektphobisch blockierten Affekt

Bei der Bewertung der nachfolgenden Lösungen ist wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass es sich hier um plausible Vorschläge handelt. Andere Antworten können auch zutreffen.

Übung 1C.1.

Ein Vater verhält sich gegenüber seiner Tochter zugewandt und liebevoll, aber weist jede Umarmung ab.

Blockierter Affekt: Sexuelle Erregung (möglicherweise schämt sich der Vater für seine Erregung, die er bei der Umarmung spürt oder spüren könnte); Nähe/Zärtlichkeit (es ist gut möglich, dass die Hemmung weniger sexuelle Gefühle betrifft, sondern dass es ihm einfach unangenehm ist, auf derartige Weise Nähe auszudrücken)

Übung 1C.2.

Ein Lehrer erleidet immer schlimmere Migräneanfälle auf der Arbeit. Sein Direktor behandelt ihn unfair, aber er hat bisher nichts gesagt.

Blockierter Affekt: Ärger/Selbstbehauptung (möglicherweise hat er Angst, sich selbst zu behaupten und er muss seine Fähigkeit, für sich einzutreten und sich abzugrenzen noch entwickeln); positive Selbstgefühle (eine unterentwickelte Fähigkeit, Ärger adaptiv zu nutzen findet sich oft bei Patienten, die Angst davor haben, sich wertvoll zu fühlen und eigene Bedürfnisse und Wünsche zu äußern).

Übung 1C.3.

Eine verheirate Frau bemerkt, dass sie, wenn sie mit ihrem Ehemann oder Freunden zusammen ist, ihre Bedürfnisse nicht äußern kann, sobald diese von den anderen abweichen.

Blockierter Affekt: Ärger/Selbstbehauptung (sie muss die Fähigkeit entwickeln, für ihre Wünsche und Bedürfnisse eintreten zu können); Nähe/Zärtlichkeit (möglicherweise leidet sie unter einem Mangel an Vertrauen, dass andere sie akzeptieren können oder sie fürchtet Zurückweisung); positive Selbstgefühle (Angst, für sich selbst einzutreten, sich selbst zu behaupten geht oft auf eine tiefergehende Angst vor positiven Selbstgefühlen – sich selbst wertzuschätzen, fürsorglich mit sich zu sein usw. – zurück).

Übung 1C.4.

Eine junge Frau wird oft für ihre Leistungen gelobt, insgeheim befürchtet sie aber, als Hochstaplerin entlarvt zu werden.

Blockierter Affekt: Positive Selbstgefühle (möglicherweise ist sie dermaßen voller Scham, dass sie daran festhält, Lob nicht zu verdienen und deshalb unfähig ist, sich selbst als wertvoll zu erleben und Selbstvertrauen zu entwickeln); V...

Inhaltsverzeichnis

• Deckblatt
• Titelseite
• Impressum
• Inhalt
• Vorwort und Danksagung
• Geleitwort zur deutschen Übersetzung
• Eine kurze Einführung für die Leser der deutschen Übersetzung
• Einleitung
• Teil I: Theorie, Diagnostik und Fallformulierung
• Teil II: Umstrukturierung der Abwehr und Affekte
• Teil III: Umstrukturierung der Selbst- und Objektvorstellungen
• Teil IV: Behandlung spezifischer Störungen und Behandlungsende
• Anhang 1
• Anhang 2
• Literaturverzeichnis
• Stichwortverzeichnis